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Samuel Niger
Samuel Niger (auch: Schmuel oder Shmuel Niger; Pseudonym für Samuel Tscharny oder Schmul Tscharni, auch: Samuel Charney; geb. 1883 in Dukor bei Minsk; gest. 1955) war ein jiddischer Schriftsteller, Kritiker und Publizist. Er gilt als der bedeutendste literarische Kritiker der jiddischen Literatur.
Leben
Samuel Niger erhielt eine streng jüdische Erziehung und studierte bis zu seinem 17. Lebensjahr den Talmud, aber auch profane Wissenschaften.
Er war zunächst politisch tätig (1904 Mitbegründer der Zionistisch-Sozialistischen Partei, journalistischer Mitarbeiter des Parteiblatts Der naier Weg, mehrmals durch die russische Obrigkeit verhaftet und auch gefoltert), wurde dann, nach ersten literarischen Versuchen in Russisch und Hebräisch, Mitarbeiter und Herausgeber zahlreicher jiddischer literarischer Zeitschriften und entwickelte sich zur führenden Figur der jiddischen Kulturarbeit und des Jiddischismus in Russland bis zur Oktoberrevolution.
Seit August 1919 lebte er in den Vereinigten Staaten (New York) und wurde vor allem durch seine über Jahrzehnte hinweg im Tog erschienenen Artikel zum anerkannten, aber auch gefürchteten Kritiker des jiddisch-literarischen Lebens.
Werke/Ausgaben (Auswahl)
- Wegen jidische Schraber, Wilna 1912 (2 Bände) (auch in Warschau 1912 herausgegeben)
- Zum Andenken an Schalem Alechem, 1916 (gemeinsam mit Israel Zinberg)
- Di jidische Literatur un di lezerin, Wilna 1919
- Schmusen wegen Bicher, New York 1922
- Ausgewählte Schriften, New York 1928 (3 Bände)
- Mendele Mocher Sforim, New York 1928 (auch Chikago 1936)
- Schalom Alechem, seine wichtigsten Werke, sein Humor und sein Platz in der jiddischen Literatur, New York 1928
- In kamf far a naier dertsiung, New York 1940
- Die Tsveisprachigkait fun undser literatur, Detroit, Mich. 1941
- Dertseilers un romanistn, New York 1946
- H. Leyvik, Toronto 1951
- Y. L. Perets, Buenos Aires 1952
- Leksikon fun der nayer yidisher Literatur, New York 1956
- Kritik un kritiker, Buenos Aires 1959
- Bleter geschichte fun der jidischer literatur, New York 1959
- Jidische Schraber fun tsvantsikstn jorhundert, New York 1972
- Fun mayn togbuch, New York 1973
- Bilingualism in the history of Jewish literature, Lanham Md. 1990 (übersetzt von Joshua A. Fogel)
Redaktionelle Mitarbeit/Herausgeberschaft (Auswahl)
- Literarische Monatsschriftn, Wilna 1908 (gegründet von Niger, A. Weiter und Sch. Gorelik)
- Die jiddische Welt (Wilna, Monatsjournal), 1912-1915
- Der Pinkas. Jahrbuch für jüdische Literatur, Wilna 1913
- Die Woche, 1914
- העבר (Petersburg), 1916
- Kultur und Bildung, 1918 (hrsg. vom jüdischen Kommissariat in Moskau)
- Die neue Welt (Wilna, Monatsjournal, im Auftrag des Kommissariats für Volksbildung, Moskau), 1918/1919
- Wilner Tog (bis 1919; diese Zeitung wurde durch Niger gegründet)
- Vorwärts (New York), 1919
- Der Tog (New York, jiddische Tageszeitung), 1920-1955
- Dus naie Leben (New York, Monatsjournal, gemeinsam mit Chaim Schitlowsky), 1922 (nur elf Nummern erschienen)
Literatur (Auswahl)
- B. Graubart, in: Die Feder (1925)
- Wininger 1925 ff. Bd. IV
- Daniel Tscharny (Samuel Nigers Bruder), Mischpocho-Chronik, in: In Span, 1926 (Heft I und II)
- Reisen, Leksikon ... , 1926 ff.
- Leon Julius Silberstrom, Artikel Niger, Samuel, in: Jüdisches Lexikon, Berlin 1927 ff. (Bd. IV/1)
- Shmuel Niger-bukh (Shmuel Niger memorial volume), redaktirt fun Shloymeh Bikel un Leybush Lehrer, Bibliotek fun YIVO, New York 1958
Andere Wikis
:Personendaten | |
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NAME | Niger, Samuel |
ALTERNATIVNAMEN | Niger, Shmuel |
KURZBESCHREIBUNG | jiddischer Schriftsteller und Herausgeber |
GEBURTSDATUM | 1883 |
GEBURTSORT | Dukor bei Minsk |
STERBEDATUM | 1955 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Samuel Niger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.657 Artikel (davon 1.533 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |