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Universität Toulouse
Université de Toulouse Universität Toulouse | |
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Gründung | 1229 (bis 1793), Neugründung 1896 (bis 1969) Umorganisation 2007 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Toulouse, Frankreich |
Präsident | Marie-France Barthet |
Studenten | 94.000 (2009) |
Mitarbeiter | 7.100 (2009) |
Website | www.univ-toulouse.fr |
Die Universität Toulouse (französisch: Université de Toulouse) war eine Universität in der französischen Stadt Toulouse, die von 1229 bis 1793 und dann von 1869 bis 1969 existierte. Sie war eine der ältesten Universitäten in Europa und die drittälteste Universität Frankreichs nach der Pariser Sorbonne und der Universität Montpellier.
Seit 2007 ist Universität Toulouse der Name eines Konsortiums von Universitäten, Grande écoles und anderen Bildungseinrichtungen.
Geschichte
Die Akademie wurde von Raimund VII. von Toulouse, auf der Grundlage des Pariser Vertrags vom 12. April 1229, gegründet. Die Gründung wurde ihm von Ludwig IX. von Frankreich als Folge der Niederlage im Albigenserkreuzzug auferlegt. Der Abt der Zisterzienserabtei Grandselve wurde mit der Rekrutierung des Professorenkollegiums beauftragt; die Predigt während des Eröffnungsgottesdienstes hielt der sel. Hélinand de Froidmont. Die Universität umfasste ursprünglich vier Fakultäten: die theologische Fakultät, die Fakultät für kanonisches Recht, die zivilrechtliche Fakultät und die Fakultät der Künste. 1257 wurde die medizinische Fakultät gegründet.
Im Zuge der französischen Revolution wurde die Universität 1793 geschlossen. Am Ende des zweiten Kaiserreichs, das durch eine allgemein schlechte Situation der französischen Universitäten außerhalb der Hauptstadt gekennzeichnet war, bestanden in Toulouse vier Fakultäten: Rechtswissenschaften, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und katholische Theologie. Doch wie schon unter dem Ancien Régime war die juristische Fakultät die wichtigste: sie beherbergt drei Viertel der Studenten und besitzt die renommiertesten Professoren.
Die Situation der Universität verbesserte sich erst um 1880 unter dem Einfluss von Männern wie Louis Liard und Ernest Lavisse, die den Universitäten ein größeres Maß an Autonomie zubilligten. Die Politik der Zentralisierung behinderte aber weiterhin die Entwicklung der Universität bis ca. 1960.
Am 12. November 1968 trat das Gesetz zur Ausrichtung des höheren Bildungswesens in Kraft, welches Einrichtungen eines Typs, die sogenannten „Öffentlichen Einrichtungen kultureller und wissenschaftlicher Art“ (établissements publics à caractère scientifique et culturel – EPCSC), kreierte. Die alten Fakultäten verschwanden und wurden durch „Lehr- und Forschungseinheiten“ (Unités d’enseignement et de recherche – UER) ersetzt, die neu in Universitäten geordnet wurden. Auf diese Weise entstanden in Toulouse drei neue Universitäten: Universität Toulouse I, Universität Toulouse II, Universität Toulouse III und das Institut National Polytechnique de Toulouse (INPT).
Im L’Arsenal, Universität Toulouse I sind die Rechts- und die Wirtschaftswissenschaften beheimatet. Le Mirail beherbergt die Geisteswissenschaften. Die Naturwissenschaften sind an der Universität Toulouse III Paul Sabatier untergebracht.
Heute befinden sich mehr als 110.000 Studenten an der Universität, womit diese nach Paris der zweitgrößte Universitätsstandort in Frankreich ist.
Literatur
- Louis Lekai: The College of Saint Bernard in Toulouse in the Middle Ages. In: Analecta Cisterciensia 27 (1971), S. 143–155.
- Louis Lekai: The College of Saint Bernard in Toulouse, 1533–1791. In: Analecta Cisterciensia 27 (1971), S. 157–211.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Universität Toulouse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |