Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Sexpuppe

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
„RealDoll“ – eine vergleichsweise echt wirkende und teure Form von Sex-Puppen

Als Sexpuppen werden vor allem lebensgroße Nachbildungen des menschlichen (meist weiblichen, aber auch männlichen), gelegentlich auch tierischen Körpers bezeichnet, die als Sexhilfen meist im Bereich der Selbstbefriedigung benutzt werden. Seltener werden mit diesem Begriff auch Puppen bezeichnet, die zur Demonstration der Geschlechtsorgane bzw. sexueller Vorgänge von Mensch und Tier eingesetzt werden, um die Sexualorgane bzw. sexuelle Vorgänge zu veranschaulichen, und die damit zu den Biomodellen gehören.

Ausführungen

Von Sexpuppen gibt es im Wesentlichen zwei Hauptvarianten:

  • Gummipuppen, die aufgeblasen werden und daher auch Aufblaspuppen genannt werden, und
  • „Real Dolls“, die von Größe und Aussehen her Schaufensterpuppen ähneln.

Beiden Typen gemeinsam ist, dass sie (oft mit Vibratoreffekt versehene) Öffnungen besitzen, welche einen koitusähnlichen Verkehr erlauben. Auch bewegliche Glieder finden sich zumindest bei den teureren Exemplaren beider Typen.

Männliche Puppen verfügen hin und wieder über einen aufblasbaren Penis. Alternativ werden sie zusammen mit einem Dildo geliefert, der per Saugnapf an der Puppe fixiert wird.

Aufblaspuppen

Aufblaspuppen muten meist wie Karikaturen an. Sie sind dafür aber oft sehr kostengünstig, zudem leichter zu transportieren, zu lagern und insgesamt unauffälliger (da die Luft abgelassen werden kann).

Penthouse-Sexpuppen auf der Erotik-Messe Venus Berlin 2014

Real Dolls

Feste Puppen wirken natürlicher, sind dafür auch sperriger – und teurer. Der Aufwand bei derartigen Puppen wird inzwischen so weit getrieben, dass manche Hersteller versuchen, Atmung und Orgasmus (bis hin zur Hauterwärmung) zu imitieren.

Auch Modelle, die nur Nachbauten einzelner Geschlechtsteile darstellen, werden der Kategorie Sexpuppen zugeordnet. Meist handelt es sich um originalgetreue Nachbauten bekannter Pornodarsteller. Die meisten dieser Puppen sind weiblich und besitzen Vagina und Anus, aber auch männliche Modelle mit Anus und teilweise Hoden sind erhältlich.

Die Preise für Sexpuppen im Handel reichen von ca. 10 € für aufblasbare Gummi-Puppen bis hin zu mehreren tausend Euro für Luxus-Puppen aus hautähnlichem, realistischem Material.

Sexpuppen können ein gelegentliches Hilfsmittel sein, um vorübergehende Einsamkeit zu überbrücken, sie können aber auch zum Fetisch werden (Pygmalionismus).

In einer wissenschaftlichen Arbeit wiesen die Forscher Ellen Kleist und Harald Moi auf die Möglichkeit der Übertragung von Gonorrhoe durch Gummipuppen bei ungeschütztem Verkehr und Benutzung derselben Puppe durch mehrere Personen hin.[1] Diese Arbeit wurde 1996 mit dem Ig-Nobelpreis ausgezeichnet.[2]

hochwertige Puppe mit Bondage

Sexpuppen auf Messen

Bei Erotikmessen dienen teils besonders hochwertige Puppen als Blickfang.

Sexpuppen in der Kultur(geschichte)

Oskar Kokoschkas Alma-Mahler-Ersatzpuppe

Vor allem durch Paulus Mankers Alma-Show ist der breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, dass sich Oskar Kokoschka im Juli 1918 bei der Münchener Puppenmacherin Hermine Moos eine lebensgroße Puppe nach dem Vorbild Alma Mahlers anfertigen ließ. Die Puppe sollte Kokoschka als Ersatz für seine verlorene Geliebte dienen, enttäuschte ihn aber so, dass er sie bald zerstört hat. In den vergangenen Jahren wurde die lebensgroße Alma-Puppe eigens nach Kokoschkas Plänen nachgebaut.[3][4][5]

Sexpuppen in der populären Musik

In der populären Musik werden und wurden immer wieder Sexpuppen thematisiert.[6][7] Vor allem New Wave-, Punk- und Heavy-Metal-Bands haben sich immer wieder dem Thema Sexpuppen gewidmet. Auch der frühere New Wave-Sänger und spätere österreichische Kunststaatssekretär Franz Morak hat 1981 mit Abwaschbar ein Loblied auf eine aufblasbare Gummipuppe aufgenommen.[8] Die bekanntesten Sexpuppen-Lieder sind In Every Dream Home A Heartache von Roxy Music[9] und Sally (Be My Girl) von The Police.[10] Beide Lieder wurden in den 1970er Jahren von der BBC als „anstößig“ bewertet und nicht im Radio gespielt.[11] Frank Zappa widmete dem Thema Sex-Puppen zwei seiner Lieder: Ms. Pinky[12] und Little Rubber Girl.[13] Die deutsche Thrash-Metal Band „Sodom“ thematisiert in ihrem Lied Die stumme Ursel die Beziehung zwischen Mensch und Puppe. Die deutsche Band Trio dagegen platzierte bei ihren Konzerten stets am Bühnenrand eine Sexpuppe und erklärten dies mit dem Bedürfnis, eine Frau auf der Bühne haben zu müssen, bei ihnen zu Hause gebe es aber keine.

Sexpuppen im Film

In einigen Spielfilmen sind Sexpuppen gelegentlich zur Charakterisierung von Haupt- und Nebendarstellern zu sehen. Quasi Hauptrollen spielen Sexpuppen in dem kanadischen Spielfilm Lars und die Frauen sowie in dem japanischen Spielfilm „Air Doll“. Lars und die Frauen erzählt als eine Art Märchen die Geschichte eines sympathisch gezeichneten Sonderlings, der sich eine Sexpuppe kauft und diese wie einen Menschen behandelt, was Toleranz und Verständnis der Mitwelt auf die Probe stellt. Der japanische Regisseur Hirokazu Koreeda lässt in „Air Doll“ eine Sexpuppe zum Leben erwachen und menschliche Gefühle entwickeln.[14]

Dennis Hopper ist in zwei Filmen mit „aufblasbaren Bräuten“ zu sehen: In „Das Messer am Ufer“ lebt er mit einer Gummipuppe zusammen, während er in „Chasers – Zu sexy für den Knast“ seine Aufblaspuppe im falschen Moment aus dem Kofferraum seines Autos holt.

In „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ bläst sich beim Einschalten des Autopiloten auf dem Copilotensitz eine (männliche) bekleidete Sexpuppe auf.

In Tom Sharpes Roman Puppenmord und der gleichnamigen Verfilmung wird eine Sexpuppe zum „Mordopfer“, was zu grotesken Verwicklungen in der Tradition des britischen Humors führt.

Projekt Borghild

Während Oskar Kokoschkas Alma-Projekt dokumentiert und verbürgt ist, ist das sogenannte „Projekt Borghild“, das seit dem Jahr 2003 auf einer deutschen Internetseite beschrieben wird, eine Online-Medienente, die von vielen für wahr gehalten wird. Sie besagt, dass 1941 unter SS-Befehlshaber Heinrich Himmler das Deutsche Hygiene-Museum Dresden mit der Entwicklung einer Puppe zur „Triebregulierung des Landsers“ beauftragt wurde.[15][16]

Siehe auch

Fernsehen, Film

Literatur

  • Alexandra Eul: "Viel praktischer als lebendige Frauen". Der Porno-Puppe folgt jetzt die Porno-Roboterin, in Emma, 335, November–Dezember 2017, S. 58–61 (mit Fotos)
    • dies.: Sexroboter werden alles verändern! Interview mit Kathleen Richardson, Institut für Computerwissenschaft, University of Leicester, ebd. S. 62
Belletristik (Genre Humoreske)
  • Tom Sharpe: Puppenmord. Oder: Bis dass ihr Tod ihn scheidet. Übers. Benjamin Schwarz. Zahlreiche Aufl., z. B. Goldmann TB 44914, München 2001

Weblinks

 Commons: Sex-Puppen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Gummipuppe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Ellen Kleist, Harald Moi: Übertragung von Gonorrhö durch eine aufblasbare Puppe. In: Genitourinary Medicine, Vol. 69, Nr. 4, August 1993, p. 332 ff.
  2. Improbable Research: The 1996 Ig Nobel Prize Winners, Zugriff am 19. März 2008
  3. Oskar Kokoschka. Maler und Almas Liebhaber.
  4. Oskar Kokoschka. Alma Mahler-Ersatzpuppe.
  5. Alma Mahler-Puppe für Oskar Kokoschka – Ausstellung im Belvedere.
  6. Luft und Liebe. In: members.aon.at/andreas.weigel. Archiviert vom Original am 10. Juli 2012; abgerufen am 2. Dezember 2018 (Transkript einer Radiosendung aus der Reihe Spielräume zum Thema Gummipuppen mit Liedern von Cudie Taa, Jefferson Airplane, Maggie, Tim Minchin, Pukka Orchestra und Roxy Music. (ORF, Ö1, 18. Jänner 2009, 17:30-17:56)).
  7. Sexpuppen in der populären Musik: Inflatable doll: Abwaschbar, aufblasbar, wunderbar.
  8. auf dem Album Morak’n’ Roll
  9. auf dem Album For Your Pleasure (1972)
  10. auf dem Album Outlandos d’Amour (1978)
  11. Brown, Tony (ed.), The Complete Book Of The British Charts, Singles And Albums. London, 2000, ISBN 0-7119-7670-8
  12. auf dem Album Zoot Allures
  13. auf dem Live-Album You Can’t Do That On Stage Anymore Volume IV
  14. Michael Sennhauser: Cannes 09: Air Doll – Kuki Ningyo.
  15. rochuswolff.de
  16. seifenschreiber.de 2005
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sexpuppe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.