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Vera Tschechowa

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Vera Tschechowa, ca. 1959

Vera Tschechowa (eigentlich Vera Rust; * 22. Juli 1940 in Berlin; † 3. April 2024 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin.

Leben

Vera Tschechowa war die Tochter der Schauspielerin Ada Tschechowa und des Arztes Wilhelm Rust. Ihre Großmutter war die Schauspielerin Olga Tschechowa, ihr Großvater der russisch-amerikanische Schauspieler Michael Tschechow und ihr Urgroßonkel der russische Schriftsteller Anton Tschechow. Sie wuchs in Berlin auf.

Karriere

Nach der Schule besuchte Tschechowa für kurze Zeit die Kunstakademie, um Bühnenbildnerin zu werden. Sie entschied sich dann jedoch für den Schauspielberuf und nahm Unterricht bei Anne-Marie Hanschke und Ernst Fritz Fürbringer in München sowie bei Marlise Ludwig in Berlin. 1957 debütierte sie in dem Heinz-Erhardt-Film Witwer mit fünf Töchtern. Die erste Hauptrolle hatte sie im Film Das Mädchen mit den Katzenaugen. Bis in die 1990er Jahre hinein folgten bei Film und Fernsehen rund 50 weitere Rollen.

Ab 1959 spielte Tschechowa Theater an der Freien Volksbühne Berlin. Weitere Bühnenstationen waren unter anderem das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, das Düsseldorfer Schauspielhaus und das Theater Basel.

1980 gründete sie zusammen mit ihrem Ehemann Vadim Glowna die Atossa-Filmproduktion. Die Firma produzierte unter anderem Desperado City, bei dem Glowna auch Regie führte und der 1981 die Caméra d’Or als bester Debütfilm bei den Filmfestspielen von Cannes gewann, sowie 1984 die Dokumentation Tschechow in meinem Leben über die Künstlerdynastie der Tschechows.

Ab Anfang der 1990er Jahre war Tschechowa vor allem als Regisseurin von Dokumentationen tätig. Für verschiedene TV-Sender erstellte sie Porträts von Eduard Schewardnadse, Hans-Dietrich Genscher, Klaus Maria Brandauer, Katja Riemann, Armin Mueller-Stahl, Anthony Quinn, Michael Ballhaus sowie vom taiwanischen Regisseur Ang Lee und der iranischen Filmemacher-Familie Makhmalbaf.

Tschechowa wirkte als Zeitzeugin in dem Dokudrama Rex Gildo – Der letzte Tanz (2022) von Rosa von Praunheim mit.[1] Ebenfalls im Jahr 2022 erschien ihre Autobiographie Überwiegend heiter: Mein ziemlich bewegtes Leben.

Privates

In dem Haus Freseniusstr. 40 in München-Obermenzing lebte die junge Vera Tschechowa und wurde dort Anfang März 1959 von Elvis Presley besucht.[2]

Als Elvis Presley 1959 in Deutschland stationiert war, sah man die junge Schauspielerin einige Male zusammen mit dem Sänger.[3][4] Im Jahr 1960 hatte sie eine Beziehung mit Hartmut Reck, aus der ihr Sohn, der Filmkomponist Nikolaus Glowna, stammt. Vergeblich versuchte sie, Reck per Gerichtsbeschluss zur Ehe zu zwingen.[5]

Ihre Mutter Ada kam 1966 bei einem Flugzeugabsturz in Bremen ums Leben. Im Jahr 1967 heiratete Vera Tschechowa ihren Kollegen Vadim Glowna, der auch ihren Sohn adoptierte. Die Ehe wurde im Jahr 1991 geschieden.[6] 1971 beteiligte sie sich an der von Alice Schwarzer initiierten Medien-Aktion „Wir haben abgetrieben!“.

Vera Tschechowa war zuletzt, für fast 35 Jahre, mit dem Manager und Produzenten Peter Paschek verheiratet. Sie starb nach kurzer schwerer Krankheit in ihrer Heimatstadt Berlin.[7]

Ehrungen

Im Jahr 1962 erhielt sie für ihre Darstellung der Ulla Wickweber in dem Film Das Brot der frühen Jahre den Bundesfilmpreis als beste Darstellerin und 1977 für ihre Rolle in der ZDF-Produktion Zeit der Empfindsamkeit die Goldene Kamera.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

 Commons: Vera Tschechowa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rex Gildo - Der letzte Tanz. IMDb, abgerufen am 26. Mai 2022.
  2. Andreas Roth: The ultimate ELVIS IN MUNICH book. München 2004, S. 23, 33. ISBN 3-00-014671-7
  3. Chronik von Elvis Presleys Aufenthalt (Memento vom 27. Juli 2010 im Internet Archive) in Deutschland auf www.elvisforever.de; abgerufen am 12. Juni 2011
  4. Elvis in Germany; abgerufen am 12. Juni 2011
  5. derwesten.de vom 21. Juli 2015: Vera Tschechowa 75 – Die Frau mit den Katzenaugen, abgerufen am 22. Juli 2015
  6. Vera Tschechowa im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  7. Andreas Kilb: Vera Tschechowa gestorben : Die Noblesse der Verliererinnen. In: FAZ.net. Abgerufen am 4. April 2024.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Vera Tschechowa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.