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Haus Wettin
Das Haus Wettin ist mit über 1000 Jahren Familiengeschichte eines der ältesten urkundlich nachgewiesenen Geschlechter des deutschen Hochadels, dem eine historische Bedeutung für die Landesgeschichte der Bundesländer Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Bayern zukommt. Ihren Namen leitet die Dynastie von der Burg Wettin ab, gelegen in der Nähe von Halle.
Seit dem hohen Mittelalter stellte das Geschlecht zahlreiche Markgrafen von Meißen, Landgrafen von Thüringen sowie Herzöge und Kurfürsten von Sachsen. Im Jahr 1485 entstanden mit der Leipziger Teilung zwei Hauptlinien – die ernestinische Linie mit dem hauptsächlichen Herrschaftsgebiet des heutigen Thüringen und die albertinische Linie mit dem hauptsächlichen Herrschaftsgebiet des heutigen Freistaats Sachsen.
Die Albertiner bekamen 1806 die sächsische Königswürde; der letzte König Friedrich August III. dankte 1918 nach den Ereignissen der Novemberrevolution ab. Bis zum gleichen Jahr regierten die Ernestiner im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und in den Herzogtümern Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha und Sachsen-Meiningen. Aus den Wettinern gingen bis zur Neuzeit mehrere Monarchen von Sachsen, Polen, Belgien, Portugal, Bulgarien und Großbritannien hervor. Aktuell regierende Monarchen ernestinischer Abstammung sind die britische Königin Elisabeth II. sowie der belgische König Philippe.
Herkunft
Das Haus Wettin kann in seiner Herkunft bis in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts zurückverfolgt werden. Es ist damit, nach den älteren Welfen und Reginaren (dem Haus Hessen), die wohl einzige noch bestehende Familie Deutschlands, die urkundlich vor der ersten Jahrtausendwende nachgewiesen ist. Die übrigen später großen Dynastien wie die Hohenzollern, Habsburger, Wittelsbacher, Askanier, Oldenburger, Obotriten und Zähringer erscheinen sämtlich erst nach dem Jahr 1000 in der schriftlichen Überlieferung.
Über die frühesten bekannten Stammesältesten der Wettiner ist bei dem Chronisten Thietmar von Merseburg zu lesen, dass der Graf Dedo I. (im Original Daedi comes) (* um 960; † 13. November 1009) der Sohn eines Dietrich (im Original Thiedrico) war. Beide sollen dem Stamm der sogenannten „Buzici“ angehört haben, dessen genealogische Verbindung zu Adelsgeschlechtern der Sorben im Bereich des Limes Sorabicus ungeklärt ist und die – besiegt, tributpflichtig und untertänig geworden – auch nicht als besonders erwähnenswert angesehen worden wären. Dedo soll in jungen Jahren einem agnatischen Verwandten im Limes Sorabicus, dem Gaugrafen Rikdag († 985), als Vasall gedient haben.[1]
Über die Herkunft des Dietrich und Dedo de Buzici wurden in der Geschichtsliteratur mannigfaltige Überlegungen angestellt. Eine Ansicht aus der Dissertation Friedrich Kurzes von 1886, die Otto Posse in seiner Genealogie des Hauses Wettin des Jahres 1897 übernahm, bezieht den Stammesnamen Buzici auf einen „Buco“ oder „Buzo“, der eine Kurzform des Namens „Burchard“ sein soll, und identifiziert die Buzici daher mit den Burcharden, Gefolgsleuten der Karolinger seit Karl dem Großen. Zwei in der Schlacht am Kap Colonna gegen die Sarazenen (13. Juli 982) gefallene Adelige, Burchard IV. im Hassegau und Dedi, werden dabei als Brüder Dietrichs I. und der im Jahr 957 gestorbene Hassegaugraf Dedi (Téti) als ihr gemeinsamer Vater angesehen.[2] Eine Erweiterung dieser Interpretation dieses lateinischsprachigen Textes führt Dietrichs Abstammung bis auf einen 908 gegen die Ungarn gefallenen Burchard von Thüringen, Markgrafen im Limes Sorabicus in Nachbarschaft zum bayerischen Nordgau, zurück.
Eine zweite Ansicht zur Herkunft des Hauses Wettin, die Reinhard Wenskus und Stefan Pätzold vertreten, führt die Buzici ebenfalls auf den Leitnamen Burchard zurück und hält Dietrich für einen Sohn des schwäbischen Herzogs Burchard III. († 973) aus dem Geschlecht der Burchardinger, der nach 926 einige Zeit in Sachsen verbrachte und aus einer urkundlich nicht belegten ersten Ehe mit einer Immedingerin namens Wieltrud stammen soll. Zur Stützung dieser Herkunftheorie der Buzici wird angeführt, dass in der Vorrede des, allerdings erst im 13. Jahrhundert entstandenen, Sachsenspiegels das Haus Wettin zu den fränkischen Geschlechtern gezählt wird.
Eine dritte Herkunftstheorie, die im Lexikon des Mittelalters vertreten wird, sieht Dietrich als Sohn des Harzgaugrafen Volkmar (Folcmar, um 945). Dafür spricht, dass der agnatische Verwandte Rikdag als Angehöriger der Harzgaugrafen gilt, einer Sippe, die sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.
Frühe Geschichte
Die Grundherrschaft Wettin im Gau Nudzici wird erstmals in einer am 29. Juli 961 ausgestellten Urkunde von König Otto I. dem Großen schriftlich erwähnt.[3] Der spätere Kaiser bestimmte darin, dass unter anderem auch der von Wettin eingezogene Kirchenzehnt an das Kloster St. Moritz zu Magdeburg zu entrichten sei. Die Grundherrschaft Wettin gehörte kurze Zeit später der meißnischen Mark des Grafen Rikdag an, in dessen Dienst unter anderem der ihm agnatisch anverwandte Dedo I. stand. Offenbar hatte dieser die Grundherrschaft von dem Markgrafen als Allod erhalten, das fortan in der Familie erblich blieb. Der Stammsitz der frühen Wettiner war allerdings zunächst die Burg Eilenburg, die Dedo II. als ältester Sohn Dietrichs II. erbte. Der Eilenburger Zweig der Sippe erlangte später die Markgrafschaft Meißen, starb aber schon bald 1123 im Mannesstamm aus.
Ein jüngerer Sohn Dietrichs II. war Thimo, der neben anderen Gütern der Familie auch die Burg Wettin von seinem Vater geerbt hatte. Von ihm stammten letztlich alle nachfolgenden Generationen der Wettiner ab und offenbar diente für ihn die namensgebende Burg bereits als bevorzugter Stammsitz. Denn Thimo war der erste seiner Familie, der schon in zeitgenössischen Chroniken als „Graf von Wettin“ bekannt war.[4] Ableitend vom Namen dieser Stammburg wurden die Nachkommen und auch rückwirkend die Vorfahren Thimos nun „Wettiner“ genannt; ein Familienname, der sich spätestens im 13. Jahrhundert als allgemein gebräuchlich für diese Familie durchgesetzt hatte, wie die in dieser Zeit entstandene Genealogie der frühen Wettiner, die Genealogica Wettinensis, zeugt.[5]
Aufstieg und Teilung
Unter die führenden deutschen Dynastien etablierten sich die Wettiner ab Konrad dem Großen, der nach einem siegreichen Machtkampf gegen Wiprecht von Groitzsch mit der Unterstützung des Sachsenherzogs Lothar von Süpplingenburg die Markgrafschaft Meißen an sich bringen konnte, mit der er 1125 von Kaiser Heinrich V. auch offiziell beliehen wurde. Die Mark Meißen gaben die Wettiner fortan nicht mehr aus der Hand, sie wurde zum Ausgangspunkt ihrer Expansion in den thüringischen Raum. Die Burg Wettin hingegen kam nach dem Aussterben der Wettiner Grafenlinie im Jahr 1217 im Erbgang an die wettinischen Grafen von Brehna. Otto IV. von Brehna verkaufte am 14. November 1288 die Grafschaft Wettin an den Erzbischof von Magdeburg. Sie wurde in ein erzbischöfliches Amt umgewandelt.
Aus dem thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg siegreich hervorgegangen, konnte Markgraf Heinrich der Erlauchte im 13. Jahrhundert auch die Landgrafschaft Thüringen für seine Dynastie gewinnen. Friedrich der Freidige (der Gebissene) und sein Bruder Dietrich (Diezmann) konnten die Hausmacht der Wettiner erfolgreich gegen König Albrecht I. von Habsburg in der siegreichen Schlacht bei Lucka am 31. Mai 1307 verteidigen.
Friedrich der Streitbare erhielt 1423 das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die Grafschaft Brehna. Durch die Übertragung des Herzogtums Sachsen-Wittenberg an den meißnischen Markgrafen konnten sich die Wettiner schließlich aufgrund der damit verbundenen sächsischen Kurwürde unter die deutschen Kurfürsten einreihen.
Wie auch unter anderen deutschen Häusern üblich, teilten die Wettiner regelmäßig ihre Besitzungen unter Söhnen und Brüdern auf, was häufig zu Spannungen führte. Nach dem Tod von Friedrich IV. führten Uneinigkeiten zwischen seinen Neffen Friedrich II. und Wilhelm III. zur Altenburger Teilung. Trotz des Halleschen Machtspruchs im Jahr 1445 eskalierte der Konflikt später bis zum Sächsischen Bruderkrieg.
Als besonders folgenschwer sollte sich die sogenannte „Leipziger Teilung“ im Jahr 1485 erweisen, in der Kurfürst Ernst mit seinem jüngeren Bruder Albrecht dem Beherzten eine Teilung der wettinischen Lande vereinbarte. Ernst sollte dabei vor allem die Landgrafschaft Thüringen und das Herzogtum Sachsen-Wittenberg einschließlich der mit ihm verbundenen unteilbaren Kurwürde übernehmen. Albrecht übernahm die Mark Meißen einschließlich des Titels „Herzog von Sachsen“. Im Gegensatz zu den zuvor erfolgten Teilungen hat sich diese dauerhaft dynastisch verfestigt.
Die mittelalterlichen Wettiner
Name (Lebensdaten) |
Verwandtschaft | Titel | |
---|---|---|---|
Dietrich I. (Thiedrico) († wohl vor 976/966) |
|||
Dedo I. (Daedi) (* um 960; † 13. November 1009) |
Sohn des Vorgängers | Graf von Merseburg | |
Dietrich II. (* um 990; † 19. November 1034) |
Sohn des Vorgängers | Graf im Hassegau und Markgraf der Lausitz (Dietrich I.) | |
Dedo II. (* um 1010; † 1075) |
Sohn des Vorgängers | Graf von Eilenburg und der Gaue Siusili, Serimunt und Nizizi, Markgraf der Lausitz (Dedo I.) | |
Dedo III. († 1069) |
erster Sohn Dedo II. | Markgraf der Lausitz (Dedo II.) | |
Heinrich I. der Ältere (* um 1070; † 1103) |
zweiter Sohn Dedo II. | Markgraf der Lausitz und von Meißen | |
Heinrich II. der Jüngere (* 1103; † 1123) |
Sohn des Vorgängers | Markgraf der Lausitz und von Meißen | |
Thimo (* vor 1034; † 1091 oder 1118) |
Sohn Dietrich II. | Graf von Wettin, Brehna und Kristritz | |
Dedo IV. († 16. Dezember 1124) |
erster Sohn Thimos | Graf von Wettin und Groitzsch | |
Konrad der Große (* um 1098; † 5. Februar 1157) |
zweiter Sohn Thimos | Graf von Wettin und Markgraf von Meißen und der Lausitz | |
Otto der Reiche (* 1125; † 18. Februar 1190) |
Sohn des Vorgängers | Markgraf von Meißen | |
Albrecht I. der Stolze (* 1158; † 24. Juni 1195) |
Sohn des Vorgängers | Markgraf von Meißen | |
Dietrich der Bedrängte (* 1162; † 18. Februar 1221) |
Bruder des Vorgängers | Markgraf von Meißen und von der Lausitz (Dietrich III.) | |
Heinrich III. der Erlauchte (* um 1215; † 15. Februar 1288) |
Sohn des Vorgängers | Markgraf von Meißen und von der Lausitz (Heinrich IV.), Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen | |
Albrecht II. der Entartete (* 1240; † 1314/1315) |
Sohn des Vorgängers | Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen | |
Friedrich I. der Freidige / der Gebissene (* 1257; † 16. November 1323) |
Sohn des Vorgängers | Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen | |
Friedrich II. der Ernsthafte (* 30. November 1310; † 18. November 1349) |
Sohn des Vorgängers | Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen | |
Friedrich III. der Strenge (* 14. Dezember 1332; † 21. Mai 1381) |
erster Sohn Friedrichs des Ernsthaften | Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen | |
Balthasar (* 21. Dezember 1336; † 18. Mai 1406) |
zweiter Sohn Friedrichs des Ernsthaften | Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen | |
Wilhelm I. der Einäugige (* 19. Dezember 1343; † 9. Februar 1407) |
dritter Sohn Friedrichs des Ernsthaften | Markgraf von Meißen | |
Friedrich IV. der Friedfertige (* 1384; † 7. Mai 1440) |
Sohn von Balthasar | Landgraf von Thüringen | |
Friedrich IV. / I. der Streitbare (* 11. April 1370; † 4. Januar 1428) |
erster Sohn Friedrichs des Strengen | Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen. Auf ihn wurde 1423 das sächsische Herzogtum und die mit ihm verbundene Kurwürde übertragen. | |
Wilhelm II. der Reiche (* 23. April 1371; † 30. März 1425) |
zweiter Sohn Friedrichs des Strengen | Markgraf von Meißen | |
Friedrich II. der Sanftmütige (* 22. August 1412; † 7. September 1464) |
erster Sohn Friedrichs des Streitbaren | Herzog und Kurfürst von Sachsen, Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen | |
Wilhelm III. der Tapfere (* 30. April 1425; † 17. September 1482) |
zweiter Sohn Friedrichs des Streitbaren | Landgraf von Thüringen | |
Die „Leipziger Teilung“ begründete die bis heute fortbestehende Trennung der Wettiner in die ältere ernestinische Linie und die jüngere albertinische Linie. |
Wappen
Ursprüngliches Stammwappen der Wettiner
(die sogenannten Landsberger Pfähle) als Grafen von Wettin („Markgrafen von Landsberg“)[6]Wappen der Wettiner
als Reichserzmarschälle und Kurfürsten von Sachsen
Ernestiner
Die von Kurfürst Ernst abstammende ältere „ernestinische Linie“ erlangte insbesondere durch ihren Schutz für die Reformation im 16. Jahrhundert eine besondere historische Bedeutung. Kurfürst Friedrich der Weise bot dem Reformator Martin Luther auf der Wartburg sicheres Asyl vor der Verfolgung Kaiser Karls V. Dadurch gerieten die Ernestiner allerdings auch in einen Gegensatz zu ihren albertinischen Vettern, die in den nun ausbrechenden Konfessionskämpfen zunächst der kaiserlich-katholischen Seite die Treue hielten. Dies hatte zur Folge, dass den Ernestinern 1547 die sächsische Kurwürde entzogen wurde, die auf den Albertiner Moritz übertragen wurde. Gleichwohl ging auch dieser später zur protestantischen Seite über.
Die Ernestiner behielten allerdings, wie auch die Albertiner, den Titel Herzog zu Sachsen bei, der auf alle männlichen Mitglieder der Familie übertragen wurde. Als ursprünglicher Haupttitel wurde er zusätzlich zum vorangestellten Linien-Titel (Prinz von...), der das betreffende Teilterritorium bezeichnete, geführt.
Durch fortgesetzte Praxis der Erbteilung entstanden in den folgenden Jahrhunderten mehrere sächsische Herzogtümer auf thüringischen Boden (siehe Hauptartikel: Ernestinische Herzogtümer). Aufgrund dieser Teilungen verloren die Ernestiner allerdings ihre politische Bedeutung. Wie in ganz Deutschland auch wurde die Monarchie in Thüringen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Zuge der Novemberrevolution 1918 abgeschafft und der Freistaat Thüringen proklamiert.
Herzöge von Sachsen-Meiningen
Herzöge von Sachsen-Altenburg
Ernestinische Kurfürsten von Sachsen
Bild | Name (Lebensdaten) |
Verwandtschaft | Titel |
---|---|---|---|
Ernst (* 24. März 1441; † 26. August 1486) |
erster Sohn Friedrichs des Sanftmütigen | Kurfürst von Sachsen, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen | |
Friedrich III. der Weise (* 17. Januar 1463; † 5. Mai 1525) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen und Landgraf von Thüringen | |
Johann der Beständige (* 13. Juni 1468; † 16. August 1532) |
Bruder des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen und Landgraf von Thüringen | |
Johann Friedrich der Großmütige (* 30. Juni 1503; † 3. März 1554) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen und Landgraf von Thüringen. Verlor 1547 die sächsische Kurwürde an die albertinische Linie und trug seither den Titel eines „Herzogs von Sachsen“. |
Ernestiner in Europa (Coburger)
Die ernestinische Linie der Wettiner gelangte erst im 19. Jahrhundert durch eine weitgreifende Heiratspolitik wieder zu einer europäischen Bedeutung, indem nicht nur ihre weiblichen Mitglieder in regierende Fürstenhäuser hinein, sondern auch ihre männlichen Vertreter die Erbinnen von Königsthronen heiraten konnten oder direkt auf die Throne unabhängig gewordener Monarchien gesetzt wurden. Hervor taten sich dabei ausschließlich die Angehörigen des Zweigs der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha.
Belgien
Die belgische Linie begründete Prinz Leopold Georg von Sachsen-Coburg und Gotha, der 1831 vom Nationalkongress der gerade unabhängig gewordenen Belgier als Leopold I. zu deren König gewählt wurde. Seine Nachkommen stellen bis heute die Könige der Belgier.
Portugal
Zwei Neffen Leopolds gewannen durch ihre Ehen, die er maßgeblich vermittelt hatte, je einen europäischen Thron. Prinz Ferdinand August von Sachsen-Coburg-Gotha heiratete 1836 Königin Maria II. von Portugal und wurde als Ferdinand II. deren Mitkönig. Seine Nachkommen stellten bis zur Abschaffung der Monarchie und der Proklamation der Republik 1910 die letzten Könige von Portugal. Mit König Manuel II. starb zudem die portugiesische Linie im Mannesstamm aus, die Prätendentschaft auf den Thron ging wieder auf die Vertreter des alten Königshauses Braganza über.
Großbritannien
Leopolds zweiter erfolgreich vermittelter Neffe war Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, der 1840 die Königin Victoria von Großbritannien heiratete. Wenngleich er selbst die Position des Prinzgemahls einnahm, wurde durch die Thronbesteigung ihres Sohnes Eduard VII. das „Haus Sachsen-Coburg und Gotha“ auf dem britischen Thron begründet, das während des Ersten Weltkriegs aufgrund antideutscher Stimmungen den Namen „Windsor“ annahm. Aktuelle Vertreterin ist Königin Elisabeth II., die zugleich auch die letzte britische Wettinerin im agnatischen Stamm auf dem Thron sein wird, da ihre Erben über den Prinzgemahl Prinz Philip dem ebenfalls in Europa weitverzweigten oldenburgischen Geschlecht angehören und den Namen Mountbatten-Windsor führen werden. Vertreten werden die Wettiner in Britannien zukünftig durch die Dukes of Gloucester und Dukes of Kent.
Bulgarien
Ein Großneffe des Prinzen Albert war Prinz Ferdinand Maximilian von Sachsen-Coburg und Gotha-Koháry. Er wurde 1887 als Ferdinand I. mit österreichischer Unterstützung zum Fürsten von Bulgarien, zu dessen Zaren er sich nach der Unabhängigkeit des Landes vom osmanischen Reich 1908 erhob. Die Monarchie wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1946 abgeschafft, der letzte Zar und aktuelle Prätendent Simeon Sakskoburggotski (Simeon II.) amtierte zwischen 2001 und 2005 als Ministerpräsident von Bulgarien.
Könige von Belgien (seit 1831)
Zaren von Bulgarien (1887–1946)
Könige von Großbritannien und Irland (seit Eduard VII., 1901)
Hauschefs der Ernestiner
Haus Sachsen-Weimar-Eisenach | Michael-Benedikt von Sachsen-Weimar-Eisenach Senior-Wettiner (* 15. November 1946) |
Haus Sachsen-Meiningen | Konrad von Sachsen-Meiningen (* 14. April 1952) |
Haus Sachsen-Coburg und Gotha | Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha (* 21. März 1943) |
Haus Windsor | Richard, Duke of Gloucester (* 26. August 1944) |
Albertiner
Im Gegensatz zu den Ernestinern hatten es die albertinischen Wettiner verstanden, die Schwächung ihrer Hausmacht durch größere Erbteilungen zu vermeiden. Sie erhielten sich dadurch eine Position unter den führenden Territorialfürsten Deutschlands bei. Durch geschicktes politisches und militärisches Taktieren erreichte Moritz 1547 gar vom Kaiser die Übertragung der sächsischen Kurwürde, die fortan mit dem albertinisch-meißnischen Land verbunden blieb. Barockfürst Friedrich August der Starke gelangte 1697 als erster Wettiner überhaupt zur Königswürde, indem er sich seine Wahl zum König von Polen erkaufte. Unter ihm erreichte Kursachsen eine kulturelle und politische Blüte. Infolge der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation in den napoleonischen Kriegen 1806 nahm Friedrich August der Gerechte den Königstitel an und begründete das Königreich Sachsen. Die mit dem Ende Napoleon Bonapartes verbundene Niederlage Sachsens in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 kostete das Land einen großen Teil seines Gebiets, und nach dem Sieg Preußens in der Schlacht von Königgrätz 1866 geriet es unter dessen Einfluss.
Im Jahr 1871 trat das Königreich Sachsen als Bundesstaat dem Deutschen Reich bei. Wie in ganz Deutschland auch wurde die Monarchie in Sachsen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Zuge der Novemberrevolution 1918 abgeschafft und der Freistaat Sachsen proklamiert.
Im Zuge der Fürstenenteignung wurden sämtliche königlichen Schlösser – mit Ausnahme von Moritzburg – in Staatseigentum überführt. Der letzte König, Friedrich August III., verstarb 1932 in seinem privaten Schloss Sibyllenort in Schlesien; sein Sohn Friedrich Christian bewohnte in Dresden das ebenfalls private Schloss Wachwitz, während die Königliche Villa in Strehlen vermietet wurde.
Polnische Könige
Friedrich August der Starke wurde 1697 polnischer König, womit das Kurfürstentum Sachsen und Polen-Litauen in Personalunion geführt wurden.
Albertinische Kurfürsten und Könige von Sachsen
Bild | Name (Lebensdaten) |
Verwandtschaft | Titel |
---|---|---|---|
Albrecht der Beherzte (* 31. Juli 1443; † 12. September 1500) |
zweiter Sohn Friedrichs des Sanftmütigen | Markgraf von Meißen und Herzog von Sachsen | |
Georg der Bärtige (* 27. August 1471; † 17. April 1539) |
Sohn des Vorgängers | Markgraf von Meißen und Herzog von Sachsen | |
Heinrich der Fromme (* 16. März 1473; † 18. August 1541) |
Bruder des Vorgängers | Markgraf von Meißen und Herzog von Sachsen | |
Moritz (* 21. März 1521; † 11. Juli 1553) |
Sohn des Vorgängers | Markgraf von Meißen und Herzog von Sachsen. Ihm wurde 1547 die sächsische Kurwürde übertragen. | |
Vater August (* 31. Juli 1526; † 11. Februar 1586) |
Bruder des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen | |
Christian I. (* 29. Oktober 1560; † 25. September 1591) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen | |
Christian II. (* 23. September 1583; † 23. Juni 1611) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen | |
Johann Georg I. (* 5. März 1585; † 8. Oktober 1656) |
Bruder des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen | |
Johann Georg II. (* 10. Juni 1613; † 1. September 1680) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen | |
Johann Georg III. (* 30. Juni 1647; † 22. September 1691) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen | |
Johann Georg IV. (* 18. Oktober 1668; † 27. April 1694) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen | |
Friedrich August I. der Starke (* 12. Mai 1670; † 1. Februar 1733) |
Bruder des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen und König von Polen (August II.) | |
Friedrich August II. (* 17. Oktober 1696; † 5. Oktober 1763) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen und König von Polen (August III.) | |
Friedrich Christian (* 5. September 1722; † 17. Dezember 1763) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst von Sachsen | |
Friedrich August III. / I. der Gerechte (* 23. Dezember 1750; † 5. Mai 1827) |
Sohn des Vorgängers | Kurfürst und König von Sachsen. Nach Auflösung des Heiligen Römischen Reichs 1806 zum König von Sachsen erhoben. | |
Anton (* 27. Dezember 1755; † 6. Juni 1836) |
Bruder des Vorgängers | König von Sachsen | |
Friedrich August II. (* 18. Mai 1797; † 9. August 1854) |
Neffe des Vorgängers | König von Sachsen | |
Johann (* 12. Dezember 1801; † 29. Oktober 1873) |
Bruder des Vorgängers | König von Sachsen | |
Albert (* 23. April 1828; † 19. Juni 1902) |
Sohn des Vorgängers | König von Sachsen | |
Georg (* 8. August 1832; † 15. Oktober 1904) |
Bruder des Vorgängers | König von Sachsen | |
Friedrich August III. (* 25. Mai 1865; † 18. Februar 1932) |
Sohn des Vorgängers | König von Sachsen |
Familienoberhaupt der Albertiner (Haus Sachsen) und Nachfolgestreit
Gegenwärtig ist die Frage des Familienoberhauptes des Hauses Sachsen nicht geklärt. Ansprüche werden von Alexander Prinz von Sachsen-Gessaphe (* 1954) und anderen Familienmitgliedern erhoben. Der Deutsche Adelsrechtsausschuß und einflussreiche Wettiner haben sich zur Nachfolgefrage geäußert ohne dass ein Konsens bewirkt wurde.
Alexander von Sachsen-Gessaphe wurde als ältester Sohn von Roberto Afif (der sich „Fürst von Gessaphe“ nannte) und Maria Anna Prinzessin von Sachsen geboren. Er und seine Brüder erhielten durch Namensänderung den Namen „Prinz von Sachsen-Gessaphe“. Im Jahr 1999 wurde er von seinem Onkel Maria Emanuel Markgraf von Meißen, dem damaligen Chef des Hauses Wettin und Bruder von Maria Anna, adoptiert und nahm dessen amtlichen Namen „Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen“ an. Sein Adoptivvater war der Sohn von Friedrich Christian von Sachsen und der Enkel von Friedrich August III. von Sachsen, der bis 1918 der letzte König von Sachsen war. Da Maria Emanuel Markgraf von Meißen und sein Bruder Albert von Sachsen keine Nachkommen hatten und die Vettern aus der „Moritzburger Linie“ aus unebenbürtigen Verbindungen stammten, erwog Maria Emanuel zunächst die Adoption des Sohnes seiner Schwester Mathilde, Johannes von Sachsen-Coburg und Gotha, einem Angehörigen der ernestinischen Linie, der jedoch 1987 bei einem Skiunfall ums Leben kam. Im Mai 1999 adoptierte er seinen Neffen Alexander, Sohn seiner Schwester Maria Anna. Deren Ehemann Roberto Afif behauptete, libanesisch-maronitischem Adel zu entstammen und legte sich ohne genealogischen Nachweis den Titel „Prinz von Gessaphe“ zu. Maria Emanuel erklärte diesen Neffen nach einer notariell beglaubigten Übereinkunft der meisten Mitglieder des Haus Wettin Albertinische Linie e. V. gemäß den Satzungen des Hauses Wettin zu seinem unmittelbaren Nachfolger als Hauschef.[7] Der Bruder des Adoptierten, der Jurist Karl August Prinz von Sachsen-Gessaphe, verfasste dazu ein unterstützendes Rechtsgutachten.[8] Den Ausschlag für den Neffen bei der Nachfolge hatte wohl dessen Eheschließung mit Gisela Prinzessin von Bayern gegeben.
Albert von Sachsen (* 1934; † 2012), der Bruder von Maria Emanuel von Sachsen, bestritt später den Anspruch Alexander von Sachsen-Gessaphe und reklamierte für sich den Titel „Markgraf von Meißen“, unter Bevorzugung seines Großneffen Rüdiger als Nachfolger. Rüdiger von Sachsen ist der Sohn von Timo von Sachsen, Enkel von Ernst Heinrich von Sachsen und Urenkel des letzten sächsischen Königs Friedrich August III. Da die wettinische Abkunft des „Prinzen von Sachsen-Gessaphe“ nur durch seine Mutter begründet und er somit kein agnatischer Wettiner ist, wird diese Erbverfügung von den (nach den Wettiner Hausgesetzen unebenbürtigen) Nachkommen des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen angefochten.[9][10][11] Maria Emanuels Bruder Albert wurde von verschiedenen Seiten gedrängt, seine notariell beglaubigte Zustimmung zur Nachfolgeregelung zurückzuziehen. In Folge erklärte er sich nach dem Tod seines Bruders Maria Emanuel selbst zum Chef des Hauses Wettin albertinischer Linie; bereits drei Monate später starb er. Ungeachtet der für die Familie geltenden Hausgesetze wollte er im nicht erbberechtigten Rüdiger von Sachsen seinen dynastischen Nachfolger sehen. Rüdiger ist ein Enkel des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen. Letzterer lebte mit seinen drei Söhnen Dedo, Gero und dem später unebenbürtig verheirateten Timo bis 1945 auf Schloss Moritzburg.
Nach dem Gutachten des Münsteraner Rechtshistorikers Heinz Holzhauer sehen sich Timos Nachfahren, die sich mittlerweile im „Verein Agnaten des Hauses Wettin albertinische Linie e. V.“ zusammengeschlossen haben, als Nachkommen des letzten Sachsenkönigs in direkter männlicher Linie als die einzig rechtmäßigen Nachfolger der albertinischen Linie des Hauses Wettin an, auch wenn ihre und ihres direkten Vorfahren Timos Eheschließungen sie nach den Maßstäben des für die Wettiner geltenden Hausgesetzes als „morganatisch“ von der Erb- und Thronfolge – wie auch von der Mitgliedschaft im Hause Wettin – ausschließen. § 13 des „Königlich Sächsischen Hausgesetzes vom 30. Dezember 1837“ (Königlich Sächsisches Gesetzesblatt, 1838, S. 60ff.) lautet: „Keinem Mitgliede des Königlichen Hauses ist eine Adoption gestattet.“ Daraus folgern Timos Nachfahren: betrachte man die (eigenmächtige) Änderung des Hausgesetzes mit einer Legitimierung nicht ebenbürtiger Ehen als wirksam, die (ebenso eigenmächtige) Hausgesetzänderung Maria Emanuels mit der Abschaffung des uralten Nachfolgegesetzes der Lex Salica (Mannesstammprinzip) indes als unwirksam, so seien die Albertiner im Mannesstamm noch nicht erloschen. Auf Maria Emanuel sei demnach sein Bruder Albert von Sachsen als Oberhaupt der Albertiner und Markgraf von Meißen gefolgt. Da aber auch Alberts Ehe mit Elmira kinderlos blieb, sei auf diesen, gemäß dem männlichen Erbfolgeprinzip wie auch entsprechend seiner Nachfolgebestimmung, Rüdiger, der Sohn seines Cousins Timo Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen als Chef des vormaligen sächsischen Königshauses gefolgt. Rüdiger von Sachsen erklärte sich daher zum Haus-Chef, trat die Position jedoch an seinen Sohn, Daniel von Sachsen, ab.[12]
Nach Einschätzung des Deutschen Adelsrechtsausschusses ist nach den Maßstäben des historischen Hausgesetzes keine lebende Person mehr adelsrechtlich befugt, den Titel eines „Markgrafen von Meißen“ zu führen.[13] Auch „Königliche Hoheit“ sollte sich demnach von den lebenden Nachkommen der Albertinischen Wettiner niemand nennen.[14] Rüdiger Prinz von Sachsen hat daraufhin (im Unterschied zu seinem Vetter 2. Grades Alexander) vorerst davon abgesehen, den (heute ohnehin nur inoffiziellen) Titel Markgraf von Meißen zu führen. Die Frage der Wirksamkeit der Hausgesetzänderungen hat der Deutsche Adelsrechtsausschuss in seinem Zwischengutachten jedoch noch nicht abschließend bewertet.[15] Ranghöchster Vertreter des Hauses Wettin sei daher nun der Ernestiner Michael-Benedikt von Sachsen-Weimar-Eisenach als nachfolgeberechtigter Chef des Gesamthauses Wettin: Die sächsisch-thüringische Teilung des Hauses Wettin, die die Brüder Herzog Albrecht (1443–1500) und Kurfürst Ernst (1441–1486) 1485 vollzogen haben, sei seit dem Tod von Maria Emanuel Markgraf von Meißen bzw. seines Bruders Albrecht Joseph (Albert) Markgraf von Meißen im Jahr 2012 beendet. Das dynastische Haus Wettin beschränke sich jetzt nur noch auf die thüringischen Linien, deren linienältester Chef Michael-Benedikt von Sachsen-Weimar-Eisenach ist.[16] Dieser ist freilich ebenso wenig hausgesetzmäßig verheiratet wie seine voraussichtlichen Nachfolger aus der Weimarer Linie.
Die Oberhäupter der drei noch existierenden ernestinischen Familienzweige (des Großherzoglichen Hauses Sachsen-Weimar-Eisenach, des Herzoglichen Hauses Sachsen-Coburg und Gotha und des Herzoglichen Hauses Sachsen-Meiningen) stellten in einer Erklärung vom 23. Juni 2015 für sich und ihre Häuser „nach den maßgeblichen Grundsätzen des historischen Fürsten- und Hausrechts“ fest, dass Alexander Prinz von Sachsen (vormals Alexander Prinz von Sachsen-Gessaphe bzw. Alexander Afif) als adoptierter Prinz von Sachsen nicht dem Adel angehöre, sondern nicht-adeliger Namensträger sei, dass er nicht Mitglied des Hauses Wettin sei und dass er dem 2012 verstorbenen Markgrafen Maria Emanuel von Meißen, Prinz von Sachsen, Herzog zu Sachsen, weder als Oberhaupt der Albertinischen Linie des Hauses Wettin (vormals Königliches Haus Sachsen) noch als Träger des diese Hauschef-Würde kennzeichnenden Titels Markgraf von Meißen nachgefolgt sei.[17]
Hinter dem Streit steht nicht nur die Auseinandersetzung um das Mannesstammprinzip des salischen Erbfolgerechts und um letztlich obsolete Ebenbürtigkeitsfragen (obsolet angesichts der Heiratspraxis heutiger Thronfolger und Monarchen), die Frage hat vielmehr auch einen konfessionellen Hintergrund, da die Nachfahren des Ernst Heinrich von Sachsen im 20. Jahrhundert zum evangelischen Glauben rekonvertiert sind und damit die Konversion der Albertiner zum Katholizismus (durch August den Starken 1697) für sich rückgängig gemacht haben, wobei sie sich auf das frühe Bekenntnis Heinrichs des Frommen zum Luthertum (von 1536) berufen können. Daher soll Papst Franziskus 2015 durch die Gewährung einer Audienz für den katholischen Alexander Prinz von Sachsen und seine Familie dessen Ansprüche unterstützt haben.[18]
Weitere bekannte Wettiner
Moritz Graf von Sachsen (franz: Maurice de Saxe; * 28. Oktober 1696, † 30. November 1750) Marschall von Frankreich, unehelicher Sohn von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen | |
Maria Amalia von Sachsen (sp: María Amalia de Sajonia; * 24. November 1724, † 27. September 1760) Königin von Neapel-Sizilien sowie Königin von Spanien, Tochter von Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen. | |
Maria Josepha von Sachsen (franz: Marie Josèphe de Saxe; * 4. November 1731, † 13. März 1767) Dauphine de France, Tochter von Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen | |
Albert von Sachsen (* 11. Juli 1738, † 10. Februar 1822) Herzog von Teschen, Sohn von Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen | |
Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (* 26. August 1819, † 14. Dezember 1861) britischer Prinzgemahl, Sohn von Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha |
Wettiner Linien und Fürstentümer 1485–1918 (Grafik)
Überblick über die einzelnen durch Erbteilungen entstandenen Linien und Fürstentümer der Wettiner, seit der Bildung der Ernestiner und Albertiner Linien in der Leipziger Teilung 1485, sowie deren Vererbungen bei ihrem jeweiligen Aussterben (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken).
Grabstätten der Wettiner
Diese Liste führt die Grabstätten der Albertiner auf.
Schlösser der Wettiner
Albertinische Residenzen
Zu den bedeutendsten Residenzen der Albertiner gehörten:
Albrechtsburg und Dom zu Meissen
Schloss Freudenstein in Freiberg
Moritzburg in Zeitz
Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels
Schloss Osterstein in Zwickau
Ernestinische Residenzen
Einige der wichtigen Schlösser der Ernestinischen Linien sind:
Wartburg bei Eisenach
Schloss Hartenfels in Torgau
Schloss Ehrenburg in Coburg
Schloss Friedenstein in Gotha
Schloss Friedrichsthal in Gotha
Schloss Friedrichswerth, Landkreis Gotha
Schloss Reinhardsbrunn, Landkreis Gotha
Schloss Tenneberg, Landkreis Gotha
Dornburger Schlösser bei Jena
Schloss Ettersburg bei Weimar
Residenzhaus Eisenach (Alte Residenz)
Burg Creuzburg bei Eisenach
Schloss Elisabethenburg in Meiningen
Veste Heldburg bei Coburg
Glücksburg in Römhild
Siehe auch
- Stammliste des Hauses Wettin
- Liste der sächsischen Herrscher
- Liste der polnischen Herrscher
- Fürstenstraße der Wettiner
- Sächsische Renaissance
- Vikariatsmünzen (Sachsen), Geschichte – Vikarierende Kurfürsten
- Sächsische Münzgeschichte
- Wettin-Obelisk in Dresden
Literatur
- Reiner Groß: Die Wettiner. Kohlhammer, Stuttgart 2007, ISBN 3-17-018946-8.
- Jürgen Helfricht: Die Wettiner. Sachsens Könige, Herzöge, Kurfürsten und Markgrafen. 5. Auflage. Sachsenbuch, Leipzig 2012. ISBN 3-89664-044-5.
- Hans Hoffmeister, Volker Wahl (Hrsg.): Die Wettiner in Thüringen. Geschichte und Kultur in Deutschlands Mitte (= Schriften des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar. Nr. 2). Rhino, Arnstadt/Weimar 1999, ISBN 3-932081-33-1.
- Anne-Simone Knöfel: Dynastie und Prestige. Die Heiratspolitik der Wettiner (= Dresdner historische Studien. Bd. 9). Böhlau. Köln u. a. 2009, ISBN 3-412-20326-2.
- Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Die Herrscher Sachsens. Markgrafen, Kurfürsten, Könige 1089–1918. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54773-7.
- Heinz Werner Lewerken (Hrsg.): Die Ahnengalerie der Wettiner. Ausstellungskatalog der Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Sandstein, Dresden 2006. ISBN 3-937602-70-4.
- Stefan Pätzold: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221 (= Geschichte und Politik in Sachsen. Bd. 6). Böhlau. Köln/Weimar/Wien 1997, ISBN 3-412-08697-5.
- Jörg Rogge: Die Wettiner. Aufstieg einer Dynastie im Mittelalter. Thorbecke, Ostfildern 2005, ISBN 3-7995-0151-7.
- Harald Winkel: Herrschaft und Memoria. Die Wettiner und ihre Hausklöster im Mittelalter (= Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde. Bd. 32). Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2010, ISBN 3-86583-439-6 (Rezension).
Weblinks
- Literatur zu Haus Wettin in der Sächsischen Bibliographie
- Website von Alexander Prinz von Sachsen
- Website von Albert Prinz von Sachsen († 2012)
- Website von Rüdiger Prinz von Sachsen (albertinische Linie)
- Die Wettiner
- Fürstenzug in Dresden
- Geschichte der Wettiner
- Hausgesetz der Wettiner Albertinische Linie aus dem Jahre 1837
Einzelnachweise
- ↑ „Daedi comes … unde is fuerit, de tribu, quae Buzici dicitur, et de patre Thiedrico originem duxisse accipies. Hic Rigdago marchioni, agnato suimet, ab infancia serviebat“ (siehe dazu Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Thietmari Chronicon, Liber VI. In: Monumenta Germaniae Historica (MGH) SS 3, 1839, S. 820, Ab. 33 und 34)
- ↑ Zu den bei Kap Colonna gefallenen Burchardo et Dedi siehe Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Thietmari Chronicon, Liber III. In: MGH SS 3, 1839, S. 765, Ab. 12. Der Hassegaugraf Dedi (pago Hassagoi et in confinio Mersapurac in comitatu cuiusdam comitis qui Téti) wird genannt in einer Urkunde Kaiser Ottos I. vom 26. September 949 in: MGH DD O I, Nr. 114, S. 197.
- ↑ „Nudzici ubi inest Vitin civitas“ (siehe dazu MGH DD O I, Nr. 231, S. 316–317)
- ↑ „Thiemoni comiti Witin“ (siehe dazu Georg Heinrich Pertz: Annales Magdeburgenses. In: MGH SS 16, 1859, S. 181)
- ↑ Ernst Ehrenfeuchter (Herausg.): Genealogica Wettinensis. In: MGH SS 23, 1874, S. 226–230.
- ↑ Friedrich der Weise: Kurfürst von Sachsen ; 1463 – 1525, S. 240 (Digitalisat)
- ↑ Bild online am 27. Juli 2012: Dieses geheime Papier regelt die Wettiner-Nachfolge
- ↑ Vgl. dazu: Karl August Prinz von Sachsen-Gessaphe: Juristische Bewertung des Begehrens der Herren Rüdiger Prinz von Sachsen und Daniel Prinz von Sachsen auf den Posten des Haus-Chefs im Haus Wettin Albertinische Linie. (PDF, 68 kB) 25. Juni 2013, abgerufen am 22. Oktober 2013. In: Jürgen Helfricht: Georg Philipp Antonius Prinz von Sachsen (25). Das neue Gesicht der Wettiner. Noch lebt der Adelsspross unerkannt in Schottland…, Artikel der Bild Zeitung Dresden, vom 25. Juni 2013.
- ↑ Sächsische Zeitung online am 13. August 2012: Es kann nur einen geben: Alexander oder Albert – wer darf Markgraf sein?
- ↑ Sachsen-Lese: Ursula und Prof. Dr. habil. Wolfgang Brekle im Interview mit SKH Dr. phil. Albert Prinz von Sachsen, Herzog zu Sachsen, Markgraf von Meißen am 17. August 2012
- ↑ Familie von Sachsen: Der Hauschef
- ↑ Wettiner-Gutachten 2015 mit Nachtrag von Heinz Holzhauer vom 27. März 2015 und Erklärung des Hauses Wettin Albertinischer Linie vom 4. Juli 2015 (abgerufen am 27. August 2015)
- ↑ Deutscher Adelsrechtsausschuss: Zwischengutachten zu fürstenrechtlichen Fragen im Hause Wettin, vom 5. November 2014
- ↑ Stefan Locke, Albertiner? Ernestiner? Wieder ein Streit in Sachsens Königshaus, F.A.Z. Nr. 83 vom 8. April 2014, S. 7. und Thomas Schade, Der Prinz des Verzichts, SZ vom 18. Juni 2014, S. 3. und Bild online am 11. Juni 2015: „Wettiner-Prinz Alexander gehört Adel gar nicht an!“ (abgerufen am 11. Juni 2015)
- ↑ „Zwischengutachten zu fürstenrechtlichen Fragen im Hause Wettin“ vom 5. November 2014 (abgerufen am 17. Juli 2015), DNN-Online vom 2. April 2014: „Die albertinischen Wettiner streiten über die Nachfolge des verstorbenen Haus-Chefs Maria Emanuel“ (abgerufen am 15. Juli 2015) und Thomas Schade, „Alle gegen Alexander“, SZ vom 17. Juli 2015, S. 3.
- ↑ Bild online am 29. März 2014: „Ich bin der neue Chef der Wettiner!“ (abgerufen am 22. Oktober 2014) und „Gemeinsame Erklärung der Oberhäupter des Gesamthauses Wettin“ vom 23. Juni 2015 (abgerufen am 27. Juni 2015)
- ↑ Gemeinsame Erklärungder Oberhäupter des Gesamthauses Wettin vom 23. Juni 2015
- ↑ Bild online am 1. Juni 2015: „Papst adelt den Prinzen von Sachsen“ (abgerufen am 1. Juni 2015)
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