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Käte Hamburger

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Käte Hamburger (geb. 21. September 1896 in Hamburg; gest. 8. April 1992 in Stuttgart) war eine deutsche Germanistin, Literaturwissenschaftlerin und Philosophin. Sie war außerordentliche (unbesoldete) Professorin an der Universität Stuttgart.

Leben und Werk

Käte Hamburger wurde 1922 mit der Arbeit Schillers Analyse des Menschen als Grundlage seiner Kultur- und Geschichtsphilosophie. Ein Beitrag zum Problem des Individualismus, dargestellt auf Grund seiner philosophischen Schriften bei Clemens Baeumker in München promoviert. Von den Nationalsozialisten aufgrund ihrer jüdischen Herkunft vertrieben, emigrierte sie 1934 nach Schweden und kehrte erst 1956 aus dem Exil zurück in die Bundesrepublik Deutschland. Während sie in Schweden als Sprachlehrerin, Journalistin und Schriftstellerin tätig war, setzte sie ihre literaturwissenschaftliche Arbeit unter anderem mit einer eindrucksvollen Gesamtwürdigung des Werkes von Leo Tolstoi fort; seit 1955 wirkte sie als Dozentin, seit 1957 als außerplanmäßige Professorin an der Technischen Hochschule Stuttgart; sie verfasste zahlreiche Studien u. a. zu Thomas Mann und Rainer Maria Rilke.

Vor allem ihre literaturtheoretische Untersuchung Die Logik der Dichtung (1957, eingereicht unter dem Titel Das logische System der Dichtung),[1] mit der sie sich an der Technischen Hochschule Stuttgart (heute: Universität Stuttgart) für allgemeine Literaturwissenschaft habilitierte,[2] begründet ihren internationalen Rang innerhalb der Literaturwissenschaft (siehe auch: Episches Präteritum). Gemeinsam mit Eberhard Lämmert und auch Franz Karl Stanzel hat Käte Hamburger die methodische Neuorientierung der deutschen Germanistik der 1950er Jahre in Richtung einer rationalen und analytischen Methodik beschleunigt.

Würdigung und Nachwirkung

Straßenschild Käte-Hamburger-Weg in Göttingen

Die Universitätsstadt Göttingen ehrte Käte Hamburger mit der Benennung einer Straße auf dem Zentralcampus. Im dortigen Käte-Hamburger-Weg befindet sich unter anderem das Seminar für Deutsche Philologie der Universität. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat ein Förderprogramm für die Geisteswissenschaften unter dem Titel Käte Hamburger Kollegs aufgelegt.[3] Die Universität Stuttgart zeichnet mit dem Käte Hamburger-Preis herausragende Bachelorarbeiten in der germanistischen Literaturwissenschaft aus.[4] Einer der Veranstaltungsräume im Hospitalhof Stuttgart trägt ihren Namen.[5]

Werke (Auswahl)

  • Thomas Mann und die Romantik: Eine problemgeschichtliche Studie (= Neue Forschung. Arbeiten zur Geistesgeschichte der german. und roman. Völker, Band 15), Berlin: Junker und Dünnhaupt 1932
  • Leo Tolstoi. Gestalt und Problem. Bern 1950; 2. Aufl. Göttingen 1963 (= Kleine Vandenhoeck-Reihe 159/160/161)
  • Die Logik der Dichtung. 4. Aufl., Stuttgart 1994, ISBN 3-608-91681-4.
  • Wahrheit und ästhetische Wahrheit. Ebd., 1979, ISBN 3-12-933230-8.
  • Das Mitleid. Ebd., 1985, ISBN 3-608-91392-0, ISBN 3-518-01898-1.
  • Heine und das Judentum. Vortrag gehalten in Stuttgart 18. März 1982 bei der Württembergischen Bibliotheksgesellschaft, ebd., 1982
  • Zusammen mit Helmut Kreuzer: Gestaltungsgeschichte und Gesellschaftsgeschichte. Literatur-, kunst- und musikwissenschaftliche Studien. Festschrift für Fritz Martini. Metzler, Stuttgart 1969, ISBN 978-3-476-00089-7.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. UA Stuttgart, Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften, 54/58. Zitiert nach Julia Mansour: „Fehdehandschuh des kritischen Freundesgeistes.“ Die Kontroversen um Käte Hamburgers „Die Logik der Dichtung“. In: Kontroversen in der Literaturtheorie / Literaturtheorie in der Kontroverse. Hrsg. von Ralf Klausnitzer und Carlos Spoerhase (= Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge 19, Peter Lang, Bern u. a. 2007), 236.
  2. Elisabeth Walther: Zum 70. Geburtstag von Käte Hamburger. In: Mitteilungsblatt des Deutschen Akademikerinnenbundes e.V. Nr. 31, Dez. 1966, S. 11.
  3. Bekanntmachung des BMBF [1]
  4. Pressemitteilung der NDL der Universität Stuttgart 2014 Archivierte Kopie (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  5. Veranstaltungsräume | Hospitalhof Stuttgart. Abgerufen am 13. Oktober 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Käte Hamburger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.