Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Mikołajki

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Eine Beschreibung des polnischen Dorfes in der Gemeinde Kalinowo befindet sich unter Mikołajki (Kalinowo)
Mikołajki
Wappen von Mikołajki
Mikołajki (Polen)
Mikołajki
Mikołajki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Mrągowo
Geographische Lage: 53° 48′ N, 21° 35′ O53.821.583333333333Koordinaten: 53° 48′ 0″ N, 21° 35′ 0″ O
Einwohner:

3826
(30. Jun. 2019)[1]

Postleitzahl: 11-730
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Landesstraße 16
MrągowoEłk
Schienenweg: OlsztynMrągowoEłk
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kaliningrad
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Fläche: 256,4 km²
Einwohner:

8174
(30. Jun. 2019) [2]

Bevölkerungsdichte: 32 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2810023
Verwaltung (Stand: 2015)
Bürgermeister: Piotr Jakubowski
Adresse: ul. Kolejowa 7
11-730 Mikołajki
Webpräsenz: www.mikolajki.pl

Mikołajki [mʲikɔˈwajkʲi] (deutsch Nikolaiken) ist eine Stadt in der polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren, gehört zum Powiat Mrągowski und hat etwa 3.800 Einwohner. Sie liegt unweit des Śniardwy (Spirdingsee), des größten der masurischen Seen.

Geschichte

Mikołajki ist ein altes Kirchdorf in Masuren, das 1444 erstmals als Nickelsdorf (oder St. Niclas) erwähnt wurde. Benannt ist die Stadt nach dem Kirchenpatron Sankt Nikolaus, dem Schutzpatron der Fischer. Ab 1610 findet sich der Ort dann erneut unter dem Namen Nikolaiken. Die drei Siedlungskerne mit Koniec und Koslau waren im 18. Jahrhundert so weit zusammengewachsen, dass der Ortschaft 1726 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I. die Stadtrechte gewährt wurden. 1911 wurde Nikolaiken an das Bahnnetz angeschlossen. Durch die Lage am Spirdingsee war die Fischerei von jeher ein bedeutender Erwerbszweig in Nikolaiken. Namentlich die Nikolaiker Maränen (Speisefisch) machten die kleine Stadt weit über Ostpreußen hinaus bekannt. Bis 1945 gehörte die Stadt zum Landkreis Sensburg in der Provinz Ostpreußen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Nikolaiken als eine der wenigen Städte in Ostpreußen nicht zerstört. Während des Krieges war dort die deutsche Abwehr unter Admiral Canaris stationiert.

Der Großteil der deutschen Bevölkerung, soweit nicht bereits geflohen, wurde nach 1945 vertrieben.

Bereits vor dem Krieg wurde der Ort viel von Fremden besucht und ist auch heute eines der größten touristischen Zentren – insbesondere für den Wassersport – in Masuren. Im Winter ist das Eissegeln eine besondere Attraktion.

Einwohnerentwicklung

Nachfolgend die graphische Darstellung der Einwohnerentwicklung der Stadt.[3]

Von den 2.327 Einwohnern die 1890 in Nikolaiken lebten, waren 40 katholischen und 75 jüdischen Glaubens.[4]

Sehenswürdigkeiten

In Mikołajki

  • Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit, an der Stelle eines 1535 erstmals erwähnten Vorgängerbaus neu erbaut 1840–42, aus der Schule von Karl Friedrich Schinkel, Turm von 1880, noch heute evangelisch.
  • Figur des Stinthengstes unter der Brücke; der Sage nach ist der Stinthengst der König der Fische, dessen Anwesenheit den Nikolaikenern den Fischreichtum sichert.
  • Jüdischer Friedhof in der Ul. Dybowska
  • Umgebung mit einigen der schönsten der masurischen Seen, darunter Spirdingsee, Beldahnsee (Jezioro Bełdany) und Talter Gewässer (Jezioro Tałty).
Blick auf Mikołajki vom See aus

In der Umgebung

Südwestlich von Mikołajki fließt im Masurischen Landschaftspark zwischen den Seen Jezioro Mokre (deutsch Mucker-See) und Jezioro Bełdany (dt. Beldahn-See) der Fluss Krutynia (dt. Kruttinnen-Fluss), der sich gut für Kanufahrten eignet.

Bootfahren auf der Krutynia

Östlich von Mikołajki liegt der Jezioro Łuknajno (dt. Lucknainer See), ein geschütztes Biosphärenreservat, insbesondere für Schwäne.[5] Im Dorf Łuknajno gibt es eine Aussichtsplattform.

  • Sehr sehenswert ist kurz südlich von Nikolaiken die Halbinsel Wiersba/Popielnen (heute mit Tarpan-Pferdezucht und Hotel des Warschauer akademischen Segelklubs). Hier trifft der Nikolaiker See auf den Spirdingsee und geht in den Beldahnsee über. Von Nikolaiken aus erreicht man Wiersbau/Popielnen über eine alte Fähre, die schon die Gräfin Dönhoff beförderte.

Politik

Wappen

Historisches Wappen

Blasonierung: „Geviert; Feld 1 und 4 Silber, Feld 2 Rot, Feld 3 Blau; das ganze überdeckt von einem golden gekrönten, natürlichen Stint (Fisch), der am Unterkiefer mit einer vom linken Obereck ausgehenden, langen goldenen Kette gefesselt ist.“[6]

Das Wappen wurde 1922 zur Erinnerung an das 200-jährige Bestehen der Stadt geschaffen. Blau, Silber und Rot gelten als die Farben von Masuren. Der Fisch ist der Stinthengst des Spirdingsees, der einmal gefangen, aber vom Stadtrat nicht getötet, sondern an die Brücke gefesselt wurde, weshalb die Stinte nun stets um die Stadt schwärmen. Die Sage nimmt Bezug auf den angeketteten Sperrbalken, der die Durchfahrt erst freigab, wenn der Schiffer den Brückenzoll entrichtet hatte.[7]

Städtepartnerschaft

Verkehr

Bis zur Stilllegung des Personenverkehrs auf dem Streckenabschnitt MrągowoEłk am 1. September 2009 hatte der Ort einen Bahnhof an der Bahnstrecke Czerwonka–Ełk. Seither ist Mikołajki nur mit planmäßig verkehrenden Bussen zu erreichen.[8]

Fremdenverkehr

Die Stadt war bereits vor dem Ersten Weltkrieg ein bekannter Fremdenverkehrsort. Heute ist sie ein Zentrum des Segelboot­tourismus; auch Hausboote werden vermietet. Es haben sich einige Marinas angesiedelt. Von hier aus lassen sich ausgedehnte Touren über die Masurische Seenplatte unternehmen. Es gibt zahlreiche Hotels und Restaurants.

Gmina Mikołajki

Zur Stadt- und Landgemeinde Mikołajki gehören außerdem die folgenden kleineren Ortschaften:

Polnischer Ortsname Deutscher Ortsname
Baranowo Baranowen
1928–1938 Barranowen
1938–1945 Hoverbeck
Cimowo Zymowo
1929–1945 Winterau
Cudnochy Zudnochen
1938–1945 Siebenhöfen
Długi Grąd Dlugigrund
1928–1945 Langengrund
Dybowo Diebowen
1938–1945 Dommelhof
Faszcze Faszen
1938–1945 Fasten
Górkło Gurkeln
Grabek Neuhof-Grabowken
1929–1945 Neuhof-Buchenhagen
Grabnik Mały Klein Grabnick
Grabówek
Grabówka Grabowken
1929–1945 Buchenhagen
Inulec Inulzen
1938–1945 Neufasten
Jora Mała Klein Jauer
Polnischer Ortsname Deutscher Ortsname
Jora Wielka Groß Jauer
Klon Klonn
1938–1945 Zwerghöfen
Kolonia Mikołajki
Kulinowo Kulinowen
1928–1945 Waldesruh
Lelek Julienthal
Leśny Dwór Grünhof
Lisiny
Lisunie Lissuhnen
1936–1945 Lißuhnen
Lubiewo Lubjewen
1938–1945 Grünbruch
Łuknajno Lucknainen
Małaszewo
Mateuszek Matheussek
1938–1945 Mathießen
Mikołajki Nikolaiken
Nadawki Nadafken
1938–1945 Kuppenhof
Nowe Nadawki Radawken
1895–1945 Vollmarstein
Polnischer Ortsname Deutscher Ortsname
Nowe Sady Neu Schaden
Olszewo Olschewen
1938–1945 Erlenau
Osa Ossa
1930–1945 Schwanhof
Prawdowo Prawdowen
1929–1945 Wahrendorf
Pszczółki Karlshorst
Sady Schaden
Śmietki Schnittken
Śmietki Małe Klein Schnittken
Stawek Dörenthal
Szymonka Mała Klein Schimonken
1938–1945 Kleinschmidtsdorf
Tałty Talten
Urwitałt Georgenthal
Wesołowo Wessolowen
1938–1945 Fröhlichshof
Wioska Neuwalde
Woźnice Wosnitzen
1938–1945 Julienhöfen
Zełwągi Selbongen
Zielony Gaj Grünwalde

Bildung

  • Das Społeczne Gimnazjum i Liceum Ogólnokształcące im. Marion Dönhoff w Mikołajkach ist ein Zusammenschluss einer Mittelschule und des Gymnasiums der Stadt. Benannt sind sie nach Marion Gräfin Dönhoff.

Persönlichkeiten

Verweise

Weblinks

 Commons: Mikołajki – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2019. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,99 MiB), abgerufen am 24. Dezember 2019.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2019. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,99 MiB), abgerufen am 24. Dezember 2019.
  3. Für 1875, 1880, 1890, 1933, 1939: verwaltungsgeschichte.de, Landkreis Sensburg (poln. Mragowo), abgerufen am 27. Dez. 2008
    Für den 30. Juni 2007: Główny Urząd Statystyczny: Ludność – Stan i struktura w przekroju terytorialnym, Stand vom 30. Juni 2007 (Memento vom 16. Februar 2008 im Internet Archive)
  4. verwaltungsgeschichte.de, Landkreis Sensburg (poln. Mragowo)
  5. UNESCO-Beschreibung des Biosphärenreservats Luknajno
  6. Erich Keyser: Deutsches Städtebuch – Handbuch städtischer Geschichte, Band I Nordostdeutschland. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1939, S. 89, 90.
  7. Otto Hupp: Deutsche Ortswappen. Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft, Bremen 1925.
  8. Linia Czerwonka - Ełk. In: Ogólnopolska Baza Kolejowa. Abgerufen am 18. Januar 2015 (polski).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mikołajki aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.