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Paganini (Operette)
Paganini ist eine Operette in drei Akten von Franz Lehár. Sie entstand 1925 mit Texten von Paul Knepler[1] und Bela Jenbach. Lehár setzte hier dem Violinvirtuosen Niccolò Paganini ein Denkmal. Die Uraufführung fand am 30. Oktober 1925 im Johann Strauß-Theater in Wien statt. Die deutsche Premiere fand im Januar 1926 mit Richard Tauber (Paganini) und Vera Schwarz (Anna Elisa) am Deutschen Künstlertheater in Berlin statt.
Die Personen
- Maria Anna Elisa, Fürstin von Lucca und Piombino ((Mezzo)-Sopran), Schwester Napoleons
- Fürst Felice Bacciocchi, ihr Gemahl
- Niccolò Paganini (Tenor)
- Bartucci, sein Impresario
- Graf Hédouville, General in Napoleons Diensten
- Marchese Giacomo Pimpinelli, Kammervorsteher der Fürstin (Buffo)
- Gräfin de Laplace, Hofdame
- Bella Giretti, Primadonna an der fürstlichen Oper zu Lucca (Soubrette)
- Ein Wirt, Corallina, Herbergswirtin, Herren und Damen des Hofes, Tänzerinnen, Landvolk, Soldaten, Diener, Schmuggler, Dirnen
Ort und Zeit
Fürstentum Lucca, Anfang des 19. Jahrhunderts
Handlung
1. Akt: Idyllische Gegend in der Nähe des Dorfes Capannori bei Lucca. Paganini hat auf seiner Konzertreise hier Station gemacht. Die Dorfbewohner hören staunend den Geiger üben, dessen dämonische Virtuosität manchen von ihnen unheimlich ist. Auf einem Jagdausflug kommt die Fürstin Elisa zufällig hier vorbei und vernimmt das erregende Geigenspiel. Sie ist Napoleons Schwester, eine schöne, leidenschaftliche, Glanz und Genuss liebende junge Frau. An der Seite ihres Gatten, des Fürsten Felice, fühlt sie sich wenig glücklich, denn ihn fesseln stets andere Frauen. Auch heute ist er wohl wieder bei der Opernsängerin Bella Giretti. Mag er immerhin tun, was ihm beliebt – aber wie sehnt sie selbst sich nach einem rechten Mann „voll Mark und Seele!“ Da kommt eben Paganini aus seinem Zimmer, stimmt die aufgeregten Bauern durch seine Liebenswürdigkeit ganz zu seinen Gunsten und singt bei einem Becher Wein ein Loblied auf die Glückselemente seines Lebens: die Heimat, die Kunst, die Frauen! Er unterhält sich mit Elisa, die sich nicht zu erkennen gibt. Das Gespräch wird von Paganinis Impresario Bartucci unterbrochen, der die Nachricht bringt, dass der Künstler wegen des Verdachts, einen Mann im Zweikampf getötet zu haben, in Lucca nicht auftreten dürfe. Zornig lehnt es Paganini ab, sich zu rechtfertigen, und will sofort abreisen. Elisa, entzückt von seinem Temperamentsausbruch, hofft, ihn zurückhalten zu können. Ihr Charme bezaubert ihn so, dass er sogleich stürmisch versucht, sie zu küssen. Da erfährt er durch Huldigungen des Landvolks, wer die fremde Dame ist. Auch Fürst Felice taucht nun auf und verbietet aufs Neue das Auftreten des „Abenteurers“. Aber Elisa, die ihm ja seine Affäre mit Bella Giretti nachsehen muss, setzt ihren Willen durch: Paganini wird spielen!
2. Akt: Festsaal im Schloss zu Lucca. Elisas Liebe hält Paganini schon seit sechs Monaten in Lucca fest. Beim Glücksspiel hat er soeben seine kostbare Geige eingesetzt und verloren. Der Kammerherr Pimpinelli verschafft sie ihm wieder, erbittet jedoch dafür sein „Rezept“, schöne Frauen zu erobern. Aber Paganini weiß nur: Gern hab ich die Fraun geküsst, hab nie gefragt, ob es gestattet ist. Elisa lebt in Angst, Paganini wieder zu verlieren; er beschwichtigt sie aber mit einem soeben komponierten Liebeslied. Auch den Fürsten quält die Eifersucht, da er Bellas Sympathien für Paganini bemerkt hat. Dem Impresario Bartucci gefällt es gar nicht, dass der Künstler, dem die ganze Welt zu Füßen liegen könnte, hier an dem kleinen Fürstenhof seine Zeit vergeudet. Auch fürchtet er einen Skandal, wenn Paganini jetzt dem Fürsten nach der Gattin womöglich noch die Geliebte wegnimmt. Paganini muss ihm recht geben, doch vermag er sich dem Zauber Elisas noch nicht zu entziehen. Da kommt von außen ein Anstoß zur Änderung der Verhältnisse: Graf Héouville übermittelt Elisa den Befehl Napoleons, Paganini sofort zu entlassen, denn man klatscht bereits in Paris über ihre Beziehung zu dem Geiger. Elisa wehrt sich gegen die Trennung – aber der Geliebte ist ihr ja schon entfremdet: zärtlich nähert er sich Bella und widmet ihr sogar das zuerst der Fürstin zugedachte Liebeslied. Eifersüchtig will Elisa die Sängerin zur Abreise nötigen, da zeigt ihr diese triumphierend Paganinis Geschenk. Jetzt will sich die Fürstin rächen und ihn sogar verhaften lassen. Als er sie jedoch am Abend durch sein Spiel aufs Neue betört, stellt sie sich schützend zwischen ihn und die Schergen.
3. Akt: In einer Schmugglerschenke an der Grenze des Fürstentums. Paganini ist vom Hofe geflohen und will mit Hilfe der Schmuggler rasch über die Grenze. Bartucci hat ihn eingeholt und mahnt ihn, diesmal nicht vergeblich, von den Frauen zu lassen und nur seiner Kunst zu leben. So bleibt er, als die verliebte Bella, die ihm nachgereist ist, vor ihm erscheint, standhaft, und Bella tröstet sich bald mit ihrem Begleiter Pimpinelli. Als Straßensängerin verkleidet, kommt auch Elisa noch einmal zu Paganini, aber nur, um Abschied zu nehmen und ihn freizugeben.
Bekannte Lieder
- Liebe, du Himmel auf Erden (Elisa)
- Mit den Frau’n auf Du und Du (Bella Giretti – Pimpinelli)
- Niemand liebt dich so wie ich (Elisa – Paganini)
- Einmal möcht’ ich was Närrisches tun (Bella Giretti – Pimpinelli)
- Gern hab ich die Fraun geküsst (Paganini)
- Deinen süßen Rosenmund… (Paganini)
- Wo meine Wiege stand, ich weiß es nicht (Elisa)
Verfilmungen
Die Operette wurde 1934 unter dem Titel Gern hab’ ich die Frau’n geküßt von E. W. Emo verfilmt.[2] Eugen York verfilmte Paganini 1973 für das ZDF. Darsteller waren Antonio Theba (Paganini), Teresa Stratas (Fürstin Anna Elisa), Johannes Heesters (Fürst Felice Bacciocchi), Dagmar Koller (Bella Giretti), Peter Kraus (Pimpinelli), Fritz Tillmann (Conte Carcasona), Wolfgang Lukschy (Graf Hedouville).[3]
Einzelnachweise
- ↑ Zur Entstehung vgl. die Erinnerungen des Verlagsleiters des Ed. Strache-Verlags, Victor Wögerer (geb. 6. April 1868 in Wien). Victor Wögerer: Wie Lehar zum »Paganini« kam. In: Neues Wiener Journal, 5. November 1925, S. 5–6. online
- ↑ Gern hab’ ich die Frau’n geküßt (1934) in der Internet Movie Database (englisch)
- ↑ Paganini (1973) in der Internet Movie Database (englisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paganini (Operette) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |