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Reinhard Schwabenitzky
Reinhard Schwabenitzky, geboren als Reinhard Klingenberg (* 23. April 1947 in Rauris, Salzburg; † 9. Februar 2022) war ein österreichischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor.
Leben
Bereits mit vier Jahren spielte Reinhard Schwabenitzky am St. Pöltner Stadttheater unter der Regie seines Vaters Gerhard Klingenberg in einigen Theaterstücken erste Rollen. Nach seiner Matura 1968 studierte er an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst die Fächer Kamera und Filmregie. Nachdem sein Diplomfilm Die Lebensaufgabe im ORF gezeigt worden war, erhielt er seine ersten Angebote als Regisseur, zum Beispiel für eine Satire namens Schwester Martha verzichtet auf ihr Glück und Ein echter Wiener geht nicht unter.
Mit der zwischen 1975 und 1977 hergestellten Fernsehserie Ein echter Wiener geht nicht unter, die auch heute noch beliebt ist, schuf er Mitte der 1970er-Jahre einen – wie es damals hieß – Straßenfeger. Es folgten Inszenierungen zahlreicher Filme und Serien. Unter Anderem gelang ihm mit den Serien Parole Chicago (1979), Tour de Ruhr (1980) und Büro, Büro (1982–1984) der Durchbruch in Deutschland. Schwabenitzky war inzwischen von Wien nach München übersiedelt und drehte unter anderem die letzten beiden Folgen der Fernsehreihe Tatort mit Helmut Fischer (Die Macht des Schicksals und Gegenspieler), Kinofilme mit Dieter Hallervorden, den Mehrteiler Die fünfte Jahreszeit, eine Folge der Serie Der ganz normale Wahnsinn und mehrere andere Serien und Filme. Nach mehr als 15 Jahren in Deutschland übersiedelte er zurück nach Österreich und drehte den Mehrteiler In Zeiten wie diesen, mehrere Kinofilme und die beiden inzwischen ebenso zu Kultstatus avancierten Serien Kaisermühlen Blues (1992–1993) und Oben ohne (2005–2011).
Reinhard Schwabenitzky lebte mit seiner zweiten Frau Elfi Eschke und dem gemeinsamen Sohn Lucas in der Nähe von Salzburg. 1993 gründete er seine Filmfirma „Star*Film“, mit der er einen Großteil seiner Kino- und Fernsehfilme – gemeinsam mit seinem Sohn Markus aus erster Ehe – produzierte. Seine Tochter Martina Schwab ist Schauspielerin.
Elfi Eschke spielte in vielen seiner Filme die Hauptrolle, wie zum Beispiel in Büro, Büro, Tour de Ruhr, Ilona & Kurti (1992), Verlassen Sie bitte Ihren Mann (1993), Hannah (1997), der Fast-perfekt-Trilogie (1995–1999), die vierteilige Conny-Reihe (2003–2005), Schön, dass es Dich gibt (2005) und Oben ohne (2006–2008).
Abgesehen von seinen nahezu kontinuierlichen Publikumserfolgen wurden Schwabenitzky auch wichtige Preise verliehen wie die Goldene Kamera, der Ernst-Lubitsch-Preis, Best foreign feature film in Santa Barbara (Kalifornien) und weitere (siehe Auszeichnungen).
Schwabenitzky widmete sich auch weiterhin dem Filmemachen, Schreiben von Drehbüchern, Produzieren sowie der Theaterarbeit (Renaissance-Theater (Berlin), Salzburger Landestheater, div. Festspiele, Theater in der Josefstadt Wien etc.). Zudem hatte er 2003 das Hotel-Restaurant „Itzlinger Hof“ in Salzburg von seiner Mutter übernommen und im April 2016 verkauft. Seit 2015 entwickelte er gemeinsam mit der Star-Film die Streamingseite www.nurdein.tv für das Streamen vorwiegend deutschsprachiger Filme. Im September 2018 erschien sein erster Roman Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte.
Filmografie
Kinofilme
- 1984: Didi – Der Doppelgänger; mit Dieter Hallervorden; Regie
- 1987: Didi – Der Experte; mit Dieter Hallervorden; Regie
- 1988: Eis am Stiel VIII – Summertime Blues; mit Elfi Eschke, Zachi Noy; Regie/Autor
- 1991: Ilona und Kurti; mit Elfi Eschke, Hanno Pöschl; Regie/Autor/Produzent
- 1993: Verlassen Sie bitte Ihren Mann; mit Elfi Eschke, Helmut Griem; Regie/Co-Autor/Co-Produzent
- 1994: Mundl – ein echter Wiener geht nicht unter – Kinofassung; Regie/Co-Autor/Produzent
- 1995: Ein fast perfekter Seitensprung; mit Elfi Eschke, Andreas Vitásek; Regie/Autor/Produzent
- 1997: Hannah; mit Elfi Eschke, Andreas Vitásek; Regie/Co-Autor/Produzent
- 1998: Eine fast perfekte Scheidung; mit Elfi Eschke, Andreas Vitásek; Regie/Autor/Produzent
- 1999: Eine fast perfekte Hochzeit; mit Elfi Eschke, Hildegard Knef; Regie/Autor/Produzent
- 2001: She, Me, and Her (D: Meine Schwester das Biest); mit Elfi Eschke, Sandra Pires; Regie/Co-Autor/Produzent
- 2003: 2 Väter einer Tochter; mit Elfi Eschke, Peter Fricke; Regie/Autor/Produzent
- 2009: Furcht und Zittern; mit Elfi Eschke, Andreas Kiendl, Wolfgang Böck; Regie/Co-Autor
Fernsehfilme
- 1974: Schwester Martha verzichtet auf ihr Glück; mit Hans von Borsody; Regie
- 1974: Entführung einer unmündigen Person; mit Vitus Zeplichal; Regie/Co-Autor
- 1976: Kleinere Taschenkunststücke; mit Karl Merkatz; Regie
- 1976: Verdacht; mit Hannes Siegl; Regie
- 1977: Die goldene Rose von Montreux; mit Christoph Waltz; Regie
- 1977: Der Einstand; mit Christoph Waltz; Regie
- 1979: Feuer!; mit Christoph Waltz; Regie
- 1979: Gute Genesung; mit Dieter Hildebrandt und Werner Schneyder; Regie
- 1988: Und ewig ruft St. Alpi; mit Otto Grünmandl, Elfi Eschke; Regie
- 1994–1996: Ein idealer Kandidat; mit Herbert Fux; Regie
- 2002: Drei Frauen, ein Plan und die ganz große Kohle; mit Elfi Eschke, Marko Rima; Regie
- 2004: Gefühl ist alles; mit Elfi Eschke, Rainhard Fendrich; Regie/Autor/Produzent
- 2004: Frechheit siegt; mit Elfi Eschke, Marko Rima; Regie/Autor/Produzent
- 2005: Conny und die verschwundene Ehefrau; mit Elfi Eschke, Johannes Krisch; Regie/Autor/Produzent
- 2005: Schön, dass es Dich gibt; mit Elfi Eschke, Heio von Stetten; Regie/Co-Autor/Produzent
- 2009: Du heilige Nacht (Special zur Serie Oben ohne); Regie/Autor/Produzent
- 2010: Die türkische Braut (Special zur Serie Oben ohne); Regie/Autor/Produzent
Fernsehserien
- 1975–1977: Ein echter Wiener geht nicht unter; mit Karl Merkatz; Regie/Co-Autor
- 1979–1980: Parole Chicago; mit Christoph Waltz; Regie
- 1980: Tour de Ruhr; mit Elfi Eschke, Marie-Luise Marjan, Henry van Lyck; Regie
- 1980: Der ganz normale Wahnsinn; mit Towje Kleiner; Regie
- 1980: Wie das Leben so spielt; Regie
- 1981: Engel auf Rädern; mit Rainer Hunold; Regie/Autor
- 1981: Wir, die Zukunft unserer Ahnen; mit Vitus Zeplichal, Christoph Waltz; Regie
- 1981: Ein Fall für zwei: Fuchsjagd; mit Günter Strack, Claus Theo Gärtner; Regie
- 1982–1983: Die 5. Jahreszeit; mit Elfi Eschke, Horst Kummeth; Regie
- 1982–1984: Büro, Büro (39 Folgen); mit Joachim Wichmann, Elfi Eschke; Regie/Co-Autor
- 1983: Vater und Sohn; mit Wolfgang Reichmann, Benno Hoffmann; Regie/Autor
- 1984: Stichwort; mit Werner Schneyder; Regie
- 1984: Reschkes großer Dreh; mit Elfi Eschke, Sebastian Koch; Regie/Co-Autor
- 1985: Schlossherren; mit Willy Harlander, Wolfgang Fierek; Regie/Co-Autor
- 1987: Tatort: Die Macht des Schicksals; mit Helmut Fischer, Sebastian Koch; Regie
- 1987: Tatort: Gegenspieler; mit Helmut Fischer, Karl Michael Vogler; Regie
- 1990: In Zeiten wie diesen; mit Ludwig Hirsch, Elfi Eschke; Regie/Co-Autor
- 1992–1993: Kaisermühlen Blues; mit Marianne Mendt, Elfi Eschke; Regie/Co-Autor
- 2006–2011: Oben ohne; Regie/Autor/Produzent
- 2010: Eine Couch für alle; mit Alexander Jagsch, Elfi Eschke; Regie/Co-Autor/Produzent
Publikationen
- 2018: Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte, Tyrolia-Verlag, Innsbruck/Wien 2018, ISBN 978-3-7022-3707-3
Auszeichnungen
- Hannah: Best foreign picture, int. Film Festival Santa Barbara USA
- Eine fast perfekte Scheidung: Österreichischer Filmpreis, Romy
- Verlassen Sie bitte Ihren Mann: Best entertaining movie, int. Film Festival Harare
- Ilona & Kurti: Ernst-Lubitsch-Preis (1992), Österreichischer Filmpreis
- Der Einstand: Goldene Truhe
- Ein echter Wiener geht nicht unter: Goldene Kamera
Weblinks
- Literatur von und über Reinhard Schwabenitzky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Reinhard Schwabenitzky in der Internet Movie Database (englisch)
- Reinhard Schwabenitzky bei filmportal.de
- Offizielle Homepage von Reinhard Schwabenitzky
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schwabenitzky, Reinhard |
ALTERNATIVNAMEN | Klingenberg, Reinhard (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 23. April 1947 |
GEBURTSORT | Rauris, Salzburg |
STERBEDATUM | 9. Februar 2022 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Reinhard Schwabenitzky aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |