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Universität Paderborn
Universität Paderborn | |
---|---|
Motto | Die Universität der Informationsgesellschaft |
Gründung | 1972 |
Trägerschaft | Land Nordrhein-Westfalen (staatlich) |
Ort | Paderborn |
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Präsident | Nikolaus Risch |
Studenten | 19.410 (WS 2013/14)[1] |
Mitarbeiter | 2.112[2] |
davon Professoren | 196[2] |
Jahresetat | 184 Mio.€ (2013, laut Wirtschaftsplan inkl. Drittmittel)[2] |
Netzwerke | Netzwerk Mittelgroße Universitäten |
Website | www.uni-paderborn.de |
Die Universität Paderborn in Paderborn, Deutschland, ist eine 1972 gegründete Universität in Nordrhein-Westfalen.
Überblick
Die Universität Paderborn ist eine Campusuniversität mit ca. 19.400[1] Studenten (Stand: Wintersemester 2013/2014) und gehört damit zu den mittelgroßen Universitäten in Deutschland. Die Universität Paderborn hat 196 Professuren, 1.196 wissenschaftliche Mitarbeiter und 720 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter (inkl. Auszubildende). Sie bietet 60 Studiengänge.[2]
Im Jahre ihrer Gründung studierten an der Universität Paderborn 2.500 Studierende. Diese Zahl ist bis heute auf ca. 18.550 angestiegen, wobei vor allem im Wintersemester 2011/12 die Zahl um rund 2000 Studenten von 15.228 anstieg.[2] Zum Doppelabiturjahrgang im WS 2013/14 gab es rund 3.400 Studienanfänger, was im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um rund drei Prozent bedeutet.
Der Forschungsschwerpunkt liegt einerseits in den Bereichen Informatik, Wirtschaft, Technik und Mathematik und andererseits in den Geistes- und Sozialwissenschaften (hier vor allem in Anglistik, Geschichte, Kulturerbe und Germanistik).
Von besonderer Bedeutung ist das Fach Informatik, das im Hochschulranking 2006[3] des CHE/Die Zeit in der Gesamtbewertung zu den ersten drei Fakultäten in Deutschland gehört. Die Wirtschaftsinformatik der Universität Paderborn zählt laut den CHE-Rankings 2005 und 2014 ebenfalls zur vordersten Gruppe. Im gleichen Ranking von 2005 liegt auch das Fach Anglistik/Englisch auf einem der ersten Plätze. Ebenso belegte die Universität im Förder-Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2006 im Bereich Elektrotechnik, Informatik, Systemtechnik eine Platzierung im Spitzenfeld. Die Universität Paderborn konnte im Jahr 2010 mit 37,6 Mio. Euro an Forschungsdrittmitteln planen.[2] Wegen der großen Nachfrage nach Studienplätzen wurden seit dem Wintersemester 2006/2007 an der Universität Paderborn 43 Studiengänge mit einem Numerus clausus (NC) belegt, welcher zum Teil in einzelnen Fächern sehr hoch ausfällt.
Geschichte
Die am 1. August 1972 als Gesamthochschule wiedergegründete Universität Paderborn, die neben der Universität mehrere Fachhochschulabteilungen umfasste, wurde 2002 ausschließliche Universität.
Bereits für das 8. Jahrhundert lässt sich eine karolingische Domschule nachweisen. Im Jahr 1614 gründete Dietrich IV. von Fürstenberg eine Universität in Paderborn, die älteste in Westfalen. Hier lehrte einige Jahre Friedrich Spee von Langenfeld, der mit seiner Cautio criminalis für seinen Einsatz gegen die Hexenverfolgung berühmt wurde. Die Hochschule besteht heute in Form der Theologischen Fakultät weiter.
Die Gründung 1972 als Universität-Gesamthochschule war ein Zusammenschluss aus der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe (PH) und vor allem der Fachhochschule Südost-Westfalen, in der die staatlichen Ingenieurschulen Paderborn, Höxter, Meschede und Soest sowie die Höhere Wirtschaftsfachschule Paderborn und die Soester Ingenieurschule für Landbau zusammengefasst worden waren. Sie kam auf Initiative der Ratsfrau Ellen Rost, des PH-Institutsdirektors Helmar Gunter Frank und des Paderborner Computerpioniers Heinz Nixdorf zustande. Nixdorf verhalf dabei der Universität zu einem internationalen Forschungsschwerpunkt in Informatik.
Im Jahre 1790 wurde die Normalschule in Paderborn zur Lehrerausbildung gegründet. Im Dezember 1946 entstand die Pädagogische Akademie für Lehrerbildung in Paderborn, die im Jahr 1962 in eine Pädagogische Hochschule (PH) umgewandelt wurde. Diese wurde 1965 zu einer der fünf Abteilungen der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe.
Die Ingenieurschule für Bauwesen in Höxter ging zurück auf die 1864 in Höxter errichtete Baugewerkschule. Sie war die erste ihrer Art in Preußen. 1963 wurde die Ingenieurschule Paderborn mit den Fächern Maschinenbau und in der Verfahrens- und Elektrotechnik vorbereiteten. Die gleichen Fächer bot auch die Ingenieurschule in Soest, die 1964 mit einer Außenstelle in Meschede gegründet wurde, an. Im Jahr 1968 wurde der Standort in Meschede als Ingenieurschule für Maschinenbau selbständig.[4]
Die von Anfang an bestehende Verbindung zwischen Heinz Nixdorf und der Universität Paderborn fand 1987 Ausdruck in der Gründung des Heinz Nixdorf Instituts (HNI). Dieses interdisziplinäre Forschungsinstitut ist eine der zentralen Forschungseinrichtungen der Universität.
Die Zahl der Studierenden stieg von anfangs 4.400 im Wintersemester 1972/73 rasch an. Obwohl die ehemaligen Fachhochschulabteilungen in Höxter, Meschede und Soest mittlerweile in eigenständigen Hochschulen aufgegangen sind, ist die Zahl der Studierenden im Wintersemester 2012/13 auf rund 18.500 angestiegen.
Die Universität hat mehrere Träger des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hervorgebracht. Weltweites Aufsehen erregte der von dem rumänischen Mathematiker Preda Mihăilescu an der Universität Paderborn im April 2002 vorgelegte Beweis der Catalan’schen Vermutung, die auf den belgischen Mathematiker Eugène Charles Catalan (1814–1894) zurückgeht. Letzterer formulierte im Jahr 1844 die Annahme, dass sich ausschließlich die beiden Potenzen und um den Wert 1 unterscheiden.
Jahr | Preisträger | Lehrstuhl |
---|---|---|
1992 | Burkhard Monien und Friedhelm Meyer auf der Heide |
Theoretische Informatik |
2002 | Frank Vollertsen | Umformende und spanende Fertigungstechnik |
2011 | Christine Silberhorn | Quantenoptik |
Von wissenschaftlicher Bedeutung ist auch das an die Germanistik der Universität Paderborn angeschlossene Institut zur Erforschung der berühmten Fürstlichen Bibliothek Corvey in Höxter, in der August Heinrich Hoffmann von Fallersleben gearbeitet hat.
Von internationaler Bedeutung ist ebenso die an der Universität Paderborn angesiedelte Koordinierungsstelle (einschließlich einer Forschungsprofessur) für das UNESCO-Weltkulturerbe.
Im Oktober 2004 erhielt die Universität den Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie „Regional“ für ihre Kameraüberwachung in Hörsälen und Rechnerpools.[5]
Am 25. April 2007 wählte die Universität Paderborn als erste Hochschule Nordrhein-Westfalens gemäß dem Hochschulfreiheitsgesetz einen Hochschulrat. Dieser besteht aus Hubertus Benteler, Herbert Hanselmann (dSPACE GmbH), Gertrud Höhler (Publizistin, Politik- und Unternehmensberaterin), Jutta Langenbacher-Liebgott (Universität Paderborn), Friedhelm Meyer auf der Heide (Universität Paderborn), Winfried Schulze (Ludwig-Maximilians-Universität München), Leena Suhl (Universität Paderborn) sowie Klaus Töpfer (Bundesumweltminister a. D., Leiter des UN-Umweltprogramms a. D.).[6]
Der Innovationspreis des Landes Nordrhein Westfalen wurde 2008 in der Kategorie Innovation an die beiden Paderborner Professoren Reinhold Noé und Ulrich Rückert auf Grund ihrer Forschungen zur optischen Nachrichtentechnik verliehen.
Fakultäten
- I Fakultät für Kulturwissenschaften
- II Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
- Department Management
- Department Taxation, Accounting and Finance
- Department Wirtschaftsinformatik
- Department Economics
- Department Wirtschaftspädagogik
- Department Recht
- III Fakultät für Naturwissenschaften
- Department Physik
- Department Chemie
- Department Sport und Gesundheit
- IV Fakultät für Maschinenbau
- Institut für Mechatronik und Konstruktionstechnik
- Institut für Prozess- und Werkstofftechnik
- Institut für Energie- und Verfahrenstechnik
- Institut für Kunststofftechnik
- V Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik
Einrichtungen und Institute
Die Universität hat in unterschiedlichen Organisationsformen zentrale wissenschaftlichen Einrichtungen, zentrale Betriebseinheiten, Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs und Forschergruppen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), weitere Graduiertenschulen und -programme, ein An-Institut, Fraunhofer Institute, Joint Ventures, Kooperationen mit anderen Hochschulen, Interdisziplinäre Foren und weitere Einrichtungen gebildet.[7]
Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen
- Center for Optoelectronics and Photonics (CeOPP)
- Heinz Nixdorf Institut (HNI)
- Institut für Polymere Materialien und Prozesse (PMP)
- Kompetenzzentrum für Nachhaltige Energietechnik (KET)
- Musikwissenschaftliches Seminar Detmold/Paderborn
- Paderborn Institute for Advanced Studies in Computer Science and Engineering (PACE)
- Paderborn Institute for Scientific Computation (PaSCo)
- Paderborner Zentrum für Paralleles Rechnen (PC2)
- Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ)
Zentrale Betriebseinheiten
Zentrale Betriebseinheiten der Universität sind die Universitätsbibliothek Paderborn, Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) und die zentrale Studienberatung.
Universitätsbibliothek
Die Universitätsbibliothek (UB) hat die Aufgabe, die Forschung, Lehre und Studium der Universität Paderborn mit wissenschaftlicher Literatur und Information zu versorgen. Zu diesem Zweck baut sie lokale Informationsbestände auf, bietet Zugriff auf weltweit vorhandene für die Hochschule relevante Information, sorgt für Zugänglichkeit und Lieferung benötigter Dokumente und fördert durch Beratung und Schulung die Kompetenz zur Informationsnutzung und zum elektronischen Publizieren.
Im nationalen Bibliotheksranking Bibliotheksindex für Wissenschaftliche Bibliotheken (BIX-WB) erreichte sie gute Plätze. Einen der vorderen Plätze aller Universitätsbibliotheken in Deutschland belegt sie bezüglich ihres Bestands an elektronischen Medien. Zudem ist sie für ihre langen Öffnungs- und Ausleihzeiten bekannt.[8]
Zentrum für Informations- und Medientechnologien
Das Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) hat die Aufgabe, den Einsatz von Medien und Mediensystemen einschließlich der zentralen Kommunikations- und Datenverarbeitungsinfrastruktur in Forschung, Lehre, Studium, wissenschaftlicher Weiterbildung und Verwaltung an der Hochschule technisch und organisatorisch zu ermöglichen und zu betreuen. Das IMT umfasst die Bereiche Informationstechnik, Medientechnik, Schulungen (doIT) und Notebook-Café (NBC).
Das im Eingangsbereich der Universitätsbibliothek gelegene Notebook-Café bietet den Studierenden Support zum PC und Notebook. Das Team von doIT organisiert Schulungen u. a. zur Internetsicherheit sowie zu Software.
Der Bereich Medientechnik betreut u. a. die medientechnische Ausstattung von Hörsälen und Seminarräumen. Außerdem haben Studierende die Möglichkeit, Filme zu drehen, sie zu schneiden und zu vertonen. Kameras, Schnittplätze stellt das IMT zur Verfügung. Auch Hörfunkbeiträge können realisiert werden. So werden u. a. das studentische Campusradio L’UniCo und der Radical Audio Pool unterstützt.
Der Bereich Informationstechnik sorgt u. a. dafür, dass Studierende und Mitarbeitende der Uni mit ihren 10.000 Rechnern Zugang zum Internet haben. Das campusweite Funknetz ist flächendeckend mit 200 Access Points ausgebaut.
Sonderforschungsbereiche, Forschergruppen und Fraunhofer-Institute
Folgende Sonderforschungsbereiche der DFG sind an der Universität Paderborn eingerichtet:
- SFB 614 – Selbstoptimierende Systeme des Maschinenbaus
- SFB 901 – On The Fly Computing
- SFB/TR TRR 30 – Prozessintegrierte Herstellung funktional gradierter Strukturen auf der Grundlage thermo-mechanisch gekoppelter Phänomene
Außerdem ist die Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit der Bezeichnung Dynamik von Elektronentransferprozessen an Übergangsmetallzentren in biologischen und bioanorganischen Systemen an der Universität Paderborn angesiedelt.
Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt die Fraunhofer-Abteilung Advanced System Engineering (ASE) und die Fraunhofer-Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik an der Universität Paderborn.
Graduiertenkollegs, Graduiertenschulen und -programme
Folgende Graduiertenkollegs der DFG sind an der Universität Paderborn eingerichtet:
- Automatismen – Strukturentstehung außerhalb geplanter Prozesse in Informationstechnik, Medien und Kultur
- Mikro- und Nanostrukturen in Optoelektronik und Photonik
- Wissenschaftliches Rechnen: anwendungsorientierte Modellierung und Algorithmenentwicklung
Darüber hinaus bestehen folgende Graduiertenschulen und -programme
- Graduate School Applied Network Science: GSANS
- International Graduate School "Dynamic Intelligent Systems"
- Marie Curie Initial Training Network: SCALUS
- Kloster und Welt im Mittelalter
- Individuelle Förderung: Kompetenzentwicklung und -diagnostik in der beruflichen Bildung
- Islamische Theologie
An-Institut, sonstige Einrichtungen und interdisziplinäre Foren
Zur Erforschung der fürstlichen Bibliothek Corvey wurde das Corvey-Institut für Buch- und Bibliotheksgeschichte als An-Institut gegründet.
An weiteren Einrichtungen der Universität bestehen:
- doIT – Schulungen für Einsteiger
- Einblick! – Peer-Mentoring für Absolventinnen
- Familiengerechte Hochschule
- Frauen gestalten die Informationsgesellschaft
- Hochschulchor Unisono
- Hochschuldidaktik
- Hochschulorchester
- Institut für Begabungsforschung in der Musik (IBFM)
- Institut zur Interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens (IEMAN)
- Jean-Monnet Lehrstuhl
- Jenny-Aloni-Archiv
- Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik Mathematik
- Kompetenzzentrum Schreiben
- Mentoring für Doktorandinnen
- RailCab – Neue Bahntechnik Paderborn (NBP)
- Raum der Stille
- Studiobühne der Universität Paderborn
- Tutorenprogramm Kulturwissenschaften
- UNESCO Kompetenzzentrum
- Universitätsarchiv
- Verein für Geschichte an der Universität Paderborn
- Zentrum für Gender-Studien in Lehre und Forschung (ZG)
- Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK)
- Zentrum für Sprachlehre (ZfS)
Die Universität Paderborn betreibt die interdisziplinäre Foren Kulturphänomen Arbeit und das Umweltforum Mensch Umwelt Technik (MUT).
Joint Ventures mit Unternehmen
Mit Kooperationspartnern u.a. aus der Wirtschaft wurden folgende Projekte aufgelegt:
- C-LAB Cooperative Computing & Communication Laboratory – die Innovationswerkstatt von Atos und der Universität Paderborn
- DMRC – Ein Konsortium von Blue Production, Boeing, EOS Electro Optical Systems, Evonik Industries, Siemens, SLM Solutions, Stratasys, Stükerjürgen Aerospace Composites, Wilhelm Eisenhuth Präzisionsformenbau und der Universität Paderborn
- it’s OWL – BMBF-Spitzencluster Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe
- L-LAB – Projekt Forschung Licht, Public Private Partnership der Firma Hella und der Universität Paderborn
- s-lab – Software Quality Lab – Kompetenzzentrum für Software-Qualität der Universität Paderborn mit Capgemini, dSPACE, Hella, HJP Consulting, Orga Systems, Safran Morpho, s&n, UNITY, Wincor Nixdorf
Kooperationen mit Hochschulen und Institutionen
Die Universität kooperiert mit folgenden Hochschulen und Institutionen:
- Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät Qingdao
- Hochschule für Musik Detmold
- Theologische Fakultät Paderborn
- Verein zur Förderung von Innovation und Technologietransfer e.V. (FIT), Träger des Westfälischen Umwelt Zentrums (WUZ)
- Zukunftsmeile Fürstenallee
- Gemeinsame Graduate School mit dem Institut für industrielle Informationstechnik der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Lemgo
Campus
Warburger Straße
Der Hauptteil der Universität befindet sich in Paderborn zwischen der Warburger Straße und dem Pohlweg.
Die ältesten Gebäude stammen noch aus der Zeit der staatlichen Ingenieurschule und sind mit den Buchstaben P (P1–P7) bezeichnet.
Die Paderborner Universität wurde aber im Wesentlichen zusammen mit anderen Universitäten in NRW geplant, so dass sich ein ähnlicher Baustil und zum Teil gleiche Gebäude-Module auch bei den Universitäten Dortmund, Duisburg-Essen, Siegen und Wuppertal wiederfinden. Kern dieser Gebäude ist ein Quadrat, das im Uhrzeigersinn mit A bis D bezeichnet ist. An den Eckpunkten schließen sich weitere, nach außen zeigende Gebäude an, E, H und J. Die Bezeichnung der Gebäude leitet sich dabei von ihrer Position auf gedachten, konzentrischen Kreisen ab.[9] Das Gebäude E kam erst später als Verbindungsgebäude zum Gebäude N (das frühere FEoLL) hinzu.
Relativ neu ist das Gebäude W, an das sich das RailCab-Versuchsgelände anschließt. Im Januar 2006 wurde ein neues Gebäude P8 fertiggestellt. Das Gebäude F (Heinz Nixdorf Institut) befindet sich nicht auf dem Campus. Zum Wintersemester 2007 wurde darüber hinaus der neue Hörsaal G mit ca. 420 Sitzplätzen fertiggestellt.
Hinzu kommen verschiedene spezielle Gebäude, wie die Bibliothek (BI), die Mensa (ME) und das AudiMax (AM).
Das 2011 fertiggestellte K-Gebäude schließt im Nordosten an das J-Gebäude an und stellt seit Wintersemester 2010/11 weitere Laborplätze für Chemie-Studenten zu Verfügung. Das fiskalisch als Erweiterungsgebäude projektierte O-Gebäude wurde in der Nähe des Südrings auf dem ehemaligen Gelände des Campushotels (westlich des RailCab-Geländes) 2012 fertiggestellt.
Ziel ist es – neben der Schaffung zusätzlicher Wohneinheiten – ein integriertes Wohn-/Lern-Konzept seitens des Studentenwerks anzubieten, das sich vor allem an Bafög-Empfänger richtet.[10] Als weiteres spezielles, fachbezogenes Gebäude wurde die West-Erweiterung des NW-Gebäudes am 17. Dezember 2009 abgeschlossen. Die 2,8 Millionen Euro teure Aufstockung der Anbauhalle NW des Dekanats für Chemie bietet ab Mitte des Wintersemesters 2009/10 etwa 90 Studenten in drei Seminarräumen Platz, 40 Büros stehen forschenden Wissenschaftlern zur Verfügung. Die Modulbauweise sieht den Anschluss der Neubauhalle NW an das noch fertigzustellende, östlich gelegene K-Gebäude durch einen Durchgangstunnel über den Kernbereich des Gebäudeteiles J vor.[11]
Zudem wurden zum Wintersemester 2010/11 vier Zelte (Z1-Z4) nördlich des AudiMax aufgebaut; sie sollten einen Teil der aufkommenden Raumnot temporär abfangen. Sie boten jeweils 80 Studenten Platz und waren wie ein normaler Seminarraum ausgestattet.[12]
Fürstenallee
Ein weiterer Standort der Universität befindet an der Fürstenallee in Paderborn. Dort sind in ehemaligen Gebäuden der Nixdorf Computer-Hauptverwaltung das Heinz Nixdorf Institut und das C-LAB untergebracht. Weiterhin ist dort mit dem Heinz Nixdorf MuseumsForum das Computermuseum Paderborns untergebracht.
Ranking
Die Universität Paderborn belegte in Umfragen und bei Einstufungen (Rankings) im Bereich Informatik, ebenso wie in Englisch (Lehramt) mehrfach gute bis sehr gute Plätze. Im CHE-Hochschulranking von 2006,[13] das im ZEIT-Studienführer erschienen ist, erreichten die Bereiche Informatik und Englisch (Lehramt) vordere Plätze.
Das CHE Ranking 2014 platziert die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ebenso wie den Bereich Wirtschaftsinformatik in allen von Studierenden bewerteten Aspekten in der Spitzengruppe der bewerteten Hochschulen.[14] Die Masterstudiengänge der Fakultät Wirtschaftswissenschaften zeichnen sich durch große Wahlmöglichkeiten und Forschungsorientierung aus. [15] [16] [17]
Der Bereich Wirtschaftsinformatik konnte zum dritten Mal in Folge die Spitzengruppe erreichen, und dies in allen Kategorien. Im Jahr 2008 schlossen die Bachelor- und Masterstudiengänge Wirtschaftsinformatik im CHE-Ranking erneut gut ab.[18] Das Handelsblatt hat eine Studie im Bereich der Betriebswirtschaftslehre durchgeführt und hier einige Professoren der Universität Paderborn unter die Top 100 bzw. 200 der Betriebswirte Deutschlands eingestuft.[19] In den Rankings des Spiegel und des Stern erzielte die Universität Paderborn in diesen Bereichen gute Plätze. Ebenso belegte die Universität im Förder-Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2006 im Bereich Elektrotechnik, Informatik, Systemtechnik eine Platzierung im Spitzenfeld. Dies gilt ebenfalls für die Zahl der DFG-Bewilligungen pro Wissenschaftler in den Ingenieurswissenschaften.[20] Der Maschinenbau belegt den vierten Platz aller deutschen Maschinenbaufakultäten laut einer Einstufung der Zeitschrift „Karriere“.[21]
Schülerstudium
Deutschlandweit einmalig bietet die Universität Paderborn im Fach Chemie den besten 45 Schülern in einem mehrwöchigen und kostenlosen Intensivsommerkurs an, in Experimenten und Vorlesungen chemisches Wissen zu erwerben. Ein entsprechendes Zertifikat wird bei einem späteren Chemiestudium an der Universität Paderborn als erstes Semester anerkannt, so dass dann sofort ab dem zweiten Semester Chemie in Paderborn studiert werden kann.
Zugang mit Fachhochschulreife
Gemäß § 49, Absatz 10 des Hochschulfreiheitsgesetzes des Landes NRW steht es den nordrhein-westfälischen Universitäten frei, in ihren Prüfungsordnungen von bestimmten Erfordernissen bei der Einschreibung, wie beispielsweise der Allgemeinen Hochschulreife, abzusehen. An der Universität Paderborn wird in bestimmten, vorrangig naturwissenschaftlich-technischen und zugleich zulassungsfreien Studiengängen dadurch das Studium mit Fachhochschulreife ermöglicht. Dazu ist eine mindestens durchschnittliche Fachhochschulreife und das Durchlaufen einer Eignungsprüfung erforderlich, die eine Allgemeinbildung auf Hochschulniveau feststellen soll. Bei der Eignungsprüfung werden Kenntnisse in Deutsch, Englisch und Mathematik schriftlich geprüft sowie eine fachliche Eignung festgestellt.
Zum Wintersemester 2013/14 war die Zulassung in folgenden Studiengängen möglich:[22]
- Chemie (Bachelor)
- Computer Engineering (Bachelor)
- Elektrotechnik (Bachelor)
- Informatik (Bachelor)
- Mathematik (Bachelor)
- Physik (Bachelor)
- Technomathematik, Schwerpunkt Maschinenbau (Bachelor)
- Technomathematik, Schwerpunkt Elektrotechnik (Bachelor)
- Wirtschaftsinformatik, Schwerpunkt Elektrotechnik (Bachelor)
Studentische Selbstverwaltung
Die Studierendenschaft der Universität Paderborn bietet wie die meisten Studierendenschaften ihren Mitgliedern Beratungen und Service, wie beispielsweise eine kostenfreie Rechtsberatung durch Anwälte oder Beratung zum BAFöG. Weiterhin betreibt die Studierendenschaft den AStA-Copyservice, ein Druck- und Kopiersystem mit ca. 40 Geräten, größtenteils in Selbstbedienung, in der Universität sowie der Bibliothek. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität veranstaltet jährlich das AStA-Sommerfestival, zu dem zumeist 10.000 Besucher kamen und das damit eines der größten Unifestivals in Deutschland ist. Neben studentischen und regionalen Bands spielten dort Gruppen wie Wir sind Helden, Silbermond, Fettes Brot, Gentleman, Culcha Candela oder Juli.[23]
Das Studierendenparlament an der Universität Paderborn besteht aus 29 Sitzen und wird jährlich in personalisierter Listenwahl gewählt. Wähler stimmen dabei für eine Person einer Liste; die Sitzverteilung im Parlament errechnet sich aus dem Verhältnis der Stimmen für die Listen, die Reihenfolge der Kandidaten der einzelnen Listen nach deren Stimmenzahl.[24] Die Geschäfte der Studierendenschaft werden vom AStA in seinen Referaten geführt (unter anderem für die Bereiche Hochschulpolitik und Presse).Die Referate des AStA. Abgerufen am 25. April 2014.
Besonderes
Im Zuge der Umstellung auf eine neue zentrale Organisations-, Informations- und Aktionsplattform wurden zum Wintersemester 2009/2010 Studienanfänger mit einem Netbook ausgestattet.[25]
Alle 3 Jahre wird von der Universität Paderborn der Margarete-Schrader-Preis für Literatur verliehen.
Die Universität Paderborn besitzt mit der Domain uni-paderborn.de seit März 1988 eine der ersten 6 registrierten DE-Domains. [26]
Seit November 2009 sendet das Paderborner Campusradio L’UniCo im Stadtgebiet Paderborn auf der UKW-Frequenz 89,4 MHz.
Am 29. Oktober 2009 kam es wegen intransparenter Informationspolitik seitens der Uni-Führung zu massiven Studentenprotesten.[27] Sie erwirkten zunächst die Öffentlichkeit und Verlegung einer nur für die Presse vorgesehenen Konferenz, die dann am Abend im Audimax für über 1.000 Studenten und auch Lehrenden stattfand. Den Stellungnahmen folgten Diskussionen zwischen Verantwortlichen und Studierenden.
Die Hochschule betreibt zusammen mit der Qingdao Universität für Wissenschaft und Technik die Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät.[28]
Wohnheime
Dem Studentenwerk Paderborn gehören drei Wohnheimanlagen, die sich in unmittelbarer Nähe zum Universitätsgelände befinden. Die drei Wohnheimanlagen liegen im Vogeliusweg, im Mersinweg und im Peter-Hille-Weg. Sie umfassen insgesamt 1123 Wohnplätze. Am Pohlweg wurden 2010 und 2012 in unmittelbarer Campusnähe zwei neue Wohnheime für insgesamt 194 Studierende von einem Privatinvestor errichtet.
Ehrenbürger
Als Ehrenbürger können (in der Regel nicht der Universität angehörende) Personen ausgezeichnet werden, die der Hochschule in besonderer Weise verbunden sind. Bis zum Jahr 2011 wurden folgende Personen zu Ehrenbürgern ernannt:[29]
- 1973 - Josef Haupt, ehemals Leiter der staatl. Ingenieurschule für Maschinenwesen, Paderborn
- 1975 - René Lehmann, ehemaliger Präsident der Université du Maine
- 1978 - Helmut Bogdahn, ehemals Leiter der staatl. Ingenieurschule Höxter
- 1982 - Martin Stephani, ehemals Leiter der Hochschule für Musik Detmold
- 1989 - Herbert Schwiete, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Paderborn
- 1994 - Wilhelm Ferlings, ehemaliger Stadtdirektor der Stadt Paderborn
- 1994 - Renate Nixdorf, Witwe von Heinz Nixdorf
- 1999 - Wilhelm Lüke, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Paderborn und MdL a.D.
- 2000 - Craig Dean Willis, Präsident der Lock Haven University of Pennsylvania
Siehe auch
Literatur
- Elisabeth Fisch, Hartmut Vollmer (Hrsg.): Einblicke – Ausblicke. 25 Jahre Universität–Gesamthochschule Paderborn. Paderborn 1998.
- Paderborner Universitäts-Zeitschrift (PUZ). Nachrichten und Berichte aus der Universität Paderborn. Hrsg. vom Rektor der Universität Paderborn. Paderborn, Jg. 1 (1987)ff.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Studiengangstatistik Wintersemester 2013/2014, abgerufen am 16. Januar 2014 (PDF)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Kurzportrait der Universität, April 2013 (PDF; 2,8 MB)
- ↑ CHE-Ranking 2006: Spitzenplatz für Paderborner Informatik. Abgerufen am 25. April 2014.
- ↑ Überblick über die Geschichte der Universität Paderborn
- ↑ Big Brother Awards 2004, Kategorie Regional: Laudatio
- ↑ Senat der Universität Paderborn wählte am Mittwoch, 25. April 2007, Hochschulrat. Pressemeldung der Universität Paderborn, 25. April 2007
- ↑ Liste der Institute und Einrichtungen der Universität Paderborn, Stand 13. Juli 2012, abgerufen am 22. Oktober 2012
- ↑ Bibliotheksindex BIX 2008: Ergebnisse der Universitätsbibliothek Paderborn, abgerufen am 23. Juli 2008
- ↑ vgl. Lageplan der Universität Paderborn, abgerufen am 29. Juni 2011
- ↑ Universität Paderborn: Erster Spatenstich für neues Gebäude „K“ – Baumaßnahmen kosten insgesamt 21 Millionen Euro
- ↑ Universität Paderborn: Erweiterung und Neubau eines Gebäudes für die Chemie der Universität Paderborn in viermonatiger Rekordzeit fertig gestellt – Plan erfüllt: „Weihnachtsgeschenk“ für die Hochschule
- ↑ Universität Paderborn: Vier voll ausgestattete Zelte sollen im Wintersemester 2010/2011 auf der Rasenfläche am Audimax der Universität Paderborn für neue Raumkapazitäten sorgen
- ↑ Vgl. ranking.zeit.de: Universität Paderborn, abgerufen im April 2009
- ↑ http://ranking.zeit.de/che2014/de/fachbereich/300028?ab=3
- ↑ http://ranking.zeit.de/che2014/de/studiengang/18839
- ↑ http://ranking.zeit.de/che2014/de/studiengang/18838
- ↑ http://ranking.zeit.de/che2014/de/studiengang/25015
- ↑ ranking.zeit.de: Universität Paderborn / Wirtschaftsinformatik, abgerufen im April 2009
- ↑ Ranking Handelsblatt: Pressemitteilung der Universität Paderborn, abgerufen am 3. Februar 2011
- ↑ uni-paderborn.de: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) legt viertes Förder-Ranking deutscher Hochschulen vor: " … gehört Paderborn im Bereich Elektrotechnik, Informatik und Systemtechnik zu den ganz Großen…". Meldung vom 19. Oktober 2006
- ↑ uni-paderborn.de: Maschinenbau der Uni Paderborn in TOP-Position – Platz 4 von 30 Maschinenbaufakultäten an deutschen Universitäten. Meldung vom 12. Juni 2007
- ↑ Seite der Zentralen Studienberatung mit Informationen zum Studienangebot
- ↑ Universität Paderborn: Pressemitteilung zum AStA-Sommerfestival 2008, 6. Juni 2008
- ↑ Wahlordnung der Studierendenschaft der Universität Paderborn vom 30. Januar 2008
- ↑ Pressemitteilung der Universität Paderborn
- ↑ Pressemitteilung der DENIC eG vom 14. April 2008
- ↑ Vor-Ort-Bericht von hingesehen.net
- ↑ CDTF
- ↑ Universität Paderborn: Ehrenbürger der Universität Paderborn. 16. Dezember 2010, abgerufen am 14. April 2011.
Weblinks
- Universität Paderborn
- http://asta.upb.de/ – AStA Universität Paderborn
- Zeitung der Studierenden der Universität Paderborn
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