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Leon Max Lederman

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Leon Max Lederman

Leon Max Lederman (geb. 15. Juli 1922 in New York City; gest. 3. Oktober 2018 in Rexburg, Idaho[1]) war ein US-amerikanischer Physiker und Nobelpreisträger für Physik.


Leben

Leon M. Lederman studierte Chemie am City College of New York[2] (Bachelor 1943) und an der Columbia University, wo er nach dem Wehrdienst 1943 bis 1946 als Offizier im US Army Signal Corps 1948 seinen Master-Abschluss machte und 1951 promovierte. Ab 1952 war er dort Assistant Professor und ab 1958 Professor für Physik. 1972 bis 1979 war er Eugene Higgins Professor of Physics an der Columbia University. 1961 bis 1979 war er dort Direktor der Nevis Laboratories. 1979 wurde er zum Direktor des Fermilab ernannt und leitete es bis 1989. Danach war er Frank L. Sulzberger Professor of Physics an der University of Chicago und ab 1992 Pritzker Professor of Physics am Illinois Institute of Technology.

Lederman erhielt 1988 zusammen mit Melvin Schwartz und Jack Steinberger den Nobelpreis für Physik „für ihre grundlegenden Experimente über Neutrinos – schwach wechselwirkende Elementarteilchen mit verschwindender oder sehr kleiner Ruhemasse“. Innerhalb dieser experimentellen Untersuchungen gelang es ihnen zu zeigen, dass es unterschiedliche Arten von Neutrinos gibt. Neben dem bereits bekannten Elektron-Neutrino entdeckten sie 1962 im amerikanischen Brookhaven National Laboratory das Myon-Neutrino und bestätigten damit ein grundlegendes Postulat der Leptonen-Theorie.

Mit der Entdeckung des Bottom-Quark 1977 am Fermi National Accelerator Laboratory in Batavia (Illinois) erreichte Lederman einen weiteren Meilenstein in der Physik der Elementarteilchen.

1957 war er mit Richard Garwin und Marcel Weinrich an einem der grundlegenden Experimente zur Entdeckung der Paritätsverletzung in der schwachen Wechselwirkung beteiligt.

1992 war er Präsident der American Association for the Advancement of Science. Seit 1965 war er Mitglied der National Academy of Sciences und seit 1970 der American Academy of Arts and Sciences. 2003 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1965 erhielt er die National Medal of Science und 1982 den Wolf-Preis in Physik. 1992 erhielt er den Enrico-Fermi-Preis.

Mit seinem Buch The God particle – If the universe is the answer, what is the question? prägte er den Begriff des „Gottesteilchens“ für das Higgs-Boson. Ursprünglich verwendete er dafür den Ausdruck goddamn particle, also gottverdammtes Teilchen, weil sich dieses bisher nicht nachweisen ließ und den Physikern Kopfzerbrechen bereitete. Erst in der Redaktion des Buches wurde der Begriff auf God particle verkürzt und führte so zu der missverständlichen Annahme, dass diese Bezeichnung darauf anspiele, dass ein Nachweis des Higgs-Bosons einem Beweis für die Existenz des Higgs-Feldes gleichkommt, welches eine theoretische Erklärung für die Ruhemasse der Elementarteilchen liefern kann.

Ab 2011 begann er Gedächtnisverluste zu erleiden und zog mit seiner Frau Ellen nach Driggs, Idaho. 2015 versteigerte er seine Nobelpreis-Medaille für 765.000 US-$, um Behandlungs- und Pflegekosten bezahlen zu können. Am 3. Oktober starb Lederman in einem Pflegeheim in Rexburg, Idaho.[2]

Schriften

  • Max Lederman, Dick Teresi: The God particle – If the universe is the answer, what is the question? Houghton Mifflin, Boston 1993, 2006 (deutsch: Das schöpferische Teilchen. Der Grundbaustein des Universums. Übersetzt von Friedrich Griese. Bertelsmann, München 1993, ISBN 3-570-12037-6).
  • Max Lederman, Christopher Hill: Symmetry and the beautiful universe. Prometheus Books 2004.
  • Max Lederman, David Schramm: From quarks to the cosmos – Tools of discovery. Freeman 1989 (deutsch: Vom Quark zum Kosmos. Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1990, ISBN 978-3-89330-812-5).
  • Max Lederman: The discovery of the bottom quark, upsilon and b-meson. In: Hoddeson, Brown, Riordan, Dresden (Hrsg.): The rise of the standard model. Cambridge University Press 1997, S. 101–113.

Weblinks

 Commons: Leon M. Lederman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Leon Max Lederman aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.