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Landkreis Oder-Spree
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
52.2414.22 Koordinaten: 52° 14′ N, 14° 13′ O
| |
Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Verwaltungssitz: | Beeskow |
Einwohner: |
176.850 (31. Dez. 2013)[1] |
Kfz-Kennzeichen: | … |
Kreisschlüssel: | 12 0 67 |
NUTS: | DE415 |
Kreisgliederung: | 37 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Breitscheidstraße 7 15848 Beeskow |
Webpräsenz: | |
Landrat: | Rolf Lindemann (SPD) |
Lage des Landkreises Oder-Spree in Brandenburg | |
Der Landkreis Oder-Spree (niedersorbisch Wokrejs Odra-Sprjewja) ist ein Landkreis im Osten Brandenburgs mit Verwaltungssitz in Beeskow.
Geografie
Der Landkreis grenzt im Süden an den Landkreis Spree-Neiße, im Süden und Südwesten an den Landkreis Dahme-Spreewald, im Westen an Berlin, im Norden an den Landkreis Märkisch-Oderland und die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder), im Osten an Polen.
Geschichte
Der Landkreis Oder-Spree entstand mit der Kreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 aus der kreisfreien Stadt Eisenhüttenstadt und den Landkreisen Eisenhüttenstadt, Beeskow und Fürstenwalde.
Der alternative Vorschlag war, den alten Landkreis Guben (bis 1950) wiederherzustellen. Aber es wurde ein Großkreis von Berlin bis zur polnischen Grenze bevorzugt, obwohl es Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung von Eisenhüttenstadt-Stadt und der Kreistage Eisenhüttenstadt-Land und Guben sowie eine Verfassungsbeschwerde von 1993 gab.
Die von der Landesregierung vorbereitete Verwaltungsstrukturreform 2019 in Brandenburg plante einen neuen Landkreis Frankfurt-Oder-Spree gemeinsam mit Frankfurt (Oder). Der Kreistag Oder-Spree lehnte die Fusion ab[2] und die Verwaltungsform wurde nach heftigen Widerstand der Kommunen im November 2017 zurückgezogen.
Gemeinden
Nach der Gemeindegebietsreform 2003 umfasste der Landkreis 38 Gemeinden, darunter sieben Städte. Seit der Eingemeindung der Gemeinde Madlitz-Wilmersdorf nach Briesen (Mark) im Jahr 2014 hat der Landkreis noch 37 Gemeinden.
Siehe auch: Liste der Orte im Landkreis Oder-Spree
(Einwohner am 31. Dezember 2013)[3]
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Ämter und zugehörige Gemeinden
(Sitz der Amtsverwaltung *)
1. Brieskow-Finkenheerd (7.638)
2. Neuzelle (6.619)
|
3. Odervorland (5.655)
4. Scharmützelsee (8.980)
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5. Schlaubetal (9.797)
6. Spreenhagen (8.160)
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Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand und Einwohnerzahl am 31. Dezember des jeweiligen Jahres[4][5][6] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Kreistag
Die 56 Sitze im Kreistag verteilen sich seit der Wahl am 26. Mai 2019 wie folgt auf Parteien und Wählergruppen:[7]
Partei/Gruppierung | Stimmen 2014 | Stimmen 2019 | Sitze 2014 | Sitze 2019 | |
---|---|---|---|---|---|
SPD | 28,7 % | 18,7 % | 16 | 10 | |
AfD | 5,1 % | 18,4 % | 3 | 10 | |
DIE LINKE | 21,5 % | 15,7 % | 12 | 9 | |
CDU | 20,3 % | 15,5 % | 11 | 9 | |
GRÜNE/B90 | 4,6 % | 8,7 % | 3 | 5 | |
BVB/FREIE WÄHLER | 5,4 % | 8,6 % | 3 | 5 | |
FDP | 4,1 % | 5,5 % | 2 | 3 | |
Bauern – Jäger – Angler (B-J-A) | 3,9 % | 3,9 % | 2 | 2 | |
Bürgervereinigung Fürstenberg/Oder (BVFO) | 1,4 % | 1,4 % | 1 | 1 | |
Piraten | 0,8 % | 1,4 % | 1 | 1 | |
NPD | 4,1 % | 1,2 % | 2 | 1 |
Im Nachgang der Wahl 2019 wandte sich ein Wahlhelfer überregional an Medien und beteuerte, etwa 50 Stimmen der Alternative für Deutschland den Grünen zugeschlagen zu haben. Außerdem behauptete er, aus einer linken Gesinnung heraus gehandelt zu haben.[8][9] Die Alternative für Deutschland und mehrere rechtspopulistische Portale verbreiteten die Story umgehend online weiter. Nach rechtsstaatlicher Prüfung bzw. Neuauszählung der Stimmen durch die Staatsanwaltschaft sowie den zuständigen Kreiswahlleiter musste jedoch festgestellt werden, dass die Behauptungen des Wahlhelfers unwahr sind. Der vermeintliche Wahlbetrug hat nachweislich nicht stattgefunden.[10]
Landrat
- 1994–2002: Jürgen Schröter (Bürgerverband Oder-Spree)
- 2002–2017: Manfred Zalenga (parteilos, bis 2005 SPD)
- ab 2017:Rolf Lindemann (SPD)
Manfred Zalenga wurde am 30. September 2009 zum zweiten Mal für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.[11] Er gab sein Amt 2017 vorzeitig auf.[12]
Bei der Landratsstichwahl am 11. Dezember 2016 erreichte Rolf Lindemann zwar 61,7 % der gültigen Stimmen,[13] allerdings verfehlte er durch die geringe Wahlbeteiligung von 19,2 % das erforderliche Quorum von 15 % der Wahlberechtigten. Infolgedessen hatte der Kreistag über die Nachfolge Zalengas zu entscheiden. Er wählte Lindemann am 25. Januar 2017 entsprechend § 127 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg für eine Amtszeit von acht Jahren zum neuen Landrat.[14] Lindemann trat sein Amt am 9. Februar 2017 an.
Wappen
Das Wappen wurde am 23. Februar 1996 genehmigt.
Blasonierung: „Gevierteilt; oben vorn in Gold zwei gekreuzte rote Bootshaken oben bewinkelt von einem sechsstrahligen roten Stern, hinten in Schwarz ein rot-silber geschachter Schräglinksbalken; unten vorn in Rot drei mit den Spitzen nach außen gekehrte, auf dem Rücken liegende silberne Sensenklingen übereinander, hinten in Gold eine fünfendige rote Hirschstange.“[15]
Die roten Bootshaken auf goldenem Grund gehen auf das Bistum von Lebus und Fürstenwalde zurück. Der rot-silberne Schachbalken steht als „Zisterzienserbalken“ für das Kloster Neuzelle und das Kloster Zinna. Die silbernen Klingen auf rotem Grund erinnern an die Herren von Strehla, die rote Hirschstange auf goldenem Grund an die Herren von Bieberstein.
Die Wappen der Ämter, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Oder-Spree.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die wirtschaftliche Entwicklung vollzieht sich im Landkreis in drei Schwerpunkten. Im Speckgürtel von Berlin ist die Wirtschaft eng mit dem Berliner Ballungsraum verflochten.
Im Zentrum dominiert die Eisen- und Stahlindustrie in Eisenhüttenstadt, Maschinen- und Anlagenindustrie wie Chemieindustrie in Fürstenwalde/Spree, die Holzverarbeitungsindustrie in Beeskow, die Landwirtschaft und der Tourismus. Die Wirtschaftsstandorte Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde bilden zwei von 15 regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg. Dadurch werden ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert.
Ein ausgebautes Radwegenetz lädt zu Radtouren ein und das Seenland Oder-Spree ist ein attraktives Gebiet für Wasserwanderer. Weitere Reiseziele sind unter anderem das Thermalbad in Bad Saarow, der eiszeitlich geprägte Naturpark Schlaubetal, der Fürstenwalder St. Marien Dom und das Kloster Neuzelle.
Verkehr
Straßenverkehr
Die Bundesautobahn 12 durchquert den Landkreis in Ost-West-Richtung. Sie verbindet den Berliner Ring mit der polnischen Grenze bei Frankfurt (Oder). In Nord-Süd-Richtung wird gegenwärtig entlang der polnischen Grenze die Oder-Lausitz-Trasse gebaut.
Schienenverkehr
Die wichtigste Eisenbahnstrecke im Kreisgebiet ist die Bahnstrecke Berlin–Frankfurt (Oder). An den Bahnhöfen Erkner, Fangschleuse und Fürstenwalde/Spree halten in beiden Richtungen zweimal stündlich Regionalexpresszüge der Linie RE 1 der DB Regio AG, nur stündlich in Hangelsberg, Berkenbrück, Briesen (Mark), Jacobsdorf (Mark) und Pillgram. Mit dem Vergabeverfahren "Netz Elbe-Spree", wird ab Dezember 2022 die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) den Betrieb übernehmen[16].
Eine weitere West-Ost-Achse ist die Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow. In Kummersdorf, Storkow (Mark), Hubertushöhe, Wendisch Rietz, Lindenberg, Buckow, Beeskow, Oegeln, Schneeberg, Grunow (Niederlausitz), Mixdorf und Müllrose verkehren Regionalbahnen der Linie RB 36 der Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB) stündlich bis nach Frankfurt (Oder), am Wochenende teilweise nur alle zwei Stunden.
Die beiden genannten Strecken verbindet die Bahnstrecke Fürstenwalde–Beeskow; allerdings wird nur der Abschnitt von Fürstenwalde (Spree) über Fürstenwalde Süd und Bad Saarow nach Bad Saarow Klinikum betrieben. Dort verkehren stündlich Regionalbahnen der Linie RB 35 der NEB.
Am östlichen Rande des Kreisgebietes verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bahnstrecke Cottbus–Frankfurt (Oder). Stündlich halten Regionalbahnen der Linie RB 11 der DB Regio AG in Kraftwerk Finkenheerd, Finkenheerd, Wiesenau, Ziltendorf, Eisenhüttenstadt, Neuzelle, Wellmitz und Coschen. Von bzw. mit Halt in Eisenhüttenstadt fahren außerdem vereinzelt Regionalexpresszüge der Linie RE 1 nach Berlin.
Schiffs- und Flugverkehr
Mit Flussschiffen kann der Landkreis über die Oder, die Spree, den Oder-Spree-Kanal und den Storkower Kanal erreicht werden.
Mit dem Flugzeug ist der Landkreis über die Berliner Flughäfen gut zu erreichen. Bei Eisenhüttenstadt gibt es den Verkehrslandeplatz „Flugplatz Eisenhüttenstadt“ für Kleinflugzeuge.
Schutzgebiete
Im Landkreis befinden sich 43 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Januar 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen LOS zugewiesen und seitdem ausgegeben.
Bis etwa zum Jahr 2000 erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern:
Gebiet | Buchstaben | Zahlen |
---|---|---|
Altkreis Beeskow | A bis G | 1 bis 999 |
AA bis GZ | ||
Altkreis Eisenhüttenstadt | H bis R | |
HA bis RZ | ||
Altkreis Fürstenwalde | S bis Z | |
SB bis ZZ |
Seit dem 1. September 2017 sind zudem die Unterscheidungszeichen BSK (Beeskow), EH (Eisenhüttenstadt) und FW (Fürstenwalde) wieder erhältlich.
Eingliederungen und Zusammenschlüsse von Gemeinden
In der Tabelle sind die Eingliederungen und Zusammenschlüsse von Gemeinden seit der Bildung des Landkreises am 5. Dezember 1993 erfasst.[17]
Weblinks
- Offizielle Website des Landkreises Oder-Spree
- Geschichtslandschaft Oder-Spree
- Liste von Kirchengebäuden im Landkreis Oder-Spree
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2013 (XLS-Datei; 83 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
- ↑ Kreistag lehnt Fusion mit Frankfurt ab. In: Märkische Oderzeitung. 10. März 2017.
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2013 (XLS-Datei; 83 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011)
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree. (PDF) S. 8–9.
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden. Tabelle 7.
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 1, A II 4. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg. (jeweilige Ausgaben des 4. Quartals)
- ↑ Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 26. Mai 2019, S. 20.
- ↑ AfD-Stimmen für Grüne gezählt? – Kein Beleg für Betrug bei Kommunalwahlen in Brandenburg. In: focus.de. Abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Alexander Fröhlich: AfD-Stimmen für die Grünen gezählt: Staatsanwaltschaft prüft Wahlbetrug in Brandenburg. In: tagesspiegel.de. 27. August 2019, abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Alice Echtermann: Keine Belege für angeblichen Wahlbetrug in Brandenburg. In: correctiv.org. 1. September 2019, abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Amtszeiten und Neuwahlen der Landräte (Memento vom 4. Juli 2016 im Internet Archive)
- ↑ Jetzt ist es offiziell – Landrat wird neu gewählt. In: www.spd-oder-spree.de. Abgerufen am 14. Juli 2021.
- ↑ Ergebnis der Landratsstichwahl am 11. Dezember 2016. (Memento vom 23. Dezember 2016 im Internet Archive)
- ↑ Rolf Lindemann ist neuer Landrat in Oder-Spree. (Memento vom 2. Februar 2017 im Internet Archive) In: Märkische Oderzeitung. 25. Januar 2017.
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Vergabeverfahren Netz Elbe-Spree. Abgerufen am 10. Dezember 2019.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree. S. 34–37.
Landkreise: Barnim | Dahme-Spreewald | Elbe-Elster | Havelland | Märkisch-Oderland | Oberhavel | Oberspreewald-Lausitz | Oder-Spree | Ostprignitz-Ruppin | Potsdam-Mittelmark | Prignitz | Spree-Neiße | Teltow-Fläming | Uckermark
Kreisfreie Städte: Brandenburg an der Havel | Cottbus | Frankfurt (Oder) | Potsdam
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