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Owadja Hodaja

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Owadja Hodaja

Raw Owadja Hodaja (geb. 24. Dezember 1889 in der Stadt Aram Zowa in Syrien; gest. 8. Februar 1969 / 20. Schwat 5729 in Jerusalem) war orthodoxer Rabbiner, Kabbalist und Rosch Jeschiwat "Bet E-l" in Jerusalem.

Leben

Owadja Hodaja kam 1890 in Syrien zur Welt. Sein Vater war Schalom Hedaja. Im Alter von fünf Jahren übersiedelte seine ganze Familie nach Jeruschalajim. Dort erhielt er seine Erziehung in der Talmud Tora "Doresch Zion", in der Jeschiwa "Chessed Le'awraham" und in der Jeschiwa "Tif'eret Zijon". Sein Vater erkannte seine aussergewöhnlichen Begabungen und sah, welch grossen Wissensdurst sein Sohn für das Tora-Lernen hatte, und stellte aus diesem Grund einen privaten Melamed an, der seinen Sohn ausserhalb der Cheder-Zeiten unterrichten sollte.

Der junge Iluj wuchs zu einem Bachur heran, der kein gelerntes Wort vergass und nur Interesse hatte, im Ruchni'ut zu steigen. Bald eignete er sich schon ein breites und gründliches Wissen in allen Teilen der Tora an: In Schass, Ramba'm, Posskim Rischonim und Acharonim, Schulchan Aruch und auch in der verborgenen Lehre.

Als die Jeschiwa "Porat Josef" im Jahr 1923 im jüdischen Viertel der Altstadt gegründet wurde, ernannte man Raw Owadja als einen der Rosche Jeschiwa. Als die Jeschiwa etwas später eine zweite Jeschiwa für die Lehre der Kabbala unter dem Namen "Oz Wehadar" gründete, wurde Raw Owadja dort auch zum Leiter der Tefillot mit den Kawanot des Rascha'sch bestimmt.

Zu Beginn des Jahres 5699 (1939) wurde er zum Raw und Oberhaupt der sefardischen Gemeinden und auch als Dajan des Rabanut in Petach Tikwa gewählt. Nach elf Jahren kehrte er jedoch wieder nach Jerusalem zurück, als er zum Mitglied des Bet Din Hagadol und des Rabanut Haraschit ernannt wurde.

Raw Owadja stand in regem halachischen Kontakt mit den Gedolim von damals: Raw Zwi Pessach Frank; Raw Josef Chajim Sonnenfeld; Raw Awraham Jitzchak Hakohen Kook; Raw Jitzchak Herzog und Raw Ben Zijon Chaj Uziel. Er veröffentlichte sieben Bände seiner Sche'elot Uteschuwot unter dem Namen "Jaskil Awdi". Zusätzlich verfasste er auch die Sefarim "Wajikach Owadjahu", "Ewed Melech" über den Ramba'm; "Awda Derabanan" über Schass und "De'a Wehaskel" über Themen der Kabbala.

1948 fiel die Altstadt in die Hand von Jordanien und die Feinde der Juden erbarmten sich nicht der jüdischen Bewohner, die aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Auch Bate Midrasch wurden bis auf ihre Fundamente zerstört. Das Bet Hamidrasch "Bet E-l", das während mehr als 200 Jahren als heilige Stätte betrachtet wurde, der Ort, an dem die grossen Zadikim, wie beispielsweise der Rascha'sch, als Rosche Jeschiwa amtierten, wurde verbrannt und in einen Trümmerhaufen verwandelt. Raw Owadja hatte dort in seiner Kindheit gedawent und wurde vom grossen Mekubal, Raw Sasson Bechor Schlomo, dem Verfasser des "Schemen Sasson", beeinflusst. Als er im Jahr 1951 nach Jerusalem zurückkehrte, setzte er sein Kabbala-Lernen zusammen mit einer Gruppe Chachamim fest. Eines Nachts hatte er einen Traum: Er sah seinen Vater, den Mekubal Raw Schalom Hodaja, der im Jahr 1945 gestorben war, zusammen mit einigen anderen Mekubalim. Sie sassen und besprachen die Notwendigkeit, in der neu erbauten Stadt ein provisorisches Ersatzgebäude für die zerstörte Jeschiwa Bet E-l zu erstellen, und ob es jemanden gab, der diese Aufgabe anpacken könnte. Raw Owadja sprang von seinem Traum auf und versicherte, dass er bereit sei, auf dem Dach seines Hauses in der Raschi-Strasse ein temporäres Gebäude für die Jeschiwa herzustellen. Er konnte dann dieses Vorhaben ausführen - und bis heute steht diese Jeschiwa zum Nutzen aller, die in ihr mit grossem Erfolg lernen.

Bis ins hohe Alter behielt Raw Hodaja seinen Elan, wenn es darum ging, irgendeine heilige Angelegenheit auszuführen. Am Schabbat Parschat Jitro, dem Tag, an dem er starb, verlief alles wie normal: Er wurde zur Tora, zu den Asseret Hadibrot aufgerufen, kehrte nach dem Dawenen nach Hause zurück und ass. Am Mittag dawente er Mincha in seinem Bet Hamidrasch und kehrte zu seinem Lernen nach Hause zurück. Er sass an seinem Pult und öffnete ein Buch. Plötzlich fiel ihm das Buch aus der Hand auf den Boden. Raw Owadja hob das Buch auf und legte sich auf das Bett, um sich etwas auszuruhen. Sobald er sich ruhig hingelegt hatte, starb er innerhalb weniger Sekunden.

Auszeichnung

1968 erhielt Raw Hodaja den Israel-Preis in der Kategorie rabbinische Literatur.

Hinweis

Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 1. Februar 2013, Seite 20.

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