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John Boehner

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John Boehner

John Andrew Boehner [ˈbeɪnɚ] (* 17. November 1949 in Reading, Hamilton County, Ohio)[1] ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei und seit 1991 Abgeordneter des Repräsentantenhauses. Seit dem 2. Februar 2007 war er Fraktionsvorsitzender (House Minority Leader) der Republikaner im US-Repräsentantenhaus. Nach dem Sieg seiner Partei bei den Kongresswahlen 2010 ist er seit Januar 2011 Sprecher des Repräsentantenhauses.

Leben

Boehner wurde 1949 in Reading im äußersten Südwesten von Ohio als Zweitältester der zwölf Kinder von Earl Boehner[2] und dessen Frau Mary Anne (geb. Hall) geboren.[3][4] Die Familie hat einen deutschamerikanischen Hintergrund und war vom römisch-katholischen Glauben geprägt. Der Vater, Veteran des Zweiten Weltkriegs, betrieb eine Gaststätte (Andy’s Cafe) in Carthage, einem nahegelegenen Stadtviertel von Cincinnati. Johns Großvater, Andy Boehner, hatte das Restaurant 1938 gegründet und an seinen Sohn weitergegeben.[5][6]

Schon früh musste John in der Gaststätte mithelfen – wie alle anderen Kinder der Boehner-Familie, sobald sie dafür alt genug waren. So lernte der Politiker, wie er selber sagte, „mit jedem Idioten, der zur Tür hereinspazierte, fertig zu werden“ (“to deal with every jackass that walks in the door”).[7] Boehner besuchte zunächst die Sts. Peter and Paul Parochial School, eine katholische Konfessionsschule,[8] dann die Moeller High School (Archbishop Moeller High School) in Cincinnati, eine katholische Privatschule, an der ausschließlich Jungen unterrichtet wurden.

Während des Vietnamkrieges diente er in der US Navy und wurde nach acht Wochen aus medizinischen Gründen ehrenhaft entlassen. Anschließend absolvierte er als erster seiner Familie ein Studium an der Xavier University in Cincinnati, das er 1977 mit dem B.A. abschloss. Danach arbeitete er als Angestellter eines Einzelhandelsgeschäftes für Verpackungen, dessen Geschäftsführer er später wurde.[9] Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau Debbie zwei Töchter, Lindsay und Tricia.

Politische Laufbahn

Zu Beginn seiner politischen Laufbahn, im Jahre 1982, wurde Boehner für 4 Jahre in das Board of trustees (Verwaltungsausschuss) im Union Township (ab 2000: West Chester Township), einem der 13 Townships des Butler County, im Südwesten von Ohio, gewählt.[10] Von 1985 bis 1990 war Boehner Mitglied des Repräsentantenhauses von Ohio.

John Boehner und George W. Bush auf einer Wahlkampfveranstaltung in Troy am 15. September 2003

1990 gewann Boehner die Nominierung für den achten Kongresswahlbezirk von Ohio gegen den republikanischen Amtsinhaber Buz Lukens, der 1989 in einen Skandal mit einer Minderjährigen verwickelt war und dafür verurteilt wurde. Boehner setzte sich in der Wahl am 6. November 1990 eindeutig gegen Gregory V. Jolivette von den Demokraten durch. Seit 1991 ist er bis heute ohne Unterbrechung Abgeordneter („Congressman") im US-Repräsentantenhaus für denselben Wahlkreis. Während seiner ersten Amtszeit gründete er mit sechs Kollegen die so genannte „Siebenerbande" (Gang of Seven), die Skandale im Kongress aufdeckte. Es ging dabei um unlautere Wechselgeschäfte mit der Hausbank, Zechprellereien im Restaurant und Betrügereien mit der Hauspost. 1994 war er zusammen mit anderen Republikanern unter der Führung von Newt Gingrich Mitverfasser des von Larry Hunter geschriebenen „Vertrages für Amerika" für den republikanischen Wahlkampf. Während der Amtszeit von Präsident Bill Clinton gelang es den Republikanern erstmals seit 40 Jahren, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu erringen.[11] Daraufhin wählten ihn die republikanischen Abgeordneten zum House Republican Conference Chairman. Von 1995 bis 1999 war er in dieser Position dafür zuständig, die Zusammenkünfte zwischen Abgeordneten und Anhängern zu organisieren und zu leiten. Nach den schlechten Wahlergebnissen von 1998 verlor die gesamte Parteispitze im Abgeordnetenhaus ihre Ämter,[12] Boehner seine Position an J.C. Watts.

Von 2001 bis 2006 war er Vorsitzender des ständigen Ausschusses des Repräsentantenhauses für Bildung und Arbeit (Chairman of the United States House Education and Workforce Committee, ab 2007 umbenannt in Committee on Education and Labor).

Am 2. Februar 2006 wählten ihn die Abgeordneten zum Majority Leader of the United States House of Representatives, abgekürzt House Majority Leader, d. h. zum Vorsitzenden der republikanischen Mehrheitsfraktion. Er wurde Nachfolger von Tom DeLay, der als erster Mehrheitsführer der Vereinigten Staaten angeklagt wurde und zwar am 28. September 2005 wegen Missbrauchs von Spendengeldern. Boehner trat als Erneuerer und Saubermann an,[13] galt aber als Außenseiter. Er schlug Majority Whip Roy Blunt aus Missouri mit 122 zu 109 Stimmen.

Nach der verlorenen Wahl 2008 wählten die republikanischen Abgeordneten am 4. Januar 2008 Boehner zu ihrem Fraktionschef (Republican Leader of the United States House of Representatives oft genannt Minority House Leader). In dieser Funktion war er gleichzeitig ex officio Mitglied im Ständigen Ausschuss für Geheimdienstliche Aufgaben, kurz auch Geheimdienstausschuss (United States House Permanent Select Committee on Intelligence).

Nach den gewonnenen Wahlen zum Repräsentantenhaus nominierten ihn die republikanischen Abgeordneten am 18. November 2010 einstimmig zum Sprecher des Repräsentantenhauses (amtl. Speaker of the United States House of Representatives).[14] Das Amt trat er am 5. Januar 2011 als Nachfolger der Demokratin Nancy Pelosi an.[15]

Politische Positionen

Er gilt mit anderen als einer der Haupturheber für den republikanischen Contract With America, in dem eine politische Wende versprochen wurde, und den No Child Left Behind Act. Außenpolitisch war Boehner immer ein starker Unterstützer der Bush-Regierung und des Irakkrieges. Außerdem steht er im Ruf, die Interessen der Wirtschaft zu vertreten.

Weblinks

 Commons: John Boehner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel John Boehner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.