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Manja Präkels
Manja Präkels (* 21. Dezember 1974 in Zehdenick, Mark) ist eine deutsche Schriftstellerin, Musikerin und Journalistin.
Leben und Wirken
Präkels’ Mutter war Lehrerin.[1] Bis 1998 arbeitete sie als Lokalreporterin in Brandenburg.[2] Ihren Vertrag bei der Märkischen Allgemeinen unterschrieb sie beim damaligen Herausgeber Alexander Gauland.[3] An der Freien Universität Berlin studierte sie Philosophie und Soziologie. Im Jahr 2000 führte sie Interviews mit links- und rechtsradikalen Jugendlichen, aus denen die ZDF-Dokumentation Die Zecken von Zehdenick entstand.[4] 2001 rief sie das Berliner Erich-Mühsam-Festival[5] ins Leben und gründete als Sängerin die Band Der Singende Tresen.[6] 2004 erschien ihr erster Gedichtband Tresenlieder, 2005 die erste CD des Singenden Tresens. Präkels lebt in Berlin.
Seit 2002 entstanden mehrere Liedtheater-Programme und Stücke für Kindertheater mit Co-Autor Markus Liske, mit dem sie seit 2009 auch die „Gedankenmanufaktur WORT & TON“ betreibt. In gemeinsamer Herausgeberschaft erschienen seither die Anthologien Kaltland – Eine Sammlung (2011) und Vorsicht Volk! (2015) sowie das Erich Mühsam-Lesebuch Das seid ihr Hunde wert! (2014).
Zwischen August 2015 und Mai 2016 veröffentlichte Präkels in die tageszeitung den Fortsetzungsroman Im Anwohnerpark.[7]
2017 erschien ihr autobiographisch geprägter Roman Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß, der die letzten Jahre der DDR und die gesellschaftlichen Verwerfungen nach der Wende in einer brandenburgischen Kleinstadt beschreibt.[8] Für diesen Roman wurde sie 2018 unter anderem mit dem Anna Seghers Preis sowie dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. "Eine Geschichte aus der brandenburgischen Provinz, mit Horrormomenten, von den Wendejahren bis in die Jetztzeit. Manja Präkels hat das meiste in den Neunzigern selbst so erlebt, in Zehdenick im Landkreis Oberhavel, eine gute Stunde von Berlin entfernt. Im Buch ist es verdichtet und zugespitzt, aber wahr. Die besonders verstörenden Geschichten habe sie ausgelassen, sagt die Autorin. Weil ihr dafür die Sprache fehle", schrieb die Süddeutsche Zeitung[9]. Im Dezember 2018 stand das Buch auf Platz 17 der Bestsellerliste "Belletristik Independent" im Börsenblatt des deutschen Buchhandels.
Artikel und Essays erschienen u. a. in die tageszeitung[10], Der Spiegel, Jungle World, Märkische Allgemeine Zeitung, telegraph und in der Schriftenreihe der Erich-Mühsam-Gesellschaft, Lübeck.
Biblio- und Diskografie
- Hundsgemeines Leben – CD, Eigenpressung, Berlin 2003
- Tresenlieder – Gedichte. Verlag Edition AV, Lich 2004, ISBN 3-936049-23-8
- Sperrstundenmusik – CD, Raumer Records, Berlin 2005, RR16505
- Clowns im Regen – CD, Raumer Records, Berlin 2007,[11][12]
- Kein Teil von Etwas – CD, Raumer Records, Berlin 2009, RR 18109
- Kaltland – Eine Sammlung (Herausgeberin mit Markus Liske und Karsten Krampitz). Rotbuch, Berlin 2011, ISBN 978-3-86789-144-8.
- Ernste Musik – CD, Setalight Records / Rough Trade, Berlin 2012, SLR031
- Erich Mühsam: Das seid ihr Hunde wert! (Herausgeberin mit Markus Liske). Verbrecher Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-943167-84-9
- Mühsam Blues – CD, Setalight Records, Berlin 2014, SLR044
- Vorsicht Volk! oder: Bewegungen im Wahn? (Herausgeberin mit Markus Liske). Verbrecher Verlag, Berlin 2015. ISBN 978-3-95732-121-3
- Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß, Verbrecher Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-95732-272-2 (Taschenbuch btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71786-6).
- Welt im Widerhall oder war das eine Plastiktüte? Essays, Verbrecher Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-957-32535-8.
Mitwirkung an:
- K. Krampitz, H. Werning (Hrsg.): Heimat, Heimweh, Heimsuchung. Karin Kramer Verlag, Berlin 2009. ISBN 978-3-87956-338-8.
- K. Krampitz, U. Seltmann (Hrsg.): Leben mit und ohne Gott. Herbig Verlag, Berlin 2010. ISBN 978-3-7766-2645-2.
- K. Krampitz, K. Lederer (Hrsg.): Schritt für Schritt ins Paradies. Karin Kramer Verlag, Berlin 2013. ISBN 978-3-87956-374-6.
- H. Kleffner, A. Spannenberg (Hrsg.): Generation Hoyerswerda. be.bra Verlag, Berlin 2016. ISBN 978-3-89809-127-5.
Bühnenarbeiten
- Der etwas andere Heimatabend – Multimediales Liedtheater (uraufgeführt auf dem Internationalen Kurzfilmfestival Interfilm Berlin 2002 / Die anschließende Brandenburg-Tournee wurde vom Aktionsfonds für ein tolerantes Brandenburg gefördert)
- Freier Fall für freie Bürger – Chansonrevue mit Jens-Paul Wollenberg und Uta Pilling (uraufgeführt auf dem Festival Musik und Politik, Berlin 2004)
- Land unter! – Liedtheater (uraufgeführt auf dem Theaterschiff Potsdam, Berlin 2006)
- Kein Teil von Etwas – Liedtheater (uraufgeführt auf dem Internationalen Brechtfestival Augsburg 2008)
Kindertheaterstücke
- Der Rabe im Schnee (2002)
- Ein Maulwurf in Berlin (2003)
- Gespensterstunde im Rabenwald (2005)
- Der Weihnachtshase (2006)
- Der Piratenschatz (2008)
Auszeichnungen
- 2002 Liedermacherpreis Goldene Hoyschrecke
- 2005 CD des Monats in der Liederbestenliste[13]
- 2005 Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste
- 2007 Spitzenreiter der Liederbestenliste
- 2007 Förderpreis Junge Songpoeten
- 2009 CD des Monats in der Liederbestenliste
- 2012/13 Aufenthaltsstipendium im Writers House Ventspils, Lettland
- 2018 Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium für Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß
- 2018 Anna Seghers-Preis für Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß (zusammen mit Julián Fuks)
- 2018 Deutscher Jugendliteraturpreis in der Sparte „Jugendbuch“ für Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß[14]
- 2019 einjähriges Stipendium der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa[15]
Weblinks
- Literatur von und über Manja Präkels im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gedankenmanufaktur WORT & TON
- Denkstatt (Blog)
- Erich Mühsam Fest 2014
- Phänomen VierschanzentourneeAber bitte mit Fahne! 4. Januar 2018
- Manja Präkel über "Als ich Schnapskirschen mit Hitler aß" "Ich habe manchmal ein bisschen Angst", Manja Präkels im Gespräch mit Andrea Gerk, Deutschlandfunk Kultur 4. Januar 2018
Einzelnachweise
- ↑ chrismon 11/2019, S. 19.
- ↑ chrismon 11/2019, S. 18.
- ↑ Durch die Gegend | Manja Präkels | Viertausendhertz | Das Podcastlabel. 7. November 2019, abgerufen am 17. November 2019 (deutsch).
- ↑ Zehdenick will nicht ins Fernsehen. In: Berliner Zeitung, 22. Juni 1999
- ↑ Erich Mühsam Fest 2004. Neues Deutschland
- ↑ Der Singende Tresen
- ↑ [1]
- ↑ [2] Gesammelte Pressestimmen beim Verbrecher Verlag
- ↑ Reportage von Anna Fastabend: Wenn die eigene Heimat Angst macht. In: sueddeutsche.de. 2017 ISSN 0174-4917 (https://www.sueddeutsche.de/kultur/reportage-zurueck-in-zehdenick-1.3785516).
- ↑ Manja Präkels: Umgang mit Zweitem Weltkrieg in der DDR: Unterm Gras die Knochen. In: Die Tageszeitung: taz. 2020-05-04 ISSN 0931-9085 (https://taz.de/Umgang-mit-Zweitem-Weltkrieg-in-der-DDR/!5679500/).
- ↑ Mo Winkler: Clowns im Regen von Der Singende Tresen in Berlin am 8. März 2007. In: FolkWorld, Ausgabe 33, Mai 2007; abgerufen am 23. Januar 2009.
- ↑ Rezension zu Clowns im Regen (Memento vom 22. Januar 2008 im Internet Archive)
- ↑ Liederbestenliste 2005, Sperrstundenmusik, abgerufen am 23. Januar 2009.
- ↑ Deutscher Jugendliteraturpreis. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. Oktober 2018; abgerufen am 13. Oktober 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Arbeits- und Recherchestipendien für 29 Berliner Autorinnen und Autoren vergeben, Meldung auf Buchmarkt.de vom 26. November 2019, abgerufen am 30. November 2019.
Personendaten | |
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NAME | Präkels, Manja |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin, Komponistin und Sängerin |
GEBURTSDATUM | 21. Dezember 1974 |
GEBURTSORT | Zehdenick |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Manja Präkels aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |