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Videoüberwachung

Aus Jewiki
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Piktogramm „Videoüberwachung“ nach DIN 33450
Überwachungskamera an einem Bankgebäude in Hamburg, 2006
Videoüberwachung der Bahnsteige im Hauptbahnhof Bielefeld
Split Screen der Videoüberwachungsanlage im MVG Museum in München, 2007
Videoüberwachung in den Fahrstühlen des Chungking Mansions, Hongkong

Videoüberwachung ist die Beobachtung von Orten durch optisch-elektronische Einrichtungen, optischen Raumüberwachungsanlagen (Videoüberwachungsanlage). Häufig steht diese Form der Überwachung in Verbindung mit der Aufzeichnung und Analyse der gewonnenen audiovisuellen Daten. Die Daten werden häufig digital gespeichert und die Bilder können durch Software analysiert werden. Zum Beispiel können Personen mit der Gesichtserkennung automatisch identifiziert werden oder von fahrenden Fahrzeugen automatisch die Nummernschilder erkannt werden.

Befürworter der Videoüberwachung begrüßen die Aufklärung von Straftaten (Tätererkennung; Dokumentation des Tathergangs) und die präventive Wirkung. Viele potentielle Täter, die wissen bzw. sehen, dass sie in einem bestimmten räumlichen Bereich beobachtet werden, verhalten sich dort anders als wenn sie sich unbeobachtet fühlen („Beobachtungsdruck“). Dies führt auch zu einer Reduzierung des Vandalismus. Die Anschläge beim Boston-Marathon 2013 und andere terroristische Gewalttaten verdanken der Videoüberwachung die schnelle Aufklärung.

Kritiker befürchten einen Überwachungsstaat, einen möglichen Missbrauch von Daten und ein allgemeines gesellschaftliches Klima des Verdachts, das Konformismus im öffentlichen Raum fördert. Sie hinterfragen auch die reale Wirksamkeit solcher Maßnahmen gegen Straftaten und halten sie für populistisch. Einige halten weniger Videoüberwachung für ein Mehr an Datenschutz und/oder Bürgerrechten.

Rechtliche Situation in Deutschland

Eine Vielzahl von Gesetzen definiert, wer Videoüberwachung unter welchen Rahmenbedingungen einsetzen darf bzw. muss. Die Zulässigkeit der Videoüberwachung ist speziell davon abhängig, wer diese einsetzt. Generell wird zwischen privater und staatlicher Videoüberwachung unterschieden.

Alle Bundesländer haben Datenschutzbeauftragte. Wie in jedem neuen bzw. neuartigen Gebiet spielt Richterrecht eine wichtige Rolle, d.h. Urteile höherer und höchster Gerichte (Privatrecht: OLG und BGH; Verwaltungsrecht Oberverwaltungsgericht (OVG) und Bundesverwaltungsgericht).

Beobachtung öffentlich zugänglicher Räume

Die Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Räume wird durch § 6b Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) geregelt. Zweckbindung, Datensparsamkeit und Transparenz sind wesentliche Aspekte des Datenschutzes und werden in dieser Vorschrift geregelt. Danach ist eine Überwachung nur zulässig, wenn sie zur Aufgabenerfüllung öffentlicher Stellen, zur Wahrnehmung des Hausrechtes oder anderer berechtigter, konkret festgelegter Interessen erforderlich ist und keine Anhaltspunkte bestehen, dass schutzwürdige Interessen der Betroffenen überwiegen. Auf die Überwachung ist hinzuweisen, die verantwortliche Stelle ist zu benennen (§ 6b BDSG). In der Praxis kann gemäß § 38 Abs. 5 BDSG die Beseitigung der Missstände angeordnet bzw. ein Bußgeld erhoben werden.

Das BDSG ist ein Auffanggesetz, d.h. dass Regelungen aus dem BDSG nur greifen, wenn keine speziellen Vorschriften existieren. Die Datenschutzgesetze der Länder (z.B. DSG NRW) spezifizieren die Vorgaben des Bundesrechts. Die Amtskirchen regeln jeweils für ihren Bereich in eigenen Datenschutzanordnungen die Videoüberwachung. Die Regelungen in der Anordnung über den kirchlichen Datenschutz (KDO) der katholischen Kirche und das Datenschutzgesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland (DSG-EKD) sind zum § 6b des BDSG praktisch inhaltsgleich.

Staatliche Videoüberwachung

Mobile Videoüberwachung der Polizei auf einer Demonstration

Spezielle Kompetenzen der Polizei werden in den Landespolizeigesetzen geregelt. In den letzten Jahren haben viele Landesparlamente entsprechende Änderungen verabschiedet, um ihrer Polizei den Einsatz von Videotechnik zu erlauben (So etwa § 15 a PolG NRW). Hierzu sind aber hohe Hürden zu überwinden. Damit soll verhindert werden, dass die Kriminalität in andere Gebiete verdrängt wird.

Die Bundespolizei darf nach dem Bundespolizeigesetz (BPolG) Videoüberwachung nutzen. Eine Änderung des BKA-Gesetzes könnte dem Bundeskriminalamt in Zukunft auch Videoüberwachung in Privatwohnungen erlauben.

Vorgeschriebene Videoüberwachung

Kassenräume von Banken und Sparkassen und die Zugänge von Spielcasinos und Spielhallen müssen nach § 6 UVV „Kassen“ und § 6 UVV „Spielhallen“ mit optischen Raumüberwachungsanlagen ausgestattet sein.

Bestimmte Industrie-Anlagen, beispielsweise kerntechnische Anlagen, müssen ebenfalls mit Videoüberwachungsanlagen ausgestattet sein.

Rechtliche Situation in Österreich

In Österreich ist die Videoüberwachung durch das Datenschutzgesetz (DSG) und im Bereich der Polizei durch das Sicherheitspolizeigesetz (SPG) geregelt.

Private Videoüberwachung

Private Videoüberwachung ist seit dem 1. Januar 2010 durch den Abschnitt Videoüberwachung (9a.) des Datenschutzgesetzes (DSG) geregelt. Die Videoüberwachung ist nur zulässig, wenn diese einen zulässigen Zweck erfüllt (Schutz eines Objekts/einer Person oder rechtliche Sorgfaltspflichten), wenn außerdem die schutzwürdigen Geheimhaltungsinteressen von Dritten geringer sind als das Interesse des Betreibers (z.B. ein Angriff wahrscheinlich ist oder bereits stattgefunden hat) und wenn die Videoüberwachung tauglich, das gelindeste Mittel und verhältnismäßig ist.[1]

Ist eine Videoüberwachung nach diesen Aspekten zulässig, muss sie beim Datenverarbeitungsregister (DVR) gemeldet werden. Daneben entstehen noch andere Pflichten für den Betreiber der Anlage (z.B. Kennzeichnungspflicht, Protokollierungspflicht, Datensicherheitsmaßnahmen, Löschungspflicht nach 72 Stunden und die Pflicht zur Auskunft gegenüber Betroffenen).[1]

Polizeiliche Videoüberwachung

Im § 54 Sicherheitspolizeigesetz ist die Videoüberwachung durch die Polizei geregelt. Die Polizei darf dabei auch Tonaufzeichnungsgeräte und Kennzeichenerkennungsgeräte einsetzen. Derzeit wird an folgenden Orten in Österreich eine Videoüberwachung durch die Polizei betrieben: Wien (1. Bezirk – Schwedenplatz, 1. Bezirk – Karlsplatz, 15. Bezirk – Westbahnhof); Kärnten (Klagenfurt – Pfarrplatz, Villach – Lederergasse); Niederösterreich (Schwechat – Flughafen, Wr. Neustadt, Vösendorf – SCS); Oberösterreich (Linz – Hinsenkampplatz; Linz – Altstadt); Salzburg (Salzburg Stadt – Rudolfskai, Salzburg Stadt – Südtirolerplatz); Steiermark (Graz – Jakominiplatz, Graz – Hauptbahnhof); Tirol (Innsbruck – Rapoldipark, Innsbruck – Bogenmeile);

Situation in anderen Ländern

Videoüberwachung in Paris, kartiert in einem OpenStreetMap Projekt[2]

Videokameras können wichtige rechtliche Beweismittel liefern.

Nach dem tödlichen Anschlag auf den Boston-Marathon 2013 war auf der Aufzeichnung einer stationären Überwachungskamera einer der Täter zu sehen; nach Veröffentlichung von Bildern wurde er identifiziert.

Venlo, eine niederländische Stadt an der deutschen Grenze, hatte jahrelang Probleme durch Drogen-Beschaffungskriminalität. Inzwischen (2013) wirbt Venlo in Anzeigen damit, dass dank 48 Kameras in der Innenstadt plus 21 Kameras, die die Bahngesellschaft Nederlandse Spoorwegen im und um den Venloer Bahnhof betreibt, die Stadt sicher ist. Der Text nennt als Vorteile die Chance, Täter bei ihrer Tat zu filmen; frühes Erkennen von aufkommender Aggression und Eingreifmöglichkeit vor einer Eskalation; höhere Wahrscheinlichkeit, einen Verdächtigen festnehmen zu können (die Kameras sind in Sichtweite installiert; wer den Beobachtungsbereich einer Kamera verlässt, ist bereits im Bereich der nächsten).[3]

Beispiele

Hinweis auf Videoüberwachung in der Dresdner Prager Straße
  • Am 20. August 2009 entschied das Bundesverfassungsgericht (BVerfG), dass anlasslose Verfolgung von Straßenverkehrsverstößen mit Videotechnik derzeit keine rechtsstaatliche Grundlage hat. Ein Autofahrer, der ein Bußgeld wegen Geschwindigkeitsüberschreitung zahlen sollte, die per Video von einer Autobahnbrücke ermittelt wurde, hatte zuvor geklagt, dass die Video-Aufzeichnung des Verkehrsverstoßes mangels konkreten Tatverdachts ohne ausreichende Rechtsgrundlage angefertigt worden sei. Die Klage wurde vom Mecklenburger Gericht mit der Begründung des Erlasses zur Überwachung des Sicherheitsabstandes abgewiesen. Nach Einreichung einer Verfassungsbeschwerde entschied das BVerfG, dass dieser Erlass keine geeignete Rechtsgrundlage für Eingriffe in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung darstellt, und bewertete daher die Vorgehensweise als willkürlich. Es wurde daraufhin ein Beweisverwertungsverbot ausgesprochen.[4]
  • Seit März 2006 wird in Hamburg die Reeperbahn mit zehn Videokameras überwacht, weitere sind geplant. Die Anlage kostete 620.000 Euro. In den ersten fünf Tagen nach Errichtung der Überwachungsanlage kam es auf der Reeperbahn zu fünf Gewalttaten, die von den Kameras nicht erfasst wurden. Die Überwachung wurde zwischen 2010 und 2012[5] quasi ausgesetzt, da sich eine Anwohnerin durch die Überwachung in ihrem Recht auf informationelle Selbstbestimmung gestört fühlte. 2012 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) den Eingriff in ihre Persönlichkeitsrechte und in ihre informationelle Selbstbestimmung, diese seien aber an einem Kriminalitätsschwerpunkt wie der Reeperbahn aufgrund der Gesetze in Hamburg einschränkbar.[6] Polizeipräsident Werner Jantosch sieht den Sinn der Anlage vor allem in der „Prävention“.
  • Von September bis zum 21. Dezember 2001 wurde der Busbahnhof von Böblingen überwacht, um gegen Drogenkriminalität vorzugehen. Gerhard Lang, Polizeioberrat in Böblingen, stellt Verdrängung der Drogenkriminalität in Nachbarbereiche fest.[7]
  • Freiburg im Breisgau: Im Haslacher Bad und im Westbad wird der Eingangsbereich mit Kameras überwacht. Eine Überwachung der Umkleidekabinen für Männer wurde nach Intervention des Landesdatenschutzbeauftragten beendet. Das Ziel, nämlich die Verringerung von Spindeinbrüchen, soll nun durch die ausschließliche Videoüberwachung der Spinde erreicht werden. Es wird mit Schildern auf eine Überwachung hingewiesen.[8]
  • Heilbronn: Seit Juli 2002 wird die „Sülmer City“ durch zwei Kameras überwacht. Die Videodaten werden in das Polizeirevier Heilbronn übertragen. Nach 48 Stunden werden die Aufzeichnungen automatisch gelöscht, sofern nicht einzelne Sequenzen zur Dokumentation oder Beweisführung bei konkreten Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten länger gespeichert beziehungsweise gesichert werden müssen. Die Anschaffungskosten betrugen 140.000 Euro. Die Kameras sind in einer Höhe von jeweils 3,5 Meter angebracht.[9]
  • Mannheim: Vom 26. Juli 2001 bis Ende 2007 wurden der Paradeplatz mit drei Kameras und Marktplatz, Neckartor und Kurpfalzkreisel mit jeweils einer Kamera gefilmt, da sie als Kriminalitätsschwerpunkte galten. Nach einem Zwischenbericht der Polizei für das Innenministerium (etwa Dezember 2002) hatten sich die registrierten Vorkommen stabilisiert. Ebenfalls wurden Verdrängungseffekte bei „alkoholisierten Cliquen“ bemerkt.[10] Die Kameras zur Überwachung des öffentlichen Raumes wurden Ende 2007 offiziell abgeschaltet, weil die Maßnahme nach Darstellung der Stadtverwaltung „sich selbst überflüssig gemacht hat“. Der Vorplatz des Hauptbahnhofs wird weiter überwacht.[11] Im September 2008 wurde bekannt, dass in Mannheim an 17 von 95 Schulen vereinzelt seit 1995 und vermehrt seit dem Jahr 2000 Videoüberwachung des öffentlichen Raumes in Eingängen, Fluren und Pausenhöfen durchgeführt wurde. Die Videobänder wurden bis zu zwei Wochen aufgehoben. Die Rechtsgrundlage war unklar. In anderen Großstädten Baden-Württembergs (z.B. Stuttgart, Karlsruhe, Tübingen und Heidelberg) wurde (Stand 2008) an Schulen nicht überwacht.[12]
  • Stuttgart: Vom 28. Januar 2002 bis Juli 2003 wurde der Rotebühlplatz mit fünf Kameras durch die Polizei gefilmt. Dort wurden ebenfalls Verdrängungseffekte festgestellt. Handel und Konsum illegaler Drogen hätten am nahe gelegenen Charlottenplatz und in der oberen Königstraße zugenommen. Die jährlichen Kosten betrugen 420.000 Euro; diese werden von Land und Stadt bezahlt. Da der Rotebühlplatz keinen Kriminalitätsschwerpunkt mehr darstellte, wurde die Videoüberwachung eingestellt.[13]
  • Ravensburg: Während des Rutenfests 2004 wurde der Sportplatz Grüner Platz von der Polizei gefilmt, um Ausschreitungen durch alkoholisierte Jugendliche zu verhindern. Die Zahl der Straftaten ging daraufhin zurück.[14]
  • Biberach: Das Biberacher Schützenfest 2004 sollte am 3. Juli und am 8. Juli, jeweils von 22 Uhr bis 5 Uhr, überwacht werden. Die Dritte Kammer des Verwaltungsgerichts Sigmaringen untersagte die Überwachung, da keine konkrete Gefahrenlage vorhanden sei. Eine Kamera wurde daraufhin abgebaut, zwei weitere wurden verhängt.[15] Im Jahre 2008 versuchte man, durch die Überlassung des Festgeländes an einen privaten Verein die Videoüberwachung doch noch möglich zu machen. Der Landesdatenschutzbeauftragte sah darin „eine rechtsmissbräuchliche Umgehung der gesetzlich vorgegebenen Datenschutzregeln“. Die Datenschutzabteilung des Innenministeriums in Stuttgart, zuständig für den Videoüberwachung im Privatbereich, wies die Biberacher Überwacher in einem Schreiben auf deren Versäumnisse hin und riet ihnen dringend, die Überwachung nicht durchzuführen. Die bereits montierten Kameras wurden wieder abgebaut.[16]
  • Berlin: Einem Artikel der Welt vom 18. Juni 2004 zufolge stimmten CDU, FDP und SPD in einer Bezirksverordnetenversammlung für die zukünftige Überwachung des Spandauer Rathaus und der Stadtbibliothek. Beschmierer, Müllablader und Wildurinierer werden nicht länger geduldet. Der Rathausvorplatz wird als Kriminalitätsschwerpunkt gesehen. Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz (CDU) teilt in der Bezirksverordnetenversammlung vom 25. August 2004 mit, dass Berlins Senatsinnenverwaltung die polizeiliche Videoüberwachung ablehnt. Der Eingriff sei unverhältnismäßig.[17] Der Berliner Morgenpost vom 12. September 2005 zufolge wurde das mehrere Jahre lang diskutierte Überwachungsvorhaben aus Kostengründen eingestellt. Stattdessen versucht man, mit einer Graffiti-Sofortreinigung dem Problem entgegenzuwirken.
  • Mönchengladbach: Seit dem 2. September 2004 wird die Altstadt in Mönchengladbach gefilmt. Insgesamt sechs schwenk- und zoombare Kameras übertragen Bildmaterial via Richtfunk in die Altstadtwache, wo sie auf drei Monitoren von der Polizei gesehen werden können. Die Anlage hat 93.000 Euro gekostet. Gespeichert wird maximal zwei Wochen. In das Kamerasystem wurden Privatzonen hineinkonfiguriert, um den Blick in Wohnungen zu sperren.[18] Als es in der Nacht vom 21. zum 22. Januar 2012 unerwartet zu einer Massenschlägerei zwischen Hell’s Angels und Bandidos kam, erwiesen sich die Kameras als wertvoll zur Koordination des Polizeikräfte, der Krankenwagen und des medizinischen Personals.[19] Vier Personen wurden – zum Teil lebensgefährlich – verletzt.[20]
  • Leipzig: Die polizeiliche Videoüberwachung begann im April 1996. Das Sächsische Staatsministerium des Innern erlaubte die Installation einer Kamera in der Richard-Wagner-Straße für vier Wochen. Nach Abschaltung wurde erneut erhöhtes Kriminalitätsaufkommen verzeichnet. Daraufhin wurde der Testbetrieb wiederholt. Seit April 2000 werden am Roßplatz und am Martin-Luther-Ring von zwei Kameras gefilmt. Im Juni 2003 begann die Videoüberwachung am Connewitzer Kreuz. Begründet wurde diese mit Randalen in der Silvesternacht 2002/03 und Straßenschlachten im Mai 2003. Der Bahnhofsvorplatz wird videoüberwacht.[21][22] Seit September 2009 wird auch der Kreuzungsbereich Eisenbahnstraße/Hermann-Liebmann-Straße videoüberwacht, da dieser nach Aussage der Polizei einen Kriminalitätsschwerpunkt darstellt.[23]
  • Hamburg: Das Gymnasium Bondenwald hat mehrere Videokameras zur Fahrradüberwachung aufgestellt: an den Zugängen zur Schule und anderen Stellen. Dieses Unterfangen wurde von der Elternschaft eingeleitet und unterstützt.
  • Bremen: Mehrere Bremer Schulen setzen (Stand 2010) Videoüberwachung gegen Gewalt, Vandalismus, Diebstahl und Raucher ein. Die Daten werden 24 Stunden in den Schulzeiten gespeichert; an Wochenenden, Feiertagen und Ferien bis zum ersten Schultag. Zugriff auf die Daten hat der Rektor, eine weitere Person und bei vorliegenden Straftaten die Polizei. Die Bremer Landesdatenschutzbeauftragte kritisierte, dass im Allgemeinen kein angemessenes Datenschutzkonzept seitens der Schulen erstellt wurde.[24]
  • Im Dezember 2012 stellte ein Mann auf einem Bahnsteig des Hauptbahnhof Bonn eine Tasche ab, in der später eine Bombe gefunden wurde. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nahm den Fall zum Anlass, eine Ausweitung der Videoüberwachung zu fordern.[25][26]
    • Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) wies die Forderung zurück.[27]
    • Bahn-Chef Rüdiger Grube („Wir wollen mehr Videoaufzeichnungen und damit eine bessere Verfolgung von Straftaten auf Bahnhöfen“) kündigte an, im Februar 2013 zu einem 'Sicherheitsgipfel' einladen zu wollen.[28]
  • Krakau, Breslau (Polen): Die umfangreiche polizeiliche Überwachung der Innenstädte führt regelmäßig dazu, dass die in Polen als ordnungswidrige „Ungehörigkeit“ mit Freiheitsentziehung, einer Geldbuße von bis zu 1.500 PLN (ca. 350 €) oder einer Rüge geahndete Nacktheit in der Öffentlichkeit erfolgreich von Amts wegen verfolgt werden kann.[29][30][31]
  • in Bayern waren am Jahresende 2012 etwa 17.000 Kameras im Einsatz[32]
  • vier Tage nach dem Anschlag auf den Boston-Marathon 2013 (zwei Bomben töteten drei Menschen und verletzten über 180) veröffentlichte die Polizei Fahndungsfotos und -videos, auf denen zwei tatverdächtige junge Männer zu sehen sind.[33] Sie konnten identifiziert und später gestellt werden.[34]

Kritik

Videoüberwachung wurde als Sicherheitstechnik kontrovers diskutiert. Im Jahr 2005 erhielt die Technik für die „schleichende Degradierung“ von Menschen zu „überwachten Objekten“ und der „Verharmlosung der Folgen von flächendeckender Überwachung“ den Negativpreis Big Brother Award.[35]

Datenschutzrechtliche Probleme

Hinweisschild „videoüberwacht“
Kritisches Graffiti des Street-Art Künstlers Banksy in London
  • Ist durch bildliche Darstellung einer Person diese identifizierbar, so unterliegen die Bildaufnahmen dem Datenschutz. Dabei ist unerheblich, ob eine Person tatsächlich identifiziert wird oder nicht.
  • Videoüberwachung im öffentlichen Raum betrifft nahezu nur unverdächtige Normalbürger. Es gibt keinen Verdacht gegen eine konkrete Person, sondern einen Generalverdacht gegen alle Personen. Das widerspricht der Unschuldsvermutung.
  • Gespeicherte Daten wecken Begehrlichkeiten. Selbst zweckgebundene Daten sind für Strafverfolger benutzbar (AG Gummersbach zum Autobahnmautgesetz). Als Reaktion auf diese Entscheidung wurde die Zweckbindung der erhobenen Daten im Autobahnmautgesetz verstärkt.
  • Private Sicherheitsbetreiber arbeiten Hand in Hand mit der Polizei (Sicherheitspartnerschaften). Die Polizei erhält Hinweise durch private Sicherheitsbetreiber. Damit vergrößern sich die Kontrollmöglichkeiten der Polizei. Außerdem verwässert dadurch die Trennung zwischen den durch Polizeigesetze gebundenen Beamten und privaten Sicherheitsfirmen.
  • Das von Videoüberwachung betroffene Individuum hat im Alltag wenig Chancen, Betreiber und Speicherfristen zu ermitteln (und ob letztere tatsächlich eingehalten werden) – besonders durch die mangelhafte Kennzeichnung.
  • Das Ausmaß der privat betriebenen Videoüberwachung ist schlecht kontrollierbar und wird in Zukunft nur schwer zu regulieren sein.
  • Durch Kombination mit digitalen Systemen zur Bilderkennung besteht die Möglichkeit, überwachte Personen automatisiert zu identifizieren, sofern entsprechendes Referenzmaterial (z.B. aus Systemen zur digitalen Gesichtserkennung - vgl. Biometrie) genutzt wird.
  • Durch die zunehmende Digitalisierung stellt die einfache Manipulierbarkeit von gespeicherten Videodaten eine potentielle Gefahr dar, da diese für eine automatisierte Erkennung verwendet werden können. Dieser Gefahr kann ggf. durch die Verwendung sicherheitsgeprüfter Videosysteme (Gütesiegel, Protection Profiles) begegnet werden.

Tauglichkeitsaspekte

Die Frage nach der Tauglichkeit von Videoüberwachung ist schwer zu beantworten. Einige Studien über die Videoüberwachung in Großbritannien kommen zum Ergebnis, dass Videoüberwachung Kriminalität verringert.

Laut einer Studie stieg die Kriminalität in Berliner U-Bahn-Wagen nach der Einführung der 24-Stunden-Videoüberwachung 2007 zunächst an[36] – dies ist wohl auf einen statistischen Effekt zurückzuführen: wegen der nun höheren Chance auf Aufklärung kamen mehr Delikte als vorher zur Anzeige; die Dunkelziffer sank.

  • Videoüberwachung kann verhältnismäßig sein:
    • Gefahrenplätze in der Industrie: Werden technische Abläufe aufgenommen, fallen keine personenbezogenen Daten an. Meist wird keine „breite Masse“ gefilmt.
    • Parkplatzüberwachung: Die Verhaltensmuster auf einem Parkplatz liegen in einem eingeschränkten Spektrum. „Abweichendes Verhalten“ lässt sich schneller bzw. mit höherer Wahrscheinlichkeit erkennen als beispielsweise in einer Einkaufsstraße, da Parkplätze beziehungsweise Parkhäuser keine Aufenthaltsatmosphäre bieten.
  • Um das Ausmaß saisonaler Effekte berücksichtigen / herausrechnen zu können, muss eine Studie einen längeren Zeitraum – mindestens ein Jahr – betrachten. Öffentliche Räume werden in der warmen Jahreszeit stärker genutzt als in der kalten. Das hat auch auf die Häufigkeit von Delikten einen großen Einfluss.
  • Eine Studie sollte auch längerfristig angelegt sein, um Gewöhnungseffekte zu erfassen. Lokale Medien berichten über die Installation von Videokameras; dies hat erfahrungsgemäß Einfluss auf Kriminalitätsvorkommen im beobachteten Raum. Langfristig kann die Wahrnehmung der Beobachtung abflauen.
  • Verdrängung
    • Videoüberwachung ist unwirksam bei Drogenkriminalität (weil suchtgetrieben), Verdrängung kann jedoch dazu führen, dass Kriminalitätsbrennpunkte nicht mehr als solche wahrgenommen werden.
    • Ein Teil der Täter wird seine Taten an eine nicht überwachten Ort verlagern. Einige Orte werden somit gefährlicher.
  • Überwachungskameras sind meist klein und unauffällig.
    • Wenn Täter die Kameras nicht bemerken, dann werden sie nicht anders handeln.
    • Überwachungskameras dienen der Täterermittlung, nicht der Prävention.
    • Täterermittlung ist ein Opferrecht. Nur wenn ein Täter ermittelt wird, hat ein Opfer eine Chance auf Schadensersatz bzw. Wiedergutmachung.

Öffentliche Diskussion

Hier folgen Mitteilungen aus der Presse über kritische Stimmen zum Thema Videoüberwachung in chronologischer Reihenfolge in einzelnen Bereichen.

  • Pfingsten 2012: im Hauptbahnhof Mönchengladbach griff ein 15-jähriger Junge ohne Grund und Vorwarnung zwei Frauen an; er und ein weiterer Jugendliche prügelten sie 'krankenhausreif'. Als die Polizei von der Deutschen Bahn Videos der Kamera haben wollte, waren Bilder automatisch nach Aachen überspielt worden und nicht für eine schnelle Fahndung verfügbar.[37] Am Pfingstsonntag schlugen fünf Jugendliche in Bielefeld in einer Bahnhofsunterführung einen 26-Jährigen zusammen, der Zivilcourage gezeigt hatte.[38]
  • In der Mönchengladbacher Altstadt, wo es häufiger zu Schlägereien kommt, sind sieben Kameras am Alten Markt installiert. Häufig kann die Polizei Fahndungserfolge melden. Januar 2012: Massenschlägerei zwischen Hells Angels und Bandidos an Alten Markt. Die Polizei sah auf den Bildern, dass sich Bandenmitglieder zusammenrotteten. Sie forderte zusätzliche Kräfte für einen Großeinsatz an. Bei der Massenschlägerei wurden vier Menschen verletzt, einer davon lebensgefährlich. Die Polizei fand auf den Videobildern entscheidende Hinweise auf Tatverdächtige.[37]
  • Nach dem Unglück bei der Loveparade 2010 wurde öffentlich bewusst, dass Videokameras den Überblick von Polizei und Rettungsdiensten bei Menschenansammlungen verbessern können. Beispielsweise will die Rheinbahn in Düsseldorf zu volle Bahnsteige und andere Gefahrenquellen ab August 2012 mittels Videoaufzeichnung – die man zwecks Analyse bzw. Beweissicherung mehrfach anschauen kann – erkennen.[37]
  • 6. Mai 2008, n-tv.de: „Milliardenschwere Investitionen in ein landesweites System von Überwachungskameras haben in Großbritannien die Kriminalität kaum eingedämmt. Das Netz mit mehr als vier Millionen Videokameras sei ein 'völliges Fiasko', erklärte … der Chef der Scotland-Yard-Abteilung für Video-Überwachung, Mike Neville.“[39]
  • 27. September 2004: Cuxhavener Nachrichten. „Die „kleinen Brüder“ schauen nie weg: Kamera-Überwachung in Cuxhaven, Videobeobachtung im öffentlichen Raum durch Private“: Auch ein professioneller Überwacher wie Claus Nöckel von der Detektei Nöckel beobachtet den Umgang mit Bildern von privaten Überwachungskameras im öffentlichen Raum mit Skepsis. „Es ist haarsträubend, wie leichtfertig mit Daten umgegangen wird“, sagt der Detektiv, der im Auftrag seiner Kunden beispielsweise die Kameras beim Stadion am Meer aufgestellt hat. So würden mancherorts Videokopien von den Bildern der Überwachungskameras gezogen und mit nach Hause genommen oder es gebe Voyeurismus. Zu häufig fehlten beispielsweise die Schilder, die nach dem Bundesdatenschutzgesetz auf eine Videoüberwachung hinweisen müssen und wer diese durchführt, so Nöckel.[40]
  • 28. Februar 2004, Neukölln-online: Steglitz-Zehlendorfs Bildungsstadtrat Erik Schrader (FDP) schließt für seinen Bezirk Kameras an Schulen aus: „Es gibt keine so massiven Vorfälle, die das rechtfertigen würden.“
  • 13. Februar 2002, Berliner Morgenpost in Bezug auf Überwachung in Brandenburg: Für den Brandenburger Chef der Gewerkschaft der Polizei Andreas Schuster ist Videoüberwachung nicht geeignet, um gegen Straftaten effektiv vorzugehen. Schuster sieht Verlagerungseffekte.
  • 13. Dezember 2001, brandenburgische GdP-Landeschef Andreas Schuster in der Berliner Zeitung: „Wir haben in Erkner den bestbewachten Fahrradständer des Landes“ Mit diesem und ähnlichen Sätzen kommentierte die Gewerkschaft der Polizei das Videoüberwachungsprojekt von Jörg Schönbohm (CDU, Innenminister). Die Kosten einer Anlage beliefen sich auf einmalig etwa 180.000 Mark und etwa 100.000 Mark pro Jahr.[41]
  • 30. Dezember 1998, Berliner SPD-Fraktionschef Klaus Böger und Chefin des Berliner Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) Heide Rudert lehnten Videoüberwachung auf jüdischen Friedhöfen zur Verhinderung von antisemitischen Grabschändungen ab.[42]

Missbrauch

Hier folgen beispielhaft bekanntgewordene Fälle von Missbrauch beziehungsweise Zweckentfremdung.

  • In Großbritannien, dem Land mit der größten Überwachungskameradichte der Welt, gibt es immer wieder Überwachungsfilme mit pikanten Szenen zu kaufen. Diese stammen aus privaten Häusern und Wohnungen, die durch Kameras einsehbar waren.
  • An der HAK/HAS in Oberwart/Österreich filmte ein Lehrer mit Minikameras verdeckt das Damen-WC. Die beiden Kameras waren auf die Toilettenschüssel ausgerichtet und sollten zur Aufdeckung von Drogenmissbrauch dienen. Die erste Kamera war bereits im Mai 2004 von einer Putzfrau entdeckt worden und dann von einem Sprengstoffexperten als Mini-Kamera identifiziert. Erst im Juli 2004, nachdem der betreffende Lehrer eine zweite Kamera aufgehängt hatte, wurde etwas dagegen unternommen. Angeblich war die Schulleitung nicht informiert.[43] (weitere Quellen: Neues Volksblatt (kein Datum); Niederösterreichische Nachrichten vom 30. Juli 2004; MUND Florian Steiniger)
  • Eine Webcam in Meißen filmte Trinker in der Innenstadt.[44]
  • Angela Merkel wurde persönlich Opfer von Videoüberwachung: Im März 2006 stellte sich heraus, dass der Wachdienst des Pergamonmuseums mit einer ferngesteuerten Videokamera direkt in ihr Wohnzimmer blicken konnte.[45]

Besondere Videoüberwachungskameras

Es gibt auch Videoüberwachungskameras, die der wissenschaftlichen Forschung dienen. Ein Beispiel hierfür findet sich am Hessdalen AMS.

Zitate

  • Helmut Bäumler: „Die einzelne Videokamera mag für sich gesehen sinnvoll und nützlich sein. Aber viele aneinander gereihte sinnvolle und nützliche Videokameras können gleichwohl freiheitsgefährdend sein.“
  • Alexander Lehmann: „Jeder Videobeweis ist ein Beweis dafür, dass Überwachungskameras keine Verbrechen verhindern.“

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Jörg Bücking (Hrsg.): Polizeiliche Videoüberwachung öffentlicher Räume (= Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung. Band 93). Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-12627-9.
  • Christoph Schnabel: Polizeiliche Videoüberwachung öffentlicher Räume nach § 8 Abs. 3 HmbPolDVG am Beispiel der Reeperbahn-Entscheidung des OVG Hamburg. In: Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht. 2010, S. 1457 ff.
  • Djoko Lukic : Die polizeiliche Videoüberwachung öffentlicher Plätze in Hamburg. Rechtswissenschaftliche Magisterarbeit. 2011
  • Maximilian Schrems: Private Videoüberwachung. Jan-Sramek-Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-902638-43-4.
  • Dirk Büllesfeld: Polizeiliche Videoüberwachung öffentlicher Straßen und Plätze zur Kriminalitätsvorsorge. Stuttgart/ München/ Hannover/ Berlin/ Weimar/ Dresden 2002. (zugl.: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 2002)
  • Peter Collin: Die Videoüberwachung von Kriminalitätsschwerpunkten. In: JuS. 2006, S. 494–497.
  • Gilles Deleuze: Postskriptum über die Kontrollgesellschaften
  • Jan Ulrich Ellermann: Die Reeperbahn im Visier – zur verfassungsrechtlichen Zulässigkeit der öffentlichen Videoüberwachung in Hamburgs Rotlichtviertel. In: Die Polizei. 9/2006, S. 271–277.
  • Michel Foucault:Überwachen und Strafen. Suhrkamp, 1976.
  • Francisco Reto Klauser: Die Videoüberwachung öffentlicher Räume – Zur Ambivalenz eines Instruments sozialer Kontrolle. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-593-38177-X.
  • Florian Glatzner: Die staatliche Videoüberwachung des öffentlichen Raumes: Spielräume und Grenzen eines Instruments der Kriminalitätsbekämpfung. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-9702-2.
  • Florian Glatzner: Die staatliche Videoüberwachung des öffentlichen Raumes als Instrument der Kriminalitätsbekämpfung – Spielräume und Grenzen. (PDF; 379 kB) , abgerufen am 22. Dezember 2013 (Magisterarbeit, Münster).
  • Leon Hempel, Jörg Metelmann, (Hrsg.): Bild – Raum – Kontrolle. Videoüberwachung als Zeichen gesellschaftlichen Wandels. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-29338-9.
  • Leon Hempel, Eric Töpfer: www.urbaneye.net Forschungsprojekt zu Videoüberwachung in Europa (englisch), 2004
  • Thomas Hoeren: Videoüberwachung und Recht, ALCATEL-Studie (PDF; 4,4 MB), 2010
  • Frank Jendro: Eingriffsqualität und rechtliche Regelung polizeilicher Videoaufnahmen. Egelsbach, Köln/ New York 1992. (zugl.: Berlin, Univ., Diss., 1991)
  • Dietmar Kammerer: Bilder der Überwachung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-12550-2.
  • Robert König: Videoüberwachung: Fakten, Rechtslage und Ethik. Rechtswissenschaftliche Studie mit dem Schwerpunkt auf generalpräventiver Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Wien 2001. (zugl.: Wien, Univ., Diss., 2000)
  • Markus Lang: Private Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Eine Untersuchung der Zulässigkeit des privaten Einsatzes von Videotechnik und der Notwendigkeit von § 6 b BDSG als spezielle rechtliche Regelung. (= Schriften zum Persönlichkeitsrecht. Band 3). Hamburg 2008. (zugl. Diss. Uni Hamburg 2007)
  • Markus Lang: Die Evaluation der Videoüberwachung in Bielefeld. Zugleich eine Erwiderung zu Quambusch. In: Kriminalistik. 2005, S. 723–726.
  • Markus Lang: Videoüberwachung im öffentlichen Raum auf der Grundlage von Bundesrecht. In: Die Polizei. 2006, S. 265–271.
  • Markus Lang: Videoüberwachung und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. In: BayVBl. 2006, S. 522–530.
  • Markus Lang: Private Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Berlin 2009 (Auszug aus dem gleichnamigen Buch von Dr. Markus Lang). In: JurPC. 2009, Web-Dok. 195/2009
  • Markus Lang: Die polizeirechtlichen Grundlagen für den Einsatz von Videoüberwachungstechnik im öffentlichen Raum. Aufsatz. Berlin 2005. In: JurPC. 8/2005, Web-Dok. 93/2005
  • Aldo Legnaro: Panoptismus. Fiktionen der Übersichtlichkeit. In: Ästhetik & Kommunikation. Vol. 31, 2000, Nr. 111, S. 73–78.
  • Leipziger Kamera (Hrsg.): Kontrollverluste. Interventionen gegen Überwachung. 1. Auflage. Unrast Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-89771-491-5.
  • Nino Leitner: Videoüberwachung in Großbritannien – Sinn und Unsinn von CCTV. Diplomarbeit. 2006. (PDF, 1,69 MB)
  • Christian Post: Polizeiliche Videoüberwachung an Kriminalitätsbrennpunkten. Zugleich eine Untersuchung des § 15 a PolG NW, (= Studien zum Verwaltungsrecht. Band 8). Hamburg 2004. (zugl.: Münster, Univ., Diss., 2004)
  • Michael Ronellenfitsch: Datenschutz und Mobilität – Grundrechte im Wechselspiel. In: Michael Rodi (Hrsg.): Fairer Preis für Mobilität. Straßenbenutzungsgebühren als Instrument zur Steuerung von Verkehrsströmen. 2007, ISBN 978-3-939804-15-4, S. 93–103.
  • Robert Rothmann: Videoüberwachung als Instrument der Kriminalprävention. Eine quantitative Analyse von Akzeptanz und Sicherheitsgefühl auf ausgesuchten Wiener Kriminalitätsbrennpunkten. Masterarbeit. Universität Wien, 2009
  • Robert Rothmann: Sicherheitsgefühl durch Videoüberwachung? Argumentative Paradoxien und empirische Widersprüche in der Verbreitung einer sicherheitspolitischen Maßnahme. In: Neue Kriminalpolitik. 3/2010, Nomos, S. 103–107.
  • Robert Rothmann: Zur Evaluation der sicherheitstechnischen Eignung von Videoüberwachung – Regionale Defizite, internationale Standards, methodische Herausforderungen. In: Juridikum. Zeitschrift für Kritik, Recht, Gesellschaft. Heft 4, 2012, S. 483–495.
  • Ralf Röger: Die Videoüberwachung öffentlicher Räume zur Gefahrenabwehr und zur Wahrnehmung des Hausrechtes – Eine Analyse der polizeirechtlichen sowie der landes- und bundesdatenschutzrechtlichen Vorgaben am Beispiel Nordrhein-Westfalens. In: Martin Zilkens (Hrsg.): Datenschutz in der Kommune. Aktuelle Fragestellungen und Lösungsansätze. 2003, ISBN 3-88118-341-8, S. 103–127.
  • Philipp Stierand: Videoüberwachte Stadt?, Diplomarbeit, Dortmund 2000
  • Katja Veil: Raumkontrolle-Videokontrolle und Planung für den öffentlichen Raum. Diplomarbeit. Berlin 2001.
  • Paul Virilio: Die Sehmaschine. Merve-Verlag.

Weblinks

 Commons: Videoüberwachung – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikinews Wikinews: Videoüberwachung – in den Nachrichten

Initiativen gegen Videoüberwachung

Informationen zu Videoüberwachung

Ratgeber

Filme

  • Every Step You Take Ein ca. einstündiger Dokumentarfilm über Videoüberwachung in Großbritannien (und teilweise Österreich), vom österreichischen Regisseur Nino Leitner (englisch)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Maximilian Schrems: Private Videoüberwachung. Ein Leitfaden. Jan-Sramek-Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-902638-43-4.
  2. osmcamera.tk
  3. Anzeige in: Rheinische Post. 5. Juni 2013.
  4. Bundesverfassungsgericht: Pressemitteilung Nr. 97/2009: Zur Einschränkung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung vom 20. August 2009. Abgerufen am 26. Juli 2011.
  5. Polizei beendet ständige Videoüberwachung auf Reeperbahn. In: spiegel.de, 15. Juli 2011. Zugriff: 25. November 2013.
  6. LVZ-Online.de: Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigt Videoüberwachung der Reeperbahn25. Januar 2012. Zugriff: 25. November 2013.
  7. Leon Hempel: Verdrängen statt Vorbeugen. In: Telepolis. 15. Januar 2004.
  8. Karl-Otto Sattler: Aus Umkleidekabinen werden Überwachungskameras verbannt. In: Staatsanzeiger Baden-Württemberg. 15. Dezember 2003.
  9. Videoüberwachung in Heilbronn gestartet. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Pressemitteilung. Innenministerium von Baden-Württemberg, 8. Juli 2002, ehemals im Original; abgerufen am 2. April 2012 (Sie sind an der Südseite des K3-Gebäudes, westlich des Haupteingangs von der Sülmerstraße und an einem Mast an der Westseite der Sülmerstraße angebracht). (Link nicht mehr abrufbar)
  10. Stadt Mannheim: Videoüberwachung im öffentlichen Raum. (Memento vom 18. August 2013 im Webarchiv archive.is) 5. Juli 2006.
  11. Stadt Mannheim: Fachbereich Sicherheit und Ordnung: Videoüberwachung im öffentlichen Raum. (Memento vom 1. Juni 2009 im Internet Archive) 26. September 2008.
  12. Stuttgarter Zeitung: Bericht der Stuttgarter Zeitung über Videoüberwachung im öffentlichen Raum, 26. September 2008.
  13. Innenministerium von Baden-Württemberg: Innenminister Dr. Thomas Schäuble und Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster starten Videoüberwachung in Stuttgart. In: Pressemitteilung. 28. Januar 2002.
  14. Südkurier. 23. Juli 2004, 6. August 2004.
  15. Verwaltungsgericht Sigmaringen: Schützenfest in Biberach: Videoüberwachung von Verwaltungsgericht untersagt In: Pressemitteilung. 5. Juli 2004.
  16. Stellungnahme des baden-württembergischen Innenministeriums zur geplanten Videoüberwachung des Biberacher Schützenfestes 2008 (PDF; 125 kB)
  17. Senat untersagt Videoüberwachung des Rathauses, Berliner Morgenpost vom 27. August 2004, Version vom 29. August 2004.
  18. Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 3. September 2004 Installiert wurden die Kameras in der Sandradstraße 4, Hindenburgstraße 1–19, Waldhausener Straße 1, Turmstiege, Gasthausstraße und in der Waldhausener Straße zwischen Gasthausstraße und Aachener Straße.
  19. Angst vor Rocker-Krieg. In: Rheinische Post. 23. Januar 2012.
  20. Angst vor einem neuen Rockerkrieg. – Der „Friedenspakt“ zwischen „Hells Angels“ und „Bandidos“ scheint nicht mehr zu gelten. Seit einer Bandenschlägerei setzt die Polizei in Nordrhein-Westfalen verstärkt auf große Razzien im Milieu. faz.net vom 11. Februar 2012.
  21. Robert Nößler:Mehr als 700 Überwachungskameras in der Leipziger City, 27. Oktober 2011. Zugriff: 25. November 2013.
  22. Kamera Stadtplan
  23. der Polizeidirektion Leipzig vom 8. September 2009 (Memento vom 11. September 2009 im Internet Archive) Zugriff: 25. November 2013.
  24. Gewaltprävention an Bremer Schulden durch Videoüberwachung (Memento vom 11. September 2009 im Internet Archive) (in Archive.is) 2. April 2010.
  25. Friedrich fordert stärkere Videoüberwachung. In: Rheinische Post. 15. Dezember 2012.
  26. Friedrich ermahnt Bürger zu Wachsamkeit: Der Innenminister sieht Deutschland „im Fadenkreuz des dschihadistischen Terrorismus“. zeit.de
  27. Justizministerin lehnt mehr Videoüberwachung ab, zeit.de 16. Dezember 2012.
  28. Bahn-Chef will Videoüberwachung verschärfen, spiegel.de
  29. Biegali nago po Rynku. Dostali po 500 zł mandatu. In: onet.pl. 22. Februar 2013, abgerufen am 25. Februar 2013 (polski).
  30. Golasy biegały po wrocławskim rynku. In: dziennik.pl. 21. Dezember 2009, abgerufen am 25. Februar 2013 (polski).
  31. Akcja na wrocławskim rynku – pościg za golasami. In: tvn24.pl. 10. Juni 2010, abgerufen am 25. Februar 2013 (polski).
  32. Mike Szymanski: Spähangriff mit 17.000 Kameras. In: Sueddeutsche.de. 27. Februar 2013. Zugriff: 25. November 2013.
  33. FBI veröffentlicht Fahndungsbilder von zwei Verdächtigen, spiegel.de
  34. Marathon-Attentäter: Die Jagd ist zu Ende – Boston jubelt, spiegel.de
  35. Big Brother Awards, Preisträger 2005
  36. Studie: Videoüberwachung in Berliner U-Bahn brachte keinen Sicherheitsgewinn, heise online
  37. 37,0 37,1 37,2 Nach Gewalttat in Mönchengladbach: Bessere Videoüberwachung soll Bürger schützen; Mönchengladbach: Gladbacher Schläger auf der Flucht; Mönchengladbach: Beide Gladbacher Schläger sind frei
  38. Fünf Jugendliche fügen 26-Jährigen schwere Verletzungen zu, NW-News.de vom 29. Mai 2012. Zugriff: 25. November 2013.
  39. Vgl. Kameras schrecken nicht – Big Brother versagt vom 6. Mai 2008 bei n-tv.de
  40. „Die „kleinen Brüder“ schauen nie weg: Kamera-Überwachung in Cuxhaven, Videobeobachtung im öffentlichen Raum durch Private“. Cuxhavener Nachrichten. 27. September 2004.
  41. Jens Blankennagel, Martin Klesmann: Polizisten lehnen Videoüberwachung ab. In: Berliner Zeitung. 13. Dezember 2001, S. 29, abgerufen am 2. April 2012.
  42. Videoüberwachung von Friedhöfen abgelehnt. (Memento vom 9. September 2005 im Internet Archive) Pressezitat aus der Berliner Morgenpost. 30. Dezember 1998, S. 7. In: Prima.
  43. Florian Rötzer: Voyeurismus wegen Gesetzeslücke nicht strafbar in: telepolis vom 30. Juli 2004. Abgerufen am 26. Juli 2011.
  44. Ernst Corinth: Eine Internetseite, die die Welt nicht braucht in: telepolis vom 6. Juni 2002. Abgerufen am 26. Juli 2011.
  45. Sicherheitspanne: Wachleute filmten heimlich Merkels Wohnzimmer in: Der Spiegel vom 26. März 2006. Abgerufen am 26. Juli 2011.
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