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Schauinsland

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Schauinsland (Begriffsklärung) aufgeführt.
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Schauinsland
Luftaufnahme Schauinsland

Luftaufnahme Schauinsland

Höhe 1.284 m ü. NHN
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Schwarzwald
Dominanz 8,95 km → Feldberg
Schartenhöhe 165 mfd2fd3
Geographische Lage 47° 54′ 43″ N, 7° 53′ 55″ O47.9118888888897.89866666666671284Koordinaten: 47° 54′ 43″ N, 7° 53′ 55″ O
Schauinsland (Baden-Württemberg)
Schauinsland

Der Schauinsland im Schwarzwald ist der 1.284,4 m ü. NHN[1] hohe Hausberg von Freiburg im Breisgau und ein Ausflugsziel. Früher hieß er wegen des Silberbergbaus „Erzkasten“; der Name „Schouwesland“ taucht 1347 erstmals auf.[2] Er liegt rund zehn Kilometer südöstlich der Freiburger Stadtmitte.

Geographie

Der Gipfel des Schauinslandes liegt auf Freiburger Gemarkung. Direkt südlich schließt sich die Gemeinde Oberried an, im Westen die Gemeinden Münstertal/Schwarzwald, Bollschweil und Horben (im Uhrzeigersinn).

Besonders bei Inversionswetterlagen im Herbst bietet der Schauinsland hervorragende Aussichten „über den Wolken“ bis zu den Vogesen, zur Hornisgrinde und in die Alpen: Tödi, Titlis, Eiger, Jungfrau, Weißhorn, Bietschhorn, Grand Combin, Mont Blanc. Anders als vom nahegelegenen Feldberg ist die Schwäbische Alb allerdings nicht sichtbar; dafür ist ein Blick hinunter nach Freiburg im Breisgau möglich.

Blick vom Schauinsland in die Schweizer Alpen bei Inversions­wetterlage und Sonnenuntergang
Blick von Freiburg auf den Schauinsland mit den Windkraftanlagen auf der Holzschlägermatte im März 2007

Geschichte

Hermann Dischler: Blick von oberhalb der Wagensteige auf den Schauinsland (1931)
Hofsgrund am Schauinsland Januar 2004
Infotafel mit einem Schnitt durch das Museumsbergwerk

Bergbau

Im Schauinsland wurde über 700 Jahre Silber, Blei und Zink abgebaut. Der Bergbau war im Mittelalter sehr ertragreich, so dass im 14. Jahrhundert einige Unternehmer der Grube Dieselmuot Glasfenster für das Freiburger Münster stifteten. Die Bergleute lebten direkt neben den Bergwerken in zwei Siedlungen auf dem Schauinsland, die im Laufe des 16. Jahrhunderts aufgegeben wurden. Das gewonnene Silber wurde von Freiburg aus gehandelt oder in der Stadt zu Münzen geprägt.

Die Grubenbaue des Bergwerkes erreichen eine Länge von insgesamt rund 100 Kilometern, verteilt auf 22 Sohlen. Anfang des 20. Jahrhunderts waren rund 250 Bergleute hier beschäftigt. Erst 1954 wurde der Bergbau wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt.

Kapplerstollen

Der Kapplerstollen verband gegen Ende des 19. Jahrhunderts die beiden Dörfer Kappel und Hofsgrund. Er wird auch Hebammenstollen genannt, da ihn die Hebammen und auch die Kappler Kinder als Abkürzung nach Hofsgrund verwenden konnten.

Nachnutzung

Seit 1975 wird ein Teil des Bergwerks, der umgebaute Barbarastollen, vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe als Aufbewahrungsort für die auf Filmrollen kopierten Archivalien der Bundesrepublik genutzt. Der Stollen ist das größte Archiv zur Langzeitarchivierung in Europa.

Museumsbergwerk

Von der 1976 gegründeten Forschergruppe Steiber wurden mehrere alte Grubenbaue freigeräumt und vermessen. Seit 1997 ist ein Teil der alten Erzgrube als Museumsbergwerk für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Rahmen von Führungen wird den Besuchern ein breites Spektrum von mittelalterlichen Stollen bis hin zu Abbauen und Strecken aus der letzten Betriebsphase gezeigt.

Schauinsland-Rennen

Von 1923 bis 1984 wurde auf der Schauinslandstraße das ADAC-Schauinsland-Rennen, ein legendäres Bergrennen, ausgetragen. Diese zwölf Kilometer lange, serpentinenreiche Strecke führt auf öffentlichen Straßen von Horben über die Holzschlägermatte bis zur Bergstation der Schauinslandbahn. Seit dem Jahr 2000 wird diese Motorsport-Tradition auf einer verkürzten Strecke bis zur Holzschlägermatte als Schauinsland Klassik fortgeführt, allerdings nur noch als Gleichmäßigkeitsfahrt für Oldtimer.

Seit 1984 ist die Schauinslandstraße vom 1. April bis 1. November an Wochenenden und Feiertagen für Motorräder gesperrt.[3]

Schauinslandkönig

Seit 2007 wird auf der L-124-„Rennstrecke“ zwischen der Abzweigung Horben und der Bergstation Schauinsland ein großes Bergeinzelzeitfahren mit jährlich über 1000 Teilnehmern für Rennradfahrer, aber auch für Kinderradanhänger, Tandems, Einräder, Handicapfahrer, Inlineskater und Skiroller ausgetragen, der sogenannte „Schauinslandkönig“ über 11,5 Kilometer und 770 Höhenmeter.

Die Schauinslandkönig-Sieger

  • 2007: Pia Sundstedt (37:15 min) und Florian Link (29:37 min)
  • 2008: Martina Höllige (36:45 min) und Florian Link (29:14 min)
  • 2009: Simone Schwarz (37:30 min) und Florian Link (29:04 min)
  • 2010: Annika Grüber (37:13 min) und Sascha Ritschard (31:36 min)
  • 2011: Sabine Kratt (38:00 min) und Florian Link (30:06 min)
  • 2012: Martina Höllige (36:48 min) und Frederik Nagel (30:14 min)
  • 2013: Martina Höllige (38:07 min) und Frederik Nagel (30:51 min)
  • 2014: Ann-Katrin Hellstern (37:04 min) und Christoph Fuhrbach (30:35 min)

Die Schauinslandkönig-Streckenrekorde

  • Damen: Martina Höllige (Bönnigheim): 36:45 min (2008)
  • Herren: Florian Link (Freiburg): 29:04 min (2009)

Windräder

Seit 2003 ist die Holzschlägermatte am Schauinsland Standort politisch höchst umstrittener Windkraftanlagen. Aus Gründen des Landschaftsschutzes (der Gipfel des Schauinsland liegt in einem Naturschutzgebiet) wurden sie nicht auf dem Gipfel, sondern unterhalb dessen auf etwa 1.000 m ü. NHN errichtet. Die Rotorblätter erreichen die Gipfelhöhe nicht, so dass die Aussicht vom Gipfel und auf den Gipfel wenig eingeschränkt ist. Die Stadt Freiburg unter Oberbürgermeister Dieter Salomon und das Regierungspräsidium unter dem damaligen Leiter Sven von Ungern-Sternberg hatten Anfang 2003 eine Baugenehmigung erteilt, worauf sich die Betreiberfirma Regiowind GmbH sich an die Arbeit machte. Einige Wochen später erklärte das Regierungspräsidium, dass die Ausweisung der Holzschlägermatte als Standort für Windkraftanlagen nicht mit der Naturschutzverordnung zu vereinbaren sei. Im August dann wies das Wirtschaftsministerium unter Walter Döring das Regierungspräsidium an die Baugenehmigung aufzuheben, denn es sei erwiesen, dass die Anlage das Landschaftsbild zu sehr beeinträchtigen würde. Im September 2003 wurden die Windräder eingeweiht. Mehrere Jahre ging der Rechtsstreit zwischen der Betreiberfirma und den Behörden. Im Zuge dieses Rechtsstreits erstellte der Freiburger Künstler Richard Schindler ein Sachverständigen-Gutachten, das als erstes seiner Art gilt. Allgemein wurde der Streit als ein „Privatkrieg des damaligen CDU-Ministerpräsidenten Erwin Teufel gegen die Windkraft und das grüne Freiburg“ gewertet. 2006 gab es einen Vergleich, der besagte, dass sie bis 2024 betrieben werden dürften und danach abgebaut werden müssten. Im Juni 2017 meldete das Regierungspräsidium, dass nun vier Bereiche am Schauinsland für Windkraftanlagen ausgewiesen wurden, darunter die Holzschlägermatte. Nun könnten die bestehenden Windräder 14 Jahre nach ihrem Bau nachträglich genehmigt werden.[4]

Berghaus

Berghaus am Schauinsland

Das 1936 auf dem Berg errichtete Hotel Burggraf (26 Zimmer/74 Betten) wurde nach Kriegsende bis 1952 von der französischen Kommandantur genutzt. 1958 wurde es zu einer Kindererholungsstätte, aus der später das Schullandheim der Stadt Pforzheim hervorgehen sollte. Die Stadt Freiburg nutzte das Gebäude ab 1989 als Wohnheim für Flüchtlinge, bevor es 1992 als Studentenwohnheim diente. Der Umbau zu einer Rehaklinik mit 48 Betten durch einen Arzt der Groddeck-Klinik scheiterte wegen geänderter Gesundheitsgesetze und dadurch fehlender Kredite und führte zur Insolvenz der Georg-Groddeck-Klinik GmbH gegen Ende des Jahres 2000.[5] Der Rohbau stand ab 2001 leer und wurde durch Vandalismus im Bereich der neuen Türen und Fenster beschädigt.[6]

2011 erwarben drei Freiburger Ehepaare das Berghaus und wollten es bis Frühjahr 2015 zu einem Seminar- und Erholungshaus umbauen lassen. Hierbei wurden sie durch Mitglieder des Vereins Service Civil International unterstützt.[7] Das Projekt fand jedoch nicht genügend Beteiligung. Das Haus soll nun wieder verkauft werden.[8]

Berghotel

Berghotel am Schauinsland

1869 erstellte und betrieb der Inspizient des Freiburger Stadttheaters westlich unterhalb des Gipfels eine Wanderhütte. Daraus entstand in wechselvoller Geschichte das „Gasthaus zur Friedrichsruhe“ bzw. Rasthaus Schauinsland. Nach einem Brand erhielt 1926 das Haus seine heutige Form. Von 1936 bis 1982 bewirtschaftete Heinrich Sauerer mit seiner Familie das Berghotel. Anschließend betrieb die Arbeiterwohlfahrt 13 Jahre das Haus als Erholungs- und Tagungsheim. Seit 2006 kann das 50-Betten-Haus komplett gemietet werden.[9][10] Das Haus dient einem Motorrad-Kriminalroman als Schauplatz.[11]

Schutzgebiete

Der Gipfelbereich und die Höhenlage des Schauinslands ist mit Verordnung vom 12. Dezember 2002 durch das Regierungspräsidium Freiburg als Naturschutzgebiet Schauinsland (NSG-Nummer 3.264) im Naturraum Hochschwarzwald ausgewiesen worden. Es hat eine Fläche von knapp 1.054 Hektar (ha), wobei auf das Stadtgebiet Freiburg im Breisgau 329,7 ha und auf den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 724,2 ha entfallen. Es ist in die IUCN-Kategorie IV eingeordnet. Der CDDA-Code lautet 319058.[1]

Ergänzt wird das Naturschutzgebiet durch ein ebenfalls mit der Verordnung vom 12. Dezember 2002 ausgewiesenes gleichnamiges Landschaftsschutzgebiet. Es umschließt das Naturschutzgebiet und umfasst den Freiburger Bergwald an den Nordwesthängen des Schauinslandes, das Kappler Tal mit Kleinem Tal und Großem Tal auf Gemarkung Kappel, die Landschaft südwestlich der Brugga und westlich der L 126 zwischen Kirchzarten-Bruckmühle und der Hohen Brücke bei St. Wilhelm, die Landschaft südwestlich des Trubelsmattkopfes bis zum Wiedener Eck und östlich des Stampfbachtales von Oberneuhof bis Spielweg auf Gemarkung Obermünstertal sowie die Weiden bei den Kohlerhöfen auf Gemarkung Ehrenstetten. Das Landschaftsschutzgebiet ist insgesamt 5.484 Hektar groß, davon entfallen unter der Schutzgebietsnummer 3.11.008 auf den Stadtkreis Freiburg 1.741 Hektar und unter der Schutzgebietsnummer 3.15.032 auf den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 3.743 Hektar.


Sehenswürdigkeiten

Windbuchen auf dem Schauinsland

Fallerhäusle

Das Fallerhäusle ist ein etwa einen Kilometer unterhalb des Besucherbergwerkseingangs gelegenes Bergmannshaus. Es handelt sich um eine verkleinerte Form des Schauinslandhauses. Um dieses Bergmannshäuschen gab es Mitte des 18. Jahrhunderts große Zwistigkeiten zwischen den Hofsgrunder Bauern und den Bergherren. Die Bergherren hatten aus Tirol Bergfachleute herangeholt, jedoch nicht für Wohnmöglichkeiten gesorgt. Aus dieser Not heraus wurde den Tirolern erlaubt, ihre Häuschen auf den Halden und Gruben zu bauen.

Windbuchen

Aufgrund der exponierten Lage an der Rheinebene, aus der sich der Schauinsland unmittelbar erhebt, herrscht dort viel und teilweise heftiger Wind, überwiegend aus westlichen Richtungen. Dieser hat im Lauf der Jahrzehnte zu zum Teil bizarren Formen (Windflüchter) der dort stehenden Rotbuchen geführt.

Schniederlihof

Bauernhofmuseum „Schniederlihof“ – obere Einfahrt für Fuhrwerke und Zaun ohne Vernagelung

Oberhalb von Hofsgrund ist der 1593 erbaute Schniederlihof, ein Schwarzwaldhof, zu besichtigen.[12] Schnieder ist die alemannische Form für Schneider. Weil der Mann kein Riese war, wurde aus dem Schnieder ein Schniederli. Bis 1966 war er noch bewirtschaftet und ist seit 1972 Heimatmuseum und kann von Mai bis Oktober besichtigt werden. Der Hof liegt auf 1.050 m ü. NHN und kann zu Fuß von der Hofsgrunder Kirche aus in 30 Minuten erreicht werden.

Schauinslandbahn

Schauinslandbahn

Von Freiburg (Talstation Horben) aus ist der Schauinsland mit Deutschlands längster Kabinen-Umlauf-Seilbahn zu erreichen. Die sogenannte Schauinslandbahn überwindet dabei auf einer Länge von 3600 Metern einen Höhenunterschied von 746 Metern. Die 37 schaffnerlosen Kabinen können bis zu 700 Menschen pro Stunde transportieren, pro Jahr sind es etwa 240.000 Fahrgäste. Die Schauinslandbahn wurde 1930 als erste Personenseilbahn der Welt nach dem Umlaufprinzip in Betrieb genommen.

Alle paar Jahre kann die Schauinslandbahn im Winter bei idealen Schneeverhältnissen als Skilift genutzt werden. Von etwa 300 Meter nach dem Parkplatz Rotlache unterhalb der Bergstation führt die Kaltwasserabfahrt, eine so genannte „wilde Abfahrt“ ungespurt und auf eigenes Risiko über acht Kilometer zurück zur Talstation der Schauinslandbahn und zählt damit zu den längsten Abfahrten des Schwarzwaldes.

Engländerdenkmal

Engländerdenkmal

Zum Gedenken an das Engländerunglück, in dem eine englische Schülergruppe im Schneesturm auf den Schauinsland wanderte und fünf Schüler ums Leben kamen, wurde 1938 nach Plänen des Architekten Hermann Alker aus Karlsruhe das Engländerdenkmal errichtet. Maßgeblich beteiligt an dieser Initiative war die Führung der Hitler-Jugend, die das Denkmal für Propagandazwecke einsetzte und das Unglück zur Heldentat umdeutete („Sie fielen im Kampf für Frieden und Völkerverständigung“).[13]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Inschrift Die Jugend Adolf Hitlers durch Die Jugend Deutschlands ersetzt sowie Reichsadler und Hakenkreuz von der Stirnseite entfernt.

Es hält sich bis heute das Gerücht, Freiburg sei lange Zeit vor Bombenangriffen der Alliierten verschont geblieben, da sich die Freiburger mit viel Hilfsbereitschaft und Anteilnahme für die Hinterbliebenen der verunglückten Engländer einsetzten.[14]

Schauinslandturm

Der nach dem ehemaligen Freiburger Oberbürgermeister Eugen Keidel benannte und 1981 errichtete Aussichtsturm auf dem Schauinslandgipfel ist Ausgangspunkt für viele Wanderziele der Bergregion. Von seiner Aussichtsplattform in etwa 20 m Höhe ist auch der Mont Blanc sichtbar, was vom Fuß des Turmes aus wegen des vorgelagerten Haldenköpfles nicht möglich ist.

Observatorien

Observatorium auf dem Schauinsland

Auf dem Schauinsland befindet sich ein vom Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik betriebenes Sonnenobservatorium, das heute nur noch Lehrzwecken und der Öffentlichkeitsarbeit dient. Die aktuellen Forschungen werden unter anderem im Observatorio del Teide auf Teneriffa durchgeführt. Das Observatorium kann jedes Jahr zwischen Mai und September an fünf Tagen der offenen Tür, die jeweils am Jahresbeginn festgelegt werden, ohne Anmeldung besucht werden. Dann finden zwischen 11 und 15 Uhr Führungen statt. Das Observatorium wurde 1943 von der Luftwaffe des Dritten Reiches gegründet, um durch Beobachtung der Sonnenaktivität eine möglichst genaue Vorhersage der optimalen Frequenzen für den militärischen Funkverkehr zu ermöglichen. Von 1943 bis 1975 wurde es von Karl-Otto Kiepenheuer geleitet.

Weiterhin befindet sich auf dem Schauinsland eine Luftmessstation des Umweltbundesamtes und des Bundesamtes für Strahlenschutz. Hier werden im Rahmen des European Monitoring and Evaluation Program (EMEP) die Konzentrationen von Luftschadstoffen gemessen sowie im Rahmen von GAW klimarelevante Gase und Radionuklide in der Atmosphäre erfasst. Das Gebäude wurde 1943 zusammen mit dem Sonnenobservatorium errichtet und diente der Beobachtung der Güte der Ionosphäre für die Zwecke des militärischen Funkverkehrs.

Seit 1957 besteht auf dem Schauinsland eine Messstation zur langfristigen Überwachung der Atmosphäre auf künstliche und natürliche Radioaktivität.[15] Sie wurde 1989 in das neugegründete Bundesamt für Strahlenschutz integriert. Unter anderem werden dort Messeinrichtungen zur Spurenmessung der Radioaktivität in der Luft, des Ortsdosisleistungs-Messnetzes und zur Überwachung der Einhaltung des Kernwaffenteststoppabkommens betrieben.

Freizeitnutzung

Der Schauinsland ist ein intensiv genutztes Naherholungsgebiet für Freiburg und die Region. Zu allen Jahreszeiten kann man spazieren gehen und wandern. Bei guter Schneelage ist Langlauf und Abfahrtslauf möglich. Gerodelt wird sowohl auf der Holzschlägermatte wie auch auf der Höhe, wo es einen Schlittenlift gibt. Radfahrer können sowohl sportliche wie gemütliche Touren machen und die Schauinslandbahn als Aufstiegshilfe nutzen.[16] Von Mai bis November ist eine einstündige Abfahrt mit einem gemieteten Roller möglich.[17] Auch Gleitschirmflieger haben unterhalb der Bergstation einen Startplatz.[18]

Literatur

  • Wolfgang Werner, Hans Joachim Franzke, G. Wirsing, J. Jochum, V. Lüders, J. Wittenbrink, Berthold Steiber: Die Erzlagerstätte Schauinsland bei Freiburg im Breisgau. Bergbau, Geologie, Hydrogeologie, Mineralogie, Geochemie, Tektonik und Lagerstättenentstehung. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg. Band 92. Heft 1. Aedificatio Verlag, Freiburg 2002, ISBN 3-931681-65-3.
  • Berthold Steiber: Der Schauinsland. Geschichte, Geologie, Mineralien. Doris Bode Verlag, Haltern 1986.
  • Friedrich Metz (Hrsg.): Der Schauinsland (= Der Schwarzwald in Einzeldarstellungen Bd. 1). Moritz Schauenburg Verlag, Lahr 1966.
  • Paul Priesner: Der Bergbau im Schauinsland von 1340 bis 1954. (= Die Geschichte der Gemeinde Hofsgrund Bd. 1). Karl Schillinger Verlag, Freiburg 1982, ISBN 3-921340-84-5.
  • Paul Priesner: Der Bergbau im Schauinsland von 1340 bis 1954. – Die Hofgüter, die Pfarrei, die Schule (= Die Geschichte der Gemeinde Hofsgrund Bd. 2). Karl Schillinger Verlag, Freiburg 1987, ISBN 3-89155-032-4.
  • Henning Volle: Bergrekord am Schauinsland – Die Geschichte des berühmten ADAC-Bergrennens. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-895-1
  • Martin Straßburger: Bergbau im Schauinsland vom späten Mittelalter bis um 1800. In: Schau-ins-Land 126, 2007, S. 69–88 (Digitalisat).
  • Martin Straßburger: Montanarchäologie und Wirtschaftsgeschichte des Bergbaus im Schauinsland vom 13. Jahrhundert bis um 1800 (= Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie Bd. 275). Verlag Dr. Rudolf Habelt, Bonn 2015, ISBN 978-3-7749-3969-1.

Weblinks

 Commons: Schauinsland (Schwarzwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Hermann Schwarzweber: Die Landschaft des Schauinslands und seine Geschichte In: Die Schauinsland-Bahn. Festschrift zur Eröffnung der Schauinsland-Seilschwebebahn am Donnerstag, den 17. Juli des Jahres der Rheinlandbefreiung 1930, S. 13.
  3. Sicherheit: Schauinsland: Motorradfahrer ignorieren Fahrverbot – Radler in Angst – badische-zeitung.de. Abgerufen am 11. März 2015.
  4. Jens Kitzler: Der Sonntag, Freiburg, 25.06.2017, Seite 2. Der Sonntag, 25. Juni 2017, abgerufen am 25. Juni 2017.
  5. Südwest: Mysteriöses Haus: Das Geisterhaus auf dem Schauinsland: Vom Hotel zur Bauruine – badische-zeitung.de. Abgerufen am 21. November 2013.
  6. Geschichte. berghaus-freiburg.de, archiviert vom Original am 2. Oktober 2014; abgerufen am 13. Dezember 2015.
  7. Alexandra Sillgitt: Freiburg: Neues Leben im alten Berghaus am Schauinsland, suedkurier.de, 28. August 2013, abgerufen am 20. November 2013
  8. Uwe Mauch: Freiburg: Schauinsland: Berghaus steht vor Verkauf. Badische Zeitung, 20. Juni 2015, abgerufen am 13. Dezember 2015.
  9. Henning Volle: Bergrekord am Schauinsland – die Geschichte des berühmten ADAC-Bergrennens 1925–1988. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-895-1. S. 7
  10. Das Berghotel als Miethotel. Abgerufen am 4. Februar 2015.
  11. Karin Schickinger: Schüsse am Schauinsland, Highlights-Verlag, Euskirchen 2012, ISBN 978-3-933385-63-5
  12. Hans Schüssele: Das Bauernhausmuseum „Schniederlihof“, Bändchen der Gemeinde Oberried.
  13. The fatal hike that became a Nazi propaganda coup – theguardian.com. Abgerufen am 6. Juli 2016.
  14. Egon Schwär: Sagen in Oberried und seinen Ortsteilen Hofsgrund, St. Wilhelm, Zastler und Weilersbach. 3. Auflage. Freiburger Echo Verlag, 2008, ISBN 978-3-86028-199-4, S. 60.
  15. BfS-Messstation Schauinsland. Abgerufen am 4. Dezember 2015.
  16. Angebote :: Schauinslandbahn, Seilbahn, Freiburg. Abgerufen am 24. Juli 2015.
  17. Rollerstrecke Schauinsland. Abgerufen am 24. Juli 2015.
  18. Oberried: Wie schwierig das Gleitschirmfliegen am Schauinsland ist – badische-zeitung.de. Abgerufen am 24. Juli 2015.

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