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Jodie Foster
Jodie Foster (* 19. November 1962 in Los Angeles; eigentlich Alicia Christian Foster) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Filmregisseurin, Filmproduzentin und Oscarpreisträgerin.
Biografie
Kindheit und Jugend
Foster wurde einige Monate nach der Trennung ihrer Eltern als deren viertes Kind geboren. Anfang des Jahres 1963 zog Fosters Mutter Brandy mit den Kindern ins San Fernando Valley im Nordwesten von Los Angeles zu ihrer Lebensgefährtin, die den überwiegenden Beitrag zum Familienunterhalt leistete. Die Beziehung dauerte bis zum Jahr 1976.
Brandy Foster arbeitete in der Filmbranche. Als alleinerziehende Mutter stimmte sie aus finanziellen Gründen Werbeauftritten ihrer Tochter zu. Zu einem der Castings kam die damals dreijährige Jodie mit und wurde für eine Werbung für die Sonnencreme Coppertone engagiert.
Karriere
Später trat Foster in Fernsehserien wie Bonanza, Kung Fu, Bob & Carol & Ted & Alice, Love Story, The Addams Family und Paper Moon auf. Nach Svengali (deutscher Titel: Obsession – Die dunkle Seite des Ruhms) im Jahr 1983 trat sie 1984 lediglich noch in zwei Folgen von Ein Engel auf Erden (Staffel 1; Folge 23 u. 24) auf. Von da an übernahm sie nur gelegentlich Sprechrollen, wie 1996 und 1997 in den Serien Frasier und Akte X in jeweils einer Episode als Anruferin und als Stimme in einer Halluzinationssequenz. In einer Episode der Simpsons ist sie im amerikanischen Original als Stimme von Maggie Simpson zu hören.
Ihre erste Kinofilmrolle spielte sie im Alter von zehn Jahren im Disney-Film Flucht in die Wildnis (Originaltitel: Napoleon and Samantha, 1972). Während der 1970er Jahre drehte sie für dieses Studio noch eine Reihe weiterer Filme. 1974 gab Regisseur Martin Scorsese ihr zunächst eine Nebenrolle in seinem Film Alice lebt hier nicht mehr. Überzeugt von ihrem Talent, besetzte er Foster auch in seinem nächsten Film: Als minderjährige Prostituierte in Taxi Driver (1976) wurde die damals 13-Jährige weltberühmt. Neben einer Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin erhielt Foster für ihre Darstellung zwei British Academy Film Awards und den David di Donatello.
Im gleichen Jahr spielte sie in den Komödien Bugsy Malone und Ein ganz verrückter Freitag. Für Bugsy Malone wurde Foster erneut mit zwei British Academy Film Awards ausgezeichnet und für Ein ganz verrückter Freitag erhielt sie eine Golden Globe-Nominierung als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie. In Das Mädchen am Ende der Straße (ebenfalls 1976) spielte sie eine unabhängig lebende, hochtalentierte Jugendliche, eine Rolle, die ihrem Image bis heute entspricht und für die sie mit dem Saturn Award ausgezeichnet wurde. Das Angebot, die Rolle der Prinzessin Leia Organa in Krieg der Sterne (Star Wars, 1977) zu übernehmen, musste sie wegen vertraglicher Verpflichtungen gegenüber dem Disney-Konzern ablehnen.
Neben der Schauspielerei besuchte Foster zunächst die französischsprachige Privatschule Le Lycée Français de Los Angeles und machte ihren Abschluss als Jahrgangsbeste. In den Jahren 1980 bis 1985 studierte Foster an der Yale University Literatur und schloss dieses Studium magna cum laude ab. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie über die afroamerikanische Autorin Toni Morrison. 1997 verlieh ihr die Universität einen Ehrendoktortitel.[1]
Während der Studienzeit schrieb Foster einige Zeitschriftenartikel und interviewte u. a. Nastassja Kinski. Die beiden Frauen wurden Freundinnen und suchten nach einer Möglichkeit, bei einem gemeinsamen Filmprojekt zusammenzuarbeiten. Die Gelegenheit ergab sich 1984 bei dem Film Hotel New Hampshire, der auf einem Roman von John Irving basiert. 1988 übernahm Foster in Angeklagt die ursprünglich für Kelly McGillis vorgesehene Rolle einer vergewaltigten Frau und erhielt dafür ihren ersten Oscar.
1991 debütierte sie mit Das Wunderkind Tate als Regisseurin. Im selben Jahr spielte sie anstelle von Michelle Pfeiffer eine FBI-Agentin in Das Schweigen der Lämmer. Ihre schauspielerische Zusammenarbeit mit Anthony Hopkins brachte beiden Akteuren den Oscar ein. 2001 löste sie ihre Produktionsfirma Egg Pictures aus familiären Gründen auf. Zu den produzierten Filmen gehören neben ihren eigenen Werken Lost Heaven, Waking the Dead und Baby Blues.
Foster gehört zu den bestbezahlten Schauspielerinnen Hollywoods. 2007 belegte sie in einer Rangliste des Hollywood Reporter mit einer Gagenforderung von geschätzten 10 bis 12 Millionen US-Dollar pro Film den neunten Platz.[2] Im Juli 2008 belegte sie in einer Forbes-Rangliste mit Gagen in Höhe von 23 Mio. US-Dollar (zwischen Juni 2007 und Juni 2008) hinter Cameron Diaz, Keira Knightley, Jennifer Aniston, Reese Witherspoon und Gwyneth Paltrow den sechsten Platz.[3]
Während der Dreharbeiten zu Roman Polańskis Filmversion von Yasmina Rezas Theaterstück Der Gott des Gemetzels in Frankreich übernahm Foster 2011 den Vorsitz der César-Verleihung 2011. 2013 wird sie bei der Verleihung der Golden Globe Awards den Cecil B. DeMille Award für ein Lebenswerk erhalten.[4]
Foster plante lange einen Film über das Leben und Werk der umstrittenen Filmregisseurin Leni Riefenstahl, gab aber bei der Premiere ihres Filmes Der Biber bekannt, den Film nun nicht länger produzieren zu wollen, da sie sich für die Darstellung der Riefenstahl als zu alt empfände. Außerdem käme es für sie nicht in Frage, bei diesem Film ausschließlich Regie zu führen und ihn zu produzieren.
Privatleben
Im Dezember 2007 bekannte sich Foster erstmals öffentlich zu ihrer langjährigen Lebensgefährtin. Im Mai 2008 wurde über eine angebliche Trennung des Paares berichtet.[5][6] Foster hat zwei Söhne (* 20. Juli 1998 und * 29. September 2001). Einen Vater gab sie bislang nicht bekannt.
Synchronstimme
Die Standardsprecherin für Fosters deutsche Synchronstimme ist die Schauspielerin Hansi Jochmann. Foster synchronisiert sich in französischen Versionen ihrer Filme selbst, da sie fließend Französisch spricht.
Sonstiges
- 1981 verübte John Hinckley Jr. ein Attentat auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, um Fosters Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Nach der Tat fand man bei Hinckley einen Brief an Jodie Foster; er hatte sie bereits früher mit Briefen und Telefonanrufen belästigt. Sie schilderte die Ereignisse noch Jahre später als traumatisierend.
- Bei den Dreharbeiten zu ihrem ersten Kinofilm Napoleon & Samantha (1972) wurde Foster von einem Löwen angefallen.[7][8]
- Der Asteroid (17744) Jodiefoster wurde nach ihr benannt.
Filmografie
Darstellerin
Filme
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Fernsehserien
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Regisseurin
- 1984: Tales From The Darkside (Folge: Do Not Open This Box)
- 1991: Das Wunderkind Tate (Little Man Tate)
- 1995: Familienfest und andere Schwierigkeiten (Home For The Holidays)
- 2011: Der Biber (The Beaver)
Produzentin
- 1986: In guten und in schlechten Zeiten
- 1994: Nell
- 1995: Familienfest und andere Schwierigkeiten
- 1998: Baby Blues (The Baby Dance)
- 2000: Waking The Dead
- 2002: Lost Heaven
- 2007: Die Fremde in dir
Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)
Oscar Academy Awards
- 1977: nominiert als Beste Nebendarstellerin in Taxi Driver
- 1989: ausgezeichnet als Beste Hauptdarstellerin in Angeklagt
- 1992: ausgezeichnet als Beste Hauptdarstellerin in Das Schweigen der Lämmer
- 1995: nominiert als Beste Hauptdarstellerin in Nell
British Academy Awards
- 1977: ausgezeichnet als vielversprechendste Newcomerin in Taxi Driver und Bugsy Malone
- 1977: ausgezeichnet als beste Nebendarstellerin in Taxi Driver und Bugsy Malone
- 1992: ausgezeichnet als Beste Hauptdarstellerin in Das Schweigen der Lämmer
Golden Globes
- 1977: nominiert als beste Darstellerin in einem Musical oder einer Komödie in Ein ganz verrückter Freitag
- 1989: ausgezeichnet als beste Darstellerin in einem Drama in Angeklagt
- 1992: ausgezeichnet als beste Darstellerin in einem Drama in Das Schweigen der Lämmer
- 1995: nominiert als beste Darstellerin in einem Drama in Nell
- 1998: nominiert als beste Darstellerin in einem Drama in Contact
- 2008: nominiert als beste Darstellerin in einem Drama in Die Fremde in dir
- 2012: nominiert als beste Darstellerin in einem Musical oder einer Komödie in Der Gott des Gemetzels
- 2013: Cecil B. DeMille Award für das Lebenswerk
Literatur
- Louis Chunovic: Jodie Foster. Ein Porträt. VGS, Köln 1997, ISBN 3-8025-2416-0.
- Robert Fischer: Jodie Foster. Zweite, erweiterte Auflage. Heyne Verlag, München 1995, ISBN 3-453-05975-1.
- Buddy Foster: Jodie Foster. Eine Biographie. ECON Verlag, Düsseldorf und München 1997, ISBN 3-430-12882-X.
- Adolf Heinzlmeier: Jodie Foster. Paul Zsolnay Verlag, Wien 1993, ISBN 3-552-05041-8.
- Sonja Kochius: Jodie Foster. Mit eisernem Willen von Erfolg zu Erfolg. Bastei-Verlag, Lübbe, Bergisch Gladbach 1996, ISBN 3-404-61371-6.
Weblinks
- Jodie Foster in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Jodie Foster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die Zeit – Leben: Ich habe einen Traum Jodie Foster erzählt von den Filmen, die sie im Traum dreht (2005)
Einzelnachweise
- ↑ Yale Bulletin and Calendar Commencement 1997
- ↑ vgl. Top actress salaries are quoteworthy bei hollywoodreporter.com (30. November 2007) (Link nicht mehr abrufbar)
- ↑ vgl. Johnson, Wesley: Hollywood’s Top Earners. Press Association Newsfile, 23. Juli 2008, 4:38 PM BST
- ↑ Jodie Foster to receive the Cecil B. De Mille Award bei goldenglobes.org (abgerufen am 2. November 2012).
- ↑ Soft Outing – Jodie Fosters öffentliche Liebeserklärung, Spiegel Online, 12. Dezember 2007
- ↑ Lesbian star couple Jodie Foster, Cydney Bernard break-up, The Daily Telegraph, 15. Mai 2008
- ↑ Imdb.com Jodie Foster Trivia
- ↑ Jodie Foster mauled by a lion, Metro.co.uk, 2. April 2008
Personendaten | |
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NAME | Foster, Jodie |
ALTERNATIVNAMEN | Foster, Alicia Christian |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin, Filmregisseurin und Produzentin |
GEBURTSDATUM | 19. November 1962 |
GEBURTSORT | Los Angeles, Kalifornien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jodie Foster aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |