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Lars Schlecker

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Lars Schlecker (* 17. September 1971) war in der Geschäftsführung des von seinem Vater Anton Schlecker gegründeten Drogerie-Unternehmens Schlecker tätig.

Leben

Lars Schlecker besuchte die Urspringschule.[1]

Am 23. Dezember 1987 wurden Lars Schlecker und seine Schwester Meike vor der Villa der Familie im baden-württembergischen Ehingen von Herbert Franz Jacoby, Wilhelm Hudelmaier und Dieter Hudelmaier entführt. Am nächsten Tag kamen sie wieder frei. Die Kidnapper, die 9,6 Millionen DM Lösegeld erpresst hatten, wurden 1999 zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt.


Schlecker studierte Betriebswirtschaftslehre an der European Business School in London.[2] In Berlin absolvierte er im Jahr 2000 den Master of Business Administration (MBA) der School of Management and Innovation (SMI) an der Steinbeis-Hochschule Berlin.[3]

Zu Zeiten der Dotcom-Blase sammelte er mit Marc Schrempp, dem Sohn von Jürgen Schrempp, Erfahrungen mit der Firma Surplex. Ab etwa 2000 war er im elterlichen Unternehmen tätig, zuletzt in der Geschäftsführung. Im November 2010 trat er mit seiner Schwester Meike Schlecker an die Öffentlichkeit und gab bekannt, künftig gemeinsam für die Unternehmenskommunikation zuständig zu sein.[2] Am 30. Januar 2012 trat Meike Schlecker im Namen der Familie vor die Presse, um die Insolvenz der Drogeriemarktkette und das Ende des Familienreichtums zu verkünden.[4] Lars ist zusammen mit seiner Schwester auch Gesellschafter der Unternehmen LDG Logistik- und Dienstleistungsgesellschaft mbH und BDG Bau- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, die ebenfalls in Insolvenz gegangen sind.[5]

Am 13. April 2016 erhob die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage gegen Lars Schlecker zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester wegen Beihilfe zum vorsätzlichen Bankrott, Insolvenzverschleppung und Untreue, da sie vor Bekanntgabe der Insolvenz 2012 Millionenbeträge beiseite geschafft haben sollen.[6] Das Landgericht Stuttgart verurteilte ihn am 27. November 2017 wegen Insolvenzverschleppung, Untreue und Beihilfe zum Bankrott zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten.[7][8] Am darauffolgenden Tag legte er gegen das Urteil Revision ein.[9] Am 25. April 2019 wurde durch den Bundesgerichtshof die Revision abgewiesen und Lars Schlecker rechtskräftig zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten verurteilt.[10]

Schlecker trat seine Haftstrafe im Juni 2019 in der Justizvollzugsanstalt Hakenfelde an.[11]

Literatur

  • Roland May: Die Schlecker-Entführer. In: Helfried Spitra (Hrsg.): Die großen Kriminalfälle 2. Piper, München 2005, S. 164–179.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schlecker: Ehinger Geschichten, in: Manager Magazin online vom 25. März 2008, abgerufen am 21. November 2010
  2. 2,0 2,1 Karen Emler: Schlecker-Kinder sollen Firmenimage aufpolieren (Memento vom 3. Januar 2011 im Internet Archive), in: Südwestpresse vom 20. November 2010
  3. Alumni (Memento vom 4. Dezember 2010 im Internet Archive), abgerufen am 21. November 2010
  4. Susanne Frank, Jochen Schuster: Kinder an die Macht. In: Focus, 6. Februar 2012.
  5. http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:tochterfirmen-schlecker-kinder-stellen-insolvenzantrag/70049669.html (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  6. Massimo Bognanni: Anklage gegen Anton Schlecker: Wie der Drogeriekönig Vermögenswerte verschob. Spiegel Online. 13. April 2016, abgerufen am 16. Juni 2016.
  7. Urteil: Bewährung für Anton Schlecker, Haft für seine Kinder In: ZEIT ONLINE, 27. November 2017, abgerufen am 27. November 2017.
  8. Schlecker: Haftstrafen für Lars und Meike Schlecker - Wirtschaft In: Süddeutsche Zeitung, 27. November 2017, abgerufen am 27. November 2017.
  9. Schlecker-Kinder legen Revision gegen Haftstrafen ein. In: merkur.de. 28. November 2017, abgerufen am 28. November 2017.
  10. Der Bundesgerichtshof - Presse : Pressemitteilungen - Urteil auch gegen die Kinder des Gründers der insolventen Drogeriemarktkette Sch. rechtskräftig. Abgerufen am 25. April 2019.
  11. Michael Gassmann: "Fall Schlecker löst Debatte über Haftbedingungen in Deutschland aus" Die Welt vom 1. Juli 2019
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lars Schlecker aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.