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Simón Bolívar

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Simón Bolívar (Begriffsklärung) aufgeführt.
Simón Bolívar

Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar Palacios y Blanco [siˈmon boˈli.βaɾ], genannt „El Libertador“, (geb. 24. Juli 1783 in Caracas; gest. 17. Dezember 1830 in Santa Marta, Kolumbien) war ein neugranadischer Unabhängigkeitskämpfer und ist Nationalheld vieler südamerikanischer Länder. Er führte die südamerikanische Unabhängigkeitsbewegung gegen die spanischen Kolonialherren in den heutigen lateinamerikanischen Staaten Venezuela, Kolumbien, Panama, Ecuador, Peru und Bolivien an.

Leben

Simón Bolivar (mittig) mit Francisco de Paula Santander beim Kongress von Cúcuta 1821 (Bild von 1926).
Simón Bolívar

Kindheit und Aufenthalte in Europa

Simón Bolívar war Sohn einer reichen Mestizenfamilie und genoss eine sehr gute Ausbildung. Als Kind verbrachte er viel Zeit auf den Kakao-Plantagen seiner Eltern, auf denen Sklaven arbeiteten.[1] Sein Privatlehrer war Simón Rodríguez, mit dem er später durch Europa reiste. Nach dem Tod seiner Eltern ging er 1799 nach Spanien, um seine Ausbildung fortzusetzen. In Spanien heiratete er im Jahre 1802 María Teresa Rodríguez del Toro y Alaysa und kehrte im Anschluss mit ihr nach Venezuela zurück. Bereits im darauffolgenden Jahr erlag seine Frau jedoch dem Gelbfieber. 1804 trat Bolívar eine Reise durch Frankreich und Italien an, wo ihn insbesondere Napoleon Bonaparte und seine Politik beeindruckten. Sein Zusammentreffen mit Alexander von Humboldt in Paris ist ein Mythos. Humboldt sagte nie zu Bolívar, dass Venezuela für die Unabhängigkeit bereit sei, er aber niemanden sehen könne, der so etwas erreichen könne.[2] 1807 wurde Bolívar ein Mitglied im Bund der Freimaurer und kehrte nach Venezuela zurück.[3]

Der Unabhängigkeitskrieg

Das zunehmende nationale Bewusstsein in den Spanischen Kolonien führte in dieser Zeit zu einer Unabhängigkeitsbewegung in Lateinamerika. Simón Bolívar schloss sich einer Widerstandsjunta in Caracas an. Diese verkündete am 19. April 1810 die Selbstverwaltung Venezuelas im Namen des abgesetzten Königs Fernando VII und schickte Bolívar zu diplomatischen Verhandlungen nach Großbritannien. Die spanische Armee versuchte, die Unabhängigkeitsbestrebungen zu unterbinden – mit der Folge von Kämpfen in den Kolonien. 1811 kehrte Bolívar nach Venezuela zurück, wo er an der Gründung eines Kongresses beteiligt war. Am 5. Juli 1811 wurde von dem Kongress die Unabhängigkeit erklärt und die Erste Republik ausgerufen. Francisco de Miranda, Führer der Junta in Caracas, musste sich am 25. Juli mit seinen Truppen den spanischen Truppen ergeben. Mit dieser entscheidenden Niederlage scheiterte die erste venezolanische Republik. Bolívar floh nach Cartagena. Dort verfasste er das Manifest von Cartagena, in dem er die Ursachen für das Scheitern der Ersten Venezolanischen Republik zusammenfasste.

Am 14. Mai 1813 setzte sich der Befreiungskampf fort. In Neu-Granada führte Simón Bolívar die Invasion von Venezuela an. Am 23. Mai eroberte er Mérida, gefolgt von Trujillo am 9. Juni. Schließlich gelang ihm die Eroberung von Caracas am 6. August, und er rief dort die Zweite Venezolanische Republik aus. Diese Kämpfe brachten ihm den Ehrennamen „El Libertador“ (Der Befreier) ein. Er ging erneut nach Neu-Granada, übernahm dort den Befehl über eine kolumbianische Einheit und nahm mit ihr 1814 Bogotá ein.

Exil in Jamaika

Anschließend plante Bolívar die Eroberung von Cartagena und erhoffte einen Zusammenschluss mit den dortigen Streitkräften. Dieses Vorhaben scheiterte aber sowohl an politischen Streitigkeiten als auch an militärischen Eroberungen der spanischen Truppen, worauf Bolívar sich gezwungen sah, ins Exil nach Jamaika zu gehen. Bolívar hielt sich dort von Mai bis Dezember 1815 auf. In dieser Zeit verfasste er die Carta de Jamaica, den Brief aus Jamaika, in welchem er die bisherigen Erfolge des Befreiungskampfes von Spanisch Amerika beschrieb, die Gründe für die Notwendigkeit einer Unabhängigkeit aufführte und über die Zukunft der einzelnen Nationen nachdachte.

In Jacmel an der Südküste Haitis traf er den haitianischen Präsidenten Alexandre Sabès Pétion und ersuchte ihn um Unterstützung bei seinem Feldzug. Am 24. Dezember 1818 lief Bolívar den Hafen Aux Cayes im Süden von Haiti an, um dort Unterstützung für seinen Freiheitskampf zu erhalten. Unter anderem konnte er sich hier Waffen leihen und Kämpfer anheuern.[4] Mit dessen Hilfe landete Bolívar in Venezuela und konnte die Stadt Angostura, die heutige Ciudad Bolívar, einnehmen, die der Ausgangspunkt für seine weiteren Operationen wurde.

Großkolumbien

Nach der Eroberung von Boyacá im Jahr 1819 war auch Neu-Granada von den Spaniern befreit. Am 7. September 1821 gründete Bolívar die Republik Großkolumbien, einen Staat, der die Territorien der bis dahin befreiten Provinzen Venezuela, Ecuador und Neu-Granada umfasste. Er wurde sogleich erster Präsident von Großkolumbien, General Francisco de Paula Santander wurde Vizepräsident. Die militärischen Siege in der Schlacht von Carabobo (24. Juni 1821) und am Pichincha (1822) festigten seine Position.

Am 26. und 27. Juli 1822 fand das legendäre Treffen zwischen Simón Bolívar und dem argentinischen General José de San Martín statt. San Martín hatte den Unabhängigkeitskrieg in Argentinien, Chile und Peru geführt. Im royalistisch geprägten Peru traf er auf teilweise heftigen Widerstand. Darüber hinaus hatte sich San Martin aufgrund innenpolitischer Maßnahmen schnell in Peru unbeliebt gemacht, weshalb er Simón Bolívar die Vollendung der Unabhängigkeit in Peru und Hoch-Peru überließ. San Martín übertrug ihm den Befehl über seine Truppen und zog sich aus dem Unabhängigkeitskrieg zurück. Der Peruanische Kongress ernannte Bolívar am 10. Februar 1824 zum Diktator, was ihm eine Neuorganisation der politischen und militärischen Führung erlaubte.

Mit der Hilfe von General Antonio José de Sucre und des Deutschen Otto Philipp Braun siegte er in der Schlacht von Junín am 6. August 1824 über die spanische Kavallerie. In der Schlacht bei Ayacucho (Peru) am 9. Dezember desselben Jahres schlug Sucre die verbliebenen – aber dennoch zahlenmäßig überlegenen – spanischen Streitkräfte (in Abwesenheit Bolívars) und zwang damit die Spanier endgültig, den südamerikanischen Kontinent zu verlassen. Bolívar sah in Sucre seinen besten General und engsten Vertrauten, beide Heerführer verband eine lebenslange Freundschaft.

Beim Kongress von Alto-Peru am 6. August 1825 benannte sich die neue Republik nach ihrem Befreier in Bolivien um. Der Libertador arbeitete eine neue Verfassung für das Land aus. Allerdings fiel ihm die Herrschaft über Groß-Kolumbien zunehmend schwerer. Nationale Strömungen in den Teilrepubliken und Streitigkeiten innerhalb der Regierung drohten, die Staatengemeinschaft zu zerbrechen. In dem Bestreben, die Republik Groß-Kolumbien als Ganzes zu erhalten, lud er 1828 zu einer verfassunggebenden Versammlung in Ocaña ein. Er wollte Teile der bolivarianischen Verfassung in die von Groß-Kolumbien übernehmen. Die Änderungen hätten eine Präsidentschaft auf Lebenszeit beinhaltet, zusammen mit dem Recht auf die Ernennung eines Nachfolgers. Die Vorschläge wurden sehr skeptisch betrachtet, und es bildete sich ein starker Widerstand dagegen.

Attentat im September 1828

Bolívars Tod dargestellt von dem venezolanischen Maler Antonio Herrera Toro

Die Versammlung scheiterte an großen politischen Differenzen der Teilnehmer. Bolívar wertete diesen Ausgang als Desaster. Infolgedessen ernannte er sich am 27. August 1828 zum Diktator. Es sollte eine vorübergehende Maßnahme sein, um seine Autorität innerhalb der zersplitterten Parteien wiederherzustellen und den Erhalt der Republik zu gewährleisten. Jedoch führte dieses Vorgehen zu einer noch größeren Unzufriedenheit unter seinen politischen Gegnern und kulminierte im September zu einem Attentat auf ihn, an dem auch Santander beteiligt war. Bolívar blieb bei dem Anschlag dank der Hilfe seiner Geliebten Manuela Sáenz unverletzt. Aufgrund dieser Tat wird sie auch „La Libertadora del Libertador“ (Befreierin des Befreiers) genannt. Unter dem Fenster der Residenz Bolívars, durch das er floh, erinnert heute eine Gedenktafel an den Vorfall.

Seine Position in der Republik blieb aber weiterhin strittig, und sein Einfluss wurde zunehmend von politischen Gegnern untergraben. In den folgenden zwei Jahren kam es immer wieder zu Aufständen in den groß-kolumbianischen Republiken. Als Konsequenz trat der Libertador am 27. April 1830 von allen seinen politischen Ämtern zurück. Er entschloss sich, Exil auf den karibischen Inseln oder in Europa zu suchen. Bevor er den Kontinent jedoch verlassen konnte, starb er am 17. Dezember 1830 in Santa Marta, Kolumbien. Nach damaligen Erkenntnissen starb er an Tuberkulose. Laut einer Untersuchung von 2010 an der University of Maryland School of Medicine wäre eine Arsen-Vergiftung hingegen wahrscheinlicher.[5] Um die Todesursache zu klären, ordnete der venezolanische Präsident Hugo Chávez im Juli 2010 die Exhumierung Bolívars an.[6] Sein Grab befindet sich in Caracas.[7]

Kurz nach seinem Tod zerbrach die Republik Großkolumbien in die einzelnen Staaten Ecuador, Venezuela und Kolumbien. Nachdem Bolívars Tod zunächst von vielen Südamerikanern als Befreiung gewertet wurde, begann bereits in den 1840er Jahren eine Heldenverehrung, die bis heute anhält.

Politische Ziele und Leitlinien

Konstituierung des befreiten Lateinamerikas

Statue für Bolívar in Berlin
2,5 Pesos Republik Kolumbien von 1919 mit Konterfei Simón Bolivar

Bolívars zentrale politische Leitlinien waren die politische Unabhängigkeit Lateinamerikas gegenüber Europa und den USA, fortschrittliche Sozialvorstellungen sowie der Panamerikanismus. Er favorisierte eine zentralisierte Gemeinschaft der von ihm befreiten südamerikanischen Staaten und lehnte eine föderale Struktur ab.[8] Sein entsprechender, auf dem Panama-Kongress in Panamá 1826 vorgetragener Plan einer Konföderation aller anwesenden lateinamerikanischen Staaten ließ sich jedoch nicht verwirklichen. Bolívar setzte sich für Gewaltenteilung und Machteinschränkungen für Regierungen in Einzelstaaten ein. In der zentralisierten Gemeinschaft hispanoamerikanischer Staaten sollte es jedoch eine starke Exekutive geben (z. B. durch einen auf Lebenszeit gewählten Senat), die sich gegen die Interessen verschiedener Gruppen (z. B. einflussreiche Landbesitzer) durchsetzen könne.

Die Hauptziele der panamerikanischen Politik Bolívars waren: 1. das Maximalziel eines zentralistischen Panamerikanischen Kongresses, der über allen hispanoamerikanischen Staaten stehen sollte, 2. die Idee einer Einheit der Andenrepubliken, die er auf dem Panama-Kongress vorstellte, 3. Großkolumbien als realpolitisches Zugeständnis.[9]

Politische Theorie

Bolívars Erziehung wurde insbesondere vom Liberalismus Jean-Jacques Rousseaus geprägt.[10] Insbesondere den Gesellschaftsvertrag las er mit Begeisterung und teilte Rousseaus Bewunderung für das antike Sparta und dessen Werte. Dem Erziehungsbuch Emile oder über die Erziehung stand er jedoch kritisch gegenüber.[11] Anfang des 19. Jahrhunderts las und verarbeitete er des Weiteren die Werke von Voltaire und John Locke.[12] In Bolívars Schriften wird am häufigsten „Vom Geist der Gesetze“ von Montesquieu zitiert, wobei er sich aber von der geforderten Gewaltenteilung distanziert und im hispanoamerikanischen Kontext eine weitere Gewalt etablieren will, die er poder moral (Moralische Gewalt) nennt.[13] Aufgeteilt in zwei Kammern sollte sie über Angelegenheiten von öffentlichem Interesse bestimmen.

Bolívar war ein Anhänger des politischen Systems der Vereinigten Staaten und der Amerikanischen Revolution. Allerdings mit der Ausnahme, dass Bolívar die Sklaverei verurteilte und abschaffen wollte.[14] Insbesondere verehrte Bolívar Thomas Jefferson und schickte seinen Neffen deswegen an die Universität von Virginia, welche auf Betreiben von Jefferson gegründet worden war.

Bolívar war der Ansicht, eine völlige Freiheit, in der alle angeblich uneingeschränkt agieren könnten, führe zu einer Tyrannei durch wenige Mächtige. Bolívar übernahm aus Montesquieus Werk u. a. als Ziele das Prinzip der Gewaltenteilung und den Rechtsstaat[15] und ergänzte dies durch eine vierte Gewalt, der poder moral (moralische Gewalt). Er schloss zugleich jedoch anhand der gelesenen Werke und aus seinen Erfahrungen, dass politische Institutionen nicht nur auf philosophischen Prinzipien basieren, sondern sich vor allem den realen Bedingungen anpassen sollen.[15]

Bolívar hinterließ etwa 10.000 Dokumente (Briefe, Reden, Essays, Erklärungen und Verfassungen).[16] Seine bekanntesten Schriften sind die Carta de Jamaica von 1815 und seine Rede auf dem Congreso de Angostura 1819.

Misslungene Abschaffung der Sklaverei

Bolívar zählte die Abschaffung der Sklaverei zu seinen wichtigsten Zielen; er setzte sie bereits zu Beginn unter seinen Truppen durch. Zudem verabschiedete er ab 1820 eine Reihe von Erlassen zum Schutz des Grundbesitzes der indigenen Bevölkerung. Jedoch gelang es ihm bei seinen Versuchen weder in Kolumbien noch in Bolivien, die indigenen Sklaven in der breiten Gesellschaft zu befreien. Die kreolische Oberschicht bzw. Oligarchie hatte eine zu große Macht in der Gesellschaft, als dass nur durch gesetzliches Verbot die Sklaverei abgeschafft werden konnte. Erst einige Jahrzehnte nach Bolívars Tod wurde die Sklaverei in Kolumbien, Peru und Venezuela in den 1850ern abgeschafft.[17] Sein Misserfolg mag am weit gehenden Ausschluss indigener Bevölkerungsgruppen an der politischen Organisation der neu geschaffenen unabhängigen Republiken liegen. Der lateinamerikanische Unabhängigkeitskampf basierte auf kreolischen Werten und in Bolívars Schriften finden sich noch keine Hinweise auf ein ethnisches Selbstverständnis zur lateinamerikanischen Identitätsbegründung.[18]

Wirken

Der politische Einfluss Bolívars wirkt bis heute nach: Ein Beispiel für seine aktuelle Bedeutung ist der von Hugo Chávez seit 1999 in Venezuela praktizierte Bolivarismus. In dessen Rahmen gründete Chávez 2005 gemeinseim mit Fidel Castro die Bolivarianische Allianz für Amerika (ALBA). Diese Organisation hat den wirtschaftlichen Zusammenschluss der lateinamerikanischen Staaten ohne eine dominierende Rolle der USA zum Ziel. Sie versteht sich somit als eine Alternative zur FTAA, die besonders von den USA und Kanada bevorzugt wird.

Gedenken

Büste im Stadtpark von Funchal, Madeira
Gedenkstätte bei Santa Marta, Kolumbien
Büste und Gedenkplakette in Frankfurt am Main

In Südamerika gibt es eine Anzahl von Ortschaften und Städten, die Bolívars Namen tragen. Der Staat Bolivien trägt den Namen des Freiheitshelden, und Venezuela nennt sich offiziell Bolivarische Republik Venezuela, auch heißt die Währung des Landes Bolívar. In Kolumbien wurde außerdem ein Berg in der Sierra Nevada de Santa Marta „Pico Simón Bolivar“ getauft.

In San José, der Hauptstadt Costa Ricas, gibt es einen Zoologischen Garten der den Namen Simón Bolívars trägt und in dem in dessen Nähe gelegenen Parque Morazán (Calle 7) steht eine Büste von ihm.

Nach Bolívar ist auch der am 19. März 1911 von Max Wolf in Heidelberg entdeckte Asteroid (712) Boliviana benannt. Sogar eine Zigarrenmarke ist nach Bolívar benannt. Die Marke stellt die mitunter kräftigsten und würzigsten Zigarren Kubas her. Das Jugendorchester Sinfónica de la Juventud Venezolana Simón Bolívar trägt ebenfalls seinen Namen. Ein venezolanischer Verdienstorden, der Orden des Brustbildes von Bolivar, wurde von der Regierung unter dem Präsidenten Jose Gregorio Monagas am 9. März 1854 zu Ehren Bolívars als Befreier von der spanischen Herrschaft gestiftet. Ausgezeichnet wurden die Kämpfer der Befreiungsarmee und diejenigen, die sich durch besondere Verdienste im venezolanischen Staat hervorgetan hatten. Die UNESCO verlieh von 1983 bis 2004 den Simón-Bolívar-Preis für herausragende Verdienste, die im Einklang mit den Zielen Bolívars zur „Freiheit, Unabhängigkeit und Würde der Völker und zur Stärkung einer neuen internationalen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Ordnung beitragen“.[19]

In Deutschland stehen Statuen Bolívars vor dem Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin-Tiergarten, in Bonn in einer Anlage an der Friedrich-Ebert-Allee, auf dem Gelände der Universität Bremen, sowie im Simón-Bolívar-Park in Hamburg-Harvestehude. Außerdem sind in Berlin die Simon-Bolivar-Straße in Alt-Hohenschönhausen (Bezirk Lichtenberg), und die Bolivarallee in Westend (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf) zu finden. In Frankfurt am Main gibt es im Stadtteil Westend Nord eine Simón-Bolívar-Anlage mit Gedenkplakette und -Büste. In Leipzig gibt es ebenfalls eine Simon-Bolivar-Straße, die sich im Stadtteil Mockau befindet.

In Wien steht im 22. Bezirk im Donaupark eine Statue und eine Gedenktafel an Simón Bolívar. In der bulgarischen Hauptstadt Sofia steht eine Büste Bolivars auf einer Stele mit Gedenktafel am Stamboliiskij Boulevard.

Die schottische Komponistin Thea Musgrave schrieb 1989–1992 Text und Musik einer Oper mit dem Titel Simón Bolívar. Die Marine der Vereinigten Staaten benannte das 1964 fertiggestellte strategische Atom-U-Boot USS Simon Bolivar (SSBN-641) nach dem Libertador.

Filme

Literatur

  • Gerhard Masur: Simon Bolívar. University of New Mexico Press, Albuquerque 1948, 2. Aufl. 1969; deutsch als Simon Bolivar und die Befreiung Südamerikas. Südverlag, Konstanz 1949; spanisch als Simon Bolivar. Mexiko-Stadt 1960.
  • Salvador de Madariaga: Simon Bolivar. Der Befreier Spanisch-Amerikas. Manesse-Verlag, Zürich 1986, 2. Aufl. 1989, ISBN 3-7175-8066-3; deutsch zuerst unter dem Titel Bolivar. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1961.
  • Gabriel García Márquez: Der General in seinem Labyrinth. Roman. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2001, ISBN 3-462-03057-4; ursprünglich spanisch als El general en su laberinto. Mondadori, Madrid 1989, ISBN 84-397-1579-X.
  • Bill Boyd: Bolivar. Liberator of a continent. A dramatized biography. S.P.I. Books, New York 1998, ISBN 1-56171-994-3.
  • Ingrid Beutler-Tackenberg: Gabriel García Márquez und Simón Bolívar im Labyrinth der Geschichte. Die politische Dimension des historischen Romans El general en su laberinto. Logos-Verlag, Berlin 2000 (zugleich: Dissertation, Wuppertal 2000), ISBN 3-89722-504-2 (Online-Publikation, PDF, 532 KB).
  • John Lynch: Simón Bolívar. A Life, Yale University Press, New Haven 2006, ISBN 0-300-11062-6.
  • Michael Zeuske: Von Bolívar zu Chávez. Die Geschichte Venezuelas, Zürich: Rotpunktverlag, 2008, ISBN 3-85869-313-8.
  • Michael Zeuske: „Simón Bolívar in Geschichte, Mythos und Kult“, in: Molden, Berthold; Mayer, David (eds.): Vielstimmige Vergangenheiten –Geschichtspolitik in Lateinamerika, Münster [etc,]: LIT Verlag, 2009 (=¡Atención! Jahrbuch des Österreichischen Lateinamerika-Instituts; Bd. 12), S. 241-265.
  • Norbert Rehrmann: Simón Bolívar. Die Lebensgeschichte des Mannes, der Lateinamerika befreite. Wagenbach, Berlin 2009, ISBN 3-8031-3630-X.
  • Michael Zeuske: Simón Bolívar, Befreier Südamerikas. Geschichte und Mythos. Rotbuch, Berlin 2011, ISBN 978-3-86789-143-1.

Radio

Comics

  • Simon Bolivar. Südamerika wird frei, Abenteuer der Weltgeschichte. Die interessante Jugendzeitschrift, Nr. 62 (Walter Lehning Verlag, Hannover) o.J. [ca. 1957].

Weblinks

 Commons: Simón Bolívar – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sara Castro-Klarén: Framing Pan-Americanism. Simón Bolívar’s Findings. In: CR. The New Centennial Review. 3, 1, Frühjahr 2003, S. 25 – 53, hier S. 27.
  2. Michael Zeuske: Simón Bolívar, Befreier Südamerikas. Geschichte und Mythos. Rotbuch, 2011, S. 107-121
  3. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon, Überarbeitete und erweiterte Neuauflage der Ausgabe von 1932, München 2003, 951 S., ISBN 3-7766-2161-3
  4. Karl Marx: Bolivar y Ponte, Januar 1858 in „The New American Cyclopædia“
  5. Doctors Reconsider Health and Death of “El Libertador,” General Who Freed South America, University of Maryland, 30. April 2010
  6. Chávez lässt Sarg von Simón Bolívar öffnen, Der Standard vom 17. Juli 2010
  7. Eintrag zu Simon Bolivar auf Find a Grave (englisch).
  8. Jaime Sierra García: Bolívar, el panamericanismo, el modelo sociológico americano y el derecho, in: Estudios de Derecho, 128, Medellín 1997, S. 255–273, hier S. 260f.
  9. Simon Collier: Nationality, Nationalism and Supranationalism in the Writings of Simón Bolívar. In: Hispanic American Historical Review. 63, 1, 1983, S. 37 – 64, hier S. 48.
  10. Wer war Simón Bolívar?, Abendblatt 11. Februar 2007
  11. Sara Castro-Klarén: Framing Pan-Americanism. Simón Bolívar’s Findings. In: CR. The New Centennial Review. 3, 1, Frühjahr 2003, S. 25–53, hier S. 34-44.
  12. Lynch, John, Simón Bolívar: A Life, S. 33. Yale University Press, 2006
  13. Jaime Sierra García: Bolívar, el panamericanismo, el modelo sociológico americano y el derecho. in: Estudios de Derecho. 128, Medellín 1997, S. 255–273, hier S. 262.
  14. „[M]adness that a revolution for liberty should try to maintain slavery“, aus: John Lynch: Simón Bolívar: A Life. Yale University Press, 2006, S. 288.
  15. 15,0 15,1 John Lynch: Simón Bolívar. A Life. Yale University Press, 2006, S. 284, 33-34.
  16. Catherine Davies: Colonial Dependence and Sexual Difference. Reading for Gender in the Writing's of Simón Bolívar (1783-1830). In: Feminist Review. 79: Latin America: History, war and independence, 2005, S. 5 – 19, hier S. 9.
  17. Für gesamten Abschnitt: Lynch, John, Simón Bolívar: A Life, S. 288. Yale University Press, 2006
  18. Simon Collier: Nationality, Nationalism and Supranationalism in the Writings of Simón Bolívar. In: Hispanic American Historical Review, 63, 1, 1983, S. 37–64, hier S. 43-45.
  19. International Simón Bolívar Prize – Rules for the Prize, zuletzt abgerufen: 15. Februar 2011.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Simón Bolívar aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.