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Mikołajki
Mikołajki | ||||
| ||||
Basisdaten | ||||
---|---|---|---|---|
Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |||
Landkreis: | Mrągowo | |||
Geographische Lage: | 53° 48′ N, 21° 35′ O53.821.583333333333Koordinaten: 53° 48′ 0″ N, 21° 35′ 0″ O | |||
Einwohner: |
3826 | |||
Postleitzahl: | 11-730 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 87 | |||
Kfz-Kennzeichen: | NMR | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Straße: | Landesstraße 16 Mrągowo – Ełk | |||
Schienenweg: | Olsztyn – Mrągowo – Ełk | |||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | |||
Kaliningrad | ||||
Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | |||
Fläche: | 256,4 km² | |||
Einwohner: |
8174 | |||
Bevölkerungsdichte: | 32 Einw./km² | |||
Gemeindenummer (GUS): | 2810023 | |||
Verwaltung (Stand: 2015) | ||||
Bürgermeister: | Piotr Jakubowski | |||
Adresse: | ul. Kolejowa 7 11-730 Mikołajki | |||
Webpräsenz: | www.mikolajki.pl |
Mikołajki [mʲikɔˈwajkʲi] (deutsch Nikolaiken) ist eine Stadt in der polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren, gehört zum Powiat Mrągowski und hat etwa 3.800 Einwohner. Sie liegt unweit des Śniardwy (Spirdingsee), des größten der masurischen Seen.
Geschichte
Mikołajki ist ein altes Kirchdorf in Masuren, das 1444 erstmals als Nickelsdorf (oder St. Niclas) erwähnt wurde. Benannt ist die Stadt nach dem Kirchenpatron Sankt Nikolaus, dem Schutzpatron der Fischer. Ab 1610 findet sich der Ort dann erneut unter dem Namen Nikolaiken. Die drei Siedlungskerne mit Koniec und Koslau waren im 18. Jahrhundert so weit zusammengewachsen, dass der Ortschaft 1726 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I. die Stadtrechte gewährt wurden. 1911 wurde Nikolaiken an das Bahnnetz angeschlossen. Durch die Lage am Spirdingsee war die Fischerei von jeher ein bedeutender Erwerbszweig in Nikolaiken. Namentlich die Nikolaiker Maränen (Speisefisch) machten die kleine Stadt weit über Ostpreußen hinaus bekannt. Bis 1945 gehörte die Stadt zum Landkreis Sensburg in der Provinz Ostpreußen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Nikolaiken als eine der wenigen Städte in Ostpreußen nicht zerstört. Während des Krieges war dort die deutsche Abwehr unter Admiral Canaris stationiert.
Der Großteil der deutschen Bevölkerung, soweit nicht bereits geflohen, wurde nach 1945 vertrieben.
Bereits vor dem Krieg wurde der Ort viel von Fremden besucht und ist auch heute eines der größten touristischen Zentren – insbesondere für den Wassersport – in Masuren. Im Winter ist das Eissegeln eine besondere Attraktion.
Einwohnerentwicklung
Nachfolgend die graphische Darstellung der Einwohnerentwicklung der Stadt.[3]
Von den 2.327 Einwohnern die 1890 in Nikolaiken lebten, waren 40 katholischen und 75 jüdischen Glaubens.[4]
Sehenswürdigkeiten
In Mikołajki
- Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit, an der Stelle eines 1535 erstmals erwähnten Vorgängerbaus neu erbaut 1840–42, aus der Schule von Karl Friedrich Schinkel, Turm von 1880, noch heute evangelisch.
- Figur des Stinthengstes unter der Brücke; der Sage nach ist der Stinthengst der König der Fische, dessen Anwesenheit den Nikolaikenern den Fischreichtum sichert.
- Jüdischer Friedhof in der Ul. Dybowska
- Umgebung mit einigen der schönsten der masurischen Seen, darunter Spirdingsee, Beldahnsee (Jezioro Bełdany) und Talter Gewässer (Jezioro Tałty).
In der Umgebung
Südwestlich von Mikołajki fließt im Masurischen Landschaftspark zwischen den Seen Jezioro Mokre (deutsch Mucker-See) und Jezioro Bełdany (dt. Beldahn-See) der Fluss Krutynia (dt. Kruttinnen-Fluss), der sich gut für Kanufahrten eignet.
Östlich von Mikołajki liegt der Jezioro Łuknajno (dt. Lucknainer See), ein geschütztes Biosphärenreservat, insbesondere für Schwäne.[5] Im Dorf Łuknajno gibt es eine Aussichtsplattform.
- Sehr sehenswert ist kurz südlich von Nikolaiken die Halbinsel Wiersba/Popielnen (heute mit Tarpan-Pferdezucht und Hotel des Warschauer akademischen Segelklubs). Hier trifft der Nikolaiker See auf den Spirdingsee und geht in den Beldahnsee über. Von Nikolaiken aus erreicht man Wiersbau/Popielnen über eine alte Fähre, die schon die Gräfin Dönhoff beförderte.
Politik
Wappen
Historisches Wappen
Blasonierung: „Geviert; Feld 1 und 4 Silber, Feld 2 Rot, Feld 3 Blau; das ganze überdeckt von einem golden gekrönten, natürlichen Stint (Fisch), der am Unterkiefer mit einer vom linken Obereck ausgehenden, langen goldenen Kette gefesselt ist.“[6]
Das Wappen wurde 1922 zur Erinnerung an das 200-jährige Bestehen der Stadt geschaffen. Blau, Silber und Rot gelten als die Farben von Masuren. Der Fisch ist der Stinthengst des Spirdingsees, der einmal gefangen, aber vom Stadtrat nicht getötet, sondern an die Brücke gefesselt wurde, weshalb die Stinte nun stets um die Stadt schwärmen. Die Sage nimmt Bezug auf den angeketteten Sperrbalken, der die Durchfahrt erst freigab, wenn der Schiffer den Brückenzoll entrichtet hatte.[7]
Städtepartnerschaft
Verkehr
Bis zur Stilllegung des Personenverkehrs auf dem Streckenabschnitt Mrągowo–Ełk am 1. September 2009 hatte der Ort einen Bahnhof an der Bahnstrecke Czerwonka–Ełk. Seither ist Mikołajki nur mit planmäßig verkehrenden Bussen zu erreichen.[8]
Fremdenverkehr
Die Stadt war bereits vor dem Ersten Weltkrieg ein bekannter Fremdenverkehrsort. Heute ist sie ein Zentrum des Segelboottourismus; auch Hausboote werden vermietet. Es haben sich einige Marinas angesiedelt. Von hier aus lassen sich ausgedehnte Touren über die Masurische Seenplatte unternehmen. Es gibt zahlreiche Hotels und Restaurants.
Gmina Mikołajki
Zur Stadt- und Landgemeinde Mikołajki gehören außerdem die folgenden kleineren Ortschaften:
Polnischer Ortsname | Deutscher Ortsname |
---|---|
Baranowo | Baranowen 1928–1938 Barranowen 1938–1945 Hoverbeck |
Cimowo | Zymowo 1929–1945 Winterau |
Cudnochy | Zudnochen 1938–1945 Siebenhöfen |
Długi Grąd | Dlugigrund 1928–1945 Langengrund |
Dybowo | Diebowen 1938–1945 Dommelhof |
Faszcze | Faszen 1938–1945 Fasten |
Górkło | Gurkeln |
Grabek | Neuhof-Grabowken 1929–1945 Neuhof-Buchenhagen |
Grabnik Mały | Klein Grabnick |
Grabówek | – |
Grabówka | Grabowken 1929–1945 Buchenhagen |
Inulec | Inulzen 1938–1945 Neufasten |
Jora Mała | Klein Jauer |
Polnischer Ortsname | Deutscher Ortsname |
---|---|
Jora Wielka | Groß Jauer |
Klon | Klonn 1938–1945 Zwerghöfen |
Kolonia Mikołajki | – |
Kulinowo | Kulinowen 1928–1945 Waldesruh |
Lelek | Julienthal |
Leśny Dwór | Grünhof |
Lisiny | – |
Lisunie | Lissuhnen 1936–1945 Lißuhnen |
Lubiewo | Lubjewen 1938–1945 Grünbruch |
Łuknajno | Lucknainen |
Małaszewo | – |
Mateuszek | Matheussek 1938–1945 Mathießen |
Mikołajki | Nikolaiken |
Nadawki | Nadafken 1938–1945 Kuppenhof |
Nowe Nadawki | Radawken 1895–1945 Vollmarstein |
Polnischer Ortsname | Deutscher Ortsname |
---|---|
Nowe Sady | Neu Schaden |
Olszewo | Olschewen 1938–1945 Erlenau |
Osa | Ossa 1930–1945 Schwanhof |
Prawdowo | Prawdowen 1929–1945 Wahrendorf |
Pszczółki | Karlshorst |
Sady | Schaden |
Śmietki | Schnittken |
Śmietki Małe | Klein Schnittken |
Stawek | Dörenthal |
Szymonka Mała | Klein Schimonken 1938–1945 Kleinschmidtsdorf |
Tałty | Talten |
Urwitałt | Georgenthal |
Wesołowo | Wessolowen 1938–1945 Fröhlichshof |
Wioska | Neuwalde |
Woźnice | Wosnitzen 1938–1945 Julienhöfen |
Zełwągi | Selbongen |
Zielony Gaj | Grünwalde |
Bildung
- Das Społeczne Gimnazjum i Liceum Ogólnokształcące im. Marion Dönhoff w Mikołajkach ist ein Zusammenschluss einer Mittelschule und des Gymnasiums der Stadt. Benannt sind sie nach Marion Gräfin Dönhoff.
Persönlichkeiten
- Otto Boris, 1887–1957, Lehrer, Kunstmaler und Tierschriftsteller, geboren im heutigen Ortsteil Lubjewen (Lubiewo)
- Otto Czygan (1814–1897), von 1859 bis 1888 Pfarrer in Nikolaiken
- Ernst Hahnrieder (1811–1895), Gymnasialprofessor in Meseritz (Posen)
- Heinz Kippnick, geboren 1928 in Nikolaiken, Grafiker und Heraldiker
- Horst Symanowski, (1911–2009), deutscher evangelischer Pfarrer, Mitglied der Bekennenden Kirche (BK) und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime
Verweise
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2019. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,99 MiB), abgerufen am 24. Dezember 2019.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2019. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,99 MiB), abgerufen am 24. Dezember 2019.
- ↑ Für 1875, 1880, 1890, 1933, 1939: verwaltungsgeschichte.de, Landkreis Sensburg (poln. Mragowo), abgerufen am 27. Dez. 2008
Für den 30. Juni 2007: Główny Urząd Statystyczny: Ludność – Stan i struktura w przekroju terytorialnym, Stand vom 30. Juni 2007 (Memento vom 16. Februar 2008 im Internet Archive) - ↑ verwaltungsgeschichte.de, Landkreis Sensburg (poln. Mragowo)
- ↑ UNESCO-Beschreibung des Biosphärenreservats Luknajno
- ↑ Erich Keyser: Deutsches Städtebuch – Handbuch städtischer Geschichte, Band I Nordostdeutschland. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1939, S. 89, 90.
- ↑ Otto Hupp: Deutsche Ortswappen. Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft, Bremen 1925.
- ↑ Linia Czerwonka - Ełk. In: Ogólnopolska Baza Kolejowa. Abgerufen am 18. Januar 2015 (polski).
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