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Kaliumbromat

Aus Jewiki
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Strukturformel
Kaliumbromat
Allgemeines
Name Kaliumbromat
Andere Namen

Kalium bromicum

Summenformel KBrO3
CAS-Nummer 7758-01-2
PubChem 23673461
Kurzbeschreibung

weißer, kristalliner Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 167,01 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,27 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

350 °C[2]

Siedepunkt

Zersetzung bei 370 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [4]
03 – Brandfördernd 06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 271​‐​301​‐​350
P: 201​‐​202​‐​210​‐​220​‐​264​‐​301+310Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [4]
Toxikologische Daten

157 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Kaliumbromat (KBrO3) ist das Kaliumsalz der Bromsäure.

Eigenschaften

Kaliumbromat
Kaliumbromat-Kristalle

Kaliumbromat ist ein weißes, kristallines Pulver mit der Dichte 3,27 g/cm3. Es besitzt einen Schmelzpunkt von 350 °C. Bei 370 °C erfolgt Zersetzung unter Abspaltung von Sauerstoff. Kaliumbromat ist löslich in Wasser und nahezu unlöslich in Alkohol. Die Löslichkeit in Wasser steigt mit steigender Temperatur.[6]

Löslichkeit in Wasser[6]
Temperatur in °C 0 20 40 60 80 100
Löslichkeit in g/100 g H2O 3,1 6,9 13,1 22,0 33,9 49,7

Bromate sind bedeutend stärkere Oxidationsmittel als Chlorate und reagieren teilweise schon in wässriger Lösung, was auch ihre gegenüber Chloraten erhöhte Giftigkeit und die krebserzeugende Wirkung begründet. Gemische aus Kaliumbromat und brennbaren Substanzen wie Phosphor oder Schwefel sind hochexplosiv und reibungsempfindlich. Kaliumbromat gibt dabei seinen Sauerstoff ab und wird zu Kaliumbromid reduziert.

Kaliumbromat kristallisiert in der Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 160)Vorlage:Raumgruppe/160 mit den Gitterparametern a = 601,1 pm und c = 815,2 pm. In der Elementarzelle befinden sich drei Formeleinheiten.[7][8]

Die Standardbildungsenthalpie von Kaliumbromat beträgt bei 298,15 K ΔHF0 = -361,50 kJ·mol−1,[9] die Freie Bildungsenthalpie beträgt ΔGF0 = -271,2 kJ·mol−1.[10] Die Lösungsenthalpie beträgt ΔH0sol = 40,58 kJ·mol−1.[11] Die Wärmekapazität bei konstantem Druck beträgt Cp = 105,2 J·mol−1·K−1.[10]

Gewinnung und Darstellung

Die Synthese von Kaliumbromat erfolgt durch Zugabe von Brom in heißer konzentrierter Kalilauge. Hierbei fällt das entstehende Kaliumbromat aus der Lösung aus, während das gleichzeitig entstehende, leichter lösliche Kaliumbromid in Lösung bleibt.

Verwendung

Kaliumbromat wird als Oxidationsmittel in der Maßanalyse (Bromatometrie) als Urtitersubstanz für die Bestimmung von Arsen, Antimon und Zinn verwendet. Außerdem wird es als Einkristall in der Piezoelektrik verwendet.

Die Verwendung von Kaliumbromat als Lebensmittelzusatzstoff ist in vielen Ländern verboten, unter anderem in der EU (seit 1992), Kanada (seit 1994), China, Argentinien, Brasilien und Indien, da es als gesundheitsschädlich gilt und von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als „wahrscheinlich karzinogen“ eingestuft wurde.[12][13] Nicht verboten ist Kaliumbromat in den USA, wo es bei der Produktion von Backwaren als Mehlbehandlungsmittel zur Verbesserung des Backverhaltens eingesetzt wird.[14] Kalifornien hat als erster Bundesstaat ein Verbot für Kaliumbromat in Lebensmitteln beschlossen, das ab 2027 gilt.[15]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Kaliumbromat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am {{{Datum}}}.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Datenblatt Kaliumbromat (PDF) bei Merck, abgerufen am {{{Datum}}}.
  3. Eintrag zu Kaliumbromat in der Datenbank von internetchemie.info, abgerufen am 17. Februar 2024.
  4. 4,0 4,1 Eintrag zu Kaliumbromat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  5. Eintrag zu Potassium bromate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. 6,0 6,1 D. Yoffe, R. Frim, S. D. Ukeles, M. J. Dagani, H. J. Barda, T. J. Benya, D. C. Sanders: Bromine Compounds. In: Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2013, doi:10.1002/14356007.a04_405.pub2.
  7. D. H. Templeton, L. K. Templeton: Tensor X-ray optical properties of the bromate ion. In: Acta Cryst. A41, 1985, S. 133–142, doi:10.1107/S0108767385000277.
  8. R. G. Kulkarni, T. N. Wathore: X-ray determination of lattice parameters and thermal expansion of potassium bromate. In: Journal of Materials Science. 16 (3), 1981, S. 849–851, doi:10.1007/BF00552231.
  9. J. R. Masaguer, A. Sousa-Alonso, J. Romero, M. V. Coto: Determination of the enthalpy of formation of potassium bromate. In: The Journal of Chemical Thermodynamics. 8 (6), 1976, S. 525–528, doi:10.1016/0021-9614(76)90025-2.
  10. 10,0 10,1 CRC Handbook of Chemistry and Physics: STANDARD THERMODYNAMIC PROPERTIES OF CHEMICAL SUBSTANCES (Memento vom 25. Februar 2015 im Internet Archive) (Kapitel 5.4)
  11. G. E. Boyd, F. Vaslow: Heats of Solution and Derived Thermodynamic Properties of Alkali-Metal Bromates. In: J. Chem. Eng. Data. 7 (2), 1962, S. 237–238, doi:10.1021/je60013a024.
  12. What Is Potassium Bromate (E924) And Why Many Countries Have Banned It In Baked Products? thefooduntold.com, 22. Juni 2021, abgerufen am 21. Februar 2023 (english).
  13. IARC--Summaries & Evaluations: Potassium Bromate (Group 2B), Internationale Agentur für Krebsforschung
  14. Eintrag zu Kaliumbromat in der Datenbank von internetchemie.info, abgerufen am 21. Februar 2023.
  15. Makers of ‘Food, Inc’ sequel launch impact campaign around pressing issues. 28. März 2024, abgerufen am 30. Mai 2024 (english).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kaliumbromat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.