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Kleie
Kleie (lat. clia) ist ein Sammelbegriff für die bei der Getreideverarbeitung nach Absieben des Mehles zurückbleibenden Rückstände aus Schalen (Samenschale, Fruchtschale), der Aleuronschicht und Keimling. Kleie ist ein Mühlennachprodukt und nicht zu verwechseln mit den Spelzen.
Kleie wurde früher vorwiegend als Futtermittel verwendet. Im Rahmen der Vollwerternährung hat Kleie als Ballaststofflieferant zur menschlichen Ernährung zunehmende Bedeutung (etwa in Müsli, Grahambrot oder in Knäckebrot) bekommen. Kleie besteht hauptsächlich aus den Nichtstärke-Kohlenhydraten Cellulose und Hemicellulose sowie aus Lignin.
Zusammensetzung
Durchschnittliche Zusammensetzung nach Herkunft
Inhaltsstoff (%) | Weizen | Roggen | Hafer | Reis | Gerste |
---|---|---|---|---|---|
Nichtstärke-Kohlenhydrate | 45–50 | 50–70 | 16–34 | 18–23 | 70–80 |
Stärke | 13–18 | 12–15 | 18–45 | 18–30 | 8–11 |
Protein | 15–18 | 8–9 | 13–20 | 15–18 | 11–15 |
Fett | 4–5 | 4–5 | 6–11 | 18–23 | 1–2 |
Durchschnittliche Zusammensetzung von Weizenkleie
Die Zusammensetzung von Weizenkleie schwankt naturgemäß, sowohl in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen (Boden, Klima) als auch von der Anbautechnik (Düngung, Pflanzenschutz).
Angaben je 100 g essbarem Anteil:[1]
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* Eiweißgehalt nach der EU-Richtlinie zur Nährwertkennzeichnung; (Faktor: 6,25):16,0 g
** Differenzberechnung
1 mg = 1000 µg
Der Brennwert von 100 Gramm Weizenkleie beträgt 721 Kilojoule (~171 Kilokalorien), bei Haferkleie sind es 1312 kJ, bzw. 309 kcal.
Gesundheitliche Bedeutung
Die quellfähigen und schleimbildenden Bestandteile der Kleie (β-D-Glucan, Arabinoxylane) sorgen dafür, dass der Blutzuckeranstieg nach Stärkeaufnahme verzögert wird, was bei Diabetes Typ 2 erwünscht ist. Neben Vitaminen und Mineralstoffen sind in den Randschichten des Getreides auch unerwünschte Inhaltsstoffe wie Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde (etwa Phytin) und Verunreinigungen (etwa Pestizide, Schwermetalle und Schimmelpilzgifte) konzentriert. Phytin bindet im Darm Mineralstoffe und Vitamine und verhindert dadurch die Verwertung dieser Stoffe für die Ernährung.[2]
Regelmäßiger Verzehr von Haferkleie kann den Cholesterinspiegel des Körpers geringfügig senken, wie eine amerikanische Metaanalyse auf der Basis von 162 klinischen Einzelstudien herausfand.[3] Bei der Verwendung von Kleie zur menschlichen Ernährung muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, da es sonst zu schwerwiegenden Verstopfungen kommen kann. Im schlimmsten Fall kann es zu einem lebensbedrohenden Darmverschluss kommen.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA), Garching (Hrsg.): Lebensmitteltabelle für die Praxis. Der kleine Souci · Fachmann · Kraut. 4 Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8047-2541-6, S. 244.
- ↑ Helmut Sigel: Zinc and Its Role in Biology and Nutrition. Dekker, New York 1983, ISBN 0-8247-7462-0 (Metal Ions in Biological Systems. Band 15), S. 333.
- ↑ Lisa Brown u. a.: Cholesterol-lowering effects of dietary fiber: a meta-analysis. In: American Journal of Clinical Nutrition. 69, Nr. 1, 1999, S. 30–42, PMID 9925120.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kleie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |