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Šulmanu-ašared III.

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Salmanasser III.)
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Teil der Bronzebeschläge der Tore des Palasts Salmānu-ašared III. in Imgur-Enlil (Balawat) mit Darstellungen des Empfangs von Gesandten durch Salmānu-ašared III. (heute im British Museum)

Šulmanu-ašared III. (auch Salmānu-ašarēd III., Salmanassar III., Šulmānu-ašarēd III.) war von 858 v. Chr. bis 824 v. Chr. König des Assyrischen Reiches.[1] Sein Name bedeutet: Šalmānu ist der oberste Gott.

Leben

Šulmanu-ašared III. war der Sohn seines Vorgängers Aššur-nâṣir-apli II. und dessen Gemahlin Mullissu-mukannišat-Ninua. Als kriegsgewaltiger König dehnte er die Grenzen des Reiches von seiner Residenz Kalḫu (heute: Nimrud) nach allen Seiten aus. Zahlreiche Fürsten wurden oder blieben tributpflichtig. Bereits im ersten Jahr seiner Regentschaft konnte er sein Schwert symbolisch in das „Meer von Nairi“ (Vansee oder Urmiasee) tauchen.[2] Dies erforderte jedoch die Anspannung so großer Kräfte, dass an eine dauerhafte Besetzung des Terrains in Urartu nicht zu denken war.

Für die Geschichte Israels und Syriens ist besonders das 6. und 20. Regierungsjahr bedeutsam.

Gegen Ende seiner Amtszeit musste Šulmanu-ašared sich einer Revolte seines ältesten Sohnes Aššur-danin-apla erwehren, bevor er verstarb. Ihm folgte sein Sohn Šamši-Adad V. als König.

An Kunstwerken sind aus seiner Regierungszeit vor allem die Palasttüren von Imgur-Enlil (Balawat C) bedeutsam. Wichtig ist auch die Kurchstele. Sie listet seine Gegner, darunter König Ahab von Israel im Jahre 853 v. Chr. auf.

Reg.jahr Jahr Zielgebiete der Feldzüge[3]
01. Jahr 858 v. Chr. Ḫubuškia (westlich vom Urmia-See), Karkemisch, Amanus-Gebirge und Gebiete am Mittelmeer
02. Jahr 857 v. Chr. Ahunu von Bit Adini, Hatti (Quellgebiet von Euphrat und Tigris bis zum Mittelmeer)
03. Jahr 856 v. Chr. Bit Adini, Nairi (u. a. Arzaškun), Urartu und Ḫubuškia
04. Jahr 855 v. Chr. Ahunu von Bit Adini
05. Jahr 854 v. Chr. Mazamua und Kaššiari-Gebirge (Tur Abdin)
06. Jahr 853 v. Chr. Aram (Schlacht von Qarqar/Kampf einer antiassyrischen Koalition),[4] Hatti und Aleppo
07. Jahr 852 v. Chr. Tribut der Nairi-Länder
08. Jahr 851 v. Chr. Babylonischer König Marduk-zakir-šumi I. bietet Bündnis an wg. Bürgerkrieg.
09. Jahr 850 v. Chr. Erneute Unterstützung Babylons, Tributempfang von Bit Amukani und Zug zum Persischen Golf
10. Jahr 849 v. Chr. Karkemisch, Aram und Hamath
11. Jahr 848 v. Chr. Erneute Aufstände von Aram und Hamath (Unter Führung von Hadad-ezer und Irhuleni); Tribut von Qalparunda von Unqi
12. Jahr 847 v. Chr. Stadt Paqarahubuna
13. Jahr 846 v. Chr. Matiate im östlichen Kaššiari-Gebirge
14. Jahr 845 v. Chr. Erneuter Aufstand von Aram und Hamath (Hadad-ezer und Irhuleni)
15. Jahr 844 v. Chr. Erneuter Zug in die Nairi-Länder
16. Jahr 843 v. Chr. Mazamua, Namri, König Marduk-mudammiq flüchtet.
17. Jahr 842 v. Chr. Tribut von Hatti, Zedernfällen im Amanus-Gebirge
18. Jahr 841 v. Chr. Erneuter Aufstand von einer von Aram angeführten Koalition; letztmalige Erwähnung von Hadad-ezer
19. Jahr 840 v. Chr. Jagd im Hatti-Gebiet; Zedernfällen im Amanus-Gebirge
20. Jahr 839 v. Chr. „Musterung“ der Könige von Hatti („Aram-Koalition“);[5] Vorstoß bis Qu'e
21. Jahr 838 v. Chr. Erneuter Aufstand von Aram; erstmalige Erwähnung von Hasael
22. Jahr 837 v. Chr. Tabal (südlich von Kayseri)
23. Jahr 836 v. Chr. Tributempfang von Tabal
24. Jahr 835 v. Chr. Vorstoß nach Namri in Parsua; Empfang des Tributs von 27 Königen; erstmalige Erwähnung der Meder
25. Jahr 834 v. Chr. Qu'e und Einnahme Festung Aramu von Bit-Agûsi (Land Jahan zwischen Karkemisch, Patin und Hamat)
26. Jahr 833 v. Chr. Qu'e, Tarsis und Zedernfällen im Amanus-Gebirge
27. Jahr 832 v. Chr. Urartu und Zusammenstoß mit Seduru (Sarduri I.)
28. Jahr 831 v. Chr. Niederschlagung von Aufruhr in Unqi
29. Jahr 830 v. Chr. ohne Eintragung
30. Jahr 829 v. Chr. Erneuter Kriegszug gegen Ḫubuškia, Mannäer und Parsua
31. Jahr 828 v. Chr. Erneuter Kriegszug gegen Muṣaṣir, Urartu und Namri
32. Jahr 827 v. Chr. ohne Eintragung
33. Jahr 826 v. Chr. ohne Eintragung
34. Jahr 825 v. Chr. ohne Eintragung
35. Jahr 824 v. Chr. ohne Eintragung
Statue Salmānu-ašared III. aus Aššur (heute in Istanbul)

Siehe auch

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Datierung gemäß Liste der assyrischen Könige.
  2. Inschrift auf einer Thronbasis aus Nimrud, P. Hulin, The Inscriptions on the Carved Throne-Base of Shalmaneser III. Iraq 25/1, 1963, 48-69
  3. Siehe auch bei: Dietz Otto Edzard: Geschichte Mesopotamiens. C.H. Beck Verlag, München 2004, S. 196–198.
  4. Bericht auf dem schwarzen Obelisken der Koalition von Adad-idri (Hadad-ezer) von Aram, Irhuleni von Hamat und Ahab (A-ha-ab-bu) von Israel (KUR sir3-la-a-a) gegenüber. Die Identifikation von A-ha-ab-bu mit Ahab wird allerdings von einigen Forschern angezweifelt (Kelle 2002, 642). Die Schlacht von Qarqar endete ohne endgültigen Sieg für Salmanassar III.
  5. König Jehu von Israel wird bezüglich Hasael erwähnt. In der Tel-Dan Inschrift berichtet Hasael weiter von einer Auseinandersetzung mit Jehu (eine Belagerung von Jehu ist zwar genannt, doch gibt die Inschrift keine weiteren Einzelheiten, auf Grund fehlender Bruchstücke, bekannt). Da die Tributzahlung von Jehu an Salmanassar III. erfolgte, muss der Regierungsantritt von Jehu zwischen dem 18. und 21. Regierungsjahr (ca.841/840 v. Chr.] liegen.

Literatur

  • M. Elat: The campaigns of Shalmaneser III. against Aram and Israel. In: Israel Exploration Journal. Band 25, Jerusalem 1975, ISSN 0021-2059.
  • Brad E. Kelle: What’s in a Name? Neo-Assyrian designations for the Northern Kingdom and their implications for Israelite history and Biblical interpretation. In: Journal of Biblical Literature. Band 121, Nr. 4, Atlanta 2002, S. 639–666, ISSN 0021-9231.
  • Dietz Otto Edzard: Geschichte Mesopotamiens. C.H.Beck, München 2004, ISBN 3-406-51664-5.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Aššur-nâṣir-apli II. Assyrischer König
858 v. Chr.–824 v. Chr.
Šamši-Adad V.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Šulmanu-ašared III. aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.