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Jonathan Nott
Jonathan Nott (* 25. Dezember 1962 in Solihull) ist ein englischer Dirigent. Seit Januar 2000 bekleidet er den Posten des Chefdirigenten bei den Bamberger Symphonikern – Bayerische Staatsphilharmonie. Sein Vertrag läuft bis 2016.
Am 29. Oktober 2009 wurde ihm der Kulturpreis Bayern verliehen. Seine Aufnahme von Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 9 mit den Bamberger Symphonikern wurde jüngst mit dem Internationalen Schallplattenpreis „Toblacher Komponierhäuschen" 2009 (Kategorie „Neuproduktionen") und dem MIDEM Classical Award 2010 (Kategorie „Symphonic Works") ausgezeichnet.
Ausbildung und künstlerische Stationen
Jonathan Nott studierte Musikwissenschaft an der Universität Cambridge, Gesang und Flöte in Manchester und Dirigieren in London. Sein dirigentisches Debüt gab er 1988 beim Opernfestival in Batignano. Im Jahr darauf wurde er Kapellmeister an der Oper Frankfurt, ehe er 1991 die Stelle des Ersten Kapellmeisters am Hessischen Staatstheater Wiesbaden übernahm, ein Haus, das er in der Saison 1995/1996 interimistisch auch als Generalmusikdirektor leitete. Jonathan Nott dirigierte in der hessischen Landeshauptstadt ein breites Spektrum an Opern-, Ballett- und Musical-Literatur, vor allem die großen Werke von Mozart, Verdi und Puccini sowie Wagners Der Ring des Nibelungen. Später ging der Brite als Musikdirektor an das Luzerner Theater und war zugleich Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters (1997–2002). Parallel dazu hatte er die musikalische Leitung des von Pierre Boulez gegründeten, in Paris beheimateten Ensemble Intercontemporain inne (2000–2003), eine der wichtigsten Formationen für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Dem Ensemble Intercontemporain ebenso wie dem Luzerner Sinfonieorchester ist er als Gastdirigent weiterhin eng verbunden. Jonathan Nott gilt als hervorragender Interpret der zeitgenössischen Musik und hat eine Vielzahl an Werken zur Uraufführung gebracht, u.a. Musik von Brian Ferneyhough, Helmut Lachenmann und Aribert Reimann, ferner Auftragskompositionen der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie von Jörg Widmann, Wolfgang Rihm, Bruno Mantovani oder Mark-Anthony Turnage.
Chefdirigent der Bamberger Symphoniker
Nationale und internationale Konzerttätigkeit
Im Januar 2000 übernahm Jonathan Nott den Posten des Chefdirigenten bei den Bamberger Symphonikern – Bayerische Staatsphilharmonie. Mit dem Orchester gastierte er seit Beginn seiner Amtszeit bei den bedeutenden Musikfestivals im In- und Ausland, auch gab es ausgedehnte Tourneen durch ganz Deutschland und Europa, nach China sowie mehrfach nach Japan, Südamerika und in die USA.
Mit den Bamberger Symphonikern trat Jonathan Nott 2003 beim Edinburgh International Festival, 2004 bei den Salzburger Festspielen auf. 2005 kehrten die Bamberger Symphoniker mit ihm am Pult als „orchestra in residence“ nach Edinburgh zurück, 2007 folgten Auftritte beim Festival der Weißen Nächte in St. Petersburg sowie beim Lucerne Festival, bei dem sich Nott als „artiste étoile“, die Bamberger Symphoniker als „orchestra-in-residence“ präsentierten. Kurz darauf schloss sich ein gemeinsames Konzert zu Ehren von Papst Benedikt XVI. in der Päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo an – Anlass war das Jubiläum „1000 Jahre Bistum Bamberg“. 2008 wurden Jonathan Nott und das Orchester zum Beijing Music Festival eingeladen, in die Saison 2009/2010 fallen eine dritte gemeinsame Japan-Tournee sowie eine Konzertreise nach Spanien und Andorra.
Zu den künstlerischen Projekten der Spielzeit 2010/2011 gehören eine vierte gemeinsame Südamerika-Tournee, Gastspiele in China, Auftritte beim Musikfest Berlin, im Wiener Konzerthaus, in Zürich und im Linzer Brucknerhaus sowie eine Tournee nach Belgien und in die Niederlande.
Künstlerische Arbeit
Das von Jonathan Nott in Bamberg gepflegte Repertoire reicht von der Wiener Klassik über die Meisterwerke des 19. Jahrhunderts und die klassische Moderne bis zur Musik der Gegenwart. Einen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit bildete zunächst die Auseinandersetzung mit dem sinfonischen Schaffen Franz Schuberts, das mit Werken des 20. und 21. Jahrhunderts kombiniert wurde. 2008 brachte Jonathan Nott in Bamberg alle neun Sinfonien von Ludwig van Beethoven an vier Abenden zur Aufführung, 2009 dirigierte er einen Zyklus der Sinfonien von Johannes Brahms. Seit mehreren Jahren ist das Schaffen Gustav Mahlers – die Sinfonien und Orchesterlieder – in das Zentrum seiner Programme und Konzerte gerückt, in Bamberg ebenso wie bei nationalen und internationalen Gastspielen des Orchesters. Im Rahmen der 1. Biennale Bamberg 2010 leitet er Aufführungen von Mahlers Sinfonien Nr. 8 (Sinfonie der Tausend) und 9, dem Lied von der Erde und dem Adagio aus der unvollendeten Sinfonie Nr. 10.
Über reine Orchesterwerke hinaus nehmen Kompositionen mit Beteiligung der menschlichen Stimme einen breiten Raum in Jonathan Notts Dirigaten ein. Unter seiner Leitung führten die Bamberger Symphoniker neben Mahlers Sinfonien Nr. 2, 3, 4 und dem Lied von der Erde weitere gewichtige vokalsinfonische Werke auf, darunter Giuseppe Verdis Messa da Requiem und György Ligetis Requiem. Zudem erfolgten konzertante Aufführungen großer Opern, namentlich Beethovens Fidelio sowie Richard Wagners Tristan und Isolde, Das Rheingold, Die Walküre und Siegfried. 2009 leitete Jonathan Nott mehrere Vorstellungen von Joseph Haydns Azione teatrale L’isola disabitata im Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Theater, die Regie dieser szenischen Produktion übernahm der international bekannte Designer Peter Schmidt.
Jonathan Nott war nach 2004 und 2007 im Frühjahr 2010 erneut Präsident der Jury des alle drei Jahre ausgerichteten internationalen „Bamberger Symphoniker Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerbs".
CD-Einspielungen
Die künstlerische Partnerschaft Jonathan Notts und der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie dokumentiert sich in einer Vielzahl an CD-Produktionen. Erschienen sind Aufnahmen von Mahlers Sinfonien Nr. 1, 2 (Auferstehungssinfonie), 3, 4, 5 und 9, von Anton Bruckners Sinfonie Nr. 3 (Erstfassung 1873), von Igor Strawinskys Le sacre du printemps und Symphonie in drei Sätzen sowie von Leoš Janáčeks Sinfonietta, Taras Bulba und der Suite aus Das schlaue Füchslein. Eine Gesamteinspielung der Schubert-Sinfonien wurde ergänzt durch zwei CDs mit zeitgenössischen Werken, die sich programmatisch mit dem Thema „Schubert“ auseinandersetzen, u.a. Kompositionen von Hans Werner Henze, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann und Bruno Mantovani.
Gastdirigent
Als Gastdirigent arbeitete Jonathan Nott seit den 1990er Jahren mit nahezu allen großen Sinfonieorchestern Europas und der USA zusammen, darunter das Concertgebouw-Orchester Amsterdam, das NDR Sinfonieorchester in Hamburg, das Gewandhausorchester Leipzig, das Orchestre de Paris und das Tonhalle-Orchester Zürich, die Wiener und die Münchner Philharmoniker, New York, Los Angeles und London Philharmonic sowie das NHK Symphony Orchestra Tokyo. Mit den Berliner Philharmonikern spielte Jonathan Nott sämtliche Orchesterwerke György Ligetis einschließlich des Requiems auf CD ein.
Leben
Jonathan Nott ist mit der Engländerin Helen Not verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne und eine Tochter.
Auszeichnungen
2011: Bayerischer Verdienstorden
Weblinks
:Personendaten | |
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NAME | Nott, Jonathan |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Dirigent |
GEBURTSDATUM | 25. Dezember 1962 |
GEBURTSORT | Solihull, England |
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