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Valpolicella (Wein)
Valpolicella-Weine sind italienische Weine aus dem Valpolicella-Gebiet in der Region Venetien. Die Spitzenexemplare können konzentrierte, komplexe Weine sein. Die meisten Valpolicellas sind jedoch leichte, angenehme Sommerweine, die einen leichten Nussgeschmack aufweisen und jung getrunken werden. Die Weine der Appellation sind: Valpolicella (DOC), Valpolicella Ripasso (DOC), Amarone della Valpolicella (DOCG) und Recioto della Valpolicella (DOCG).
Anbaugebiete
Das große Produktionsgebiet des Valpolicella umfasst drei Zonen:[1]
- Valpolicella Classico: fünf geografische Gebiete rund um die Ortschaften Sant’Ambrogio di Valpolicella, San Pietro in Cariano, Fumane, Marano und Negrar. Die Classico-Weine wachsen auf einer Höhe von 70 bis 400 m geschützt vor den kalten Nordwinden durch die Dolomiten und die Monti Lessini. Der nahegelegene Gardasee gewährt einen Temperaturausgleich.
- Valpolicella Valpantena verläuft über 12 km parallel zum Gebiet Valpolicella Classico und reicht bis in die Vororte von Verona
- Valpolicella Orientale: Das DOC-Gebiet schließt nördliche Stadtteile von Verona ein sowie die Täler um Illasi, Cazzano di Tramigna und Mezzane di Sotto
Von den DOC-Weinen (Valpolicella und Valpolicella Ripasso) wurden 2014 von 7282 Hektar Rebfläche 379.687 Hektoliter Wein erzeugt.[2]
Produktionsvorschriften
Die vorgeschriebenen Rebsorten sind: Corvina Veronese (45–95 %) und Rondinella (5–30 %). Weiterhin können bis maximal 25 % Rebsorten zugesetzt werden, die für den Anbau in der Provinz Verona zugelassen sind. Die Rebsorte Corvina Veronese kann dabei bis zu 50 % durch die Rebsorte Corvinone Veronese ersetzt werden.[3]
Die Bestimmungen über die Weinherstellung schreiben keine Verwendungspflicht für die Molinara-Traube mehr vor. Jetzt ist es den Winzern erlaubt, stattdessen kleinere Mengen anderer Rebsorten hinzuzufügen. In der Provinz Verona sind dazu folgende Sorten zugelassen: Sangiovese, Cabernet Franc, Negrara, Croatina und Oseleta.
Beschreibung
1. Valpolicella DOC[3]
- Farbe: rot, nach Alterung zu granatrot tendierend
- Geruch: weinig mit angenehmen Duft, zart, charakteristisch, bisweilen nach Bittermandeln
- Geschmack: Körper samtig, fruchtig, harmonisch
- Alkoholgehalt: mindestens 11 Volumenprozent, mit der Auszeichnung Riserva 12 %
- Gesamtsäure: mind. 5 g/l
- Trockenextraktgehalt: mind. 18 g/l, mit der Auszeichnung Riserva: 20 g/l
2. Valpolicella Superiore DOC
Die Qualität Superiore zeichnet sich durch einen niedrigen Säuregehalt und ein harmonisches Bouquet aus. Er sollte gut temperiert getrunken werden (16–17 °C)
3. Valpolicella Superiore Ripasso DOC
Beim Ripasso wird die Qualität Superiore mit dem Trester getrockneter Trauben vermischt. Dadurch erhält der Wein mehr Farbe, Duft und Zucker, wodurch er abermals gärt und folglich einen höheren Alkoholgehalt bekommt. Trinktemperatur: 17 °C.
4. Recioto DOCG
Der Recioto della Valpolicella entsteht aus Trauben, die mindestens 120 Tage auf speziellen Trocknungsvorrichtungen gelagert werden (siehe Strohwein) und dann erst verarbeitet wurden. Der Wein hat einen Alkoholgehalt von mindestens 14 %. Er hat eine kräftige, granatrote Farbe und ein Aroma, welches an Kirschen und Gewürze (Zimt, Nelken) erinnert. Der nicht vergorene Zucker sorgt für einen lieblichen, runden Geschmack.
5. Amarone DOCG
Auch für den Amarone werden getrocknete Trauben verwendet. Im Unterschied zum Recioto muss der fertige Wein mindestens zwei bis vier Jahre lagern. Bei noch längerer Lagerung entsteht die Qualität „Riserva“. Häufig wird Amarone im Eichenfass ausgebaut. Im Gegensatz zum Recioto sind hier fast alle Zucker vergoren und der Alkoholgehalt ist entsprechend hoch: 15–16 %. Amarone hat ein sehr dichtes und samtiges Aroma und gehört zu den wertvollsten Weinen Italiens. Trinktemperatur: 17–20 °C.
Weblinks
Literatur
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon, 3. überarbeitete Ausgabe. 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
- Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.
- Jacques Orhon: Le nouveau guide des vins d’Italie. Les editions de l’homme, Montreal 2007, ISBN 978-2-7619-2437-5.
Einzelnachweise
- ↑ Seite des Consortiums
- ↑ Weinbau in Zahlen 2014, (PDF, italienisch), auf federdoc.com
- ↑ 3,0 3,1 Produktionsvorschriften und Beschreibung, PDF (italienisch), auf consorziovalpolicella.it
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Valpolicella (Wein) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |