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Jens Lehmann (Radsportler)

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Jens Lehmann MdB (2017)

Jens Lehmann (* 19. Dezember 1967 in Stolberg (Harz)) ist ein deutscher Politiker (CDU) und ehemaliger Radsportler. Er war seit 1980 im Radsport aktiv und zweifacher Olympiasieger, sechsfacher Weltmeister und vielfacher deutscher Meister und DDR-Meister im Bahnradsport. Bei der Bundestagswahl 2017 wurde Lehmann im Wahlkreis 152 Leipzig I als Direktkandidat gewählt.

Leben

Jens Lehmann hat 1988 eine Ausbildung zum Instandhaltungsmechaniker abgeschlossen. Bis 2005 war er Radprofi. 2006 legte er den Abschluss als Sportmanager (IST) in Düsseldorf ab, 2010 folgte der Abschluss als staatlich geprüfter Erzieher. Bis zur seiner Wahl zum Bundestagsabgeordneten 2017 war Lehmann als Erzieher im Hort der Grundschule Machern tätig.

Jens Lehmann wohnt in Leipzig-Engelsdorf, ist seit 1990 mit der DDR-Meisterin im Straßenradsport Gabi Lehmann verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohnes.[1]

Radsport-Laufbahn

Jens Lehmann Straßenradsport
Jens Lehmann Radsport Bild 1.jpg
Zur Person
Geburtsdatum 19. Dezember 1967 (56 Jahre)
Nation DeutschlandDeutschland Deutschland
Disziplin Radsport
Karriereende 2005
Team(s)
1981–1997
1998–2000
2000–2003
2003–2005
SC DHFK
Team Köstritzer
Team Nürnberger
Team Köstritzer
Wichtigste Erfolge
  • Olympiasieger Barcelona 1992 (Mannschaftsverfolgung)
  • Olympiasieger Sydney 2000 (Mannschaftsverfolgung)
  • Olympiazweiter Sydney 2000 (Einerverfolgung)
  • Olympiazweiter Barcelona 1992 (Einerverfolgung)

Weltmeister:

  • 2000 Manchester (Einerverfolgung & Mannschaftsverfolgung)
  • 1999 Berlin (Mannschaftsverfolgung)
  • 1994 Palermo (Mannschaftsverfolgung)
  • 1991 Stuttgart (Einerverfolgung & Mannschaftsverfolgung)

Deutscher Meister:

  • 1992, 1993, 1995, 1997,1998,1999, 2000, 2001, 2004 (Einerverfolgung)
  • 1997, 1998, 1999, 2001,2002, 2003, 2004 (Mannschaftsverfolgung)
Letzte Aktualisierung: 26. September 2018

Seine sportliche Laufbahn begann Jens Lehmann als Fußball-Torwart beim TSV Rossla. Im Alter von zwölf Jahren wechselte er zum Radsport und gewann prompt sein erstes Rennen. Mit dem Team der BSG Mifa Sangerhausen gewann er seine erste deutsche Meisterschaft 1980 im Mannschaftszeitfahren seiner Altersklasse. Anschließend wechselte er auf die Kinder- und Jugendsportschule des SC DHfK Leipzig.

1989 wurde Lehmann Vize-Weltmeister in der Einerverfolgung der Amateure.[2] Zwei Jahre später wurde er bei den Amateuren Weltmeister in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung (Bahn-Vierer) und der 4000-Meter-Einerverfolgung. Bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona holte er Gold mit dem Bahn-Vierer und Silber in der Einerverfolgung. 1994 kam ein weiterer Weltmeistertitel mit dem Bahn-Vierer hinzu.

Für die Olympischen Sommerspiele 1996 in Atlanta wurde Lehmann nicht nominiert. Nach dem Wechsel des Bundestrainers wurde Lehmann wieder ins Team zurückgeholt und errang 1999 erneut den Weltmeistertitel im Bahn-Vierer.

Bei der Einerverfolgung während der Olympischen Sommerspiele 2000 in Sydney holte Lehmann trotz eines Trainingsunfalls wieder eine Medaille, die Silberne, wobei er sich im Finale seinem Mannschaftskollegen Robert Bartko geschlagen geben musste. In der Mannschaftsverfolgung errang er gemeinsam mit Bartko, Guido Fulst und Daniel Becke die Goldmedaille, wobei der Vierer mit 3:59:710 Minuten als erstes Team überhaupt die Vier-Minuten-Grenze unterbot und somit einen neuen Weltrekord über diese Strecke aufstellte.[3]

Als das Team des Bahn-Vierers (Jens Lehmann, Daniel Becke, Sebastian Siedler und Christian Bach) für die Weltmeisterschaften 2003 in Stuttgart durch Funktionäre des Bundes Deutscher Radfahrer umformiert wurde, folgte Lehmann einem Boykottaufruf seines Trainers Jens Lang, so dass die Wettbewerbe in der Mannschaftsverfolgung das erste Mal seit Bestehen dieser Disziplin ohne eine deutsche Beteiligung ausgetragen wurde.

BDR-Präsidentin Sylvia Schenk und Sportdirektor Burckhard Bremer reagierten mit einer Suspendierung des Teams aus der Nationalmannschaft und für die Olympischen Spiele. Über Lehmann und Becke wurden Sperren von zwei Jahren, über Siedler von einem Jahr verhängt. Dieser Machtkampf zwischen Funktionären und Sportlern führte schließlich zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Auf Grund von Protesten wurden die Strafen schließlich deutlich verkürzt. Die Sanktionen gegen Lehmann wurden am 13. Januar 2004 durch den BDR aufgehoben.

Für die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen wurde Lehmann vom BDR nicht nominiert mit der Begründung, er sei zu alt. Dem neu zusammengestellten deutschen Bahn-Vierer wurden keine Medaillenchancen zugerechnet; dessen vierter Platz übertraf die Erwartungen.

Am 3. September 2004 gewann Jens Lehmann bei den Deutschen Bahnradmeisterschaft in seiner Heimatstadt Leipzig in der Einerverfolgung und wurde damit zum zehnten Mal Deutscher Meister in dieser Disziplin. In der Mannschaftsverfolgung errang er ebenfalls Gold.

Von 1981 bis 1997 gehörte Jens Lehmann dem SC DHfK Leipzig an und wechselte 1998 zu Köstritzer. 2001/2002 fuhr er zwischenzeitlich für das Team Nürnberger.

Am 17. September 2005 fand auf der Alfred-Rosch-Kampfbahn in Leipzig ein Abschiedsrennen für Jens Lehmann statt.

Politik und ehrenamtliches Engagement

Seit 2004 ist Jens Lehmann gewählter Stadtrat in Leipzig für den Wahlkreis 2 mit den Ortsteilen Anger-Crottendorf, Sellerhausen-Stünz, Paunsdorf, Mölkau, Engelsdorf, Baalsdorf, Althen und Kleinpösna. Aktuell ist er Mitglied im Ausschuss Sport und im Aufsichtsrat der Sportbäder Leipzig GmbH. Außerdem ist er seit 2009 Vorsitzender des Leipziger CDU-Ortsverbandes Althen, Engelsdorf, Kleinpösna und Hirschfeld.[4]

Zur Bundestagswahl 2005 trat Lehmann als Direktkandidat der CDU im Wahlkreis Leipzig I (152) an, wurde aber nicht gewählt. Im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 nominierten die CDU-Mitglieder ihn erneut als Direktkandidaten für den Wahlkreis. Lehmann setzte sich dabei gegen die ehemalige Wahlkreisabgeordnete Bettina Kudla und weitere Mitbewerber durch.[5]

Am 24. September 2017 gewann Jens Lehmann mit 43919 Erststimmen (27,5 %) das Direktmandat und zog somit als direkt gewählter Abgeordneter in den 19. Deutschen Bundestag ein.[6] Aktuell ist er Mitglied im Verteidigungsausschuss[7] und Petitionsausschuss[8] für die CDU/CSU-Fraktion.

Lehmann ist Vizepräsident des Stadtsportbundes Leipzig und zudem parallel zu seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter Mitglied des Stadtrates der Stadt.[9][10]

Auszeichnungen und Ehrungen

Weblinks

 Commons: Jens Lehmann (cyclist) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. web.jenslehmann-leipzig.de (Memento vom 11. Februar 2017 im Internet Archive)
  2. 25 Jahre erfolgreich im Radsport: Jens Lehmann auf Jubiläums-Tour auf l-zi.de v. 16. August 2005
  3. rapsprint – CwA-Werte: Chris Boardman, Robert Bartko und Jens Lehmann. (Nicht mehr online verfügbar.) Yahoo Groups, ehemals im Original; abgerufen am 12. Februar 2011. (Link nicht mehr abrufbar)
  4. CDU Leipzig: CDU Althen, Engelsdorf, Kleinpösna | CDU Leipzig. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 6. Februar 2018; abgerufen am 6. Februar 2018. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cdu-leipzig.de
  5. Björn Meine: Im ersten Wahlgang durchgefallen: CDU entzieht Bettina Kudla das Vertrauen. In: LVZ.de. 22. Oktober 2016, abgerufen am 23. Oktober 2016.
  6. Wahlergebnis Bundestagswahl 2017. Abgerufen am 6. Februar 2018.
  7. Deutscher Bundestag – Verteidigungsausschuss. In: Deutscher Bundestag. (https://www.bundestag.de/ausschuesse/ausschuesse18/a12).
  8. Deutscher Bundestag – Petitionsausschuss. In: Deutscher Bundestag. (https://www.bundestag.de/petition).
  9. Präsidium – Stadtsportbund Leipzig. Abgerufen am 6. Februar 2018.
  10. Jens Lehmann. Abgerufen am 22. Mai 2019.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jens Lehmann (Radsportler) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.