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Romandie
Als Romandie bzw. Suisse romande (auch französischsprachige Schweiz bzw. französische Schweiz, Welschland, Welschschweiz oder Westschweiz) werden die frankophonen Gebiete der Schweiz mit einer Bevölkerungszahl von rund 1,75 Millionen bezeichnet.
Die Romandie besteht aus den Kantonen Genf, Jura, Neuenburg und Waadt mit Französisch als Amtssprache sowie den frankophonen Teilen der zweisprachigen Kantone Bern (Biel/Bienne, Berner Jura), Freiburg und Wallis (Unterwallis).
Unterschiedliche Innen- und Aussensicht
Da die Sprachregionen im politischen System der Schweiz nicht existieren, handelt es sich um eine relativ diffuse kulturelle «Einheit», die hauptsächlich durch die gemeinsame Sprache definiert ist.
Die Bewohner der Romandie nennen sich selbst Suisses romands oder (kurz) Romands. Dadurch grenzen sie sich einerseits explizit von der restlichen Schweizer Bevölkerung ab, andererseits aber auch von den Franzosen.
Sprache
In der Romandie wird generell Standardfranzösisch gesprochen. Verschiedene regionale Dialekte (Patois) der Franko-Provenzalischen Sprache sind vom Aussterben bedroht (1990 sprachen nur noch 2 Prozent der frankophonen Bevölkerung der Schweiz Patois). In der Aussprache und im Vokabular sind noch einige Differenzen zur französischen Standardsprache bemerkbar. Dies fällt im Alltag besonders bei den Zahlwörtern auf: Hier heisst es «septante» (70), «huitante» (80, allerdings nicht überall in der Romandie benutzt) und «nonante» (90) statt «soixante-dix», «quatre-vingts» und «quatre-vingt-dix». Neben den aus dem Patois stammenden Archaismen sind auch viele Germanismen bekannt, die insbesondere entlang der Sprachgrenzen verstärkt eingesetzt werden.
Kulturelle Identität
Obwohl die «Welschen» von den Deutschschweizern oft als kulturell einheitlich und mit einer eigenen Mentalität ausgestattet angesehen werden, betrachten sich die Romands selbst eher als der Schweiz oder ihrem Herkunftskanton zugehörig als der Romandie. Letztere sehen sie mehr als Interessengemeinschaft denn als eigenständige kulturelle Einheit. Trotzdem wird die Existenz eines politisch-kulturellen Röstigrabens als Grenze zur Deutschschweiz kaum in Frage gestellt.
Politisch ist die Verbindung der Suisses romands zu Frankreich gering, doch kulturell (im engeren Sinne) naturgemäss stärker, während sich die Deutschschweiz eher nach Deutschland und die italienische Schweiz eher nach Oberitalien orientiert.
Siehe auch
Literatur
- Eberhard Raetz: Genfer See und die Romandie. Eine Reise durch die Westschweiz. Info, Karlsruhe 2003, ISBN 3-88190-306-2
- Dieter Kohler: La Welsch Music. Chanson, Pop und Rap aus der Westschweiz (mit Audio-CD). Merian, Basel 2006, ISBN 3-85616-267-4
- Gisèle Peter-André: Essen wie Gott im Welschland. So kocht man in der französischen Schweiz. Elster, Zürich 2007, ISBN 978-3-907668-62-7
- Philippe Jaccottet, Peter von Matt (Hrsg.): Die Lyrik der Romandie. Eine zweisprachige Anthologie. Nagel & Kimche Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-312-00407-2
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Romandie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |