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Recife
Recife | |||||||
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-8.0555555555556-34.8911111111114Koordinaten: 8° 3′ S, 34° 53′ W{{#coordinates:−8,0555555555556|−34,891111111111|primary |
dim= | globe= | name=Recife | region=BR-PE | type=city
}} Recife auf der Karte von Erde | ||
Basisdaten | |||||||
Staat | Brasilien | ||||||
Bundesstaat | Pernambuco | ||||||
Stadtgründung | 12. März 1537 | ||||||
Einwohner | 1.561.659 (2009 Berechnung [1]) | ||||||
– im Ballungsraum | 3.587.000 | ||||||
Stadtinsignien | |||||||
Detaildaten | |||||||
Fläche | 219,5 | ||||||
Bevölkerungsdichte | 6987 Ew./km² | ||||||
Höhe | 4 m | ||||||
Stadtgliederung | 94 Bairros, 6 Regionen | ||||||
Gewässer | Atlantik, Beberibe, Capibaribe | ||||||
Postleitzahl | 50010 - 52490 | ||||||
Vorwahl | (+55) 81 | ||||||
Zeitzone | UTC-3 | ||||||
Stadtvorsitz | João da Costa | ||||||
Website | |||||||
Recife ist die Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco, im Nordosten Brasiliens. Sie ist eine Hafenstadt am Atlantischen Ozean und hat 1.533.580 Einwohner.[2]
Geschichte
Die Gegend von Recife wurde 1537 von den Portugiesen besiedelt. Doch zwischen 1630 und 1654 befand sich hier der Hauptstützpunkt und das Handelszentrum der Niederländer, die versuchten, den Portugiesen die alleinige Herrschaft über Brasilien streitig zu machen, und im Nordosten ihre Kolonie Niederländisch-Brasilien errichteten. Vor allem durch den visionären Generalgouverneur Moritz von Nassau erhielt der Ort einen städtebaulichen Schub. Moritz galt als der eigentliche Stadtgründer. Er nannte die Stadt Mauritsstad (Moritzstadt, portugiesisch: Maurícia) und versuchte, die neue Kolonie wirtschaftlich und kulturell weiterzuentwickeln. Die vielen Sümpfe und Inseln wurden von den Niederländern durch das Anlegen von Kanälen bewohnbar gemacht. Aus dieser Zeit sind auch zahlreiche Gebäude erhalten.
1654, nach der Schlacht von Guararapes, mussten die Niederländer die Kolonie jedoch aufgeben. Maurícia wurde portugiesisch. Erst 1710 wurde die Stadt in Vila do Recife umbenannt. 1823 wurde Recife anstelle von Olinda Hauptstadt von Pernambuco.
1930 überquerte LZ127 „Graf Zeppelin“ zum ersten Mal nonstop den Südatlantik von Sevilla (Spanien) nach Recife. In Recife befindet sich der Zeppelinturm, an dem die Luftschiffe im Transatlantikverkehr anlegen konnten.
Seit 2009 ist João da Costa (PT) Bürgermeister, er wurde 2008 mit 51,54 Prozent der Stimmen (432707 Stimmen) gewählt.
Recife ist bekannt für seine innovativen Bürgerbeteiligungsprojekte. Im Juni 2011 erhielt Bürgermeister João da Costa von Bundeskanzlerin Angela Merkel den Reinhard-Mohn-Preis überreicht. Die mit 150.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt den Bürgerhaushalt der Stadt.
Geographie
Recife liegt am Capibaribe, der hier nach rund 240 Kilometern in den Atlantik mündet. Weitere Flüsse und ein Kanal prägen das Stadtbild. Das historische Zentrum befindet sich auf zwei Inseln, die nur wenige Meter vom Festland entfernt sind. Die Bezeichnung „Venedig des Südens“ kann so zwar nachvollzogen werden, ist aber dennoch übertrieben.
In der näheren Umgebung gibt es weitere kleinere Flüsse. Die Umgebung ist nicht zuletzt deswegen recht fruchtbar. Dort wird unter anderem viel Zuckerrohr angebaut. Nach wenigen Kilometern erreicht man die ersten Hügel des brasilianischen Berglandes. Das Hinterland von Recife ist dadurch recht ansprechend.
Der Name der Stadt bedeutet „Riff“: Parallel zur Atlantikküste ziehen sich Muschel- und Korallenriffe hin. Sie bremsen die Wellen ab und bieten so einen Schutz. Gemeinsam mit dem Strand bilden sie ein natürliches Becken, das zum Schwimmen wegen des ruhigen Wassers hervorragend geeignet ist.
Zum größeren Stadtgebiet Recifes zählen auch die Städte Jaboatão dos Guararapes, Olinda, Paulista, Abreu e Lima, Igarassu, Camaragibe, Cabo de Santo Agostinho und São Lourenço da Mata.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Insel Ilha Joana Bezerra beherbergt die Altstadtviertel Santo Antônio und São José. Dort befinden sich der Palácio das Princesas, das klassizistische Teatro Santa Isabel, die 1697 erbaute Igreja da Ordem Terceira de São Francisco und das wichtigste sakrale Bauwerk, die kleine „Goldene Kapelle“ (capela dourada).
Auf dem Festland befindet sich das Museu do Homem do Nordeste, welches durch den Soziologen und Anthropologen Gilberto Freyre gegründet wurde und die Kolonialgeschichte und Kultur des Nordostens dokumentiert: Sklaverei, Zuckerherstellung, Handarbeit, Folklore, Bekleidung, Musik. Das Museu do Estado de Pernambuco enthält Kunstgegenstände und Möbel aus der Kolonial- und Kaiserzeit Brasiliens. In Recife befindet sich die 1636 gegründete Kahal-Zur-Israel-Synagoge. Es ist die älteste Synagoge in der Neuen Welt.
Der letzte noch erhaltene Ankermast für Luftschiffe von Zeppelin befindet sich im Stadtteil Jiquiá in der Nähe der Metrô-Station Mangueira. Er wurde ab 1930 für den transatlantischen Verkehr genutzt. In den letzten Jahren wurde er mehrfach restauriert und soll in ein Landschaftsprojekt der Stadtverwaltung von Recife eingebunden werden.
Der größte Strand der Stadt, Praia da Boa Viagem, ist das Tourismuszentrum Recifes und mit seinen ausgezeichneten (Fisch-)Restaurants auch ein beliebter Treffpunkt.
Das Casa da Cultura ist ein ehemaliges Gefängnis. In den 150 Zellen sind heute kleine Kunsthandwerksbetriebe untergebracht die hier ihre Waren vor allem an Touristen verkaufen. Der Casa Forte-Platz wurde 1935 von dem Architekten Burle Marx mit brasilianischen Regenwald-Pflanzen gestaltet. Der Euclides da Cunha-Platz wird dagegen von Pflanzen der lokalen Caatinga, vor allem Kakteen dominiert[3].
In der Nähe von Recife befindet sich Olinda, eine der ältesten Städte Brasiliens und ein Juwel barocker Architektur. Olinda wurde 1982 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Südlich der Stadt liegt ein Industriegebiet mit Brauereien, Verpackung, Autoelektrik, Süßwaren und Textilien. Außerdem gibt es den "Digitalen Hafen" mit IT-Betrieben, darunter Weltkonzerne wie Sun, IBM und Microsoft.
Verkehr
Bildung
Zu den örtlichen Hochschulen gehören:
- Universidade Federal de Pernambuco (UFPE)
- Universidade Católica de Pernambuco (UNICAP)
- Universidade de Pernambuco (UPE)
Strände
Recife ist für seine traumhaften Strände berühmt. Der bedeutendste Strand in der Stadt selbst ist jener von Boa Viagem. Strände in der Nähe der Stadt sind:
- Gaibu und Calhetas (40 km südlich)
- Porto de Galinhas, Ipojuca, Pernambuco (60 km südlich)
- Tamandaré, Barreiros, Pernambuco (110 km südlich)
- Itamaracá, Pernambuco (40 km nördlich)
- Maragogi, Alagoas (150 km südlich)
- Praia de Pipa, Rio Grande do Norte (280 km nördlich)
- Tambaba, Conde, Paraíba (115 km nördlich)
- Saô José da Coroa Grande (30 km südlich)
- Mangue Seco, 25 km nördlich
Haiangriffe
In Recife ereigneten sich seit 1992 eine signifikant erhöhte Anzahl von Haiangriffen. Bei 50 Angriffen auf Menschen wurden 18 Personen tödlich verletzt und 32 schwer. Die Unfälle ereigneten sich vor allem vor Stränden wie Boa Viagem, Pina und Piedade und fanden vor allem in den frühen Morgenstunden, der bevorzugten Jagdzeit von Haien, statt. Beteiligte Arten sind hauptsächlich Bullenhaie, welche in den Küstengewässern vor Recife eine größere Population bilden, im geringeren Maße auch Tigerhaie und Hammerhaie. Menschen gehören nicht zur natürlichen Beute dieser Haiarten. Der Umstand, dass besonders um Recife viele fatale Begegnungen zwischen Hai und Mensch erfolgen, ist mit dem Ausbaggern des Hafens, Veränderung der Strömungsverhältnisse und Wanderung der Futterfische Richtung Strandregion, sowie dem Entsorgen von Müll im Meer zu erklären.
Statistische Daten
Gemäß dem IPEA betrug das BIP pro Kopf im Jahr 2002 7822 Real (siehe auch Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf).
Im Jahr 2000 hatte(n):
- 96,2 % der Einwohner Versorgung durch die städtische Müllabfuhr
- 88,0 % der Einwohner Zugang zu Leitungswasser
- 58,1 % der Einwohner einen Kanalanschluss
- die Einwohner eine durchschnittliche Lebenserwartung von 68,6 Jahren
- die Stadt 8875 Krankenhausbetten
- die Kindersterblichkeit einen Wert von 3,8 %
Kriminalität
2005 hatte Recife mit 95,8 Morden pro 100.000 Einwohnern die höchste Mordrate des Landes.[4] Die Mordrate liegt damit doppelt so hoch wie die von Rio de Janeiro.[5] Zwischen 1996 und 2005 wurden im Bundesstaat Pernambuco 42000 Morde verübt, allein im Jahr 2006 4638. Vor allem die Favela do Coque auf der Insel Joana Bezerra gilt aufgrund der großen Armut und damit verbundenen Gewalt [6] als eine der gefährlichsten Gegenden der Stadt.[7] Die Opfer sind hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 29 Jahren.
„In Coque, dem Slum von Recife, wo Franklino de Lima starb, töten Kinder nur, um einen guten Platz zum Überfall auf Autofahrer zu verteidigen.“
Klimatabelle
Recife-Curado | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Recife-Curado
Quelle: wetterkontor.de
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Musik
Recife gilt als Ursprungsort der folgenden Rhythmen:
Berühmte Einwohner von Recife
- Dom Hélder Câmara, Erzbischof von Recife und Olinda, bedeutender Befreiungstheologe
- Paulo Freire, Pädagoge
- Gilberto Freyre, Soziologe
- Antonio Meneses, Cellist
Söhne und Töchter der Stadt
- Norberto Odebrecht, Gründer und Namensgeber der Odebrecht
- Rivaldo, Fußballspieler, Weltfußballer des Jahres 1999
- Ademir de Menezes, brasilianischer Fußballspieler
- Augusto Álvaro da Silva, Erzbischof von São Salvador da Bahia
- Manuel Bandeira, brasilianischer Schriftsteller und Dichter
- Josué de Castro, Arzt, Schriftsteller und bedeutender Kämpfer gegen den Welthunger
- Paulo Freire, als Theoretiker wie Praktiker einflussreicher brasilianischer Pädagoge
- Leozinho, Fußballspieler
- Luperce Miranda, Mandolinist und Komponist
- Joaquim Nabuco, Politiker
- Marlos Nobre, Komponist
- Willy Oliveira, Komponist
- Silvio Roberto de Oliveira, Schriftsteller
- Juninho Pernambucano, Fußballspieler
- Robyn Regehr, Eishockeyspieler
- Naná Vasconcelos, Jazzmusiker
- Itaro Santos, Snookerspieler
- Lúcio Carlos Cajueiro Souza, Fußballspieler
- Walter Wanderley, Jazzmusiker
- Romero Britto, Pop Art-Künstler
- Daniel Lopes, deutscher Musiker, Sänger und DJ/MC
- Vava, Fußballspieler
- Miguel Kertsman, Komponist, Musiker (Keyboards) und Musikproduzent
- Rebecca Da Costa, Schauspielerin
Literatur
- Ana Tereza Sotero Duarte Santos: Die Flächennutzungsplanung als Stadtplanungsinstrument in Brasilien. Eine kritische Analyse am Beispiel der Stadt Recife. Karlsruhe 1986.
- Jochen Kemner: „Farbige Aufsteiger“ in der Sklavereigesellschaft. Recife und Santiago de Cuba (1850-1888). In: Horst Nitschack (Hg.): Brasilien im amerikanischen Kontext. Vom Kaiserreich zur Republik: Kultur, Gesellschaft, Politik. Frankfurt am Main 2005, S. 117-149.
Weblinks
- Recife – Brasilien (portugiesisch)
- Recife (englisch)
- Recife – Informationen und Reisetipps
- Fotos von Recife
- Alte Postkarten von Brasilien – Recife (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ [1] Daten des IBGE, August 2009 (PDF-Format; 5,6 MB)
- ↑ Daten des IBGE, April 2007 (Microsoft-Excel-Format; 648 kB)
- ↑ Carlos Smaniotto Costa, Ein Protagonist der brasilianischen Avantgarde, Brasilien feiert den 100. Geburtstag des Gartenarchitekten Roberto Burle Marx. Stadt und Grün/Das Gartenamt 58, 2009/8, S. 53
- ↑ http://www.pebodycount.com.br/ocorrencia/ocorrenciaGrafico.php
- ↑ Michael Astor: Mord-Moloch Recife. „Die töten einfach nur aus Spaß“; Spiegel-Online, Artikel vom 11. Juli 2008.
- ↑ http://www.recife.pe.gov.br/pr/secplanejamento/pnud2006/doc/report/pnud/1.%2012-12-05%20-%20Recife%20mescla%20IDH%20da%20%C3%81frica%20e%20da%20Europa.pdf
- ↑ http://jornalnacional.globo.com/Telejornais/JN/0,,MUL1163310-10406,00.html
- ↑ http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article913989/Leben-Lachen-und-der-Tod-am-Strassenrand.html
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