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Universität Bielefeld
Universität Bielefeld | |
---|---|
Gründung | 1969 |
Trägerschaft | Land Nordrhein-Westfalen (staatlich) |
Ort | Bielefeld |
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Rektor | Gerhard Sagerer |
Studenten | 19.227 (SS 2013)[1] |
Mitarbeiter | 1.262 (2012)[1] |
davon Professoren | 294 (2012)[1] |
Website | www.uni-bielefeld.de |
Die Universität Bielefeld ist eine 1969 gegründete deutsche Campus-Universität im Bundesland Nordrhein-Westfalen und die größte Forschungseinrichtung in der Region Ostwestfalen-Lippe. Laut internationalem Times-Higher-Education-Ranking 2013 belegt die Bielefelder Universität einen Rang unter den TOP350 der weltbesten Universitäten.[2]
Überblick
Sie ist mit ca. 18.500 Studierenden (im Wintersemester 2011/12) die größte der sechs Bielefelder Hochschulen. Unter den staatlichen Universitäten in Westfalen liegt sie in Bezug auf Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft pro Professor auf dem zweiten Platz. Im Uni-Ranking des Magazins Focus vom September 2005 belegte die Universität Bielefeld den 10. von insgesamt 86 Plätzen. In den Fachbereichen Erziehungswissenschaft und Soziologie belegte sie sogar den ersten Platz.
Da die Bielefelder Universität eine der wenigen Hochschulen ist, die fast alle Fakultäten unter einem Dach vereint, gilt sie als die „Universität der kurzen Wege“.
Geschichte
Der Gründungsausschuss für eine Universität im ostwestfälischen Raum wurde Ende 1965 eingesetzt. Die Universität Bielefeld wurde von dem Soziologen Helmut Schelsky konzipiert und 1969 als sogenannte „Reformuniversität“ gegründet, wobei interdisziplinäres Arbeiten ein erklärtes Ziel war. Das zeigt sich bereits in der Architektur, bei der durch die zentrale Halle alle Fakultäten miteinander auch räumlich verbunden werden. Der Lehrbetrieb begann im November 1969 mit drei Fakultäten - Mathematik, Rechtswissenschaft, Soziologie.
Für den Universitätsbetrieb standen zunächst neu errichtete Gebäude an der Kurt-Schumacher-Straße (nahe Bültmannshof) zur Verfügung, die anschließend von der Fachhochschule genutzt wurden. Weitere Räumlichkeiten mussten an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet angemietet werden.
1976 wurde das zentrale Hauptgebäude der Universität fertiggestellt, das aus einer großen Halle und Quergebäuden für die einzelnen Fakultäten besteht. Mit seinen 154.000 Quadratmetern Nutzfläche (Grundfläche ca. 410 Meter Länge, ca. 230 Meter Breite)ist das Hauptgebäude der Bielefelder Universität eines der größten zusammenhängenden Gebäude Europas.
Als eine der ersten Universitäten bundesweit stellte die Universität Bielefeld ab dem Wintersemester 2002/2003 den überwiegenden Teil des Studienangebots, einschließlich der Lehrerausbildung, auf das Bachelor- und Mastersystem um. Im Rahmen einer Exzellenzinitiative erhielt die Universität Fördergelder für den Aufbau eines Exzellenzclusters zur Mensch-Maschine-Kommunikation mit dem Titel „Cognitive Interaction Technology“ und einer Graduiertenschule, der „Bielefeld Graduate School in History and Sociology“.
Noch vor einer gesetzlichen Regelung für NRW wurde ab dem 1. Mai 2007 in den Räumen der Universität ein umfassendes Rauchverbot eingeführt.
Sanierung
Derzeit finden umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro statt.[3] Im Bau befinden sich u.a. ein Ersatzneubau für die Fachbereiche Soziologie und Geschichte mit Bibliothek und einer neuen Zentralmensa (Fertigstellung voraussichtlich im Herbst 2013). Auf dem anschließenden neu errichteten "Campus Nord" wird ab 2013 neben einem Forschungsbau "Interaktive Intelligente Systeme" auch die Fachhochschule Bielefeld ansässig sein. Nach Inbetriebnahme des Ersatzgebäudes soll die Gesamtsanierung des Uni-Hauptgebäudes beginnen. Hierfür ist ein Zeitrahmen von gut 10 Jahren vorgesehen (als Fertigstellungstermin wird 2025 genannt). Erhalten bleiben soll die zentrale Halle als Kommunikationszentrum und Zugang zu Hörsälen, Bibliothek etc. Fassade und Haupteingang werden neu gestaltet, die einzelnen Gebäudeteile entkernt, Haustechnik und energetische Versorgung komplett erneuert.[4] Das Gebäude gilt derzeit als PCB-belastet, eine Gefährdung gilt allerdings als nicht gegeben, es finden regelmäßig Untersuchungen statt. Zur Verkehrserschließung der Neubauten erfolgt u.a. ein Ausbau der Stadtbahnstation Wellensiek, geplant ist außerdem eine Verlängerung dieser Linie bis mindestens zur Schlosshofstraße.
Fakultäten
- Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Die Geschichtswissenschaft in Bielefeld hat ebenfalls Weltruf, nicht zuletzt durch die von Hans-Ulrich Wehler und Jürgen Kocka mitbegründete „Bielefelder Schule“ der Sozialgeschichte. Ebenso ist hier Reinhart Koselleck zu nennen, der zu den bekanntesten Geschichtswissenschaftlern im Nachkriegsdeutschland gehörte.
Die philosophische Abteilung zählt mit dem Schwerpunkt Analytische Philosophie und bekannten Dozenten (wie Beckermann, von Savigny, Bittner, Carrier und Wolff) zu den bundesweit bedeutsamsten.
- Fakultät für Chemie
Der Bielefelder Chemiker Achim Müller erhielt 2012 für seine Forschungen mit dem "Advanced Grants" des Europäischen Forschungsrates (ERC) einen der weltweit wichtigsten Forschungspreise für seine Arbeiten im Bereich künstlich erzeugter radförmiger Riesenmoleküle.[5]
- Fakultät für Erziehungswissenschaften
An die Fakultät für Erziehungswissenschaft sind die von Hartmut von Hentig gegründeten Versuchsschulen Oberstufen-Kolleg und Laborschule angeschlossen.
- Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Die 1994 gegründete erste eigenständige Fakultät für Gesundheitswissenschaften in Deutschland ist nach dem Vorbild amerikanischer „professional schools“ aufgebaut. Sie strebt eine interdisziplinäre Arbeitsweise an und legt ihre Betonung auf berufsverwertbare Grundlagenforschung.Die Bielefeld School of Public Health gehört zu den größten Forschungseinrichtungen dieses Fachgebiets in Deutschland und ist WHO Collaborating Centre.[6] Die Mitglieder der Fakultät sind in zahlreichen Ausschüssen und Kommissionen auf Bundeseben aktiv. Sie stellt u.a. zwei Mitglieder im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen.[7]
- Fakultät für Mathematik
An der mathematischen Fakultät waren mit Bernd Fischer, Friedhelm Waldhausen und Rudolf Ahlswede drei der weltweit herausragenden Vertreter ihrer Spezialdisziplinen (Gruppentheorie, Algebraische Topologie bzw. Informationstheorie) tätig. Reinhard Selten arbeitete am Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung und hat die interdisziplinäre Ausrichtung zur Zusammenarbeit mit Biologen und Mathematikern genutzt, um seine spieltheoretischen Arbeiten voranzutreiben. Im Jahre 1994 erhielt Selten den Nobelpreis für Wirtschaft. Ebenfalls an der Fakultät für Mathematik ist der Leibnizpreisträger Thomas Zink tätig.
- Fakultät für Soziologie
An der Universität Bielefeld existiert seit 1969 die bundesweit erste und bislang einzige Fakultät für Soziologie. Sie ist in der deutschen Hochschullandschaft eine einzigartige Einrichtung, denn an keiner anderen Universität verfügt das Fach Soziologie über die institutionelle Autonomie einer Fakultät. Die Bielefelder Fakultät für Soziologie stellt eine der größten wissenschaftlichen Institutionen des Faches in Europa dar.[8]
- Technische Fakultät
Außerdem ist die Technische Fakultät zu nennen, welche sich zum Beispiel durch die Arbeitsgruppe „Wissensbasierte Systeme“ um Ipke Wachsmuth oder die AG Neuroinformatik um Helge Ritter, der unter anderem 2001 den Leibniz-Preis erhielt, auszeichnet. Das 2007 gegründete CoR-Lab (Cognition and Robotics) bekam nicht nur als erste universitäre Forschungseinrichtung Europas von der Firma Honda zwei ASIMO-Roboter zur Verfügung gestellt, sondern fördert auch junge Wissenschaftler mit einer Graduate School im Bereich Cognition and Robotics.
- Eingestellte Studienfächer
In den letzten Jahren wurden die Studiengänge Latein, Katholische Theologie, Romanistik, Osteuropastudien und Geographie geschlossen, um sich auf drittmittelstarke Fächer zu konzentrieren.
- Liste aller Fakultäten
Die Universität Bielefeld besteht aus folgenden 13 Fakultäten:
- Fakultät für Biologie
- Fakultät für Chemie
- Fakultät für Erziehungswissenschaft
- Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
- Fakultät für Gesundheitswissenschaften
- Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
- Fakultät für Mathematik
- Fakultät für Physik
- Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
- Fakultät für Rechtswissenschaft
- Fakultät für Soziologie
- Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
- Technische Fakultät
Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen
- Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) [9]
- Exzellenzcluster “Cognitive Interaction Technology” (CITEC)[10]
- Forschungsinstitut für Kognition und Robotik (CoR-Lab)[11]
- Forschungsschwerpunkt Mathematisierung (FSPM)
- Center for InterAmerican Studies (CIAS)[12]
- Institut für die Simulation komplexer Systeme (ISKOS)
- Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG)
- Institut für mathematische Wirtschaftsforschung (IMW)
- Institut für Weltgesellschaft (IW)
- Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT)[13]
- Center for Interdisciplinary Research on Religion and Society (CIRRuS)[14]
- Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF)
- Laborschule des Landes Nordrhein-Westfalen an der Universität Bielefeld
- Oberstufenkolleg des Landes Nordrhein-Westfalen an der Universität Bielefeld
- Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
- Zentrum für Lehrerbildung (ZfL)
Weitere zentrale Einrichtungen
- International Office (ehem. AAA)
- Service Center Medien (SCM)
- Hochschul-Rechenzentrum (HRZ)
- Universitätsarchiv
Bibliothek
Die Universitätsbibliothek befindet sich in der kompletten 1. Etage des Uni-Hauptgebäudes (über alle Gebäudeflügel verteilt). Sie ist mit einem Bestand von weit über 2,1 Millionen Büchern überdurchschnittlich ausgestattet.
2008 wurden in einigen Gebäudekomplexen Asbest gefunden. Nach einer Sanierung und zahlreichen Raumluftproben wurden die Bibliotheken wieder freigegeben und Beschränkungen der Öffnungszeiten aufgehoben.[15] [16] [17]
Ästhetisches Zentrum
Seit Juli 2003 besteht das Ästhetische Zentrum an der Universität. Das Ästhetische Zentrum bildet für die vielfältigen künstlerischen und kulturellen Aktivitäten der Universität einen gemeinsamen institutionellen Rahmen. Es ist zum einen ein Dienstleistungszentrum für das Management einzelner Aufgaben und Projekte, zum anderen ein Forum, in welchem das ästhetische Engagement und die kulturelle Identität der Universität konzeptuell bedacht und weiterentwickelt werden.
Sonstige zentrale Einrichtungen
Die Universität besitzt noch eine Anzahl weitere kleiner zentraler Einrichtungen, diese sind unter anderem:
- Hertz 87,9, einen eigener Radiosender, welcher rund um die Uhr sendet und in weiten Teilen des Stadtgebietes zu empfangen ist
- ein Internationales Begegnungszentrum (IBZ), welches Unterkünfte für Gastwissenschaftler zur Verfügung stellt
- eine Betriebskita für die Kinder der Mitarbeiter der Universität
Wissenschaftliche Zeitschriften
Auswahl:
- Zeitschrift für Soziologie (ZfS)
- Neue Praxis
- International Journal of Conflict and Violence
Sonderforschungsbereiche
An der Universität Bielefeld gibt es mehrere von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereiche (SFB), das heißt langfristige Forschungsprojekte, bei denen Wissenschaftler aus mehreren Arbeitsgruppen und Disziplinen zusammenarbeiten, um neue Erkenntnisse zu einem eingegrenzten Thema zu erlangen:
SFB 360 | Situierte künstliche Kommunikatoren[18] (1993–2005) | |
Sprecher: | Gert Rickheit | |
Beteiligt: | Technische Fakultät Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft |
SFB 584 | Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte[19] (seit 2001) | |
Sprecher: | Willibald Steinmetz | |
Beteiligt: | Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie Fakultät für Soziologie Fakultät für Rechtswissenschaft Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft |
SFB 613 | Physik von Einzelmolekülprozessen und molekularer Erkennung in organischen Systemen[20] (seit 2002) | |
Sprecher: | Dario Anselmetti | |
Beteiligt: | Fakultät für Physik Fakultät für Chemie Fakultät für Biologie |
SFB 673 | Alignment in Communication[21] (seit 2006) | |
Sprecher: | Ipke Wachsmuth | |
Beteiligt: | Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Technische Fakultät |
SFB 701 | Spektrale Strukturen und Topologische Methoden in der Mathematik[22] (seit 2005) | |
Sprecher: | Friedrich Götze | |
Beteiligt: | Fakultät für Mathematik |
SFB 882 | Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten[23] (seit 2011) | |
Sprecher: | Martin Diewald | |
Beteiligt: | Fakultät für Soziologie |
Daneben ist die Universität Bielefeld an einem weiteren Sonderforschungsbereich beteiligt:[24]
SFB 686 | Modellbasierte Regelung der homogenisierten Niedertemperatur-Verbrennung[25] (seit 2006) | |
Federführung: | Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen | |
Beteiligt: | Fakultät für Chemie, Katharina Kohse-Höinghaus |
Personen
Rektoren
Amtszeit | Name | Fachbereich/Fakultät |
---|---|---|
1969–1970 | Ernst-Joachim Mestmäcker | Rechtswissenschaft |
1970–1992 | Karl Peter Grotemeyer | Mathematik |
1992–1996 | Helmut Skowronek | Psychologie und Sportwissenschaft |
1996–2001 | Gert Rickheit | Linguistik und Literaturwissenschaft |
2001–2009 | Dieter Timmermann | Pädagogik |
seit 2009 | Gerhard Sagerer | Informatik[26] |
Leibniz-Preisträger
Der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ist der international höchstdotierte wissenschaftliche Förderpreis und wird seit 1985 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft an in Deutschland arbeitende Wissenschaftler verliehen. Insgesamt wurden acht Wissenschaftler der Universität Bielefeld mit diesem Preis ausgezeichnet:
Jahr | Name | Forschungsgebiet | Anmerkung |
---|---|---|---|
1992 | Thomas Zink | Mathematik | gemeinsam mit Christopher Deninger (Universität Münster) Michael Rapoport (Universität Wuppertal) Peter Schneider (Universität zu Köln) |
1994 | Adrienne Héritier, Helmut Willke | Soziologie/Politikwissenschaft | |
1998 | Ute Frevert | Neuere Geschichte | |
2000 | Gertrude Lübbe-Wolff | Öffentliches Recht | |
2001 | Helge Ritter | Neuroinformatik | |
2007 | Bernhard Jussen | Mittelalterliche Geschichte | |
2008 | Martin Carrier | Wissenschaftsphilosophie |
Ehrensenatoren[27]
- 1983 Eberhard Freiherr von Medem (1913–1993), Ministerialdirigent a. D. im Kultusministerium, Mitglied des Gründungsausschusses der Universität
- 1983 Ernst-Joachim Mestmäcker (geb. 1926), Rechtswissenschaftler, Mitglied des Gründungsausschusses der Universität und Gründungsrektor
- 1983 Paul Mikat (1924–2011), Rechtswissenschaftler, Kultusminister NRW und Vorsitzender des Gründungsausschusses der Universität
- 1983 Helmut Schelsky (1912–1984), Soziologe, "Planer" der Universität und Mitglied des Gründungsausschusses der Universität
- 1989 Eberhard Firnhaber (geb. 1927), Mitglied des Gründungsausschusses und Kanzler der Universität
- 1989 Hartmut von Hentig (geb. 1925), Pädagoge und Publizist
- 1989 Reinhart Koselleck (1923–2006), Historiker und Mitglied des Gründungsausschusses der Universität
- 1989 Werner Maihofer (1918–2009), Rechtswissenschaftler, Politiker und Bundesminister
- 1992 Karl Peter Grotemeyer (1927–2007), Mathematiker, Rektor der Universität
- 1994 Dietrich Storbeck (1927–1997), Soziologe
- 1994 Erich Christian Schröder (1927–2007), Philosoph
- 1996 Niklas Luhmann (1927–1998), Soziologe
- 1998 Johannes Rau (1931–2006), Wissenschaftsminister und Ministerpräsident NRW, Bundespräsident
- 2004 Hans-Ulrich Wehler (geb. 1931), Historiker
- 2009 Franz-Xaver Kaufmann (geb. 1932), Soziologe
Ehrenpromotionen[28]
- 1977 Hans Rosenberg, Geschichtswissenschaftler
- 1979 F. Albert Cotton, Chemiker
- 1980 Norbert Elias, Soziologe
- 1982 Hans Petersson, Mathematiker
- 1985 Manfred Eigen, Chemiker
- 1986 Katharina Heinroth, Biologin
- 1987 Horst Rollnik, Physiker
- 1988 Harald Weinrich, Linguist
- 1989 Reinhard Selten, Wirtschaftswissenschaftler
- 1990 Chaim Seeligmann, Pädagoge
- 1991 Horst Albach, Wirtschaftswissenschaftler
- 1992 Herbert W. Roesky, Chemiker
- 1992 Bernard Weiner, Psychologe
- 1994 Gerhard A. Ritter, Historiker
- 1998 Jean-Marie Lehn, Chemiker
- 1999 Grigori Alexandrowitsch Margulis, Mathematiker
- 1999 Ernst-Wolfgang Böckenförde, Jurist
- 1999 Jochen Abraham Frowein, Jurist
- 2000 Edmond Malinvaud, Wirtschaftswissenschaftler
- 2001 Friederike Mayröcker, Schriftstellerin
- 2001 Harold Kroto, Chemiker
- 2003 Paul Wühr, Schriftsteller
- 2003 Stanisław Lem, Schriftsteller
- 2004 Leonid Hurwicz, Wirtschaftswissenschaftler
- 2006 Michael Krüger, Schriftsteller
- 2006 John W. Meyer, Soziologe
- 2009 Werner Maihofer, Jurist, Bundesminister a.D.
- 2009 Ernst-Joachim Mestmäcker, Jurist
- 2009 Harm Peter Westermann, Jurist
- 2010 Sigrid Löffler, Publizistin
- 2011 Heinrich Niemann, Informatiker
- 2011 Martha C. Nussbaum, Philosophin
- 2011 Nicholas B. Davies, Biologe
- 2011 Wolfgang Wiltschko, Biologe
Ehrenbürger[29]
- 1985 Ernst Graumann (1913–1991), Regierungspräsident des Regierungsbezirks Detmold und Vorsitzender der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 1985 Herbert Hinnendahl (1914–1993), Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld und Vorsitzender der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 1985 Heinz-Robert Kuhn (1909–1998), Oberstadtdirektor der Stadt Bielefeld
- 1996 Harro Heim, Direktor der Universitätsbibliothek Bielefeld
- 1996 Gerd Seidensticker, Leiter des Unternehmens Seidensticker und Vorsitzender der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 2000 Karen Leffers, Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Vereins zur Förderung ausländischer Studenten in Bielefeld, Mitglied des Kuratoriums der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 2000 Walter Stich, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Detmold und Vorsitzender des Kuratoriums der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 2005 Helmut Steiner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft, Lehrbeauftragter und Honorarprofessor an der Universität Bielefeld
Traditionen
Finnbahn-Meeting
Seit 1982 findet jährlich am letzten Mittwoch im Mai auf einer eigens für diesen Zweck angelegten Finnbahn ein Staffellaufwettbewerb von Angehörigen der universitären Einrichtungen statt. Bei diesem im Rahmen des Lehrprogramms der Sportwissenschaften organisierten Wettbewerb treten etwa 35 Zehnerteams über eine Distanz von 10 km gegeneinander an.
Nacht der Klänge
Jedes Jahr im Juni findet seit 2004 die Nacht der Klänge statt, bei der über das ganze Unigebäude verteilt (vom Schwimmbad bis zur Mensa, vom Keller bis zum 10. Stock) musikalische Gruppierungen der unterschiedlichsten Art auftreten. Etwa 500 Mitwirkende bieten 10.000 Besuchern ihre Künste dar.
Westend-Party
Jeweils am ersten Mittwoch der Vorlesungszeit jedes Semesters findet im Westend der zentralen Unihalle die größte Studierendenparty des Semesters mit über 10.000 Gästen statt. Sie wird abwechselnd von Studierenden der Fachschaften für Wirtschaftswissenschaften (Wiwi), Sportwissenschaften und Rechtswissenschaft organisiert.
Studiengebühren
Auf der Grundlage des Gesetzes zur Sicherung der Finanzierungsgerechtigkeit im Hochschulwesen (HFGG), dem Studienbeitragsgesetz, vom 16. März 2006 hat der Senat der Universität Bielefeld in seiner Sitzung am 12. Juli 2006 erstmals eine Studienbeitragssatzung beschlossen, in der die Studienbeiträge nach Länge des bereits absolvierten Studiums gestaffelt waren. Die unterschiedliche Höhe der Studienbeiträge verstieß jedoch nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Minden vom 1. Juni 2007 gegen den im Artikel 3 des Grundgesetzes festgelegten Gleichheitsgrundsatz. Daher wurde am 4. Juli 2007 eine neue Übergangs-Studienbeitragssatzung (10. Juli 2007) verabschiedet. Danach wurden grundsätzlich Studienbeiträge in Höhe von 350 Euro für alle Studierenden ab dem Wintersemester 2007/08 bis einschließlich Sommersemester 2009 erhoben. In der Sitzung am 4. Februar 2009 hat der Senat der Universität die Höhe der Studienbeiträge von 350 Euro bestätigt, sodass ab dem Wintersemester 09/10 diese Regelung unbefristet galt. Der NRW-Landtag hat am 24. Februar 2011 die Abschaffung von Studiengebühren und deren Ersatz durch entsprechende Landesmittel für die Hochschulen mit den Stimmen der SPD, Grünen und Linken beschlossen. Seit dem Wintersemester 2011/2012 werden keine Studiengebühren mehr erhoben.
Als an der Universität Bielefeld zum Wintersemester 2006/07 Studienbeiträge eingeführt werden sollten, protestierten zahlreiche Studierende und besetzten das Rektorat und die Unihalle jeweils für einen Monat. Zahlreiche Gruppen und Privatpersonen, bspw. Konstantin Wecker, zeigten sich daraufhin solidarisch mit den protestierenden Studierenden. Des Weiteren kam es zu großen Protestaktionen wie der Wanderausstellung, die in der Universität Paderborn startete und nun über Bielefeld nach Münster weitergeleitet wurde. Die Besetzung war allerdings auch unter den Studierenden umstritten: Viele Studierende teilten zwar die ablehnende Haltung der Besetzer gegenüber Studiengebühren, zweifelten aber angesichts der universitären Strukturen an der Wirksamkeit der Besetzung. Bei einer durch den AStA und das StuPa durchgeführten Urabstimmung votierten ca. 94 Prozent der Abstimmenden gegen die Einführung von Studiengebühren an der Bielefelder Universität und gaben somit den verantwortlichen Studierenden auf politischer Ebene Rückendeckung. Die Wahlbeteiligung betrug 22,4 Prozent. Dies sind ca. 10% mehr als bei den jährlichen Wahlen zum Studierendenparlament.
Im Juli 2006 stürmten Studierende die Senatssitzung zur formellen Beschließung der Studienbeiträge, dabei kam ein Generalschlüssel zum Uni-Hauptgebäude abhanden. Die Studierenden sollten durch mehrere „Ringe“ des Sicherheitsdienstes gehindert werden, an der öffentlichen Sitzung teilzunehmen. In den Wochen nach der Senatssitzung wurden neben anderen Straftaten mehrfach Toiletten im Universitätsgebäude und der Privatwagen des Rektors Dieter Timmermann durch Brandlegung beschädigt - die Polizei ermittelte unter anderem auch gegen einen Mitarbeiter des Prodiac-Sicherheitsdienstes der Universität.
Verkehrsanbindung
Die Universität ist aus der Innenstadt mit der Stadtbahn erreichbar:
- Linie 4 Lohmannshof – Universität – Hauptbahnhof – Jahnplatz – Rathaus.
Die Stadtbuslinie 31 bedient die Ortsteile Gellershagen und Schildesche. In Babenhausen Süd (Stadtbahn) bestehen Anschlüsse in Richtung Jöllenbeck, Enger und Spenge. An der Wertherstraße (kurzer Fußweg) verkehren die Regionalbuslinien 21 und 62 nach Werther und Borgholzhausen. Außerdem besteht mit der Nachtbuslinie N1 Anschluss an das Nacht- und Frühverkehrsnetz (Sonntags bis 8.30 Uhr).
Siehe auch
Literatur
- Zwischenstation: Universität Bielefeld 1979. - Bielefeld: Pfeffer, 1979.
- Die humane Universität. Bielefeld 1969–1992: Festschrift für Karl-Peter Grotemeyer / hrsg. von Andreas Dress; Eberhard Firnhaber; Hartmut von Hentig; Dietrich Storbeck. - Bielefeld: Westfalen-Verlag, 1992.
- Reformuniversität Bielefeld: 1969–1994. Zwischen Defensive und Innovation / hrsg. von Peter Lundgreen. - Bielefeld: Verlag f. Regionalgeschichte, 1994.
- Martin Löning, Gerhard Trott: Die Universität Bielefeld. Eine Geschichte in Bildern. - Erfurt: Sutton Verlag, 2003. ISBN 3-89702-628-7.
- Veit Mette: Universität Bielefeld. Ebene 0. (deutsch-englisch = Level 0) / hrsg. von Ulrike Davy und Heike Piehler. Mit einer Einf. von Walter Kellein. - Bielefeld / Leipzig : Kerber-Verlag, 2007.
Weblinks
- AStA der Universität Bielefeld
- CoR-Lab der Technischen Fakultät
- Fachschaften der Universität Bielefeld
- hertz 87,9 - Campusradio Bielefeld
- Hochschulgruppen an der Universität Bielefeld
- Universität Bielefeld
Referenzen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Zahlen-Daten-Fakten der Universität
- ↑ http://www.timeshighereducation.co.uk/world-university-rankings/
- ↑ Campus Bielefeld 2025
- ↑ http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/mammutaufgabe_modernisierung_der_universit%C3%A4t_bielefeld
- ↑ Pressemitteilung der Universität Bielefeld vom 17. Oktober 2012, abgerufen am 19. Oktober 2012
- ↑ http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/fakultaet/4_was_besonders.html/
- ↑ http://www.svr-gesundheit.de/
- ↑ http://www.uni-bielefeld.de/soz/fakultaet/
- ↑ http://www.cebitec.uni-bielefeld.de/
- ↑ http://www.cit-ec.de/
- ↑ http://www.cor-lab.de/
- ↑ https://www.uni-bielefeld.de/cias/
- ↑ http://www.uni-bielefeld.de/iwt
- ↑ http://www.uni-bielefeld.de/%28en%29/theologie/forschung/religionsforschung/
- ↑ Informationsseiten der Universität Bielefeld zu den Asbestfunden ab März 2008
- ↑ uni.aktuell: Fünf von acht Teilbibliotheken kehren zum regulären Betrieb zurück
- ↑ uni.aktuell: Auch Bibliothek in den Bauteilen U und V freigegeben
- ↑ http://www.sfb360.uni-bielefeld.de/ – Informationen zum SFB 360
- ↑ http://www.uni-bielefeld.de/geschichte/sfb584/ – Informationen zum SFB 584
- ↑ http://www.uni-bielefeld.de/sfb613/ – Informationen zum SFB 613
- ↑ http://www.sfb673.org/ – Informationen zum SFB 673
- ↑ http://www.math.uni-bielefeld.de/sfb701/ – Informationen zum SFB 701
- ↑ http://www.sfb882.uni-bielefeld.de/ – Informationen zum SFB 882
- ↑ Statistisches Jahrbuch der Universität Bielefeld 2006, Redaktionsschluss: 20. Juni 2006
- ↑ http://www.sfb686.rwth-aachen.de/ – Informationen zum SFB 686
- ↑ Professor Gerhard Sagerer tritt Amt als Rektor an. In: uni.aktuell. Universität Bielefeld, 1. Oktober 2009, abgerufen am 2. Oktober 2009.
- ↑ Liste aller Ehrensenatoren der Universität Bielefeld
- ↑ Liste aller Ehrenpromotionen der Universität Bielefeld
- ↑ Liste der Ehrenbürger auf der Internetseite der Universität Bielefeld, abgerufen am 3. August 2011
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Universität Bielefeld aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |