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Vigna

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Vigna (Begriffsklärung) aufgeführt.
Vigna
Untergattung Vigna Sektion Vigna: Vigna o-wahuensis

Untergattung Vigna Sektion Vigna: Vigna o-wahuensis

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Phaseoleae
Gattung: Vigna
Wissenschaftlicher Name
Vigna
Savi

Vigna ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Es gibt etwa 100 bis 150 Vigna-Arten. Es ist eine der Gattungen der Faboideae, deren Arten Bohnen genannt werden. Nach aktuellem Stand der Systematik unterscheidet man zwischen neuweltlichen Phaseolus-Bohnen und altweltlichen Vigna-Bohnen.

Beschreibung

Untergattung Vigna Sektion Catiang: Illustration von Vigna unguiculata, mit spiegelverkehrt dargestelltem Windesinn
Untergattung Ceratotropis: Illustration der Adzukibohne (Vigna angularis)
Untergattung Ceratotropis: Die roten Samen der Adzukibohne (Vigna angularis)

Vegetative Merkmale

Vigna-Arten wachsen als kriechende oder kletternde, seltener selbständig aufrechte, einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, oder selten als Halbsträucher bis ausnahmsweise kleine Sträucher. Sie sind nicht mit Stacheln oder Dornen bewehrt. Die kletternden Arten winden sich gegen den Uhrzeigersinn empor, d. h., sie sind "linkswindend" wie auch Stangen- und Feuerbohnen - umgekehrt also wie auf der Illustration zu Vigna unguiculata. Einige Arten entwickeln Wurzelknollen.

Die wechselständig und schraubig oder zweizeilig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die krautige oder ledrige Blattspreite ist meist unpaarig gefiedert. Es sind meist drei (selten zwei bis vier) bis 12 cm lange Fiederblättchen vorhanden. Die flachen Fiederblättchen sind ganzrandig oder gelappt. Die zwei beständigen oder früh abfallenden Nebenblätter sind untereinander frei und nicht mit dem Blattstiel verwachsen; sie können ganz unterschiedlich gestaltet sein (beispielsweise herz- oder schildförmig, manchmal gespornt), manchmal sind sie nur schuppenförmig.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen einzeln bis zu wenigen in den Blattachseln oder in end- oder seitenständigen, zusammengesetzten traubigen oder doldenartig büscheligen Blütenständen. Es sind Tragblätter und Deckblätter vorhanden, sie können aber früh abfallen.

Die kurz gestielten, zwittrigen Blüten sind zygomorph und vier- oder fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier oder fünf ungleichen Kelchblätter sind verwachsen mit zwei Kelchlippen. Die obere Kelchlippe besteht aus zwei vollkommen oder teilweise verwachsenen Kelchlappen; die untere Kelchlippe besteht aus drei Kelchlappen. Die Blütenkronen besitzen den typischen Aufbau der Schmetterlingsblüten. Es sind fünf genagelte Kronblätter vorhanden, von denen zwei oder vier verwachsen sind. Die Farben der Kronblätter reichen von cremefarben bis gelb und von purpurfarben bis violett. Die Flügel sind nicht gespornt aber geöhrt und besitzen bei manchen Arten zwei bis vier Anhängsel. Die Fahne ist normal entwickelt. Das Schiffchen ist je nach Art sehr unterschiedlich gestaltet. Die zehn fertilen Staubblätter sind nicht mit den Kronblättern verwachsen und es wechseln deutlich längere mit kürzeren ab oder alle sind gleich. Neun Staubfäden sind zu einer Röhre verwachsen. Es sind Nektardrüsen auf dem Diskus vorhanden. Die einzelnen oberständigen Fruchtblätter enthalten drei bis viele (100) Samenanlagen. Der faden- bis bleistiftförmig, gerade oder gekrümmte Griffel ist behaart und an einer Seite bärtig.

Es werden die Hülsenfrüchte gebildet. Nur bei der Bambara-Erdnuss (Vigna subterranea) befinden sich die Hülsenfrüchte im Boden, ähnlich der Erdnuss (Arachis hypogaea). Die Hülsenfrüchte können denen von Erbsen ähnlich bis „fadenförmig“ sein. Die höchstens kurz gestielten Hülsenfrüchte sind 25 bis 92 Millimeter lang, behaart oder unbehaart, gerade bis gekrümmt, mehr oder weniger flach bis bleistiftförmig, zwischen den Samen septiert und je nach Art äußerlich erkennbar etwas eingeschnürt oder nicht. Jede Frucht enthält drei bis 50 Samen. Die meist nierenförmigen oder quadratischen Samen können einen Arillus (wenn vorhanden dann oft dreizackig) besitzen. Die Verbreitungseinheit (Diaspore) ist der Same.

Untergattung Ceratotropis: Urdbohne (Vigna mungo)
Untergattung Plectrotropis Sektion Plectrotropis: 'Vigna vexillata
Untergattung Sigmoidotropis Sektion Caracallae: Hülsenfrüchte der Schneckenbohne (Vigna caracalla)
Untergattung Sigmoidotropis Sektion Sigmoidotropis: Herbarbeleg von Vigna speciosa
Untergattung Vigna Sektion Catiang: Hülsenfrüchte der Spargelbohne (Vigna unguiculata subsp. sesquipedalis)
Untergattung Vigna Sektion Vigna: Vigna luteola
Untergattung Vigna Sektion Vigna: Vigna marina
Untergattung Vigna Sektion Vigna: Illustration der Bambara-Erdnuss (Vigna subterranea)

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Vigna gehört zur Subtribus Phaseolinae der Tribus Phaseoleae in der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).[1]

Die Gattung Vigna wurde 1824 durch Gaetano Savi in Nuovo Giornale de Letterati, 8, S. 113 aufgestellt. Der Gattungsname Vigna ehrt den italienischen Arzt und Botaniker Dominico Vigna (? - 1647), der Professor an der Universität in Pisa und 1609 bis 1632 Direktor des Botanischen Gartens war.[2] Synonyme für Vigna Savi sind: Azukia Takah. ex Ohwi, Condylostylis Piper, Dolichovigna Hayata, Haydonia R.Wilczek, Liebrechtsia De Wild., Plectrotropis Schumach., Scytalis E.Mey., Voandzeia Thouars, Wajira Thulin.[1]

Die 100 bis 150 Vigna-Arten sind in der Alten Welt weitverbreitet. Die Gattung Vigna wird nach G. Lewis et al.: Legumes of the world. (Leg World), 2005, 427 in sieben Untergattungen mit etwa 16 Sektionen gegliedert:[1]

Untergattung Ceratotropis (Piper) Verdc.: Arten (Auswahl):
Untergattung Dolichovigna: Arten (Auswahl):
Untergattung Haydonia: Arten (Auswahl):
Untergattung Macrorhyncha
Untergattung Plectrotropis Baker: Es gibt zwei Sektionen:
Sektion Plectrotropis Verdc.: Arten (Auswahl):
Sektion Pseudoliebrechtsia: Arten (Auswahl):
Untergattung Sigmoidotropis: Es gibt fünf Sektionen:
Sektion Caracallae (DC.) Maréchal, Mascherpa & Stainier: Arten (Auswahl):
Sektion Condylostylis (Piper) Maréchal, Mascherpa & Stainier
Sektion Leptospron (Benth. & Hook. f.) Maréchal, Mascherpa & Stainier: Arten (Auswahl):
Sektion Pedunculares Maréchal, Mascherpa & Stainier: Arten (Auswahl):
Sektion Sigmoidotropis: Arten (Auswahl):
Untergattung Vigna Savi: Es gibt neun Sektionen:
Sektion Catiang (DC.) Verdc.: Arten (Auswahl):
Sektion Condylostylis (Piper) Maréchal, Mascherpa & Stainier
Sektion Glossostylus: Arten (Auswahl):
Sektion Lasiospron: Arten (Auswahl):
Sektion Liebrechtsia: Arten (Auswahl):
Sektion Macrodontae: Arten (Auswahl):
Sektion Procerae
Sektion Reticulatae: Arten (Auswahl):
Sektion Vigna Savi: Arten (Auswahl):

Nicht mehr in die Gattung Vigna gehört:

  • Vigna aristata PiperFaselbohne (Lablab purpureus (L.) Sweet)

Nutzung

Einige Arten werden zur Produktion von Nahrungsmitteln kultiviert:

Da sie Stickstoff fixieren (Rhizobium-Wurzelknöllchen) sind sie wichtig zur Bodenverbesserung.

Siehe auch

Quellen

  • S. I. Ali: Papilionaceae in der Flora of Pakistan: Vigna - Online.
  • Leslie Watson: Papilionaceae in der Western Australian Flora, 2008: Vigna - Online.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Vigna im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine Nummer angegeben
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2016. ISBN 978-3-946292-10-4, doi:10.3372/epolist2016

Weblinks

 Commons: Vigna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Vigna aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.