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Treue

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Treue (Begriffsklärung) aufgeführt.

Treue (mhd. triuwe) ist eine Tugend, welche die Verlässlichkeit eines Akteurs gegenüber einem anderen, einem Kollektiv oder einer Sache ausdrückt. Sie basiert auf gegenseitigem Vertrauen und/oder Loyalität, ist aber nicht der Beweis dafür, dass der Gegenstand der Treue ihrer auch würdig ist (vgl. Nibelungentreue).

Oft wird sie durch Gegenstände der materiellen Kultur symbolisiert, und ein Treueschwur besiegelt z. B. durch einen Ehering. Darüber hinaus sind der Hund, das Sinnbild des Ankers und die Farbe Blau bildliche Symbole für den Begriff Treue.

Eng verwandt mit dem Begriff der Treue ist der Begriff Vertrauen (englisch trust), Trauung, Trauschein, Trost und Loyalität. Die französische Sprache hat das Wort für Waffenstillstand (la tregua oder la trêve) übernommen.

Das Gegenteil der Treue ist die Untreue; den Vorgang und/oder das Ergebnis nennt man Treuebruch oder der Verrat.

Zuordnungen

Treue zwischen individuellen Menschen

Treue ist relevant bei längerfristiger sozialer Nähe von Mitgliedern in hochpersönlichen Institutionen wie z. B. in der Freundschaft, Partnerschaft oder Ehe. Sie kann über den Tod hinaus reichen. Goethe hebt dies hervor, wenn er im Faust II (im 3. Akt) die Chorführerin sagen lässt: „Nicht nur Verdienst, auch Treue wahrt uns die Person.“ Eine besondere Form ist hier die „Treue zu sich selbst“, man steht dann zu seinen Grundsätzen, zu seinen Neigungen oder zu seiner Vergangenheit. Treue zwischen zwei Menschen basiert auf Erfahrungen, in denen ein Individuum die Wahrheit seiner Aussagen durch Taten der anderen Person gegenüber beweist.

Treue zwischen Individuen und Gruppierungen

Treue tritt auf bei der stetigen Zugehörigkeit einer Person zu einer Organisation (z. B. auf Grund langjähriger Mitgliedschaft in einem Verein, die Vereinstreue), zu einer Institution (z. B. die Kirchentreue) oder zu einem Arbeitgeber (die Firmentreue). Der Soziologe Homans hat hier die These aufgestellt: Je häufiger der Kontakt, desto intensiver die emotionale Beziehung.

Umgekehrt konstituiert sie auch die Erwartung der Treue an den Einzelnen: Einer für alle, alle für einen. Wird diese Wechselwirksamkeit der Treue enttäuscht, kann der Akteur innerlich oder äußerlich dieses Treueverhältnis kündigen (soziologisch: „Exit“). („Wer mag noch auf Nationen bauen, man habe noch so viel für sie getan.“ – Goethe, Faust I, Walpurgisnacht.) Eine dennoch anhaltende Treue des Einzelnen wird manchmal als hündische Treue bezeichnet (vergleiche Argos (Hund)) oder als Nibelungentreue (eine Form bedingungsloser, emotionaler und potenziell verhängnisvoller Treue).

Treue zwischen Gruppierungen untereinander

Diese kann sowohl wechselseitig zwischen über- und untergeordneten Partien bestehen (Beispiel: Vasallenschaft, vgl. Feudalismus) als auch zwischen formal gleichgestellten Institutionen (Beispiel: Entente cordiale). Da kollektive Akteure durch ihre interne Entschließungsfindung oft unvorhersehbar oder zufällig zu handeln scheinen, ist dies eine zerbrechliche bzw. anfällige Form der Treue. Dies gilt auch für die Vertragstreue zwischen Firmen (vgl. Pacta sunt servanda).

Siehe auch

Literatur

  • Markus Spieker: Mono. Die Lust auf Treue. Pattloch 2011. 978-3629022813.

Weblinks

Wiktionary: Treue – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Treue – Zitate

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Treue aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.