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Jan Fleischhauer
Jan Fleischhauer (* 1962 in Hamburg) ist ein deutscher Journalist und Autor. Er ist seit dreißig Jahren für den Spiegel tätig. Im Juni 2019 wird er zum Focus wechseln.
Biografie
Jan Fleischhauer studierte an der Universität Hamburg Literaturwissenschaft und Philosophie,[1] bevor er die Henri-Nannen-Schule für Journalismus besuchte. Seit 1989 ist er in wechselnden Funktionen als Redakteur beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel tätig, unter anderem als stellvertretender Leiter des Wirtschaftsressorts und stellvertretender Leiter des Hauptstadtbüros. Von 2001 bis 2005 war er Wirtschaftskorrespondent in New York. Seit 2008 ist er Autor des Spiegels in Berlin.[2] Im Mai 2019 wurde bekannt, dass Fleischhauer den Spiegel nach 30 Jahren verlässt, um zum Burda-Verlag zu wechseln, wo er hauptsächlich für den Focus schreiben wird.[3]
Sein erstes Buch Unter Linken erschien 2009. Darin begründet er seine Entwicklung zum Konservativen mit dem Dogmatismus seines sozialdemokratischen Elternhauses und ähnlicher Milieus. Das Werk wurde zum „meistverkauften politischen Sachbuch des Jahres“.[4] Fleischhauer betreibt zum Buch einen Themen-Blog.[5] Der zugehörige Fernsehfilm verwendet einige Methoden des Filmemachers Michael Moore und zeigt unter anderem Interviews mit Frank Bsirske und Christian Ströbele.[6]
Seit Januar 2011 schreibt er für Spiegel Online die Kolumne S.P.O.N. – Der Schwarze Kanal[7], die seit Mai 2014 auch in die Print-Ausgabe übernommen wurde. Dort wechselte er sich im 3-Wochen-Rhythmus mit Jakob Augstein und Markus Feldenkirchen ab[8], in der Ausgabe 44 im Jahr 2018, die Ende Oktober 2018 erschien, schrieb Jakob Augstein das letzte Mal diese Kolumne. Seither wechseln sich Fleischhauer und Feldenkirchen im 2-Wochen-Rhythmus ab. Im Mai 2012 erschien Fleischhauers zweites Buch Der schwarze Kanal – Was Sie schon immer von Linken ahnten, aber nie zu sagen wagten, eine Sammlung aus leicht überarbeiteten Texten aus der Kolumne bei Spiegel-Online.
In einem im Oktober 2017 erschienenen autobiographischen Roman mit dem Titel Alles ist besser als noch ein Tag mit dir stellte Fleischhauer die Probleme nach seiner Scheidung im Sommer 2011 in einer literarisierten Schilderung dar.[9]
Fleischhauer war Autor des Weblogs Die Achse des Guten[10] und 2010 Autor auf freiewelt.net[11] sowie auf der Website des evangelikal geprägten Verbandes Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft.[12]
Fleischhauer besitzt eine Doppelhaushälfte in Pullach im Isartal nahe München, in der er mit seiner Familie lebt.[13] Zuvor wohnte er in München-Schwabing.[14]
Kontroversen
Im Januar 2012 verglich Jan Fleischhauer in S.P.O.N. – Der Schwarze Kanal das italienische Volk mit Francesco Schettino, dem Kapitän der Costa Concordia.[15] Italienische Zeitungen kritisierten dies als rassistische Töne.[16][17] Der italienische Botschafter in Deutschland empfahl in einer direkten Reaktion, die SPON unterhalb der Kolumne veröffentlichte, „Verallgemeinerungen aufgrund der Rasse bleiben zu lassen“, und kritisierte den Beitrag von Fleischhauer als „vulgäre und banale Behauptungen“.[18] Die italienische Zeitung Il Giornale erschien am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, mit dem Titel „Wir haben Schettino, ihr habt Auschwitz“.[19][20]
Im März 2019 kritisierte der Satiriker und Fernsehmoderator Jan Böhmermann, dass Fleischhauer an Matthias Matusseks Feier seines 65. Geburtstags teilgenommen hatte. Diese geriet in die Kritik, da unter den Gästen auch Vertreter der Neuen Rechten waren, darunter ein vorbestraftes Mitglied der Identitären Bewegung und Dieter Stein, Verleger der Wochenzeitung Junge Freiheit.[21] Fleischhauer erwiderte in seiner Kolumne die Kritik mit der Frage, ob man Freundschaften, die durch früher oder zufällig entstanden seien, deswegen beenden müsse, wenn sich die politische Ansichten unterschiedlich entwickeln würden.[22]
Veröffentlichungen
- Unter Linken. Von einem, der aus Versehen konservativ wurde. Rowohlt, Reinbek 2009, ISBN 978-3-498-02125-2.
- Der schwarze Kanal. Was Sie schon immer von Linken ahnten, aber nicht zu sagen wagten. Rowohlt, Reinbek 2012, ISBN 978-3-499-62975-4.
- Alles ist besser als noch ein Tag mit dir. Roman über die Liebe, ihr Ende und das Leben danach. Knaus, München 2017, ISBN 978-3-8135-0704-1.
Auszeichnungen
- 2010: Karl-Hermann-Flach-Preis für sein Buch Unter Linken: Von einem, der aus Versehen konservativ wurde[23]
Weblinks
- Jan Fleischhauer in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Jan Fleischhauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Blog Unter Linken
- Unter Linken, der Film bei spiegel.tv
- SPON: Der schwarze Kanal
Einzelnachweise
- ↑ Magisterarbeit Gespenster und Gespenstertheorien 1740–1820. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des „Unsichtbaren“ unter besonderer Berücksichtigung der Aufklärung, Universität Hamburg 1988. (Eintrag im OPAC Uni Hamburg)
- ↑ Jan Fleischhauer auf Spiegel Online
- ↑ Caspar Busse: Jan Fleischhauer wechselt zum "Focus". In: sueddeutsche.de. 7. Mai 2019, abgerufen am 7. Mai 2019.
- ↑ Unter Linken. Autor. Abgerufen am 23. Februar 2013.
- ↑ Blog Unter Linken
- ↑ "Unter Linken - der Film": Der Michael Moore der Bourgeoisie Sehenswert: "Spiegel"-Journalist Jan Fleischhauer geht durch Berlin und entlarvt auf amüsante Weise die Lügen humorloser Linker. Die Verfilmung seines Buches "Unter Linken" ist gelungen. Da war die Legendenbildung vorab gar nicht nötig. Stern.de, 26. September 2010, von Dirk Benninghoff
- ↑ S.P.O.N. - Der Schwarze Kanal, Kolumne bei Spiegel Online
- ↑ Hausmitteilung: Betr. Titel, Neuerungen, Brot (in DER SPIEGEL 1/2016; S. 3)
- ↑ Jan Fleischhauer: Alles ist besser als noch ein Tag mit dir. Roman über die Liebe, ihr Ende und das Leben danach. München: Knauss Verlag 2017. (Vorabdruck eines Auszugs im Spiegel 40 / 2017)
- ↑ Beiträge von Jan Fleischhauer bei der Achse des Guten
- ↑ Archivlink (Memento vom 8. Mai 2012 im Internet Archive)
- ↑ http://www.dijg.de/kritik-zeitgeist/fleischhauer-erfindung-opfers/?sword_list%5B0%5D=jan&sword_list%5B1%5D=fleischhauer
- ↑ Jan Fleischhauer: Enteignet Altmaier!. In: Spiegel 16/2019. 2019-04-12
- ↑ Kommentar von Raphael Thelen: Zimperlich sind die, die am Schreibtisch bleiben; Spiegel Online vom 2. September 2018, abgerufen am selben Tag; Zitat der Redaktion: „Der Kolumnist Jan Fleischhauer legt Wert auf die Feststellung, dass er vor einem halben Jahr aus München Schwabing nach Pullach gezogen ist und dort nicht in einem Altbau, sondern in einer Doppelhaushälfte lebt. Pullach ist ein Vorort von München.“
- ↑ Italienische Fahrerflucht
- ↑ la Repubblica
- ↑ quotidiano Libero
- ↑ Der Botschafter der Italienischen Republik, Michele Valensise, hat uns zu der obenstehenden Kolumne folgenden Brief geschickt
- ↑ Italienisch-deutscher Kolumnenstreit eskaliert, Basler Zeitung vom 30. Januar 2012
- ↑ zeit.de 29. Januar 2012: Geschmacklose Provokationen gegen den Euro
- ↑ Skandälchen am Büfett: Matthias Matussek feierte seinen Geburtstag mit alten Medien-Freunden und neuen Rechten. Abgerufen am 7. April 2019.
- ↑ Kontaktschuld. Abgerufen am 7. April 2019.
- ↑ Journalist Fleischhauer für Liberalismus geehrt, Hamburger Abendblatt, 23. Juli 2010
Personendaten | |
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NAME | Fleischhauer, Jan |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Autor |
GEBURTSDATUM | 1962 |
GEBURTSORT | Hamburg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jan Fleischhauer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |