Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Maultier (Halbkettenfahrzeug)
Sd.Kfz. 3 „Maultier“ | |
---|---|
Mit Nebelwerfer 42 versehenes Maultier | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 3 Mann |
Länge | 6120 mm |
Breite | 2220 mm |
Höhe | |
Masse | 6650 kg |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | 8–10 mm |
Hauptbewaffnung | keine |
Sekundärbewaffnung | keine |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 4-Zylinder-Deutz-Dieselmotor 80 PS |
Federung | Schraubenfedern (Kettenlaufwerk) / Blattfedern (an vorderer Starrachse) |
Höchstgeschwindigkeit | 38 km/h |
Leistung/Gewicht |
Das Sonderkraftfahrzeug 3 „Maultier“ (Sd.Kfz. 3) war ein im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht eingesetztes Halbkettenfahrzeug.
Geschichte
Nach dem ersten Kriegswinter in der Sowjetunion 1941 erkannte die deutsche Heeresführung, dass ihre LKWs – wie der Opel Blitz 3,6, der Ford V 3000 S oder der Mercedes-Benz L 3000 – für die dortigen Geländebedingungen und Wetterverhältnisse absolut ungeeignet waren. Die Fahrzeuge blieben häufig im tiefen Schnee oder Schlamm stecken und wurden so das Ziel für Angriffe durch Artillerie, Kampfflugzeuge oder Partisanen. Schwere Halbkettenzugmaschinen wie das Sd.Kfz. 9 oder das Sd.Kfz. 11 standen nicht in ausreichender Menge zur Verfügung und konnten größere Löcher in den Wegen oder Gräben nicht überwinden. Zu oft mussten Gefechtsfahrzeuge wie Kampf- oder Schützenpanzerwagen zum Abschleppen eingesetzt werden, die dadurch dem Fronteinsatz entzogen wurden.
Um diese Probleme zu lösen, baute eine Einheit der Waffen-SS im Winter 1941/42 das Carden-Lloyd-Kettenlaufwerk eines erbeuteten British Universal Carrier (BUC) behelfsmäßig unter einen 3-Tonner-Ford-Lkw, um damit den schlechten Wegeverhältnissen zu begegnen. Aufgrund dieser Anregung wurde 1942 vom Lkw-Hersteller Klöckner-Deutz das „Maultier“ konstruiert: Ein Klöckner-Deutz-Lkw erhielt statt der Hinterachse ein modifiziertes Carden-Lloyd-Kettenlaufwerk. Gefertigt wurde das Maultier dann von mehreren Herstellern gleichzeitig: Bei Opel diente als Grundlage das Fahrgestell samt Fahrerhaus des Opel Blitz, bei Ford der Lkw V 3000 S[1] und bei Daimler-Benz der Mercedes-Benz L 4500.
Maultiere wurden ab 1943 in zahlreichen Ausführungen - als Lkw 2t (gl) Pritsche, Koffer oder als Waffenträger an die Truppe geliefert. Hauptaufgabe der Maultierfahrzeuge war die Versorgung der Truppen mit dem benötigten Material, wie Waffen, Verpflegung und Munition. Aber auch der Transport von Truppen sowie der Kraftzug von Artillerie und Flak gehörten zum Aufgabenbereich des Fahrzeuges. Auf Basis des Opel „Maultiers“ entstand auch der Panzerwerfer 42, der mit einem 15-cm-Nebelwerfer ausgerüstet das deutsche Gegenstück zur „Stalinorgel“ bildete, im Gegensatz zu dieser jedoch nur in geringer Stückzahl und zu spät verfügbar war.
Versionen
Das Halbkettenfahrzeug Maultier wurde neben drei Sonderausführungen überwiegend in drei Hauptversionen gebaut.
Hauptversionen
- Das oben beschriebene Fahrzeug ist die Maultier-Version von Klöckner-Deutz mit einer Tragfähigkeit von zwei Tonnen. Es wurde in 1741 Exemplaren gebaut.
- Daneben wurden eigene Versionen von Opel im Werk Brandenburg (Sd.Kfz. 3a) und bei Ford in Köln (Sd.Kfz. 3b) gebaut.
Die Klöckner-Deutz-Version bewährte sich von den drei Hauptversionen im Fronteinsatz am besten.
Sonderversionen Sd.Kfz. 4
- Daimler-Benz entwickelte eine etwas längere Version (blattgefedertes Kettenlaufwerk des Panzerkampfwagen II) mit einer Tragfähigkeit von 4,5 Tonnen. Von dieser Version wurden rund 1400 Stück produziert.
- Panzerwerfer 42, etwa 300 dieser Fahrzeuge wurden produziert
- mit 2-cm-Flak 38, nur einige wenige Fahrzeuge wurden gebaut
Siehe auch
Literatur
- Philip Trewhitt: Panzer. Die wichtigsten Kampffahrzeuge der Welt vom Ersten Weltkrieg bis heute. Neuer Kaiserverlag, Klagenfurt 2005, ISBN 3-7043-3197-X, (Wissenswertes - Technik)
- Werner Oswald: Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr. Motorbuch-Verlag, Stuttgart, div. Auflagen.
- Vorschrift D 666/408 Gleisketten-Lastkraftwagen 2 t (Maultier), Klöckner-Humboldt-Deutz A.G., Baumuster S 3000 /SS M, Ergänzung zur Ersatzteilliste D 666/8, 1943.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Frank, Reinhard: Ford im Kriege, Waffenarsenal, Band 123, Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg (1990), ISBN 3-7909-0394-9
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Maultier (Halbkettenfahrzeug) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |