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Jizchak Ben Zwi
Jizchak Ben Zwi (hebräisch יצחק בן צבי; ursprünglich Isaak Schimschilewitsch; geb. 6. Dezember 1884 in Poltawa, Ukraine; gest. 23. April 1963 in Jerusalem) war ein israelischer Historiker, Politiker der zionistischen Arbeiterbewegung und von 1952 bis 1963 der zweite Präsident Israels.
Leben
Ben Zwi war der älteste Sohn von Twi Schamschi Schimschelewitz. Noch in der Ukraine war er in jüdischen Untergrundeinheiten aktiv, die gegründet wurden, um Juden während der Pogrome von 1905 zu schützen.
Nach Beteiligung bei der Gründung der marxistisch-zionistischen Partei Po'alei Tzijon in Russland ging Ben Zwi 1907 nach Jaffa in Palästina und half dort beim Aufbau der Untergrundorganisation HaSchomer. Ben Zwi arbeitete als Lehrer, und zusammen mit Rachel Yannait organisierte er 1909 das Gymnasium in Jerusalem.
Von 1912 bis 1914 studierte Ben Zwi zusammen mit David Ben Gurion Jura in Konstantinopel. Nachdem sie im August 1914 nach Palästina zurückgekehrt waren, wurden sie 1915 von den osmanischen Behörden des Landes verwiesen. Beide zogen nach New York, beteiligten sich an zionistischen Aktivitäten und gründeten dort die Hechaluz-Bewegung. Zusammen schrieben sie ein jiddisches Buch: Eretz Israel in Vergangenheit und Gegenwart, um in den USA für den Zionismus zu werben.
Nachdem er 1918 nach Palästina zurückkehren konnte, heiratete er Rachel Yannait, mit der er zwei Söhne, Amram und Eli, hatte. Eli starb im Israelischen Unabhängigkeitskrieg bei der Verteidigung seines Kibbuz Beit Keschet.
Ben Zwi war zunächst Marxist, dann Sozialdemokrat. 1919 gehörte Ben Zwi zu den Gründern der Partei Achdut HaAvodah. Später wurde er in den Rat der Stadt Jerusalem gewählt. 1921 gründete er zusammen mit David Ben Gurion und anderen die Gewerkschaft Histadrut und 1930 die Arbeiterpartei Mapai. 1924 ließ die Hagana den pazifistischen und liberalen Schriftsteller de Haan durch Avraham Tehomi ermorden. Tehomi, der die Tat zugab, behauptete, Ben Zwi hätte den Mordauftrag abgesegnet.[1]
Von 1931 bis 1948 war Ben Zwi Präsident des Jüdischen Nationalrates (Wa'ad Le'umi – die parlamentarische Körperschaft vor der Staatsgründung) und organisierte die Hagana. In seiner Funktion als Präsident des Jischuw nahm Ben Zwi am 12. Mai 1937 an der Krönung Georg VI. teil.[2]
Ben Zwi gehört zu den Unterzeichnern der israelischen Unabhängigkeitserklärung vom 14. Mai 1948 und wurde 1949 Abgeordneter des ersten israelischen Parlaments. In der ersten und zweiten Knesset war er Volksvertreter der Mapai. Nach dem Tode von Chaim Weizmann wurde er am 8. Dezember 1952 zum zweiten Staatspräsidenten Israels gewählt. Als Staatspräsident wurde er zweimal wiedergewählt und bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tode 1963. Während all dieser Zeit lebte er in einer bescheidenen Holzhütte in Jerusalem.
Ben Zwi war ein anerkannter Forscher der jüdischen Geschichte, der Ethnologie und der Geschichte des heiligen Landes. Das Ben-Zvi Institute zur Erforschung der Geschichte Israels und jüdischer Gruppen Nordafrikas und des Nahen Ostens trägt seinen Namen.
Er ist auf der 100-Schekel-Banknote abgebildet.
Literatur
- Shlomo Nakdimon; Shaul Mayzlish (1985), De Haan: The first political assassination in Palestine, 1st Edition, Tel Aviv: Modan Press, OCLC 21528172 (hebräisch)
- David Ben Gurion, Jizchak Ben Zwi: Das Land Israel in Vergangenheit und Gegenwart, 1918; Hebräisch: Jerusalem 1980,
Einzelnachweise
- ↑ Quelle: Shlomo Nakdimon; Shaul Mayzlish, S. 203 ff
- ↑ Mordecai Naor: Eretz Israel, Könemann, Köln, 1998, ISBN 3-89508-594-4, Seite 202
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Ben Zwi, Jizchak |
ALTERNATIVNAMEN | Schimschilewitsch, Isaak (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Historiker und Politiker |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1884 |
GEBURTSORT | Poltawa |
STERBEDATUM | 23. April 1963 |
STERBEORT | Jerusalem |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jizchak Ben Zwi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |