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Turuchansk
Dorf
Turuchansk
Туруханск
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Turuchansk (russisch Туруханск) ist eine Siedlung in der Region Krasnojarsk, Russland. Sie liegt knapp südlich des Polarkreises an der Mündung der Unteren Tunguska in den Jenissei. Turuchansk hat 4662 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1] Die Siedlung ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajon Turuchansk.
Geschichte
Die heute als Hafen am Jenissei dienende Siedlung wurde 1607 gegründet. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts siedelten sich in Turuchansk ehemalige Bewohner von Mangaseja an, die diesen Ort infolge mehrfacher Brände verlassen hatten. Aufgrund dieses Umstandes trug Turuchansk lange Jahre den Namen Neu-Mangaseja (Nowaja Mangaseja). Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis Ende des 18. Jahrhunderts profitierte Turuchansk von dem Pelztierreichtum. Der jährliche Markt von Turuchansk zog nicht nur Händler aus Sibirien, sondern auch aus dem europäischen Teil Russlands an. 1782 erhielt es das Stadtrecht. Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts verlor Turuchansk an Bedeutung und hatte 1897 nur noch etwa 200 Einwohner. 1925 wurde Turuchansk das Stadtrecht aberkannt.
Bekannt wurde der Ort durch die Verbannung von Josef Stalin. Er war im Februar 1913 in Sankt Petersburg verhaftet und zu vier Jahren Verbannung nach Turuchansk verurteilt worden.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 212 |
1939 | 3475 |
1959 | 3834 |
1970 | 3876 |
1979 | 5793 |
1989 | 8869 |
2002 | 4849 |
2010 | 4662 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft
Im Rajon Turuchansk liegt das 1988 entdeckte Erdölfeld Wankor 130 km westlich von Igarka. Die Vorräte sind auf etwa 220 Millionen Tonnen Erdöl und etwa 90 Milliarden Kubikmeter Gas geschätzt. Im August 2009 folgte die offizielle Einweihung der Förderanlagen durch Wladmir Putin. Am 28. Dezember 2009 verließ der erste Frachter mit Erdöl aus Wankor den Hafen von Kosmino am Ende der Ostsibirien-Pazifik-Pipeline.[2]
In einem anderen Projekt soll an der Unteren Tunguska bis 2018 das größte Wasserkraftwerk in Russland gebaut werden.[veraltet]
Siehe auch
Weblinks
- Turuchansk Polar Census Expedition 1926/27
- Picturing Central Siberia
- Reisebericht 1998
- Museum der politischen Verbannung
- Sibiriens Schicksalsstrom: Der Jenissei (3/3)
- ROSNEFT – Vankor Oilfield
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ OJSC Rosneft Oil Company: Geschäftsbericht 2009. (PDF; 9,5 MB) Abgerufen am 1. Mai 2010 (english).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Turuchansk aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |