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Nikosia
Nikosia Λευκωσία Lefkoşa | |
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Basisdaten | |
Staat: | Republik Zypern / (Nordteil de facto: Türkische Republik Nordzypern) |
Bezirk: | Nikosia |
Koordinaten: | 35.16666666666733.35 Koordinaten: 35° 10′ N, 33° 21′ O
|
Höhe: | 149 m ü. NN |
Fläche: | 51 km² (Südteil) 60 km² (Nordteil) 111 km² Gesamt |
Einwohner: | 220.907 (Südteil) (2012)[1] 55.503 (Nordteil) (2012)[2] 276.410 Gesamt (2012) |
Bevölkerungsdichte: | 4.332 Einwohner/km² (Südteil) 925 Einwohner/km² (Nordteil) 2.490 Einwohner/km² Gesamt |
Stadtgliederung: | Stadtteile Nikosias |
Website: | www.nicosia.org.cy |
Politik | |
Bürgermeister: | Constantinos Yiorkadjis (Südteil) Cemal Metin Bulutoğluları (Nordteil) |
Nikosia (griechisch Lefkosía Λευκωσία, türkisch Lefkoşa, altgriechisch Lēdra Λήδρα) ist eine Stadt im Zentrum der Mittelmeerinsel Zypern und Hauptort des gleichnamigen Bezirkes. Nikosia ist die Hauptstadt der Republik Zypern, der Nordteil zudem Hauptstadt der Türkischen Republik Nordzypern. Nikosia hat 276.410 (Agglomeration 476.000) Einwohner, von denen 220.907 Menschen im Südteil der Stadt und 55.503 Menschen im (türkisch-zypriotischen) Nordteil leben (2012).
Geschichte
Nikosia ist seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen. In der Kition-Stele Sargons wird es als Li-di-ir genannt. Das Prisma des Asarhaddon von 673/672 v. Chr. erwähnt einen König Unasagusu von Lidîr. Der antike Name war Ledra.
Der Titel des Visconte von Nikosia war in venezianischer Zeit auch griechischen Adeligen zugänglich, meist gegen eine Zahlung an die Signoria. Visconti von Nikosia waren unter anderem:
Jahr | Visconte | Bemerkungen |
1503 | Jano (Jacopo) Podocataro | |
1507 | Efgenios Singriticus | |
1508 | Pietro Podocataro | |
1510–1511 | Efgenios Singriticus | Versuch einer dritten Amtsperiode gescheitert |
1548–1550 | Hieronimo Boustron | |
1548–1559 | Hieronimo Boustron | |
1567 | Tommaso Singriticus |
In den 1930er Jahren wurden die Venetianischen Stadtmauern durch das Department of Antiquities unter Leitung von Peter Megaw restauriert, teilweise als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme[3].
Völkerrechtlicher Status
Die Stadt gehört völkerrechtlich in ihrer Gesamtheit zur Republik Zypern, die jedoch seit der Invasion der türkischen Streitkräfte im Juli 1974 und der Proklamation der – von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannten – Türkischen Republik Nordzypern im November 1983 de facto keine Hoheitsrechte über den Nordteil Nikosias ausübt. Seither wird die Stadt durch eine „Grüne Linie“ („Green Line“/„πράσινη γραμμή“/„yeşil hat“) geteilt, die von Friedenstruppen der Vereinten Nationen, der United Nations Peacekeeping Force in Cyprus (UNFICYP), überwacht wird.
Stadtteile (unvollständig)
Nikosia | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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- Agioi Omologites
- Agios Dometios
- Aglantzia
- Akropolis
- Anthoupolis
- Dasoupolis
- Egkomi
- Kaimakli
- Lakatamia
- Lykavitos
- Makedonitissa
- Omorfita
- Pallouriotissa
- Strovolos
- Laiki Jitonia
Sehenswürdigkeiten
Altstadt
Im südlichen Teil der Altstadt herrscht reges kulturelles Leben mit einigen Restaurants und Kneipen, besonders in der Umgebung des Famagusta-Tores (πύλη Αμμόχωστου). Über die ganze Altstadt verstreut sind traditionelle Läden und Handwerksbetriebe. In der Ledrastraße, die an der Platía Eleftherías (Platz der Freiheit; Πλατεία Ελευθερίας) beginnt und bis zur Grünen Linie führt, befinden sich die größeren und moderneren Geschäfte. Die Laikí Jitoniá (Λαϊκή Γειτονιά; in etwa: lokale/traditionelle Nachbarschaft) ist ein vornehmlich touristisch genutzter Stadtteil.
Sowohl Nord- als auch Südteil der Altstadt verfielen aufgrund der teilungsbedingten Randlage. Seit einigen Jahren werden historische Gebäude, allem voran mittelalterliche zyprische und venezianische, restauriert. Am 3. April 2008 wurde in der Ledrastraße die erste Grenzübergangsstelle innerhalb der Altstadt (nur für Fußgänger) geöffnet.
Sehenswürdigkeiten im Süden der Stadt
- Die knapp fünf Kilometer lange Venezianische Festungsmauer wurde 1567/1568 errichtet und umschließt mit elf Bastionen sternförmig die Altstadt.
- Das Befreiungsdenkmal auf der Podokataro-Bastion wurde kurz nach der Befreiung von der britischen Kolonialherrschaft 1960 aufgestellt.
- Die 1872 noch unter türkischer Herrschaft errichtete Faneromeni-Kirche ist die wohl größte Kirche Nikosias.
- Die Johannes-Kathedrale wurde 1662 erbaut und im 18. Jahrhundert zur Kathedrale erhoben.
- Das Ikonenmuseum ist in einem Seitentrakt des Erzbischöflichen Palastes untergebracht. Das Museum beherbergt mehr als 150 Ikonen und ist eine der weltweit bedeutendsten Ikonensammlungen.
- Museum des Nationalen Kampfes
- Das Cyprus Museum (Archäologisches Museum) liegt südwestlich knapp außerhalb der Altstadt. Es ist das bedeutendste archäologische Museum der Insel und vermittelt mit Fundstücken von der Jungsteinzeit bis zur byzantinischen Epoche ein geschlossenes Bild der Kulturgeschichte Zyperns.
- Das Cyprus Classic Motorcycle Museum in der Altstadt dokumentiert die Geschichte des Zweirades auf der Insel.
Sehenswürdigkeiten im Norden der Stadt
- In der Arabahmet-Moschee aus dem 17. Jahrhundert wird eine Haarsträhne Mohammeds aufbewahrt.
- Die Selimiye-Moschee, erbaut im 13. Jahrhundert als Kathedrale Hagia Sophia, wurde 1571 von den Türken in eine Moschee umgewandelt.
- Die Sultan-Mahmut-Bibliothek mit einer großen Sammlung islamischer Manuskripte.
- Der zentrale Atatürk-Platz mit der Venezianischen Säule im Mittelpunkt.
- Die alte Karawanserei Büyük Han wurde 1572 kurz nach der türkischen Eroberung Zyperns erbaut und ist vermutlich das älteste türkische Bauwerk auf der Insel.
- Derviş Paşa Villa
- Feinschliff Museum
- Türkisches Ethnographisches Museum (Mevlevi Tekke)
- Barbarei Museum
- Bibliothek des Sultans Mahmud II.
Verkehr
Nikosia befindet sich in etwa in der Mitte der Insel und viele Straßen führen von dort aus sternförmig an die Küstenstädte. Die A1 verbindet Nikosia mit der Südküstenautobahn, die A9 führt in westlicher Richtung zum Trodos-Gebirge. Die städtische Gesellschaft OSEL betreibt innerstädtische Buslinien, weiterhin gibt es die regionale Nicosia-Bus.
Im Nordteil der Stadt befindet sich der Flughafen Ercan, dieser ist über eine 4-spurige Schnellstraße erschlossen, für den Südteil wird der Flughafen Larnaka genutzt. Der alte Flughafen Nikosias ist seit 1974 gesperrt, da er sich in der UN-Schutzzone befindet.
Universitäten
Die Universität Zypern ist die älteste Universität des Landes und befindet sich in Nikosia, 1980 wurde die Universität Nikosia gegründet. Im Nordteil der Stadt liegen die Internationale Universität Zypern und die Universität des Nahen Ostens. Auch die zyprische Fernuniversität Open University of Cyprus sowie die Privatuniversität European University of Cyprus haben in der Stadt ihren Sitz.
Wirtschaft
In Nikosia-Strovolos ist der Sitz der Bank of Cyprus, der größten zyprischen Bank.
Bevölkerung
Nach der Volkszählung vom 31. Januar 1879 hatte die Stadt 2.463 Häuser und 11.197 Einwohner.[4] Sie verteilten sich wie folgt auf verschiedene Religionen:
- Muslime 5.628
- Orthodoxe 5.251
- Armenier 166
- Katholiken 121
- Anglikaner 28
- Juden 3
Sport
Die international bekanntesten Sportklubs der Stadt sind APOEL Nikosia und Omonia Nikosia. Diese zwei Klubs dominieren auch die populärste zypriotische Sportart Fußball. Beide tragen ihre Heimspiele im Neo GSP-Stadion aus, dem größten von Zypern, mit einem Fassungsvermögen von 23.400 Zuschauern.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter:
- Kıbrıslı Mehmed Kâmil Paşa (1883–1913), osmanischer Staatsmann
- Arthur Stephen Mavrogordato (1886–1964), britischer Polizeioffizier
- Anastasios Andreou (1877–1947), griechischer Sportler bei den Olympischen Spielen 1896
- Fazıl Küçük (1906–1984), Vizepräsident Zyperns
- Alparslan Türkeş (1917–1997), türkischer Politiker
- Khoren I. Mesrob Paroyan (1919–1983), Katholikos des Großen Hauses von Kilikien
- Glafkos Klerides (* 1919), griechisch-zypriotischer Politiker und ehemaliger Staatspräsident Zyperns
- Vamik Volkan (* 1934), türkisch-zypriotischer Psychiater und Psychoanalytiker
- Tassos Papadopoulos (1934–2008), Präsident von Zypern
- Andreas Papadakis (1938–2008), Architekturkritiker
- Dakis Joannou (* 1939), Industrieller, bekannt als einer der wichtigsten Sammler zeitgenössischer Kunst
- Mike Brant (1947–1975), israelischer Chanson-Sänger
- Christopher Pissarides (* 1948), Wirtschaftsnobelpreisträger
- Ferdi Sabit Soyer (* 1952), türkisch-zypriotischer Politiker
- Mick Karn (1958–2011), englischer Bassist
- Serdar Denktaş (* 1959), ehemaliger Vizekanzler und Außenminister der TRNZ, Sohn von Rauf Denktaş
- Constantinos Stylianou (* 1972), Komponist und Pianist
- Jennifer Oehrli (* 1989), Fußballspielerin
Städtepartnerschaften
- Athen, Griechenland (1988)
- Odessa, Ukraine (1996)
- Schiraz, Iran (1999)
- Bukarest, Rumänien (2004)
- Shanghai, China (2004)
- Barcelona, Spanien (2004)
- Beirut, Libanon (2004)
- Mexiko-Stadt, Mexiko (2004)
- Mailand, Italien (2004)
- Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate (2004)
Freundschaften von Nikosia
- Moskau, Russland (2000)
- Nicosia, Sizilien, Italien (2000)
- Qingdao, China (2001)
- Helsinki, Finnland (2003)
- Zagreb, Kroatien (2004)
Einzelnachweise
- ↑ Mof.gov.cy: Republic of Cyprus, Ministry of Finance
- ↑ Ktbb.org: Kıbrıs Türk Belediyeler Birliği
- ↑ Thomas W. Davis, A history of American Archaeology on Cyprus. The Biblical Archaeologist 52/4, 1989, 163-169
- ↑ Samuel White Baker, Cyprus, as I Saw it in 1879
Weblinks
- www.nicosia.org.cy Stadt Nikosia (griechisch, englisch)
- www.lefkosa.com (türkisch)
- Sehenswürdigkeiten von Lefkosia
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