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Lotte Tobisch
Lotte Tobisch-Labotýn (* 28. März 1926 in Wien; † 19. Oktober 2019 in Baden[1]) war eine österreichische Schauspielerin und Autorin.
Große Bekanntheit erlangte sie als Organisatorin des Wiener Opernballs, den sie von 1981 bis 1996 leitete. Zuletzt war sie u. a. als Präsidentin des Vereins Künstler helfen Künstlern[2] in Baden (Niederösterreich) tätig und trat auch gelegentlich in Fernsehsendungen auf.
Familie
Lotte Tobisch-Labotýn wurde 1926 in Wien als Tochter des Architekten Karl Tobisch-Labotýn (1897–1977) und dessen Ehefrau Nora Anna Josefine Maria Krassl von Traissenegg (1906–2002) geboren. Ihr Großvater Karl Anton Josef Tobisch (1860–1932) war Präsident des Landesschulrates von Böhmen und Mähren und wurde 1912 als Ritter Tobisch von Labotýn in den erblichen österreichischen Ritterstand erhoben. Als 1919 in Österreich die Aufhebung des Adels beschlossen wurde, betraf dies auch die Familie Tobisch von Labotýn.
Ihr Stiefvater war Gustav David Lederer (1878–1951);[3] ihre Tante Margarete (1901–1991) war in zweiter Ehe mit Karl Steinhoff, Innenminister der DDR, verheiratet.
Leben
Sie genoss eine Ausbildung an gehobenen Schulen, wie im Schloss Marquartstein in Oberbayern oder im Wiener Gymnasium Sacre Coeur.[4] Sie absolvierte eine Ausbildung am Franz Schubert Konservatorium.[5] Während die Familie gegen Kriegsende nach Bayern floh, blieb Tobisch allein in Wien, wo sie den um 37 Jahre älteren Erhard Buschbeck kennenlernte und mit ihm eine „skandalträchtige Beziehung“ einging.[6]
Als Schauspielerin war sie Schülerin von Raoul Aslan und gab ein frühes Debüt am Wiener Burgtheater, danach auch am Wiener Volkstheater sowie am Theater in der Josefstadt. Im Jahr 1986 erhielt Lotte Tobisch den Ehrenring des Burgtheaters. Aber auch als Filmschauspielerin war sie tätig. So spielte sie unter Georg Wilhelm Pabst die Rolle von Eva Braun im Film Der letzte Akt. Am Burgtheater war sie auch als künstlerischer Betriebsrat tätig. Der breiten Öffentlichkeit ist Lotte Tobisch vor allem als Organisatorin des Wiener Opernballs bekannt, den sie von 1981 bis 1996 leitete.
Unter Wissenschaftsminister Rudolf Scholten, der 1990 bis 1997 amtierte, wurde ihr die Berufsbezeichnung Professor verliehen.[7] Über mehrere Jahre führte Tobisch einen Briefwechsel mit dem Philosophen und Soziologen Theodor W. Adorno, der 2003 in Buchform veröffentlicht wurde.
Am 1. Oktober 2007 wurde Tobisch im Wiener Rathaus von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold verliehen.[8] In den letzten Jahren engagierte sie sich verstärkt für soziale Projekte, unter anderem die Aktion Künstler helfen Künstlern und die Österreichische Alzheimer-Liga.
Bei der Nationalratswahl in Österreich 2017 unterstützte sie die Kandidatur der NEOS.[9] Bei der Landtagswahl in Niederösterreich 2018 unterstützte sie im Wahlkampf die Volkspartei Niederösterreich, insbesondere die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.[10]
Seit 1951 lebte sie am Opernring.[11] Sie starb am Morgen des 19. Oktobers 2019 im Alter von 93 Jahren im Künstlerheim in Baden bei Wien.[12]
Filmografie (Auswahl)
- 1955: Der letzte Akt
- 1955: Don Giovanni
- 1962: Lumpazivagabundus (TV)
- 1964: Das hab ich von Papa gelernt
- 1971: Wenn der Vater mit dem Sohne (TV-Serie, 2 Episoden)
- 2004: Wie Schnee hinter Glas
- 2004: Meine schöne Tochter (TV)
Weitere Auszeichnungen
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1977)[13]
- Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1988).[13]
- Goldener Ehrenring des Burgtheaters (1986)[13]
Literatur
- Theodor W. Adorno/Lotte Tobisch: Der private Briefwechsel. Verlag Droschl, Graz 2003, ISBN 978-3-85420-638-5.
- Lucian O. Meysels: Die Welt der Lotte Tobisch. Ed. Va Bene, Wien 2002, ISBN 978-3-85167-120-9.
- Lotte Tobisch, aufgezeichnet von Marie-Theres Arnbom: Langweilig war mir nie: warum es sich lohnt, neugierig zu bleiben. Wien, Brandstätter-Verlag 2013. ISBN 978-3-85033-752-6.
- Lotte Tobisch, aufgezeichnet von Michael Fritthum: Alter ist nichts für Phantasielose. Wien, Amalthea Signum 2016. ISBN 978-3-99050-026-2.
- Lotte Tobisch, aufgezeichnet von Michael Fritthum: Auf den Punkt gebracht – Ansichten einer Lady. Wien, Amalthea-Verlag 2019. ISBN 978-3-99050-147-4.[14]
Weblinks
- Lotte Tobisch in der Internet Movie Database (englisch)
- Lotte Tobisch im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Eintrag über Lotte Tobisch im: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz - online (auf AEIOU)
- Literatur von und über Lotte Tobisch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Chronik: Lotte Tobisch ist tot. In: wien.ORF.at. 19. Oktober 2019, abgerufen am 19. Oktober 2019.
- ↑ Künstlerheim Baden - Künstler helfen Künstlern - Hilde Wagener Heim. Abgerufen am 16. Oktober 2018 (deutsch).
- ↑ Meysels, L.O.: Die Welt der Lotte Tobisch. Edition Va Bene, 2002, ISBN 9783851671209 (https://books.google.at/books?id=u_FyTHI_DuMC).
- ↑ Lotte Tobisch feiert 85. Geburtstag auf ORF vom 28. März 2011
- ↑ Ehemalige Studenten des Schubert Konservatoriums (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
- ↑ Interview mit Lotte Tobisch in der Presse vom 7. Dezember 2013 abgerufen am 11. Jänner 2014
- ↑ Die Welt der Lotte Tobisch Seite 190 abgerufen am 5. September 2010
- ↑ Weblink: http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=020071001025
- ↑ Lotte Tobisch in Personenkomitee für NEOS. In: news.ORF.at. 2017-09-22 (https://newsv2.orf.at/stories/2407992/).
- ↑ Volkspartei Niederösterreich: Lotte Tobisch über Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. 11. Januar 2018, abgerufen am 16. Oktober 2018.
- ↑ Kultur heute: Ringstraßen-Trilogie, ORF III, 10. März 2015, 19:50 („Seit 64 Jahren …“)
- ↑ Opernball-Grande-Dame und Burgschauspielerin Lotte Tobisch gestorben auf derstandard.de, abgerufen am 19. Oktober 2019
- ↑ 13,0 13,1 13,2 Lotte Tobisch, "Dame von Welt", erhielt Goldene Ehrenmedaille vom 1. Oktober 2010 abgerufen am 11. Jänner 2014
- ↑ Amalthea – Auf den Punkt gebracht. Abgerufen am 22. März 2019 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Tobisch, Lotte |
ALTERNATIVNAMEN | Tobisch-Labotýn, Lotte (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Schauspielerin und Autorin |
GEBURTSDATUM | 28. März 1926 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 19. Oktober 2019 |
STERBEORT | Baden |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lotte Tobisch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Burgschauspieler
- Filmschauspieler
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst
- Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- Berufstitel Professor (Österreich)
- Österreicher
- Geboren 1926
- Gestorben 2019
- Frau