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Wahrsagen

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Die Wahrsagerin. Gemälde von Michail Alexandrowitsch Wrubel, Tretjakow-Galerie, Moskau (1895)

Als Wahrsagen oder Wahrsagung, abwertend Wahrsagerei, werden in der Kulturgeschichte, Religionswissenschaft, Ethnologie und Esoterik zahlreiche Praktiken und Methoden zusammengefasst, die dazu dienen sollen, zukünftige Ereignisse vorherzusagen. In der Fachliteratur sind die Bezeichnungen Mantik (von altgriechisch μαντική τέχνη mantikḗ téchnē ‚Kunst der Zukunftsdeutung‘) und Divination (von lateinisch divinatio ‚Wahrsagung‘, eigentlich ‚Erforschung des göttlichen Willens‘) gebräuchlich. Unter Divination versteht man nicht nur Enthüllung der Zukunft, sondern jede Auslegung von Zeichen der Götter.

Ob Wahrsager tatsächlich zukünftige Ereignisse vorhersagen können, ist seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion. Den Glauben daran rechnen Kirchen und Theologen dem Aberglauben zu. Die katholische Kirche und maßgebliche evangelische Theologen lehnen das Wahrsagen daher entschieden ab und argumentieren, es handele sich dabei um eine Anmaßung des Menschen gegenüber Gott und sei daher mit dem christlichen Glauben unvereinbar.

Begriffsbestimmung und Klassifikation

Iwan-Kupala-Tag, Wahrsagung über die Kränze. Ölgemälde von Semjon Leonidowitsch Koschin (2009)

Im Unterschied zu Prognostikern, die sich auf normale, für jeden grundsätzlich einsichtige Kausalzusammenhänge berufen, beanspruchen Wahrsager, ein den Unkundigen verborgenes Wissen über okkulte Zusammenhänge zu besitzen, das ihnen den Blick in die Zukunft ermögliche. Manche Wahrsager behaupten, einen unmittelbaren intuitiven Zugang zu Wissen über die Zukunft zu haben, auch „Zweites Gesicht“ genannt, andere interpretieren Zeichen, die sie als Symbole für Künftiges betrachten. Bei der Zeichendeutung lassen sich zwei Arten unterscheiden: Entweder deutet der Wahrsager von ihm nicht beeinflusste Ereignisse oder Sachverhalte als Anzeichen, aus denen Zukünftiges herausgelesen werden könne, oder er verursacht selbst nach bestimmten Regeln ein Ereignis, dessen Verlauf oder Ergebnis er dann als verschlüsselte Information über Zukünftiges auffasst und auslegt. Zum ersten Typus gehören beispielsweise die Deutung von Gestirnkonstellationen (Astrologie) und ungewöhnlichen Wettererscheinungen oder das Handlesen (Chiromantie), zum zweiten Typus das Kartenlegen oder die Losorakel, bei denen z. B. aus dem Wurf eines Gegenstands (Würfel, Knochen u. a.) die Antwort auf eine gestellte zukunftsbezogene Frage gelesen wird. Die Unterscheidung zwischen „natürlicher“ (unmittelbarer) und „künstlicher“ (auf Zeichendeutung durch Fachleute beruhender) Erlangung von Zukunftswissen wurde schon in der antiken Divinationstheorie vorgenommen.[1] Eine etwas andere, besonders an den Praktiken indigener Völker orientierte Klassifikation unterscheidet zwischen intuitiver Wahrsagung, bei der sich der Wahrsager ausschließlich auf ein intuitiv seinem eigenen Geist entnommenes Wissen beruft, „Besessenheitswahrsagung“, bei der Götter oder andere körperlose Wesen zeitweilig von einem Körper Besitz ergreifen sollen, um über ihn Botschaften zu übermitteln, und „Weisheitswahrsagung“, bei welcher der Wahrsager den Anspruch erhebt, die Basis seines Zukunftswissens seien ihm bekannte objektive Gesetzmäßigkeiten, aus denen er im Einzelfall jeweils zutreffende Folgerungen ableite.[2]

Vom Wahrsagen unterschieden wird die religiöse Prophetie oder Weissagung. Dabei handelt es sich um zukunftsbezogene Behauptungen, für die eine unmittelbare göttliche Inspiration in Anspruch genommen wird. Der Prophet oder Weissagende tritt als beauftragter Verkünder eines göttlichen Plans auf. Weissagung betrifft gewöhnlich Schicksale von Völkern oder der ganzen Menschheit, Wahrsagung Schicksale von Individuen oder kleineren Gruppen.[3] Die Abgrenzung der Weissagung vom Wahrsagen ist jedoch nicht immer eindeutig möglich und unpräziser Sprachgebrauch ist häufig. Ursprünglich und bis ins 16. Jahrhundert verstand man unter einem „Wahrsager“ oder „Weissager“ (althochdeutsch wīz(z)ago, altsächsisch wārsago, mittelhochdeutsch wārsage) einen Propheten, erst in der Neuzeit erhielt das Wort „Wahrsager“ seine heutige Bedeutung.[4]

Weltanschauliche Grundlage

Den verschiedenen Formen von Wahrsagung liegt ein Weltbild zugrunde, das von einer einheitlichen Struktur des gesamten Kosmos ausgeht, die immer und überall auf den gleichen qualitativen Prinzipien beruht. Die Welt gilt als so aufgebaut, dass ihre Teile analog strukturiert sind und einander spiegeln. Es wird angenommen, dass zwischen räumlich und zeitlich getrennten Bereichen verborgene, aber erkennbare gesetzmäßige Zusammenhänge oder Analogien bestehen.[5] Phänomene unterschiedlicher Art, zwischen denen kein kausaler Zusammenhang aufgezeigt werden kann, werden auf ein einheitliches Organisationsprinzip der Weltordnung zurückgeführt und dadurch miteinander verknüpft. So wird ein strenger Parallelismus zwischen Kosmischem bzw. Himmlischem und Irdischem bzw. Menschlichem unterstellt. Im Rahmen dieses Weltbilds geht man davon aus, dass auch zwischen Wahrnehmbarem und (noch) Verborgenem detaillierte Analogiebeziehungen bestehen. Die Erkenntnis des Wesens dieser Beziehungen soll es ermöglichen, das Verborgene – auch Zukünftiges – zu erfassen. Diese Annahme bildet die Grundlage für den Anspruch des Wahrsagers, zutreffende Voraussagen machen zu können, denn er behauptet, die einschlägigen Gesetzmäßigkeiten zu kennen. In manchen Fällen wird davon ausgegangen, dass das Zukunftswissen zwar nur einer göttlichen Instanz unmittelbar zugänglich sei, aber von der Gottheit einem Menschen über Visionen oder Träume offenbart werde.[6]

Meist gilt die Zukunft nicht als unabänderlich feststehend. Vielmehr soll die Wahrsagung insbesondere dem Zweck dienen, drohendes Unheil frühzeitig zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen abzuwenden. Dennoch führen die weltanschaulichen Prämissen, von denen die Wahrsagung ausgeht, zu philosophischen Problemen, die mit der Frage nach Determiniertheit (Vorherbestimmtsein, Zwangsläufigkeit) und Willensfreiheit zusammenhängen. Ein für Aussagen über die Zukunft erhobener Wahrheitsanspruch setzt voraus, dass schon in der Gegenwart feststeht, dass etwas zwangsläufig eintreten wird. Demnach ist nicht nur das vom Wahrsager Vorausgesagte determiniert, sondern auch der Umstand, dass der Wahrsager konsultiert wird. Diese Annahme führt zu einer fatalistischen oder deterministischen Philosophie und bedroht die Vorstellung der Willensfreiheit. Das Problem kann umgangen werden, wenn angenommen wird, dass das Vorausgesagte nicht unabänderlich sei, sondern ein durch Wahrsagung Gewarnter sein künftiges Schicksal noch beeinflussen könne. Damit wird aber der Wahrheitsanspruch der Wahrsagung mehr oder weniger stark relativiert und eingeschränkt und eine Überprüfung ihrer Richtigkeit verunmöglicht.[7]

Psychologische Aspekte

Die Wahrsagerin. Ölgemälde eines unbekannten deutschen Malers, 18. Jahrhundert

Der Sozial- und Religionshistoriker Georges Minois hat eine umfassende Darstellung der Geschichte der Wahrsagung vorgelegt. Nach seinen Angaben sind 25 verschiedene Vorhersagemethoden gang und gäbe, „von der Kristallkugel bis zum Kaffeesatz, von der Geomantie bis zur Numerologie, von der Chiromantie bis zur Kartomantie“.[8] Minois erklärt die andauernde weite Verbreitung der Praktiken sozialpsychologisch. Den Hauptgrund für die anhaltende Beliebtheit des Wahrsagens in der Moderne sieht er nicht im Bedürfnis, Wissen über die Zukunft zu erlangen, sondern in der sozialen Funktion der Beziehung zwischen dem Wahrsager und seinem Orientierung suchenden Kunden. Der Kunde suche in unruhigen und unbeständigen Zeiten tröstlichen menschlichen Kontakt. Eine Vorhersage sei niemals neutral, sondern es gehe um die Thematisierung von Absichten, Wünschen und Befürchtungen des Kunden und um einen Anstoß zum Ergreifen von Maßnahmen. Die Vorhersage impliziere stets eine Anweisung zum Handeln, sie sei untrennbar mit den Schritten verknüpft, zu denen sie führe. Einer Vorhersage, die „hilft, erleichtert, beruhigt und zum Handeln anregt“, komme die Funktion einer Therapie zu.[9]

Ähnlich urteilt der Religionshistoriker Walter Burkert. Er meint, der „Gewinn an Lebensmut, den die ‚Zeichen‘ als Entscheidungshilfe einbringen“, sei „so beträchtlich, dass gelegentliche Falsifizierung durch Erfahrung dagegen nicht aufkommt“[10], und kommt zum Ergebnis, dass „die Entscheidungshilfe, die Stärkung des Selbstvertrauens wichtiger ist als eigentliches Vorherwissen“[11].

Geschichte

In den Hochkulturen des Alten Orients wurde Wahrsagung insbesondere im Auftrag der Herrscher praktiziert. Zahlreiche Quellen aus Mesopotamien überliefern eine Fülle von Einzelheiten. Das wichtigste Verfahren war die schon um die Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. inschriftlich bezeugte Eingeweideschau. Dabei wurde meist aus der Beschaffenheit der Leber eines geschlachteten Opfertiers auf den Willen der Götter und den zu erwartenden Ausgang eines Vorhabens geschlossen. Der Erkenntniswert der verwendeten Wahrsagemethoden wurde unterschiedlich eingeschätzt, das Prinzip als solches aber nicht angefochten.[12]

Im antiken Griechenland waren besonders die Vogelschau (Deutung des Vogelflugs), die Leberschau, die Traumdeutung und das Orakelwesen verbreitet. An den berühmten Orakelstätten wurden Orakelsprüche als Antworten auf den Göttern gestellte Fragen verkündet. Oft enthielten die Orakelsprüche keine klaren Aussagen über Zukünftiges, sondern rätselhaft formulierte Auskünfte oder Anweisungen, die unterschiedlich interpretierbar waren.[13]

Im Römischen Reich gehörten ebenfalls Vogelschau und Eingeweideschau zu den wichtigsten Methoden, sie wurden von Staats wegen praktiziert. Bezweckt wurde damit nicht ein direkter Blick in die Zukunft, sondern die Beantwortung der Frage, ob die Götter mit einem politischen oder militärischen Vorhaben einverstanden waren und dieses daher als aussichtsreich gelten konnte.[14] Neben dieser staatlichen Wahrsagung, die von Priesterkollegien betrieben wurde, gab es die private zur Erkundung künftiger Schicksale einzelner Individuen. Die von berufsmäßigen Wahrsagern betriebene Wahrsagung außerhalb staatlicher Institutionen war den römischen Behörden suspekt. Vielen Personen kündigten Wahrsager die Erlangung der Kaiserwürde an, was vom regierenden Herrscher als Subversion aufgefasst wurde. Die unerwünschten Folgen politisch relevanter Divination – darunter Voraussagen über den Tod des Kaisers – führten dazu, dass das Wahrsagen durch die Gesetzgebung reglementiert und eingeschränkt oder verboten wurde.[15]

Gegen die Wahrsagung erhob sich in der Antike heftige und verbreitete Kritik. Von fundamentaler Ablehnung erzählt schon Homer.[16] In Philosophenkreisen wurde die Vorstellung einer voraussagbaren Zukunft aus grundsätzlichen Erwägungen problematisiert und teils radikal abgelehnt. Gegner des Wahrsagens waren insbesondere die Kyniker[17], die Skeptiker und die Epikureer sowie viele Peripatetiker und Cicero[18]. Abgesehen von grundsätzlichen philosophischen Einwänden entzündete sich die Kritik an der Unzuverlässigkeit der Vorhersagen[19] und vor allem an den kommerziellen Interessen der berufsmäßigen Wahrsager[20], die als Scharlatane angegriffen wurden. Auch die bewusste Produktion von angeblichen Vorzeichen zum Zweck der Manipulation wurde thematisiert.[21] Schriftsteller wie der Satiriker Lukian von Samosata griffen die Skepsis auf und verarbeiteten die Kritik an Betrug und Leichtgläubigkeit literarisch. In der griechischen Komödie wurden Wahrsager als geldgierige Betrüger verspottet, ihr politischer Einfluss wurde als kriegstreiberisch und verhängnisvoll angeprangert.[22]

Die christliche Kirche betrachtete die biblische Prophetie als authentische, göttlich legitimierte Übermittlung von Wissen über die Zukunft. Der Anspruch der Wahrsager, Künftiges voraussagen zu können, stieß aber bei den antiken Kirchenvätern auf radikale Ablehnung. Sie sahen darin eine Anmaßung, einen menschlichen Übergriff in eine Gott vorbehaltene Sphäre. Außerdem hing das Wahrsagewesen mit der alten griechischen und römischen Religion zusammen, die den Christen verhasst war, und galt als Teufelswerk. Im Verlauf der Christianisierung des Römischen Reichs im 4. Jahrhundert kam es zu scharfen gesetzlichen Wahrsageverboten. Auch spätantike Konzilien verhängten Verbote. Allerdings war das staatliche Einschreiten gegen die Wahrsagung in der Spätantike kein ausschließlich religiöses Anliegen christlicher Herrscher, sondern die Maßnahmen setzten auch eine restriktive Politik fort, die schon der christenfeindliche Kaiser Diokletian eingeleitet hatte.[23] Die häufige Wiederholung der Verbote lässt erkennen, dass sie die gewünschte Wirkung nur teilweise erzielten und das Thema aktuell blieb.[24]

Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit war die Wahrsagung weit verbreitet. Von kirchlichen Behörden und manchen theologischen Autoritäten wurde sie weiterhin bekämpft und zurückgedrängt[25], doch fand sie unter den mittelalterlichen Philosophen und Theologen auch Verteidiger. Im späteren Mittelalter gewannen Wahrsager nicht nur an Fürstenhöfen, sondern auch im kirchlichen Raum beträchtlichen Einfluss. Manche Herrscher, darunter Kaiser Friedrich II., beschäftigten Hofastrologen. Ab dem 14. Jahrhundert waren Astrologen sogar an der päpstlichen Kurie tätig, in der Renaissance ließen sich Päpste und Kardinäle astrologisch beraten.[26]

Außerdem gab es seit der Antike christliche Formen des Voraussagens, die in kirchlichen Kreisen akzeptiert waren und insbesondere in der Hagiographie breiten Raum einnahmen. Oft wurde Heiligen die Fähigkeit zugeschrieben, dank göttlicher Eingebung Künftiges (beispielsweise einen Todesfall) vorauszusehen. Die reichhaltige mittelalterliche Visionsliteratur berichtete über göttliche Offenbarungen, die oft auch Voraussagen enthielten. Eine teils philosophisch, teils physikalisch oder historisch argumentierende Kritik an den Zukunftsvoraussagen nahm ab dem Ende des 16. Jahrhunderts zu und ergänzte die traditionelle religiös motivierte Kritik, rief aber auch eine Fülle von Gegenschriften hervor.[27]

Gegenpositionen

Zu den erklärten Gegnern des Wahrsagens gehört die Katholische Kirche, die in ihrem Katechismus unter anderem festhält:

„Sämtliche Formen der Wahrsagerei sind zu verwerfen: Indienstnahme von Satan und Dämonen, Totenbeschwörung oder andere Handlungen, von denen man zu Unrecht annimmt, sie könnten die Zukunft ‚entschleiern‘. Hinter Horoskopen, Astrologie, Handlesen, Deuten von Vorzeichen und Orakeln, Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit, die Geschichte und letztlich über die Menschen, sowie der Wunsch, sich die geheimen Mächte geneigt zu machen. Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung, die wir allein Gott schulden.“

Katechismus der Katholischen Kirche zum Dritten Gebot[28]

Konzilianter ist die Haltung protestantischer Kirchen. Die Evangelische Informationsstelle sieht in der Inanspruchnahme von Wahrsagung die Befriedigung eines menschlichen Grundbedürfnisses, mit dem sich jede Religion zu befassen habe. Das Wahrsagen könne jedoch für die evangelischen Landeskirchen kein Weg sein, weil diese Kirchen „bewusst mit der rational-wissenschaftlichen Erfassung der Welt in Übereinstimmung stehen“ wollen. Statt dessen wird empfohlen, „sich der Ungewissheit der Zukunft zu stellen im Wissen, dass Gott die Gläubigen, egal wie das Kommende aussehen mag, nicht alleinlässt“.[29]

Sonstige Rezeption

Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) veröffentlicht alljährlich einen „Prognosencheck“, der auf einem Blog des Privatmanns Michael Kunkel basiert und in dem eine Reihe öffentlich getroffener Vorhersagen von Astrologen, Wahrsagern und Hellsehern kommentiert werden.[30] Zu dem Umstand, dass Wahrsager sich großer Beliebtheit erfreuen und dass Klienten oft von verblüffenden „Treffern“ berichten, während in kontrollierten Experimenten keine über den Zufall hinausgehenden Trefferquoten ermittelt werden konnten, weist die GWUP auf die Erklärungsmuster des Cold Readings, des Barnum-Effekts und der Selbsterfüllenden Prophezeiung hin.[31]

Literatur

Quellen und Darstellungen aus der Sicht von Wahrsagern

Untersuchungen

  • Wolfram Hogrebe (Hrsg.): Mantik. Profile prognostischen Wissens in Wissenschaft und Kultur. Königshausen und Neumann, Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3262-4.
  • Matthew Hughes, Robert Behanna, Margaret L. Signorella: Perceived accuracy of fortune telling and belief in the paranormal. In: The Journal of social psychology 141, 2001, S. 159–160, PMID 11294162 ISSN 0022-4545.
  • Georges Minois: Geschichte der Zukunft. Orakel, Prophezeiungen, Utopien, Prognosen. Artemis & Winkler, Düsseldorf und Zürich 1998, ISBN 3-538-07072-5.
  • Kocku von Stuckrad: Geschichte der Astrologie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Beck’sche Reihe Band 1752), Beck, München 2007, ISBN 3-406-54777-X .

Weblinks

 Commons: Wahrsagung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Fritz Graf: Divination/Mantik. In: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Auflage, Band 2, Tübingen 1999, Sp. 883–886, hier: 883–885.
  2. Evan M. Zuesse: Divination: An Overview. In: Lindsay Jones (Hrsg.): Encyclopedia of Religion, 2. Auflage, Bd. 4, Detroit u. a. 2005, S. 2369–2375, hier: 2370–2372.
  3. Siehe die Beispiele bei Will-Erich Peuckert: Weissagung und Weissagungen. In: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Band 9, Berlin 1938/1941, Sp. 358–441. Vgl. Wassilios Klein: Propheten, Prophetie. I. Religionsgeschichtlich. In: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 27, Berlin 1997, S. 473–476, hier: 473f.
  4. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 21. Auflage, Berlin 1975, S. 832, 850; Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Band M–Z, 2. Auflage, Berlin 1993, S. 1552.
  5. Zum Analogiedenken siehe Veit Rosenberger: Gezähmte Götter. Das Prodigienwesen der römischen Republik, Stuttgart 1998, S. 94–97.
  6. Zu den weltanschaulichen Grundlagen siehe Stefan Maul: Divination. I. Mesopotamien. In: Der neue Pauly, Band 3, Stuttgart 1997, Sp. 703–706; Francesca Rochberg: The Heavenly Writing, Cambridge 2004, S. 1–13; Michael A. Flower: The Seer in Ancient Greece, Berkeley 2008, S. 104–114.
  7. Zur antiken Diskussion über diese Problematik siehe François Guillaumont: Le De divinatione de Cicéron et les théories antiques de la divination, Bruxelles 2006, S. 214–253.
  8. Georges Minois: Geschichte der Zukunft, Düsseldorf 1998, S. 712.
  9. Georges Minois: Geschichte der Zukunft, Düsseldorf 1998, S. 19f., 716.
  10. Walter Burkert: Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, Stuttgart 1977, S. 181.
  11. Walter Burkert: Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, Stuttgart 1977, S. 184.
  12. Stefan Maul: Divination. I. Mesopotamien. In: Der neue Pauly, Band 3, Stuttgart 1997, Sp. 703–706. Für Einzelheiten der Wahrsagung bei den verschiedenen Völkern siehe Manfried Dietrich, Oswald Loretz: Mantik in Ugarit, Münster 1990; Giovanni Pettinato: Die Ölwahrsagung bei den Babyloniern, 2 Bände, Rom 1966; Annelies Kammenhuber: Orakelpraxis, Träume und Vorzeichenschau bei den Hethitern, Heidelberg 1976; Frederick H. Cryer: Divination in Ancient Israel and its Near Eastern Environment, Sheffield 1994; Ann Jeffers: Magic and divination in ancient Palestine and Syria, Leiden 1996; Willem H. Ph. Römer: Zukunftsdeutungen in sumerischen Texten. In: Otto Kaiser (Hrsg.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Bd. 2: Orakel, Rituale, Bau- und Votivinschriften, Lieder und Gebete, Gütersloh 1986–1991, S. 17–55; Rosel Pientka-Hinz: Akkadische Texte des 2. und 1. Jahrtausends v. Chr. 1. Omina und Prophetien. In: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Neue Folge Band 4: Omina, Orakel, Rituale und Beschwörungen, Gütersloh 2008, S. 16–60.
  13. Für Einzelheiten siehe David E. Aune: Prophecy in Early Christianity and the Ancient Mediterranean World, Grand Rapids 1983, S. 23–79; Sarah Iles Johnston: Ancient Greek Divination, Malden 2008, S. 125–143; zur öffentlichen Inanspruchnahme von Orakeln Christian Oesterheld: Göttliche Botschaften für zweifelnde Menschen, Göttingen 2008 (besonders S. 534–569 über Orakel als Steuerungsinstanzen sozialen Handelns).
  14. Zur staatlichen Wahrsagung siehe Veit Rosenberger: Gezähmte Götter. Das Prodigienwesen der römischen Republik, Stuttgart 1998, S. 46–71.
  15. Jörg Hille: Die Strafbarkeit der Mantik von der Antike bis zum frühen Mittelalter, Frankfurt 1979, S. 51–64.
  16. Michael A. Flower: The Seer in Ancient Greece, Berkeley 2008, S. 133–135.
  17. Jürgen Hammerstaedt: Die Orakelkritik des Kynikers Oenomaus, Frankfurt 1988 (Edition mit Einleitung und Kommentar).
  18. Zur philosophischen Kritik siehe Friedrich Pfeffer: Studien zur Mantik in der Philosophie der Antike, Meisenheim 1976, S. 104–112; speziell zu Cicero François Guillaumont: Le De divinatione de Cicéron et les théories antiques de la divination, Bruxelles 2006, S. 214–354.
  19. Eine Fallstudie bietet Michael A. Flower: The Seer in Ancient Greece, Berkeley 2008, S. 114–119; vgl. S. 132, 138f.
  20. Michael A. Flower: The Seer in Ancient Greece, Berkeley 2008, S. 135f.
  21. Michael A. Flower: The Seer in Ancient Greece, Berkeley 2008, S. 175f.
  22. Nicholas D. Smith: Diviners and Divination in Aristophanic Comedy. In: Classical Antiquity 8, 1989, S. 140–158.
  23. Für Einzelheiten siehe die ausführliche Darstellung von Marie Theres Fögen: Die Enteignung der Wahrsager. Studien zum kaiserlichen Wissensmonopol in der Spätantike, Frankfurt am Main 1993, S. 11ff.
  24. Zur Haltung der antiken Christen siehe Pierre Courcelle: Divinatio. In: Reallexikon für Antike und Christentum, Band 3, Stuttgart 1957, Sp. 1235–1251, hier: 1241–1250; Jörg Hille: Die Strafbarkeit der Mantik von der Antike bis zum frühen Mittelalter, Frankfurt 1979, S. 64–81.
  25. Zu den frühmittelalterlichen Verhältnissen siehe Jörg Hille: Die Strafbarkeit der Mantik von der Antike bis zum frühen Mittelalter, Frankfurt 1979, S. 81–116.
  26. Gerd Mentgen: Astrologie und Öffentlichkeit im Mittelalter, Stuttgart 2005, S. 161–273.
  27. Zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wahrsagung siehe Margarethe Ruff: Zauberpraktiken als Lebenshilfe, Frankfurt 2003, S. 29–62 und die Beiträge in der Aufsatzsammlung von Klaus Bergdolt und Walther Ludwig (Hrsg.): Zukunftsvoraussagen in der Renaissance, Wiesbaden 2005.
  28. Zum Dritten Gebot
  29. Georg Otto Schmid 1995 bei relinfo.ch
  30. Prognosencheck der GWUP für 2011
  31. Inge Hüsgen, Wolfgang Hund: Wahrsager
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