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Rotenburg an der Fulda
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
50.9949361111119.727125183 Koordinaten: 51° 0′ N, 9° 44′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 183 m ü. NN | |
Einwohner: |
14.020 (31. Dez. 2023)[1] | |
Postleitzahl: | 36199 | |
Vorwahl: | 06623 | |
Kfz-Kennzeichen: | … | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 018 | |
LOCODE: | DE RBF | |
NUTS: | DE733 | |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 15 36199 Rotenburg an der Fulda | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Christian Grunwald (CDU) | |
Lage der Stadt Rotenburg an der Fulda im Hersfeld-Rotenburg | ||
Rotenburg an der Fulda (amtlich Rotenburg a. d. Fulda) ist eine Stadt im Nordosten von Hessen und liegt am Fluss Fulda im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Geographie
Geographische Lage
Die Stadt liegt südlich des Stölzinger Gebirges im engsten Bereich des Fuldatales. Der tiefste Punkt liegt mit 180 m ü. NN im Bereich der zwei Fuldabrücken („Alte Fuldabrücke“ und „Brücke der Städtepartnerschaften“). Der höchste Punkt ist der 548,7 m ü. NN hohe Alheimer, der auf der Gemarkungsgrenze zwischen der Stadt und der Gemeinde Alheim liegt.
Nahegelegene Städte sind Bebra etwa 6 km südöstlich und Bad Hersfeld etwa 16 km im Süden. Die nächsten größeren Städte sind das etwa 50 km nördlich gelegene Kassel und das etwa 60 km südlich gelegene Fulda
Nachbargemeinden
Die angrenzenden Gemeinden sind, von Norden beginnend, Alheim, Spangenberg, Cornberg, Bebra und Ludwigsau. Auf der sogenannten „Stölzinger Höhe“, im Nordosten oberhalb des Stadtteiles Dankerode hat Rotenburg eine gemeinsame Grenze mit der Stadt Waldkappel.
Stadtgliederung
Die Kernstadt liegt beiderseits der Fulda und es bestehen lediglich vier Brücken. Davon ist die Brücke der Städtepartnerschaften die einzige vollwertige Straßenbrücke. Auch die Altstadt besteht im Grunde genommen aus zwei Teilen, welche nur durch die Alte Fuldabrücke nahe dem Schloss, die dem Radfahrer-, Fußgänger- und Anlieger-Verkehr dient, getrennt sind. Die anderen beiden Brücken liegen in den Stadtrandbereichen und sind reine Fußgängerbrücken. Zu Rotenburg an der Fulda zählen die Stadtteile Lispenhausen, Braach, Schwarzenhasel, Erkshausen, Seifertshausen, Dankerode, Atzelrode (mit Gut Alte Teich und Wüstefeld) und Mündershausen.
Geschichte
Im Güterverzeichnis Breviarium Sancti Lulli des Klosters Hersfeld von 769 wurden die Dörfer (heutige Stadtteile) Braach, Lispenhausen und das wüst liegende Breitingen (Gedenkstein im Bereich der Schrebergärten, Tennisplätze) das erste Mal urkundlich erwähnt. Diese Dörfer bestanden aus sechs Gutshöfen und 90 Morgen Land.
Die Gisonen waren Vögte der Abtei Hersfeld. Sie bauten eine erste Sicherungsburg im Fuldatal, als es ihnen gelang, die Vogtei in ihren Besitz zu bekommen. Um diese Burg entstand eine Siedlung. Die Thüringer Landgrafen, die nach den Gisonen durch Erbschaft in den Besitz der Vogtei kamen, erbauten auf dem Berg Alter Turm die Burg Rodenberg, die heute noch in Ruinen sichtbar ist und von deren Namen vermutlich auch der Stadtname abgeleitet wurde.
Die Siedlung am linken Fuldaufer, die heutige Altstadt, wurde 1248 das erste Mal als Stadt erwähnt und nach dem hessisch-thüringischen Erbfolgekrieg 1264 gehörte die Stadt zur Landgrafschaft Hessen. Die alte Talburg, auf der Seite der Altstadt, soll nach 1423 abgetragen worden sein. Im Jahre 1470 entstand das erste Schloss Rotenburg. Ein großer Stadtbrand zerstörte 1478 die Altstadt und auch das erst kurz zuvor errichtete Schloss. Von 1627 bis 1834 war Rotenburg Residenzstadt der landgräflichen Nebenlinie Hessen-Rotenburg, der sogenannten Rotenburger Quart.
1615 brannten in Braach 57 Häuser ab, und im Dreißigjährigen Krieg wurden 1637 die Stadt und das Rathaus von Soldaten aus dem Regiment Isolani niedergebrannt.
Im März 1882 wurde die Freiwillige Feuerwehr als Verein gegründet; sie erhielt im Jahr 1900 ein Feuerwehrhaus mit Schlauchturm in der Nähe der Fulda.
Während des Zweiten Weltkrieges war Rotenburg Standort eines Kriegsgefangenenlagers für Offiziere, das Oflag IX A/Z. Eine Truppführerschule des Reichsarbeitsdiensts wurde im ehemaligen Landgrafenschloss eingerichtet.
Rotenburg war bis 1972 Kreisstadt des Altkreises Rotenburg; seit 1972 gehört es zum Landkreis Hersfeld-Rotenburg. 2003 erlangte die Stadt Bekanntheit durch den Kriminalfall Armin Meiwes.
Im Jahr 2004 erhielt die Stadt im Bundeswettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ eine Silbermedaille und im darauffolgenden Jahr 2005 eine Goldmedaille und einen Sonderpreis für die Gestaltung des renaturierten Landschaftsraumes in der Flussaue der Fulda.
Im August 2007 richtete die Freiwillige Feuerwehr der Stadt anlässlich des 125-jährigen Jubiläums ihrer Gründung den 20. Hessischen Feuerwehrtag aus.
Religionen
In der Stadt gibt es zehn evangelische, zwei katholische und eine neuapostolische Gemeinde.
Eingemeindungen
Am 31. Dezember 1971 wurden im Rahmen der hessischen Gemeindegebietsreform die ehemals selbständigen Gemeinden Atzelrode (mit dem Wohnplatz Wüstefeld), Braach (mit der Grundmühle) und Mündershausen eingegliedert. Am 1. August 1972 kamen Dankerode, Erkshausen, Lispenhausen, Schwarzenhasel und Seifertshausen hinzu.[2] Alle diese ehemaligen Gemeinden sind jetzt Stadtteile von Rotenburg an der Fulda.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[3] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[4][5]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 35,6 | 11 | 45,8 | 17 | 51,8 | 19 | 50,4 | 19 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 42,4 | 13 | 38,6 | 14 | 35,9 | 13 | 37,7 | 14 | |
UBR | Unabhängige Bürger Rotenburgs | 18,8 | 6 | 15,6 | 6 | 10,3 | 4 | 9,3 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 3,2 | 1 | — | — | 2,0 | 1 | 2,5 | 1 | |
gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 49,7 | 49,6 | 48,2 | 56,2 |
Bürgermeister
Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Rotenburg neben dem Bürgermeister acht ehrenamtliche Stadträte angehören. Christian Grunwald (CDU) wurde am 25. September 2011 mit einem Stimmenanteil von 59,5 % zum neuen Bürgermeister gewählt. Er löste damit den langjährigen Bürgermeister Manfred Fehr (SPD) ab.[6]
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein roter Dreiberg, darauf ein waagrechter grüner Ast, aus dem ein gebogener grüner Zweig mit drei Lindenblättern aufwächst.“
Bedeutung: Das Wappen stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert. Der Berg steht für den Rotenberg, auf dem eine Burg stand. Von dieser hat die Stadt ihren Namen. Der Lindenzweig stammt von älteren Zunftsiegeln, auf denen ein Kleeblatt und ein Stern abgebildet waren. Daraus entstand der Lindenzweig, der in das Stadtwappen übernommen wurde. Es gehört damit zu der nordhessischen Kleeblatt-Wappenfamilie wie Kassel und Felsberg. Die erste Darstellung der heute gültigen Form findet sich im Rittersaal, der Ende des 18. Jahrhunderts abgerissen wurde. Siehe Wilhelm Wessel 1623: „Folgen die Wapen aller Städte in Fürstenthümern und Graffschaften dero Fürsten zu Hessen wie sie in Rotenbergk im Fürstlichen Schloß / im großen Saal zu finden.“ Die ersten Darstellungen auf dem mittelalterlichen Stadtsiegel zeigen einen Heiligen, einen Palmenzweig tragend, vor einem Stadttor. Es handelt sich vermutlich um den Stadtpatron, St. Jakobus den Älteren.
Der Wappenspruch lautet: |
Rotenburg an der Fuld´ die Stadt, |
im Schild drei grüne Blätter hat. |
Der Berg ist rot, der Schild ist weiß, |
der grünt, wer ehrbar lebt mit Fleiß. |
Städtepartnerschaften
- Argentan (Frankreich) seit 1976
- Gedling (Großbritannien) seit 1978
- Rothenburg (Schweiz) seit 1988
Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu den Städten
- Rotenburg (Wümme),
- Rothenburg ob der Tauber,
- Rothenburg (Saale),
- Rothenburg/O.L. und
- Czerwieńsk in Polen (ehemals Rothenburg an der Oder)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Kreisheimatmuseum Rotenburg, Äußerer Schlosshof
- Puppen- und Spielzeugmuseum, Bürgerstraße 1
- Museum für zeitgenössische Kunst, Kultur und Karikatur (muzkkka), zum 31. Dezember 2011 aufgelöst
- Jüdisches Museum in der ehemaligen Mikwe, Gedenk- und Begegnungsstätte, Brauhausstraße 2[7]
Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind:
- Das Schloss Rotenburg im Stil der Renaissance, in den Jahren 1570–1607 neu gebaut, um das Jahr 1790 umgebaut, einschließlich erhaltener Nebengebäude und der Schlosspark, seit 1953 Landesfinanzschule Hessen.
- Das in den Jahren 1597–1598, anstelle eines älteren Baues, gebaute dreigeschossige Rathaus. Es wurde im Dreißigjährigen Krieg, dem sogenannten „Kroatenjahr“ 1637 fast vollständig niedergebrannt. Danach wurde der Fachwerkgiebel erbaut. Das Portal aus der Renaissance und dem Kleeblattwappen ist erhalten geblieben (1598 datiert) und zeigt sich bis heute mit einer zweiläufigen barocken Treppe.
Kirchen
- Die nach dem Schutzpatron der Stadt benannte Pfarrkirche St. Jakobi
- Die ebenfalls evangelische Pfarrkirche (ehemalige Stiftskirche „St. Elisabeth und Marien“) in der Neustadt, wurde ab 1371 (Inschrift am südlichen Turm) anstelle des Elisabeth-Hospitals erbaut. Zu dem ersten Bauabschnitt, der bis 1379 andauerte, gehören noch die zwei Chorflankentürme (bis in Höhe der Traufhöhe des Langhauses) und die Basismauern der zwei ersten Langhausjoche. Die dreischiffige und dreijochige Kirchenhalle (ursprünglich 5 Joche) wurde zwischen 1484 und 1501 errichtet. 1651 wurde im Erdgeschoss des Nordturmes die Gruft des Landgrafen Hermann von Hessen und dessen zweiter Ehefrau Juliane Kunigunde von Anhalt-Zerbst eingebaut. Sowohl die Halbrundapsis im Westen, der dreiseitige Ostabschluss, der erhöhte Südturm und die Gewölbe und Pfeiler in der Kirchenhalle gehören der Neugotik an und wurden zwischen 1822 und 1892 errichtet. Das alte gotische Westportal ist an der Nordseite des Langhauses eingebaut.
Weiteres
- Auf dem Berg Alter Turm (418,1 m ü. NN) liegen verborgen im Wald die Ruinen der Burg Rodenberg (etwa 1150 von den Thüringer Landgrafen erbaut).
- In der Nähe der Fuldabrücke befindet sich eine historische Wehranlage mit Schleuse aus dem 16. und 17. Jahrhundert (gebaut auf Veranlassung des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel). Dort liegt auch das Wasserkraftwerk mit 3 Turbinen (davon ein über 100 Jahre altes Museumsstück). Das Gebäude steht zum Teil auf den Resten der Herrenmühle, die 1612 von Landgraf Moritz erbaut wurde und 1923 bis auf die Grundmauern abgebrannt ist.
- Die Mikwe, das rituelle Tauchbad der ehemaligen jüdischen Gemeinde, wurde archäologisch gesichert und ist seit 2006 als Jüdisches Museum mit Gedenk- und Begegnungsstätte eingerichtet.
- Im Bereich der Altstadt sind Teile der mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 12. und dem 13. Jahrhundert mit zwei Rundtürmen erhalten.
- In der Kernstadt gibt es interessante Stein- und Fachwerkbauten mit Zwerchbau und einige noch erhaltene historische Gartenhäuschen.
- In den Stadtteilen stehen außerdem einige historische Kirchen und traditionelle hessische Wilder-Mann-Fachwerkbauten:
- Gebäude und Anlage der Grundmühle in Braach
- Die letzte wasserbetriebene Mühle in Erkshausen
- Sehenswerte Wasserburg Schwarzenhasel mit 3/4 Wassergraben in Schwarzenhasel im Haselgrund, Patronats- und Wohnhaus
- Wasserburg in Lispenhausen, heute Wohnhaus
- Berghöhe Alheimer mit Alheimerturm als Aussichtspunkt
- Hofgut Wüstefeld mit ehemaligen Schafstall und Hofgut Dankerode mit Pferdezucht
Denkmäler
- Vierzehn Stolpersteine erinnern seit dem 25. Mai 2010 an Rotenburger Juden, die Opfer des Holocaust wurden.[8] Am 27. Mai 2011 wurden weitere 29 Stolpersteine verlegt[9].
Freilegung der Mikwe in Rotenburg (mit Thea Altaras im Juni 2003)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Heimat- und Strandfest (jedes Jahr am ersten Wochenende im Juli)
- Historischer Weihnachtsmarkt auf dem Rotenburger Marktplatz und den angrenzenden Gassen (ab Anfang Dezember für 16 Tage) mit einer der höchsten Weihnachtspyramide Deutschlands (16,16 m)[10]
- Kuckucksmarkt im Rotenburger Stadtteil Braach (nordhessischer Kunst-, Handwerker- und Bauernmarkt, der jedes letzte Wochenende im Monat Mai bis Oktober stattfindet)
Weiteres
Seit Oktober 2011 spielt der vom Hessischen Rundfunk produzierte Radio-Tatort in Rotenburg an der Fulda.
Wirtschaft und Infrastruktur
Eine besondere Bedeutung für die Stadt und die ganze Umgebung hat das auf einem Südhang über der Stadt gelegene Herz- und Kreislauf-Zentrum (HKZ).
Mit Stand vom Januar 2006 sind in der Stadt 4.188 Beschäftigte angestellt. Davon bietet das produzierende Gewerbe 989 Stellen, im Dienstleistungsbereich sind 2.143 Beschäftigte angestellt, im Handel sind es 367 Beschäftigte, im Bereich Land/Forstwirtschaft sind es 80 Beschäftigte und alle andere Branchen stellen 609 Beschäftigte. Für den Fremdenverkehr sind 1.325 Betten ausgewiesen.
Ansässige Unternehmen
- RMW Rotenburger Metallwerke GmbH
- C. Brühl Komplementär Textilwerk Rotenburg Verwaltungsgesellschaft mbH (Textilspezialist Hosen, Hemden und Jacken)
- HKZ GmbH & Co. KG, Persönlich haftende Gesellschafterin: HKZ Verwaltungs GmbH – „Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg a. d. Fulda“
Verkehr
Rotenburg liegt an der Bundesstraße 83 und an der sogenannten Friedrich-Wilhelms-Nordbahn, die heute Teil der Mitte-Deutschland-Verbindung ist.
Radwanderwege
Durch das Gemeindegebiet führen folgende Radwanderwege:
- Der Hessische Radfernweg R1 (Fulda-Radweg) führt über 250 km von den Höhen der Rhön entlang der Fulda bis Bad Karlshafen an der Weser.
- Der Hessische Radfernweg R5 (Nordhessenroute Eder-Fulda-Werra) führt über 220 km von Willingen im Upland entlang des südlichen Ederseeufers, über Homberg (Efze) und Rotenburg an der Fulda bis nach Wanfried an der Werra.
- Der Hessische Radfernweg R7 (Von der Lahn zur Werra) verbindet Werra und Taunus über 215 km durch den Vogelsberg.
- Die D-Route 9 (Weser-Romantische Straße) führt von der Nordsee über Bremen, Kassel, Fulda und das Taubertal nach Füssen im Allgäu (1.197 km).
Medien
Als Tageszeitung erscheint von Montag bis Samstag die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) mit dem Lokalteil Rotenburg/Bebra. Mittwoch und Sonntag erscheint zusätzlich noch das kostenlose Anzeigenblatt „Kreisanzeiger“.
Staatliche Einrichtungen
- Bis zur Auflösung im März 2006 war in der Alheimer-Kaserne an der Dickenrücker Straße 16 das Panzergrenadierbataillon 52 stationiert.[11] Seit Juli 2006 befindet sich dort das neu aufgestellte Führungsunterstützungsbataillon (FüUstgBtl) 286. Hinzu kam noch die 6. Kompanie des Feldjägerbataillons 251, die zuvor in Schwalmstadt stationiert war. Das FüUstgBtl 286 gehört dem Führungsunterstützungsregiment 28 in Mechernich an und ist Teil der Streitkräftebasis (SKB) der Bundeswehr. Am 26. Oktober 2011 wurde bekannt gegeben, dass nach langer Diskussion und einer Sanierung im mittleren zweistelligen Millionenbereich der Bundeswehrstandort Rotenburg a. d. Fulda aufgelöst wird. Nach einem Bericht der Tageszeitung HNA vom 24. März 2012 verbleibt das Feldjägerkontingent wahrscheinlich bis 2015 in der Alheimer Kaserne.[12]
- Studienzentrum Rotenburg: Landesfinanzschule Hessen, Hessische Hochschule für Finanzen und Rechtspflege des Landes Hessen
- Amtsgericht Rotenburg an der Fulda (bis 31. Dezember 2011)
- Aus- und Fortbildungsstätte von Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement
- BKK Akademie – Bildungszentrum im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung
- Straßenmeisterei Rotenburg a. d. Fulda
- Finanzamt Hersfeld-Rotenburg – Verwaltungsstelle Rotenburg a. d. Fulda
Bildung
- In der Stadt gibt es 10 Schulen, darunter die Jakob-Grimm-Schule, die als additive Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe tätig ist.[13]
- Die BKK Akademie führt als Bildungszentrum Aus-, Fort- und Weiterbildungsseminare im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung für Krankenkassen und interessierte Kunden durch.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Anton Coberg (1650–1708), Komponist, Hoforganist Kurfürst Ernst Augusts von Hannover
- Bernhard Christoph Faust (1755–1842), Arzt, Forscher und Architekturtheoretiker. Eine Straße in der Altstadt und die Sporthalle der Jakob-Grimm-Schule tragen seinen Namen, 2010 Aufstellung einer Büste vor dem Kreiskrankenhaus (Borngasse)
- Philipp Noll (1742–1808), Maurermeister und Kirchenbaumeister der Region (Oberellenbach 1778, Baumbach und Seifertshausen um 1800). Eine Straße Am Alten Feld trägt seinen Namen
- Christian Carl Wenderoth (1777–1860), Leiter der Schule, Pfarrer und Metropolitan in Rotenburg und Pfarrer in Lispenhausen, seit 1828 Consistorialrat, 1849 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt
- Wilhelm Eduard Hyppolite (1799–1878), Tabakfabrikant und hessischer Landtagsabgeordneter
- Eduard Wiegand (1815–1877), liberaler kurhessischer Abgeordneter
- Friedrich Bertelsmann (1817–1897), Schriftsetzer und Buchdrucker; Gründer und Herausgeber des Verlages "Rotenburger Kreisblatt", später Rotenburger Tageblatt
- Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1819–1901), deutscher Reichskanzler 1894–1900
- Gustav Adolf zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1823–1896), deutscher Kurienkardinal
- Franz Vetter (1824–1896), kurfürstlicher Hofgärtner, ab 1891 königlicher preußischer Oberhofgärtner in Sanssouci
- Elise zu Salm-Horstmar (1831–1920), Schriftstellerin
- Franz König (1832–1910), Landarzt in Homberg/Efze, Krankenhausarzt in Hanau; ab 1869 Professor der Chirurgie in Rostock, dann Göttingen und Berlin. Eine Straße im Bereich der Hochmahle trägt seinen Namen, am Geburtshaus Steinweg 22 ist ein Hinweisschild
- Heinrich Bechstein (1841–1912), Orgelbauer
- Moritz Katzenstein (1872–1932), Professor der Chirurgie; eine Straße am jüdischen Friedhof trägt seinen Namen, Aufstellung einer Büste im Dezember 2011 vor dem Geburtshaus Im Zwickel
- Leopold Neuhaus (1879–1954), Rabbiner in Frankfurt am Main
- Erich Storz (1927–2016), Musiker und Musikproduzent
- Manfred Gruber (* 1951), Künstler (Maler, Grafiker und Bühnenbildner)
- Michael Mauer (* 1962), Automobildesigner, Porsche Design Chef
- Annette Kurschus (* 1963), Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen
- Stefan Neugebauer (* 1975), Koch, mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet
- Mareike Morr (* 1977), Mezzosopranistin
- Annika Becker (* 1981), Leichtathletin
- Fabian Bäcker (* 1990), Fußballspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Friedrich Lucaè (* 1644 in Brieg; † 1708 in Rotenburg an der Fulda), Pfarrer und Verfasser der Chronik "Das edle Kleinod an der Hessischen Landeskrone – Amt Rotenburg", Hofprediger in Kassel (ab 1676), Metropolitan in Spangenberg (ab 1694), Oberpfarrer der Jakobi-Kirche in Rotenburg an der Fulda (ab 1696)
- August Vilmar (* 1800 in Solz; † 1868 in Marburg), Pfarrer und Lehrer in Rotenburg (1824–1833), Professor an der Marburger Universität; Straßenbezeichnung: "Vilmarstraße" als Abzweig "Am Alten Feld" in Rotenburg an der Fulda
- Jakob Wilhelm Georg Vilmar (1804–1884), Pfarrer der Hessischen Renitenz, Pfarrer in Rotenburg (1830–1851); Straßenbezeichnung: "Vilmarstraße" als Abzweig "Am Alten Feld" in Rotenburg an der Fulda
- Heinrich Eisenach (* 1814 in Kassel; † 1891 in Rotenburg an der Fulda), in Rotenburg als Kreisphysikus und Sanitätsrat tätiger Naturkundler, Zoologe und Botaniker
- Paul Scheffer (* 20. April 1877 in Kassel; † 4. April 1916 in Berlin), deutscher Maler, der die „Rotenburger Mappe“,[14] geschaffen hat, das sind elf Steindrucke mit Ansichten von Rotenburg an der Fulda
- Gustav Adolf Hauert (* 20. Februar 1896 in Fermersleben/Magdeburg; † 9. Oktober 1988 in Rotenburg an der Fulda), Lehrer, Schulrat, Schriftsteller, Heimatdichter, Sozialdemokrat seit 1920 in Rotenburg an der Fulda; Förderer des Jugendherbergswerkes, des Schauspielvereins Rotenburg an der Fulda, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Rotenburg an der Fulda, Mitbegründer des SPD-Ortsvereins Rotenburg an der Fulda; Teile seines lyrischen Nachlasses und die Theaterstücke mit allen Aufführungsrechten gingen an die Stadtverwaltung Rotenburg an der Fulda (Archiv der Stadt), sein Wohnhaus in der Altstadt diente zur Einrichtung des SPD-Vereinshauses Rotenburg an der Fulda
- Peter Zirbes (1898–1988), deutscher Maler, der in Rotenburg wirkte und starb. Nach ihm ist der Zirbes-Brunnen in der Rotenburger Altstadt benannt.
- Georg Ellenberger (* 26. Juni 1906 in Bad Hersfeld; † 1. Dezember 1983 in Rotenburg an der Fulda), Kaufmann und Kommunalpolitiker, 1946–1966 im Stadtparlament Rotenburg an der Fulda; 1972 Ehrenbürgerrecht für die zahlreichen Verdienste um die Stadt Rotenburg an der Fulda
- Walter Wallmann (1932–2013), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (1986–1987), Hessischer Ministerpräsident (1987–1991), Richter am Amtsgericht in Rotenburg (1966)
- Günter Schabowski (1929–2015), Journalist und Politiker, Mitglied des ZK der SED und des Politbüros, Redakteur der „Heimatnachrichten“ (1993–1999) in Rotenburg
- Armin Meiwes (* 1961), Computertechniker, bekannt geworden als „Kannibale von Rotenburg“, nachdem er einen Menschen getötet und Teile der Leiche verspeist hatte.
Literatur
- Albert Deist, Thomas Sippel: Rotenburg an der Fulda. Sutton Verlag, 2005, ISBN 3-89702-852-2.
- Heinrich Nuhn: Ein Rundgang durch Rotenburg a. d. Fulda. Spuren jüdischen Lebens, 2001, ISBN 3-933231-18-3.
- Heinrich Nuhn: Die Rotenburger Mikwe. Kulturdenkmal und Zeugnis der Vielfalt jüdischen Lebens, 2006, ISBN 3-933734-11-8.
- Heinrich Nuhn: In Memoriam. 43 Rotenburger Opfer des Holocaust, 2011, Selbstverlag Jüdisches Museum Rotenburg
- Angela Pooch: Historische Einblicke in unsere Stadt. Archiv der Stadtverwaltung, 1997, ISBN 3-932580-02-8.
- Albert Deist, Thomas Sippel: Rotenburg an der Fulda: 1948 bis 1983, Sutton Verlag, 2008, ISBN 3-86680-251-X.
- Achim Meyer: Rotenburg an der Fulda – Häuser, Gassen und Geschichten.
- Achim Meyer: Bilder aus Rotenburg an der Fulda. (Bildband in Fünf Sprachen)
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu). (Hilfe dazu)
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406 und 407.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016 Hessisches Statistisches Landesamt
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Rotenburg an der Fulda
- ↑ Webseite des „Jüdischen Museums in der ehemaligen Rotenburger Mikwe“
- ↑ Stolpersteine erinnern an ermordete Juden HNA vom 26. Mai 2010
- ↑ Initiative Stolpersteine für Rotenburg
- ↑ Stadt Rotenburg an der Fulda. In: www.rotenburg.de. Abgerufen am 25. Dezember 2016.
- ↑ Standortdatenbank Bundeswehr. Rotenburg an der Fulda. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 19. Juni 2013.
- ↑ Feldjäger bleiben bis 2015 – Rotenburg/Bebra – Lokales – Nachrichten – HNA Online. Website HNA Online. Abgerufen am 25. März 2012.
- ↑ Von Juni 1940 bis März 1945 dienten die Schul- und Internatsgebäude als Lager für kriegsgefangene Offiziere der Alliierten (Oflag IX A/Z).
- ↑ Titelblatt der Rotenburger Mappe
Weblinks
- Spuren jüdischen Lebens – ein virtueller Rundgang durch Rotenburg a.d.Fulda
- Jüdisches Museum in der ehemaligen Mikwe in Rotenburg an der Fulda
- Links zum Thema Rotenburg an der Fulda im Wikipedia:de:Open Directory Project
Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Hersfeld-RotenburgVorlage:Navigationsleiste Stadtteile von Rotenburg an der Fulda
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