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Kanton Freiburg
Staat Freiburg État de Fribourg | |
---|---|
Wappen | |
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft | |
Kürzel/Kontrollschild: | FR |
Amtssprache: | Französisch (63,2 %), Deutsch (29,2 %) |
Hauptort: | Freiburg |
Beitritt zum Bund: | 1481 |
Fläche: | 1671 km² |
Website: | www.fr.ch |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 311'914[1] (31. Dezember 2016) |
Dichte: | 187 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: | 19,8 %[2] (August 2012) |
Arbeitslosenquote: | 2,5 %[3] (November 2012) |
Lage des Kantons in der Schweiz | |
Karte des Kantons | |
Gemeinden des Kantons | |
Freiburg (französisch Fribourg, italienisch Friburgo, rätoromanisch Friburg, schweizerdeutsch Frybùrg, frankoprovenzalisch ), amtlich Staat Freiburg[4] und État de Fribourg[5] [eˈta də fʀiˈbuʀ], ist ein französisch- und deutschsprachiger Kanton im Westen der Schweiz. Der Hauptort ist Freiburg.
Geographie
Der Kanton Freiburg befindet sich in der französischen Schweiz (Romandie) und ist mit 1'671 Quadratkilometern der achtgrösste Kanton der Schweiz. Topografisch lässt sich Freiburg in zwei grössere Bereiche unterteilen: Der nördliche und westliche Teil gehört zum Schweizer Mittelland, der Süden zu den Schweizer Voralpen. Siehe dazu den Hauptartikel Freiburger Voralpen.
Die höchste Erhebung bildet der Vanil Noir mit 2389 Metern. Er befindet sich im Süden des Kantons im Greyerzbezirk, an der Grenze zum Kanton Waadt. Der tiefste Punkt liegt auf 430 Metern, am Neuenburgersee (Lac de Neuchâtel).
Die Nachbarkantone sind der Kanton Waadt im Westen und Süden, der Kanton Bern im Osten, und im Norden grenzt Freiburg durch den Neuenburgersee an den Kanton Neuenburg.
Wappen
Als Kantonswappen wurde der schwarz-weisse Schild erst spät genutzt. Ende des 19. Jahrhunderts entstand das Wappen mit heutiger Form (zuvor getragen von einem oder zwei Löwen).
Schwarz und Weiss als Wappen wurde erstmals mit einem weissen Kreuz im schwarzen Feld verwendet. Die dadurch entstandenen vier Abtrennungen im schwarzen Feld symbolisierten die vier Stadtpanner (Au, Burg, Neustadt, Spital), welche die regierenden Häuser des Staates waren. Das Kreuz wurde im Laufe der Zeit aus dem Wappen entfernt, was zum heutigen Schwarz-Weiss führte.
Bis zum Zusammenbruch der Stadtpanner wurde das Stadtwappen in Zusammenhang mit dem Kantonalwappen verwendet, was zu den alten Kantonsfarben Schwarz und Blau führte.
Bevölkerung
Der Kanton Freiburg hat 311'914 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2016). Damit gehört er zu den mittelgrossen Kantonen der Schweiz. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 187 Einw./km² unter dem Schweizer Durchschnitt. 81,75 Prozent der Freiburger Bevölkerung sind Schweizer Bürger, der Ausländeranteil beträgt somit 18,25 Prozent. Von der Gesamtbevölkerung sind 24 Prozent unter 20-jährig, 62 Prozent 20- bis 64-jährig und 14 Prozent sind älter als 64 [6].
In den letzten zehn Jahren hat die Kantonsbevölkerung um 13,1 Prozent zugenommen. Damit gehört Freiburg zu den am schnellsten wachsenden Kantonen der Schweiz. Laut Bundesamt für Statistik kann damit gerechnet werden, dass die Bevölkerungszahl im Jahre 2017 auf über 300'000 angewachsen sein wird.[7] Im Jahre 2007 war Freiburg mit einem Plus von 1,9 Prozent der am stärksten wachsende Kanton der Schweiz.[8]
Jahr | Einwohner 1. Januar |
Geburten | Todesfälle | Geburten- überschuss |
Wanderungs- saldo |
Einwohner 31. Dezember |
Veränderung | % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1999 | 232'086 | 2934 | 1888 | 1046 | 1156 | 234'307 | 2221 | 1,0 |
2000 | 234'307 | 237'044 | 2737 | 1,2 | ||||
2001 | 237'044 | 2850 | 1846 | 1004 | 2154 | 240'339 | 3295 | 1,4 |
2002 | 240'339 | 2684 | 1883 | 801 | 2896 | 243'400 | 3061 | 1,3 |
2003 | 243'400 | 2812 | 1934 | 878 | 2602 | 246'656 | 3256 | 1,3 |
2004 | 246'656 | 2782 | 1918 | 864 | 2974 | 250'377 | 3721 | 1,5 |
2005 | 250'377 | 2745 | 1873 | 872 | 2785 | 253'954 | 3577 | 1,4 |
2006[9] | 253'954 | 2803 | 856 | 947 | 2810 | 258'252 | 4298 | 1,7 |
2007[8] | 258'252 | 2792 | 1810 | 982 | 4333 | 263'241 | 4989 | 1,9 |
2008[10] | 263'241 | 2895 | 1762 | 1133 | 4415 | 268'537 | 5296 | 2,0 |
2009[11] | 268'537 | 3029 | 1906 | 1123 | 3814 | 273'159 | 4622 | 1,7 |
2010[6] | 273'159 | 3087 | 1893 | 1194 | 3751 | 277'824 | 4665 | 1,7 |
Sprachen
Der Kanton Freiburg ist ein offiziell zweisprachiger Kanton, Amtssprachen sind Französisch und Deutsch. Die Mehrheit der Bevölkerung ist französischsprachig, deutsch wird vor allem im Norden und Nordosten des Kantons gesprochen. In diesen deutschsprachigen Gebieten, es sind dies vor allem der Sense- und der Seebezirk, ist die Umgangssprache das Senslerdeutsch, im Seebezirk – entsprechend der Geschichte des Murtenbiets als Gemeine Herrschaft von Bern und Freiburg – das Berndeutsch.
- Hauptsprache (Stand: 2000) (Quelle: Bundesamt für Statistik (www.bfs.admin.ch))
- Französisch: 63,2 %
- Deutsch: 29,2 %
- Portugiesisch: 1,8 %
- Restliche Sprachen: 5,8 %
Religionen
Freiburg ist ein römisch-katholisch geprägter Kanton, obwohl er von den mehrheitlich protestantischen Kantonen Waadt und Bern umgeben ist. Nur im Nordwesten des Kantons, im Seebezirk, ist die Mehrheit der Bevölkerung traditionell protestantisch, da das Gebiet bis 1798 eine Gemeine Herrschaft von Bern und Freiburg war. Heute sind rund 70 Prozent der Kantonsbevölkerung römisch-katholisch und 15 Prozent protestantisch. Die Katholiken gehören landeskirchlich zur Katholischen Kirchlichen Körperschaft des Kantons Freiburg (französisch Corporation ecclésiastique catholique du canton de Fribourg) und religiös zum Bistum Lausanne, Genf und Freiburg. Die Reformierten sind in der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Freiburg zusammengeschlossen. 3 Prozent gehören einer anderen christlichen Religion an, die übrigen haben eine andere Religion, sind konfessionslos oder haben beim Zensus keine Angabe gemacht.
Politik
Verfassung
Im Jahr 2004 wurde eine neue Kantonsverfassung angenommen, die das alte, aus dem Jahr 1856 stammende und seither 40-mal überarbeitete Grundgesetz ersetzte.
Legislative
Der Grosse Rat zählt seit Inkrafttreten der neuen Verfassung noch 110 Sitze. Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Die Wahlen finden im Proporzwahlverfahren statt. Die letzten Grossratswahlen fanden am 13. November 2011 statt.
Partei | Sitze 2011 |
Sitze 2006 |
Sitzverteilung 2011 |
---|---|---|---|
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) | 31 | 37 | |
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) | 29 | 25 | |
FDP.Die Liberalen (FDP) | 17 | 19 | |
Schweizerische Volkspartei (SVP) | 21 | 18 | |
Christlich-soziale Partei (CSP) | 4 | 4 | |
Grüne Partei der Schweiz (GPS) | 3 | 3 | |
Grünliberale Partei (glp) | 2 | – | |
Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) | 2 | – | |
Indépendante – Solidarité | 1 | 1 | |
Freie Liste (Mouvement Ouverture) | – | 2 | |
Evangelische Volkspartei (EVP) | – | 1 |
Exekutive
Die Kantonsregierung wird durch den siebenköpfigen Staatsrat (Conseil d’Etat) gebildet. Dieser wird alle fünf Jahre im Majorzwahlverfahren bestellt.
Staatsrat | Partei | Direktion |
---|---|---|
Marie Garnier | GPS | Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft ILFD |
Beat Vonlanthen | CVP | Volkswirtschaftsdirektion VWD |
Georges Godel, Präsident | CVP | Finanzdirektion FIND |
Jean-Pierre Siggen | CVP | Direktion für Erziehung, Kultur und Sport EKSD |
Anne-Claude Demierre, Vizepräsidentin | SP | Direktion für Gesundheit und Soziales GSD |
Maurice Ropraz | FDP | Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion RUBD |
Erwin Jutzet | SP | Sicherheits- und Justizdirektion SJD |
Geschichte
Der Pré de Riva ist eine rekonstruierte Pfahlbausiedlung in Gletterens bei Vallon, südlich des Neuenburgersees. Auf der nördlichen Seite nur etwa 26 Kilometer entfernt liegt im Kanton Neuenburg (auf Höhe des A5-Tunnels) ein weiterer archäologischer Park Laténium in Hauterive, östlich von Neuenburg (Neuchâtel), der an die Stelle des «Musée cantonal d’archéologie» getreten ist und latènezeitliche Funde zeigt.
Städte und Orte
Beachtenswert sind die beiden zweisprachigen Städte Freiburg (frz. Fribourg) und Murten (frz. Morat), daneben die anderen historischen Bezirkshauptorte Tafers (frz. Tavel), Bulle, Romont, Estavayer-le-Lac und Châtel-Saint-Denis.
Der Kanton Freiburg ist in einen ländlichen Süden/Südosten und einen urbanisierten, dicht besiedelten Norden/Nordwesten geteilt. Die grössten Städte sind Freiburg und Bulle. Die Agglomeration Freiburg im Norden des Kantons zählt circa 96'000 Einwohner und diejenige von Bulle im Süden circa 24'000 (beide 2004). Zudem gehört die Agglomeration Freiburg der Metropolregion Bern an. Der Westen des Sensebezirks bildet den deutschsprachigen Teil und fast der ganze Saanebezirk den französischsprachigen. Zur Agglomeration Bulle gehören nur Gemeinden des Greyerzbezirks.
Gemeinden
Insgesamt umfasst der Kanton 165 Gemeinden (Stand: Januar 2012).[12]
Nachfolgend aufgelistet sind Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern per 31. Dezember 2016:
Ort | Einwohner |
---|---|
Freiburg (Fribourg) | 38'829 |
Bulle | 22'523 |
Villars-sur-Glâne | 12'128 |
Marly | 8185 |
Düdingen | 7825 |
Murten | 8168 |
Châtel-Saint-Denis | 6528 |
Estavayer-le-Lac | Ungültiger Metadaten-Schlüssel 2015
|
Wünnewil-Flamatt | 5470 |
Bezirke
Der Kanton gliedert sich in die sieben Bezirke:
Bezirk (deutsch/französisch) |
Einwohner (31. Dezember 2016) |
Fläche in km² |
Verwaltungssitz | Anzahl Gemeinden |
Sprache |
---|---|---|---|---|---|
Broye | 31'676 | 173.87 | Estavayer-le-Lac | 30 | französisch |
Glane (frz. Glâne) | 23'628 | 168.73 | Romont | 19 | französisch |
Greyerz (frz. Gruyère) | 53'652 | 489.20 | Bulle | 26 | französisch¹ |
Saane (frz. Sarine) | 105'631 | 216.50 | Freiburg | 36 | französisch/deutsch |
See (frz. Lac) | 35'835 | 145.87 | Murten | 26 | französisch/deutsch |
Sense (frz. Singine) | 43'409 | 265.23 | Tafers | 19 | deutsch |
Vivisbach (frz. Veveyse) | 18'083 | 134.23 | Châtel-Saint-Denis | 9 | französisch |
Total (7) | 311'914 | 1593.63 | Freiburg (Fribourg) | 165 | französisch/deutsch |
¹ (französischsprachig mit der einzigen deutschsprachigen Gemeinde Jaun)
Auffallend ist, dass mit Ausnahme des Bezirkes Greyerz jeder Bezirk den Namen eines Gewässers trägt (See steht für den Murtensee).
Partnerschaften
- Mar del Plata, Argentinien
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter
- ↑ Bestand der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung nach Wohnkanton und Ausländergruppe Ende August 2012 (PDF; 11 kB). Bundesamt für Migration (BFM). Abgerufen am 17. Dezember 2012.
- ↑ Die Lage auf dem Arbeitsmarkt – November 2012 (PDF). Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Vom 6. Dezember 2012. Abgerufen am 17. Dezember 2012.
- ↑ Siehe deutschsprachige Website (Überschrift) des Kantons Freiburg
- ↑ Siehe französischsprachige Website (Überschrift) des Kantons Freiburg
- ↑ 6,0 6,1 Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg - 2012 (PDF-Dokument), von Januar 2012, Amt für Statistik des Kantons Freiburg
- ↑ Kanton Freiburg: 300 000 Einwohner bereits im Jahr 2017 (PDF-Dokument), Medienmitteilung vom 29. März 2011, Amt für Statistik des Kantons Freiburg
- ↑ 8,0 8,1 Medienmitteilung zur ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz (PDF-Dokument), 28. August 2008, Bundesamt für Statistik (BFS)
- ↑ Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg (PDF-Dokument), von Dezember 2007, Amt für Statistik des Kantons Freiburg
- ↑ Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg - 2010 (PDF-Dokument, S. 14), von Dezember 2009, Amt für Statistik des Kantons Freiburg
- ↑ Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg - 2011 (PDF-Dokument, S. 14), von Dezember 2010, Amt für Statistik des Kantons Freiburg
- ↑ Bundesamt für Statistik – Gemeindebestände seit 1. Januar 2000
Weblinks
- Offizielle Website des Kantons Freiburg (französisch/deutsch)
- Offizielle Statistik
- Freiburg (Kanton) im Historischen Lexikon der Schweiz
- Links zum Thema Kanton Freiburg im Wikipedia:de:Open Directory Project
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