Mouvement Franciste

Die Mouvement Franciste (Frankistische Bewegung), später Parti Franciste (Frankistische Partei) war eine faschistische Kleinpartei in der Dritten Französischen Republik. Die Organisation bestand von 1933 bis 1944 und hatte mit den Chemises bleues (Blauhemden) ihre eigene Parteimiliz.

Geschichte

Die Mouvement Franciste wurde 1933 von Marcel Bucard gegründet, einem ehemaligen Anhänger der Faisceau von Georges Valois. Bucard wollte eine französische Kopie des italienischen Faschismus schaffen und grenzte sich anfangs deutlich vom deutschen Nationalsozialismus ab. So negierte er jeden Antisemitismus und nahm sogar jüdische Mitglieder in seine Organisation auf. Im Zuge der deutsch-italienischen Annäherung durch die Achse Berlin-Rom schwand diese Distanzierung jedoch immer stärker, und während der deutschen Besatzung wurde die MF schließlich zu einer radikal-antisemitischen Partei.

1936 wurde die MF von der Front populaire verboten und erst 1941 unter der Nazi-Herrschaft als Parti Franciste wieder reaktiviert. Mitglieder der PF kooperierten aufs Engste mit den deutschen Besatzern und wurden unter anderem zur Bekämpfung der Résistance eingesetzt. Nach der Befreiung Frankreichs durch die Westalliierten wurde die PF verboten und ihr Führer Bucard wegen Landesverrats schließlich 1946 hingerichtet.

Literatur

Stanley Payne: Geschichte des Faschismus. Aufstieg und Fall einer europäischen Bewegung. London 1995.