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Victoria (Vereinigtes Königreich)

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum gleichnamigen Schiff siehe Queen Victoria (Schiff).
Königin Victoria am Tag ihres goldenen Thronjubiläums 1887
Unterschrift von Königin Victoria
Wappen von Königin Victoria
Briefmarke von ’Southern Nigeria’, 1901

Victoria (deutsch auch Viktoria, eigentlich Alexandrina Victoria; * 24. Mai 1819 im Kensington Palace, London; † 22. Januar 1901 in Osborne House, Isle of Wight) war von 1837 bis 1901 Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und trug ab dem 1. Januar 1877 als erste britische Monarchin und zweiter Mensch überhaupt den Titel Empress of India (Kaiserin von Indien). Sie war die Tochter von Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn, und Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld und ist sowohl Ururgroßmutter der jetzigen britischen Königin Elisabeth II. als auch von deren Prinzgemahl Prinz Philip.

Mit ihrer Thronbesteigung endete aufgrund des im Königreich Hannover geltenden salischen Gesetzes, das Frauen von der Thronfolge ausschließt, die Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover. Victorias Tod beendete die Herrschaft des Hauses Hannover auf dem britischen Thron; mit ihrem Sohn König Eduard VII. begann die Herrschaft des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha.

Als konstitutionelle Monarchin war sie pro forma Herrscherin über mehr als ein Fünftel der Erde und ein Drittel der Weltbevölkerung. Während ihrer Regierungszeit erlebten die Ober- und Mittelschichten Großbritanniens eine beispiellose wirtschaftliche Blütezeit, und das Britische Weltreich stand auf dem Höhepunkt seiner Macht. Prägend für ihre Regentschaft waren der Einfluss ihres Cousins und Ehemannes Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha und ihr fast völliger Rückzug aus der Öffentlichkeit nach dessen Tod 1861. Sie handhabte die konstitutionelle Monarchie sehr eigenwillig und selbstbewusst, obwohl sie bereits bei der Parlamentseröffnung die vorgeschriebene Rede des jeweiligen Premierministers verlesen musste – ein „Staatstheater“, bei dem sie sich zumeist vom Lordkanzler vertreten ließ. Victoria regierte 63 Jahre und sieben Monate, länger als jeder andere britische Monarch vor ihr. Durch ihre zahlreichen Nachkommen erhielt sie auch den Beinamen „Großmutter Europas“. Sie wurde aufgrund ihrer langen Regentschaft Namensgeberin für das Viktorianische Zeitalter.

Familienhintergrund

Nachdem die mit Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld verheiratete präsumtive britische Thronfolgerin Prinzessin Charlotte Augusta im Jahr 1817 nach einer Totgeburt gestorben war, fehlte es dem britischen Königshaus an legitimen Nachkommen. Von den sieben überlebenden Söhnen Georgs III. waren zu diesem Zeitpunkt nur der Prinzregent Georg sowie zwei seiner Brüder standesgemäß verheiratet. Die Ehen des Duke of York und des Duke of Cumberland waren bislang kinderlos geblieben und die des Prinzregenten mit Caroline von Braunschweig galt als zerrüttet. Der Tod Charlotte Augustas war daher für die bislang unverheirateten Söhne Georgs III. der Anstoß, unter den protestantischen Prinzessinnen Europas nach geeigneten Ehefrauen Ausschau zu halten.

Prinz Leopold machte 1814 – noch bevor er selbst in das britische Königshaus einheiratete – seine Schwester Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld, die verwitwete Fürstin von Leiningen, mit Eduard Augustus, Duke of Kent and Strathearn, bekannt. Nach dem Tod Charlotte Augustas 1817 wurde das Eheprojekt forciert, am 13. Juli 1818 verheirateten sich in einer Doppelhochzeit der Duke of Kent mit der Fürstin von Leiningen und sein Bruder William, Duke of Clarence mit Adelheid von Sachsen-Meiningen.[1] Die Sicherung legitimer Nachfolger für das Haus Hannover war für den Duke of Kent allerdings nicht der einzige Heiratsgrund. Hochverschuldet und wegen seiner pedantischen und häufig auch sadistischen Amtsausübung war er seit 1803 seiner militärischen Ämter enthoben. Mit der Heirat verband er auch die Hoffnung, dass seine Apanage deutlich erhöht werden würde.

Leben

Frühe Kindheit

Prinzessin Victoria im Alter von 4 Jahren, 1823 (Gemälde von Stephen Poyntz Denning)

Prinzessin Alexandrina Victoria of Kent wurde am 24. Mai 1819 im Kensington Palace geboren und stand zu diesem Zeitpunkt an fünfter Stelle in der britischen Thronfolge. Es sprach zunächst wenig dafür, dass sie auf den britischen Thron nachfolgen würde. Wahrscheinlicher war es, dass aus den Ehen der älteren Brüder ihres Vaters noch Nachkommen hervorgehen würden. Der vor ihr thronfolgeberechtigte Prinz Wilhelm hatte nicht weniger als zehn illegitime Kinder. Am 24. Juni 1819 wurde Alexandrina Victoria im Kuppelsaal des Kensington Palace getauft. Für diesen festlichen Anlass hatte man das königliche Taufbecken aus dem Tower gebracht.[2] Zuvor war es zu einem Eklat mit dem Prinzregenten Georg gekommen. Victorias Eltern hatten eine Reihe damals üblicher Namen in der königlichen Familie vorgeschlagen (u. a. Charlotte und Georgina). Georg lehnte diese ab und ließ nur zwei, eher ungewöhnliche, Namen zu. Die Taufpaten der Prinzessin wurden der Prinzregent Georg, der russische Zar Alexander I. (ihm zu Ehren erhielt sie ihren ersten Vornamen), Victorias Tante väterlicherseits Königin Charlotte Auguste von Württemberg und die Großmutter mütterlicherseits Auguste von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Die kleine Victoria wurde innerhalb der Familie Drina gerufen, erst später wurde sie Victoria genannt, dem vermeintlich „englischeren“ der beiden Vornamen.[2]

Im Kensington Palace

Acht Monate nach der Geburt verstarb Prinzessin Victorias Vater Edward Augustus, Duke of Kent. Die Duchess of Kent musste angesichts des hohen Schuldenbergs das Erbe ihres verstorbenen Mannes ausschlagen. Bei der Familie ihres Mannes fand sie nur wenig Unterstützung. König Georg IV., der wenige Tage nach dem Tod seines Bruders Edward Augustus den britischen Thron bestiegen hatte, hatte der Ehe zwischen seinem Bruder mit der Fürstin von Leiningen skeptisch gegenübergestanden. Er ignorierte seine Schwägerin und ihre Tochter und hätte es am liebsten gesehen, wenn die Duchess mit ihrer Familie nach Deutschland zurückgekehrt wäre. Auf Anraten und mit der finanziellen Unterstützung ihres Bruders Prinz Leopold blieb die Duchess weiter im Kensington Palace wohnen.[3]

König Ernst August I. von Hannover, Duke of Cumberland

Die Duchess of Kent geriet zunehmend unter den Einfluss von John Conroy, den der Duke of Kent als Nachlassverwalter eingesetzt hatte. John Conroy setzte darauf, dass Prinzessin Victoria noch unmündig den Thron besteigen würde, unter der Regentschaft der Duchess of Kent. Für John Conroy hätte dies bedeutet, über diese Regentin zu Einfluss und Macht zu gelangen. Um seinen Einfluss zu sichern, sorgte er dafür, dass die Duchess und ihre Tochter weitgehend isoliert von den britischen Hofkreisen blieben. John Conroy gelang es beispielsweise, der Duchess of Kent einzureden, dass der Duke of Cumberland – nach Victoria der nächste in der Thronfolge – der Prinzessin nach dem Leben trachte und daher ein abgeschottetes und isoliertes Leben notwendig sei.[4] Victoria wuchs dadurch in einer Umgebung auf, in der sie nur wenige Kontakte zu anderen Personen hatte. Zu ihren wenigen Spielgefährtinnen zählte John Conroys Tochter Victoire und Victorias um zwölf Jahre ältere Halbschwester Feodora.[5] John Conroy streute unter anderem das Gerücht, dass die Prinzessin geistig nicht stabil sei und deshalb ihre Regentschaft nicht ausüben könne. Diese in den Geschichtsbüchern gelegentlich als Kensington System bezeichnete Machtsicherung setzte sich auch nach dem Thronwechsel zu Wilhelm IV. (1830) fort, der anders als sein älterer Bruder seine Nichte und präsumtive Thronfolgerin gern häufiger in seinen Hofkreisen gesehen hätte. So wurde es Victoria nicht einmal gestattet, an den Krönungsfeierlichkeiten ihres Onkels teilzunehmen.

Als zunehmend absehbar war, dass Prinzessin Victoria zum Zeitpunkt ihrer Thronbesteigung bereits volljährig sein würde, versuchte Conroy ihr 1835 die Unterschrift abzuringen, ihn nach dem Thronwechsel zu ihrem Privatsekretär zu ernennen. Prinzessin Victoria konnte trotz des enormen Drucks, den auch ihre Mutter ausübte, und einer soeben überstandenen schweren Erkrankung (vermutlich Typhus) diesem Druck standhalten und unterschrieb nicht.[6] Daraufhin kam es zu einem vollständigen Bruch mit ihrer Mutter. Bis zum Zeitpunkt der Thronbesteigung wechselten die beiden kaum noch ein Wort miteinander. Diese Versuche, die Prinzessin zu manipulieren, führten auch am britischen Königshof zum Eklat. Während des Geburtstagsdinners anlässlich des 18. Geburtstags der Prinzessin – dem Tag, an dem sie volljährig wurde – erklärte König Wilhelm IV., dass er dankbar sei, diesen Zeitpunkt zu erleben, da er auf diese Weise eine Regentschaft vollständig ungeeigneter Personen verhindert habe.

Erziehung

Leopold I., König der Belgier (Gemälde von Franz Xaver Winterhalter)

Als Erzieherin der jungen Prinzessin war die Baronin Louise Lehzen bestimmt, zu der Victoria ein sehr enges Verhältnis hatte, die aber nur wenig geeignet war, die Prinzessin auf ihre zukünftige Rolle als Monarchin vorzubereiten. Ab 1829 kam noch ein offizieller Hauslehrer hinzu: Hochwürden George Davys, ein liberaler anglikanischer Geistlicher und späterer Bischof von Peterborough.[7] Victoria erhielt eine oberflächliche Erziehung, die der junger Damen der besseren Gesellschaft ihrer Zeit entsprach. Der Schwerpunkt lag auf biblischer Unterweisung, Studium alter und neuer Sprachen, Tanz-, Gesangs- und Zeichenunterricht und Geschichte (Victorias Lieblingsfach). Die Lernbereitschaft der Schülerin soll sich dabei in Grenzen gehalten haben.[8] Victoria sprach später fließend Deutsch und Französisch. Im täglichen Umgang sprach Victoria mit ihrer deutschen Mutter Englisch und nicht Deutsch, da die Duchess dies für politisch klüger hielt.[7]

Vermutlich im März 1829 erfuhr Victoria von ihrem Platz in der Thronfolge. Sie fand in einem Buch über englische Geschichte auf einer Seite, die vorher entfernt worden war, die Thronfolge dargestellt. Victoria soll daraufhin zu Lehzen gesagt haben: „Ich will mein Bestes geben.“ Manche Autoren verweisen derartige Aussagen aber auch in den Bereich der Legenden.[9]

Zu den wenigen Personen, die sie auf ihre Rolle als Monarchin vorbereiteten, zählte ihr Onkel Leopold. Prinz Leopold war im Jahr 1830 in Belgien gekrönt worden und regierte seitdem als Leopold I. in Brüssel. Er beriet die Prinzessin schriftlich und empfahl ihr Bücher und Manuskripte, die sie auf ihre Rolle als Königin vorbereiten sollten.[10] In den Wochen, in denen Wilhelm IV. im Sterben lag und der Thronwechsel unmittelbar bevorstand, stellte er ihr als Berater außerdem Christian Friedrich von Stockmar zur Seite. Mit dessen Hilfe gelang es der Prinzessin, die letzten Versuche John Conroys abzuwehren, sich die Macht zu sichern.[6]

Victorias Thronbesteigung

Königin Victoria im Krönungsornat, 1837 (Franz Xaver Winterhalter)

Victoria bestieg am 20. Juni 1837 im Alter von 18 Jahren nach dem Tod ihres Onkels Wilhelm IV. den Thron. Am 21. Juni erfolgte die Proklamation im St. James’s Palace. Victoria zeigte sich in der folgenden Zeit bei zahlreichen feierlichen Anlässen, um sich dem Volk als neue Herrscherin zu präsentieren. Die junge Königin wurde nach zwei sehr unpopulären Vorgängern in ihrem Reich mit Begeisterung aufgenommen.[11] Einen Monat nach ihrer Thronbesteigung zog die Königin vom Kensington Palace in den Buckingham Palace um, der damit zum ersten Mal als offizielle Residenz eines Monarchen diente.

Ihre neue Unabhängigkeit nutzte sie, um sich von dem dominierenden Einfluss ihrer Mutter und vor allem John Conroys zu befreien. Ihrer Mutter wurde nur die Rolle im britischen Hofleben zugebilligt, die das Protokoll für sie vorsah; ihre Beziehung besserte sich erst nach Victorias Heirat wieder. John Conroy erhielt keine Stelle am britischen Hof; er blieb aber weiterhin Mitglied des Haushalts der Duchess of Kent. Am 28. Juni 1838 fand in einer fünfstündigen Zeremonie die königliche Krönung in der Westminster Abbey statt. Das Parlament bewilligte ihr 200.000 Pfund für dieses Ereignis, das Vierfache dessen, was man Wilhelm IV. zugebilligt hatte. Im „Krönungs-Juni“ kamen angeblich vierhunderttausend Besucher nach London. Zum ersten Mal nahmen auch die Mitglieder des House of Commons an der Zeremonie teil, was die zunehmende Demokratisierung des Landes unterstrich.[12]

Erste Regierungsjahre

Das erste Regierungsjahr der jungen Königin, die kaum auf ihre Rolle vorbereitet war, verlief durch die Unterstützung von Premierminister Lord Melbourne erfolgreich. Lord Melbourne wurde neben ihrem Onkel Leopold der zweite väterliche Freund und Lehrer in Victorias Leben.[13] Sie schenkte dem 58 Jahre alten Premierminister ihr volles Vertrauen. Melbourne ließ sich nie anmerken, wie sehr ihn ihre Naivität und Unwissenheit überraschten, und bemühte sich, die Lücken ihrer Erziehung zu füllen. Er war in den ersten Jahren ihr Mentor, der sie in politischen, privaten und sogar modischen Dingen beriet, und stärkte so ihr Selbstvertrauen. Diese Intimität wurde oft als Verliebtheit gedeutet. Victoria hatte viel zu lernen, um als konstitutionelle Monarchin nicht nur die Repräsentantin des Staates zu sein, die keine andere Meinung äußern durfte als ihre Minister.[14] Von Melbourne lernte Victoria, die führenden Politiker einzuschätzen, ihre Stärken und Schwächen herauszufinden; das waren Fähigkeiten, die für sie in den folgenden Jahren wertvoll waren.[15] Diese guten Dienste Melbournes währten allerdings nur so lange, wie seine Regierung stabil blieb.

Nachdem die Whigs die Mehrheit im Unterhaus verloren hatten, stellte Lord Melbourne im Mai 1839 sein Amt als Premierminister zur Verfügung. Da weder die Torys noch die Whigs über eine ausreichende Mehrheit im Parlament verfügten, hoffte Melbourne auf ein Scheitern der neuen Regierung und anschließende Neuwahlen, die die Whigs stärken sollten. Dies blieb der politisch ungeübten Königin verborgen, für sie war der Gedanke unerträglich, dass die Torys und damit Sir Robert Peel die Regierung übernehmen sollten. Sir Robert Peel, der zur Regierungsbildung bereit war, erwartete von der Königin, deren Hofstaat ausschließlich aus Whigs bestand, auch einige Damen aus den Tory-Kreisen als Hofdamen aufzunehmen. Er hielt diese personelle Anpassung an die künftigen Machtverhältnisse für unumgänglich. Victoria lehnte dies kategorisch ab, da sie die Wahl ihrer Hofdamen als ihre Privatsache ansah. Daraufhin gab Peel den Regierungsauftrag zurück, und Lord Melbourne blieb weiter Premierminister. Die Königin feierte dies als politischen Sieg und war überzeugt, ihre Würde verteidigt zu haben.

In dieser so genannten „Hofdamenaffäre“ bewegte Victoria sich mit ihrer strikten Weigerung in einer verfassungsrechtlichen Grauzone.[16] Die Hofdamenaffäre und ihr unkluges Verhalten in der Flora-Hastings-Affäre, in der Flora Hastings, eine an einem Lebertumor erkrankte Hofdame, zu Unrecht einer unehelichen Schwangerschaft verdächtigt wurde, kostete Victoria in der Öffentlichkeit Ansehen und Sympathien. Lord Melbourne hatte weder in der Hofdamenaffäre noch in der Flora-Hastings-Affäre so entschieden reagiert, wie man es von ihm als Ratgeber und Vertrautem einer unerfahrenen Monarchin hätte erwarten dürfen.[17] Victoria selbst beurteilte ihr Verhalten in ihrer ersten politischen Aktion 60 Jahre später mit dem Satz: „Es war ein Fehler.“[18] Die britische Öffentlichkeit forderte nun zunehmend, dass die britische Königin heiraten solle. Man erhoffte sich von einem Ehemann einen mäßigenden Einfluss auf die oft sehr emotional handelnde Königin.

Die ersten Ehejahre

Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, 1842 (Franz Xaver Winterhalter)
Königin Victoria, 1845 (Alexander Melville)

Victoria heiratete am 10. Februar 1840 ihren Cousin mütterlicherseits, Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, den zweiten Sohn des Herzogs Ernst I. und Louise von Sachsen-Coburg-Altenburg. Albert und Victoria waren, obwohl die Verbindung von beider Onkel, König Leopold I. von Belgien, arrangiert war, schon vor der Ehe ineinander verliebt. Kennengelernt hatte das Paar sich bereits 1836 bei einem Besuch Alberts in Großbritannien. Die damals 17-jährige Victoria war, wie ihre Tagebuchaufzeichnungen zeigen, „bezaubert“ und zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie „die Aussicht großen Glücks“.[19] Am 10. Oktober 1839 kam es zu einem erneuten Besuch durch Albert, und schon vier Tage später hielt Victoria um Alberts Hand an. Die anschließende Verlobungszeit war durch einige Unstimmigkeiten getrübt. Die Öffentlichkeit war wenig begeistert von der Verbindung der britischen Königin mit einem unbedeutenden deutschen Prinzen, einem weiteren „glücklichen Coburger“.[20] Durch die fehlende Stimmenmehrheit Lord Melbournes im Parlament konnte Victoria nicht durchsetzen, dass Albert zum Prinzgemahl (engl. „Prince Consort“) ernannt wurde. So blieb Albert mit der Hochzeit zunächst ein einfacher Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha und wurde erst später zum Prinzgemahl erhoben. Auch wurde Alberts Apanage auf vergleichsweise niedrige 30.000 Pfund im Jahr festgelegt – wenig im Vergleich zu Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld, der 23 Jahre zuvor, nach seiner Vermählung mit der britischen Thronfolgerin Prinzessin Charlotte, 50.000 Pfund im Jahr erhalten hatte. Bei ihrer Hochzeit trug Victoria ein weißes Kleid, dadurch wurde das Tragen weißer Brautkleider populär.[21]

Victorias und Alberts beinahe einundzwanzigjährige Verbindung galt als sehr glücklich. Victoria stand während ihrer Ehe in allen Entscheidungen, auch politisch, stark unter dem Einfluss des Prinzgemahls, dem, vor allem in seinen späteren Lebensjahren, nachgesagt wurde, zugleich König und Premierminister gewesen zu sein.[22] Königin Victoria selbst drückte es in einem Brief vom 9. Juni 1858 an ihre älteste Tochter so aus:

„Ich kann nie glauben oder zugeben, dass irgendein anderer Mensch vom Schicksal so gesegnet worden ist wie ich, mit einem solchen Mann, einem solch vollkommenen Mann. Papa war für mich alles, ist es auch heute noch. […] Er war für mich alles, mein Vater, mein Beschützer, mein Führer, mein Ratgeber in allen Dingen, ich möchte fast sagen, er war mir Mutter und Mann zugleich. […] Ich bin wie gelähmt wenn er nicht bei mir ist.[23]

In den ersten fünf Jahren ihrer Ehe bekam das Paar fünf Kinder. Dies hatte zur Folge, dass Albert zunehmend Victoria bei ihren Aufgaben als Königin unterstützte. Mit der Geburt des ersten Kindes wurde Albert laut Anson, dem Sekretär Alberts, „in der Tat, wenn auch nicht dem Titel nach, der Privatsekretär Ihrer Majestät“. Auch der Einfluss Alberts auf den königlichen Haushalt und die Finanzen wurde spürbar. Diese Aufgaben unterlagen bisher der Baronin Lehzen, die in Alberts Augen dafür aber nicht geeignet war und schließlich auf Druck des Prinzen 1842 ihren Abschied nehmen musste. Als das Ende der Ära Melbourne immer mehr absehbar und ein Premierminister Peel unausweichlich wurde, verhinderte Albert durch sein rechtzeitiges und diplomatisches Eingreifen eine erneute „Hofdamenaffäre“. Peel selbst sollte später von Victoria sehr geschätzt werden. Melbourne riet Victoria bei seinem Abschied 1841, sich von ihrem Mann in politischen Angelegenheiten beraten zu lassen; ein Rat, den die Königin befolgen sollte. Die Königin wuchs in diesen ersten Ehejahren immer mehr in ihre Rolle hinein, und Prinz Albert hatte dazu wesentlich beigetragen.[24]

Schon bald nach der Hochzeit verlegten Victoria und Albert ihren Lebensmittelpunkt nach Windsor Castle, da vor allem Albert das Landleben der Hauptstadt vorzog. Um sich mehr Privatsphäre verschaffen zu können, erwarb das Paar 1845 Osborne House, einen 400 Hektar großen Landsitz auf der Isle of Wight. Dem Gebäude wurde nach Alberts Plänen eine italienische Fassung gegeben, auch der Garten wurde nach seinen Vorgaben gestaltet.[25] Für die Kinder wurde ein Schweizerhaus importiert, in dem die Prinzen Schreinern und Gärtnern und die Prinzessinnen Haushaltsführung und Kochen lernen sollten. Der Kauf konnte durch beträchtliche Einschränkungen privater Ausgaben der Königin, die Alberts Rat zu verdanken waren, und durch den Verkauf des Royal Pavilion in Brighton finanziert werden.

Revolutionsjahr 1848

Osborne House, um 1910
Chartisten-Aufstand (Kupferstich, aus einer Veröffentlichung von 1886)

Nachdem die ersten Regierungsjahre Victorias ohne größere politische Unruhen verlaufen waren, sollte das europäische Revolutionsjahr 1848 auch an Großbritannien nicht spurlos vorübergehen. Obwohl Premierminister John Russell ihr davon abriet, gewährte Victoria dem gestürzten König Ludwig Philipp von Frankreich, mit dem sie entfernt verwandt war, Asyl und brachte ihn im Claremont House unter. In Großbritannien selbst war eine Finanzkrise ausgebrochen: Spekulanten hatten riesige Verluste durch inflationäre Eisenbahnaktien verursacht und der Weizenpreis war auf einen Tiefstand gesunken. Die herrschende Arbeitslosigkeit und Armut gab den Chartisten, eine Reformbewegung, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts gebildet hatte, neuen Auftrieb. Nachdem für den 10. April 1848 in London eine Massenversammlung angekündigt worden war, wurde die königliche Familie vorsorglich nach Osborne House gebracht. Victoria hatte kurz zuvor ihr sechstes Kind geboren. Die Demonstration verlief wider Erwarten gewaltfrei und unspektakulär. Nur zwanzigtausend Demonstranten versammelten sich auf dem Kennington Common, und der Anführer Feargus O’Connor überbrachte eine Petition, die ein liberalisiertes Bürgerrecht forderte und von mehr als einer Million Menschen unterschrieben worden war. Victoria empfand, obwohl die Revolution in Großbritannien vergleichsweise glimpflich abgelaufen war, zum ersten Mal Angst um ihre Existenz, und sah die Chartisten im Unrecht:

„Ich bin der Meinung, dass Revolution immer schlecht für ein Land und die Ursache unsäglichen Elends für das Volk sind. Der Gehorsam gegen die Gesetze und gegenüber dem Herrscher ist Gehorsam gegenüber einer höheren Macht“.[26]

Die Königin sollte auch in der Folgezeit keinen nennenswerten Einfluss auf die Sozialpolitik des Landes nehmen. Zum einen, weil sie diesen Bereich in guten Händen wusste – Prinz Albert ließen die sozialen Konflikte schon aus christlicher Glaubensüberzeugung nicht gleichgültig –, zum anderen, weil dies eine Welt war, in der sie sich nur schwer zurechtfand. Dort, wo sie Elend persönlich mitbekam, zeigte sie sich hilfsbereit, vor allem die einfachen Menschen im schottischen Hochland machten ihr die Lasten der Armut durchaus begreifbar. Die unterprivilegierten Klassen jenseits des Bürgertums blieben ihr jedoch fremd. Als Witwe sollte Victoria in den achtziger Jahren sozialpolitische Maßnahmen mehrfach anmahnen, doch dürfte dieses Engagement eher als Verpflichtung gegenüber dem Gatten zu verstehen sein, denn als persönliche Entscheidung aus innerster Überzeugung.[27]

Das sozialpolitisch raue Klima zwischen 1840 und 1850 war sicherlich auch dafür verantwortlich, dass fünf der sieben Attentate, die Victoria alle ohne nennenswerte Verletzungen überstehen sollte, in dieses Jahrzehnt fielen. Die beiden weiteren wurden in den Jahren 1872 und 1882 verübt. Es war sicher auch kein Zufall, dass die Gerichte allen Angeklagten geistige Zerrüttung attestierten und darauf bedacht waren, politische Motive auszuschließen. Es lag nicht im Interesse des Staates, die Brisanz der gesellschaftlichen Konflikte durch Verschwörungen gegen die Königin bestätigt zu sehen. Natürlich machte es in der Bevölkerung Eindruck, mit welcher Selbstbeherrschung – für Victoria eher ungewöhnlich – sie diese Anschläge auf ihr Leben ertrug.[28]

Hungersnot in Irland

Radierung von Henry Doyle, 1868: Emigranten verlassen Irland

Irland war ein Sonderfall im Vereinigten Königreich: dem Gesetz nach war es Teil des Königreichs mit einer Vertretung im Parlament, wurde aber in vieler Hinsicht behandelt wie eine Kolonie. Die Politik der britischen Großgrundbesitzer in Irland führte zusammen mit der Kartoffelfäule zur Hungersnot von 1845–1849. Bis zu 1,5 Millionen Iren verhungerten und viele weitere wanderten nach Amerika aus. Der 1845 regierende Premierminister Robert Peel konnte sich nicht durchsetzen mit seinen Forderungen nach Aufhebung der Kornzölle, um billigeres Getreide nach Irland einführen zu können. Prinz Albert verfasste auch im Namen Victorias ein Memorandum, in dem er ihre Bestürzung zum Ausdruck brachte und geeignete Maßnahmen vorschlug, um die größte Not zu lindern. Diese Maßnahmen, wie sie in anderen von der Kartoffelfäule betroffenen Ländern mit Erfolg getroffen worden waren, beinhalteten beispielsweise die Öffnung der Häfen, fanden jedoch zunächst kein Gehör. Als für das Jahr 1846 eine noch schlechtere Kartoffelernte vorauszusehen war, erreichte Peel die Abschaffung der Kornzölle, verlor dadurch jedoch die Unterstützung seiner Partei. Victoria, die ihr Mitgefühl mit den Iren nur privat äußern durfte, spendete der „Britischen Gesellschaft zur Erleichterung der größten Not in den abgelegenen Gemeinden von Irland und Schottland“ 2000 Pfund (nicht nur 5 Pfund, wie manchmal behauptet wurde).[29]

Um die irische Bevölkerung zu unterstützen, plante Victoria zunächst, einen irischen Landsitz zu erwerben. Sie distanzierte sich aber wieder von diesem Vorhaben, da dies wahrscheinlich als „irisches Landlordgebaren interpretiert worden wäre“.[30] Im Jahr 1849 entschloss sie sich zu einer königlichen Rundreise durch Irland. Die Iren brachten ihr während ihres Besuches Begeisterung und Zuneigung entgegen. Die Abreise und Wiedereinschiffung fand unter „allen nur denkbaren Zeichen der Zuneigung und des Respekts“[31] statt, so Victoria selbst. Viele Zeitgenossen sahen in diesem Besuch die Gelegenheit zur Versöhnung, doch sie wurde von Victorias Ministern nicht genutzt. Es gab weitere Besuche in den Jahren 1853, 1861 und 1901, die aber nicht die Chancen boten, die beim ersten Mal möglich gewesen wären. Sie verstärkten im Gegenteil sogar das Gefühl der Iren, im Stich gelassen worden zu sein. Dies sollte zu weiteren Schwierigkeiten führen; letztendlich kam es zur Teilung.[32] 1852 erwarb das Paar, fasziniert von der schottischen Landschaft, das Balmoral Castle in der Grafschaft Aberdeenshire. Genau wie Osborne wurde es nach Alberts Plänen im viktorianischen Baronialstil neu errichtet. Diese Neuerwerbung wurde durch eine unerwartete Erbschaft ermöglicht. John Camden Neild (genannt „Geizhals Neild“) hatte seinen gesamten Besitz – allein sein Grundbesitz war über 250.000 Pfund wert – der Königin vermacht. Wie Osborne House war Balmoral Castle Privateigentum des Paares.[33] Trotz der anfänglich sehr beengten Verhältnisse hielt sich Victoria lieber weit abseits in Osborne und Balmoral auf, als in der „finsteren Pracht“ Windsors oder der städtischen Atmosphäre von Buckingham Palace. In ihren 40 Witwenjahren waren Osborne und Balmoral, sehr zum Leidwesen ihrer Politiker, die dorthin zitiert wurden, fest in den Jahresablauf integriert. Selbst zu Zeiten von Regierungskrisen war sie kaum zu bewegen, nach London zu kommen, um einen effizienten Kontakt mit ihren Ministern zu ermöglichen.[34]

Konflikte mit Lord Palmerston

John Henry Palmerston, 3. Viscount Palmerston

Irland sollte auch der Auslöser sein für eine weitere Verschärfung eines schon länger brodelnden Konfliktes mit Lord Palmerston. Dieser war fast ununterbrochen seit 1830 Außenminister und sehr beliebt bei der Bevölkerung. Die Königin aber forderte er durch eine Politik der vollendeten Tatsachen heraus: Anweisungen an die Botschafter wurden ohne Victorias Genehmigung herausgegeben, Schreiben an die Monarchin im Außenministerium geöffnet und Ministerentscheidungen über die Zeitung mitgeteilt. Schließlich kam es zu einer Konfrontation, bei der es um den britischen Konstitutionalismus ging. So gab Palmerston zu verstehen, dass sich die Krone nicht in die Außenpolitik einzumischen habe. Gerade dies betrachteten Victoria und Albert aber als unverzichtbares Recht. Als Palmerston im Revolutionsjahr 1848 das Vereinigte Königreich zum Verbündeten jeder Befreiungsbewegung auf dem Kontinent erklärte, brachte er damit auch die Völker als politischen Machtfaktor ins Spiel. Mit dieser liberalen Außenpolitik entsetzte er die Königin, schon allein aus innenpolitischen Gründen. Sie stellte die Frage, welche Auswirkungen dies auf Irland mit seinen Emanzipationbestrebungen haben würde. Alle Versuche des Hofes, den ungeliebten Außenminister loszuwerden – Victoria nannte ihn auch ihren „Pilgerstein“ – scheiterten.

Als am 2. Dezember 1851 Napoléon III. in Paris ein Staatsstreich gelang, erwartete die Königin eine strikte Neutralität Großbritanniens. Außenminister Palmerston aber beglückwünschte den französischen Botschafter zu dem erfolgreichen Umsturz. Palmerstons Entlassung wurde damit unumgänglich. Es sollte das einzige Mal sein, dass Victoria die Entlassung eines Ministers erwirkte, und es sollte sich auch nur als scheinbarer Sieg erweisen. Ihre anschließenden Forderungen an die Regierung, ein Programm mit definitiven Richtlinien für die Außenpolitik vorgelegt zu bekommen, wurden von Premierminister Lord Russell abgelehnt, und schon Ende 1852 war Palmerston wieder Mitglied der Regierung, nun als Innenminister.[35] Für Palmerston dürfte dies trotzdem schmerzhaft gewesen sein, da gerade jetzt die britische Außenpolitik ins öffentliche Bewusstsein trat.

Der Krim-Krieg (1853–1856)

Hauptartikel: Krimkrieg

Robert Gibb: The Thin Red Line, 1881. Das Gemälde zeigt das 93. Regiment of Foot (Sutherland Highlanders) im Kampf gegen russische Kavallerie in der Schlacht von Balaklawa

Der Krimkrieg begann als Konflikt zwischen Russland und der Türkei, an deren Seite Großbritannien und Frankreich, später auch Sardinien, in den Krieg eintraten. Ursache war das mit der Schutzherrschaft über die orthodoxen Christen des osmanischen Reiches bemäntelte Expansionstreben Russlands auf dem Balkan, das weder Großbritannien noch Frankreich zulassen wollten. Durch diesen Krieg kamen zahlreiche Missstände im britischen Militär- und Lazarettwesen zu Tage, die u. a. 1855 zum Rücktritt der Regierung Aberdeen und zu zahlreichen Reformen führten.

Weder Victoria noch Albert konnten direkt den Einfluss nehmen, der ihrem Souveränitätsverständnis entsprach. Aber die Autorität der Krone war groß genug, dass ihre Ratschläge vom Kabinett beachtet und teilweise auch übernommen wurden. Victoria entdeckte ihre landesmütterliche Fürsorgepflicht für die Armee. Sie gab den Anstoß für eine Militärreform und unterstützte die Erneuerung des Lazarettwesens. Zukünftig sollte sie die Meinung vertreten, dass die Truppen dem Einfluss der Politiker so weit wie möglich entzogen bleiben müssten, durch den Oberbefehlshaber aber mit dem Souverän in direkter Verbindung zu stehen hätten.

Krieg als Mittel der Politik war der Monarchin zuwider; wo sie ihn nicht verhindern konnte, drängte sie auf raschen Frieden, und vor allem in einem Punkt unterschied sie sich von anderen damaligen Herrschern: Sie zeigte Mitleid und persönliche Anteilnahme für ihre Soldaten. Als äußeres Anzeichen dieser Unterstützung nahm Victoria im März 1856 erstmals an einem Manöver teil.[36] Am 26. Juni 1856 verlieh die Königin, anlässlich einer Truppenparade im Hyde Park, Krim-Veteranen die ersten Victoria-Kreuze. Diese waren ein Produkt dieses Krieges, denn Victoria meinte, man brauche eine Medaille für außerordentliche Tapferkeit in der Schlacht, die ohne Ansehen von Rang verliehen werden könne.[37] Nach dem siegreichen Friedensschluss 1856 dankte Lord Palmerston, der seit 1855 Premierminister war, der Königin mit den Worten, dass die Aufgabe, die er und seine Kollegen zu erfüllen hatten, vergleichsweise leicht gemacht worden sei durch die „erleuchteten Ideen, die Eure Majestät in allen großen Angelegenheiten hatte“.[36] Die Beziehung zwischen dem Hof und Lord Palmerston hatte sich merklich entspannt. Palmerstons energische Tatkraft zum Ende des Krimkriegs und Alberts unermüdlicher Einsatz als Ratgeber und Organisator hatten zu einer gegenseitigen Annäherung und Wertschätzung geführt.[38]

Noch zu Beginn des Krimkrieges hatte der Rücktritt Palmerstons als Innenminister zu einem Pressefeldzug gegen Prinz Albert geführt, der vielleicht sogar von Palmerston selbst initiiert worden war. Unter anderem waren von der radikalen The Daily News Gerüchte in Umlauf gesetzt worden, nach denen der Prinz – der noch immer als „Deutscher“ beschimpft wurde – und sogar die Königin selbst als Hochverräter im Tower inhaftiert worden waren.[39] Durch diesen Pressefeldzug war aber auch Alberts verfassungsmäßig zwiespältige Stellung deutlich geworden. Seine Verdienste um Großbritannien waren unbestritten, auch wenn er nur während der von ihm ins Leben gerufenen ersten Großen Weltausstellung von 1851 wirklich beliebt war. Seine Aufsicht über die Amtsgeschäfte der Krone war von seiner Gemahlin ausdrücklich gewünscht, aber es gab in der Verfassung keinen Präzedenzfall für seine Position. Auch nachdem er schließlich 1857 zum Prinzgemahl (Prince Consort) ernannt worden war – Victoria hatte sich immer den Titel Königsgemahl (King Consort) für ihn gewünscht – jedoch fehlte eine Beschreibung der Befugnisse dieser Position. Die Regierung stellte lediglich offiziell fest, der Prinz habe das Recht, die Königin beratend zu unterstützen, das Ausmaß dieser Beratertätigkeit war damit aber keineswegs definiert.[40]

Witwenschaft

Queen Victoria (Fotografie, vor 1861)

Als Albert im Dezember 1861 nur 42-jährig an Typhus oder einem Krebsleiden starb, begann für Victoria eine fast unablässige Trauerzeit. Sie trug bis an ihr Lebensende nur noch Witwentracht als Ausdruck ihrer tiefen Trauer und Wertschätzung für ihren früh verstorbenen Ehemann. Die Trauer der Königin nahm – auch für die damalige Zeit – sonderbare Formen an: Alberts Schlafzimmer in Windsor blieb unverändert, seine Betttücher und Handtücher wurden regelmäßig gewechselt, jeden Abend wurde warmes Wasser in sein Zimmer gestellt.[41] Für den frühen Tod ihres Mannes machte sie ihren ältesten Sohn Edward verantwortlich, der in Cambridge in die sogenannte Nellie-Clifden-Affäre verwickelt worden war. Dies hatte Albert dazu veranlasst, in bereits krankem Zustand zu ihm zu reisen, um sich mit ihm auszusprechen.[42] Victoria zog sich zunächst völlig aus der Öffentlichkeit zurück und begab sich in die Einsamkeit von Balmoral. Sie war für weit über ein Jahr völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden; ihre Rückkehr nach London musste von den Regierungsmitgliedern regelrecht erbettelt werden.

Was die Amtsgeschäfte betraf, zögerte Victoria nicht, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Sie weigerte sich aber konsequent, ihre öffentlichen Pflichten als Repräsentantin des Vereinigten Königreiches zu erfüllen.[43] So erschien sie zur jährlichen Parlamentseröffnung in 40 Witwenjahren nur siebenmal persönlich. Nur zur Einweihung von Albert-Monumenten war sie zu öffentlichen Auftritten bereit, 1865 reiste sie dazu sogar nach Coburg. Durch diese jahrelange Abwesenheit geriet die Königin zunehmend in die Kritik und wurde im Volk unpopulär. Der Zeitungsherausgeber Walter Bagehot formulierte es so: „Aus unschwer zu benennenden Gründen hat die Königin durch ihren langen Rückzug aus dem öffentlichen Leben der Popularität der Monarchie fast ebenso großen Schaden zugefügt, wie der unwürdigste ihrer Vorgänger es durch seine Lasterhaftigkeit und Leichtfertigkeit getan hat“.[44] Ihren ältesten Sohn Albert Edward, Prince of Wales, zu ihrer männlichen Stütze zu machen und ihn damit in die Rolle seines Vaters hineinwachsen zu lassen, lehnte Victoria jedoch ab. Nach der Lehrzeit bei Lord Melbourne, den Gesellenjahren bei Prinz Albert und einer mehrjährigen Übergangsphase hatte sie nun die Selbstsicherheit, als selbständige konstitutionelle Monarchin zu regieren.[45]

Wann immer sie in den folgenden Jahrzehnten ihren Willen politisch gegen den jeweiligen Premierminister durchsetzen wollte, drohte sie unverblümt mit ihrer Abdankung, nicht ohne den Hinweis, dass ihr dies leichtfalle, weil diese Krone eine „Dornenkrone“ für sie sei. So setzte sie sich fast immer durch. In den vier Jahrzehnten ihrer Witwenschaft konnte sie politisch damit stets einen emotionalen Vorteil verbuchen und wurde für viele Briten zu einer etwas wunderlichen Einsiedlerin im Witwenkleid; eine entrückte Gestalt, ehrfurchtgebietend und über ein Imperium von weltumspannenden Dimensionen herrschend.

Skizzen Victorias von ihrem Diener John Brown, als er 23 Jahre alt war

John Brown

Einen wesentlichen Anteil an der seelischen Entspannung der Witwe Victoria hatte John Brown. Dieser war zunächst als schottischer Jagdgehilfe des Prinzgemahls in Balmoral beschäftigt gewesen und wurde ab 1865 als „der Hochlanddiener der Königin“ bekannt. Er galt als rauer, gewitzter Schotte, der gerne dem Alkohol zusprach und zu schlichten offenen Bemerkungen ohne Rücksicht auf Rang und Status neigte, mit denen er des Öfteren den Unmut in Victorias Umfeld weckte. Die Königin schätzte ihn als zuverlässigen, diskreten Diener und machte ihn zu ihrem ständigen Begleiter.[46]

Browns Stellung war zu seinen Lebzeiten sehr umstritten. Es gab Gerüchte, dass Brown Victorias Geliebter oder sogar heimlich mit ihr verheiratet gewesen sei, hinter vorgehaltener Hand nannte man sie Mrs Brown. Victoria selbst hatte immer wieder ihre Zuneigung zu Brown beteuert und ließ keine Kritik an ihm zu. Nach seinem Tod 1883 erklärt Victoria ihrer ältesten Tochter, Brown habe sie „18 ½ Jahre nicht einen Tag verlassen“. Victoria widmete ihm den zweiten Band ihrer Tagebuchaufzeichnungen. Victorias Familie und der Hof sahen den Einfluss Browns sehr ungern.[47]

Gladstone und Disraeli

Queen Victoria und Benjamin Disraeli
William Ewart Gladstone

Zehn Premierminister leiteten unter Victorias Regentschaft das Kabinett. Ihr Verhältnis zu diesen Staatsmännern war sehr unterschiedlich.[48] Bekannt wurde vor allem ihre Zuneigung zu dem konservativen Benjamin Disraeli, dem späteren Earl of Beaconsfield, und ihre Abneigung gegenüber dessen politischem Widersacher, dem liberalen William Gladstone. Beide waren auf ihre Art prägend für die britische Politik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Gladstone innenpolitisch und Disraeli vor allem außenpolitisch. Sie waren von 1868 bis zu Disraelis Tod 1881 abwechselnd an der Regierungsspitze. Zu Victorias Leidwesen regierte Gladstone insgesamt doppelt so lange wie Disraeli und überlebte diesen um 17 Jahre. Disraeli gelang es bereits während seiner ersten Amtsperiode, die „Feenkönigin“, wie er Victoria nannte, fest an sich zu binden, und wurde zu ihrem „Melbourne des Alters“. Er nutzte geschickt ihre Schwächen, schuf eine Atmosphäre der Vertrautheit, zeigte übertriebenen Respekt und gab der Königin damit ein Gefühl der Selbstbestätigung. Victoria sah sich endlich von einem Politiker verstanden, und sie war begeistert von seiner imperialen Politik. Diese und das zu diesem Zeitpunkt vorherrschende imperiale Selbstbewusstsein in Großbritannien machte es Disraeli möglich, den persönlichen Wunsch der Königin nach einem weiteren Titel parlamentarisch durchzusetzen.[49] Nach der Proklamation des Deutschen Reiches 1871 war ihre Tochter Vicky zur zukünftigen Kaiserin geworden, die Frau ihres Sohnes Alfred war die Tochter des Zaren, damit hatten beide Vorrang vor den anderen Kindern der Königin. Nach Vickys Thronbesteigung hätte diese sogar Vorrang gegenüber ihrer Mutter gehabt. Kaum jemand in Großbritannien betrachtete die Titel als nicht gleichwertig, doch die Königin fürchtete um ihren Rang.[50] Eine Änderung der britischen Titulatur wäre nicht durchsetzbar gewesen, aber da Victoria in Indien als Kaiserin betrachtet wurde, wollte sie zumindest diesen Titel auch offiziell. Diese Idee war nicht neu: Disraeli hatte bereits beim Indischen Aufstand von 1857 darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, alle Schichten des indischen Volkes enger an die Krone zu binden.[51] Am 1. Mai 1876 wurde sie, mit Hilfe Disraelis, im Parlament zur Kaiserin von Indien ernannt. Victoria unterschrieb ab diesem Zeitpunkt mit „V.R. & I.“ (Victoria Regina et Imperatrix), was zum Symbol für die Hochphase des britischen Imperialismus wurde.[52] Die Ernennung zur Kaiserin war auch der entscheidende Auslöser für Victorias Rückkehr ins öffentliche Leben.[53] Für Indien, das sie nie persönlich kennenlernte, entwickelte die Königin eine besondere Vorliebe: Sie versuchte, Hindustani zu lernen, beschäftigte indische Diener, ließ in Osborne einen Durbar-Flügel anbauen, und die Nachfolge von John Brown trat ein indischer Munshi als Privatsekretär an.[54] Die zahlreichen Kriege – beispielsweise der Zulukrieg 1879 –, die in ihrem rasant wachsenden Empire geführt wurden, legitimierte Victoria nun, anders als früher, wenn es um britische Belange ging, mit zivilisatorischem Sendungsbewusstsein; sie hielt sie zwar für bedauerlich, aber notwendig, während sie Kriege in Europa aus zivilisatorischen Gründen auch weiterhin als verwerflich empfand.[55]

Ganz im Gegensatz zu Disraeli war Gladstone, der „Volks-William“, nüchtern-sachlich, pedantisch, und er zeigte kein Interesse daran, der Königin zu schmeicheln. Gladstone ertrug die offensichtliche Abneigung der Königin und war ihr gleichzeitig dahingehend treu ergeben – ohne jemals Anerkennung dafür zu erhalten –, dass er sie vor Monarchiegegnern engagiert in Schutz nahm und umstrittene Apanageforderungen für ihre Kinder parlamentarisch durchsetzte.[56] Besonders unbeliebt machte er sich bei Victoria dadurch, dass er den kolonialen Imperialismus kaum unterstützte und ihn sogar aus sittlichen Wertvorstellungen ablehnte.[57] Seine Prioritäten lagen in der Innenpolitik, insbesondere in der Entschärfung des Irland-Konflikts: Er löste die anglikanische Staatskirche in Irland auf, verbesserte die Stellung der irischen Pächter und sah vor allem die irische Selbstverwaltung als unvermeidbar an. Für Victoria, die in Irland wie die meisten Briten eigentlich nur eine Kolonie sah, war dieses Vorgehen schockierend, und sie beklagte sich darüber, dass ihre Regierung nicht die Macht besäße, das Land zu unterwerfen.[58] Die Königin zeigte gegenüber dem Regierungschef Gladstone ein Verhalten, das sie sich als konstitutionelle Monarchin nicht hätte erlauben dürfen. So hielt sie untergeordnete Beamten dazu an, ihr loyales Verhalten gegenüber der Regierung aufzugeben, und konspirierte gegen Gladstone zusammen mit der Opposition und dessen eigenen Kollegen.[59] Als Gladstone 1894 im Alter von 85 Jahren seinen Abschied als Premierminister nahm, war Victorias Ablehnung ihm gegenüber immer noch so groß, dass sie ihm nicht einmal für seine Verdienste um das Land dankte.

Das Goldene Thronjubiläum

Im Frühjahr 1887 begannen die Feierlichkeiten zu Victorias goldenem Thronjubiläum. Die Menschen sahen in ihr jetzt nicht mehr die trauernde, zurückgezogen lebende Witwe, die ihre öffentlichen Pflichten als Monarchin vernachlässigte, sondern für sie war Victoria die Mutter des Landes, der sie ihre Achtung und Zuneigung zeigten. Sie verkörperte ein ganzes Land mit seinen Errungenschaften. Victoria symbolisierte das Empire.[60] Zu den Hauptfestlichkeiten, die für Mai und Juni angesetzt waren, wurden fast alle Fürsten Europas, mit Ausnahme des russischen Zaren, und zahlreiche Delegationen aus Übersee erwartet. Es fanden viele Familiendinners, offizielle Bankette und Festumzüge statt, den Höhepunkt stellte ein Fest-Gottesdienst in Westminster Abbey am 20. Juli dar.[61] Für Victoria selbst waren die Feierlichkeiten überschattet durch die Sorgen, die sie sich um ihren tödlich erkrankten Schwiegersohn, den deutschen Kronprinzen Friedrich, Mann ihrer Tochter Vicky, machte.[62] Mit der Ehe der beiden hatten Victoria und Albert sich einst erhofft, den britischen Konstitutionalismus nach Preußen zu exportieren und eine britisch-preußische Allianz herbeizuführen.[63] Besonders bedrückte Victoria die Aussicht, dass Vickys ältestem Sohn Prinz Wilhelm (der zukünftige Wilhelm II.), der ihrer Meinung nach alle bedauerlichen Züge der Hohenzollern geerbt hatte, ein früher Amtsantritt und eine lange Regierungszeit offenbar sicher waren.[64] Sie zweifelte an Wilhelms Reife und ausreichender Erfahrung für das Amt des Kaisers. Auch der Gedanke, dass dieser durch den verhassten Bismarck, den sie bei einem privaten Familienbesuch im April 1888 persönlich kennenlernen sollte, unterstützt werden würde, beruhigte sie in keiner Weise.[65]

Das Diamantene Thronjubiläum

Königin Victoria bei ihrem 60. Kronjubiläum

Im Jahr 1897 feierte Königin Victoria ihr diamantenes Thronjubiläum. Wie 1887 war eine konservative Regierung unter Robert Gascoyne-Cecil, 3. Marquess of Salisbury, an der Macht, die entschlossen war, das Jubiläum zu nutzen, um die Größe des Empires zu demonstrieren.[66] Sie befand sich auf dem Höhepunkt ihrer Popularität. An vielen Orten der Welt fanden Feiern zu ihrem sechzigsten Thronjubiläum statt. Wochenlang gab es zahllose Feuerwerke, Festveranstaltungen, Paraden und Gottesdienste. Sie war eine Überfigur, der das gesamte Empire huldigte. Am 22. Juni fuhr sie, bejubelt von ihren Untertanen, in der Kutsche durch London. Der Weg führte von Westminster zur Saint Paul’s Cathedral und von dort zu den ärmeren Bezirken südlich der Themse. Zu diesem Zeitpunkt war das britische Empire weltweit das größte bis dahin bestehende Reich, das noch immer expandierte und das als unangreifbar galt. Die Feierlichkeiten fanden vor dem Hintergrund sozialer Probleme statt, allein in London lebten zwei Millionen Menschen in Armut.[67]

Tod

Victoria starb in Gegenwart ihres Enkels Wilhelm II., des deutschen Kaisers, am 22. Januar 1901 in Osborne House auf der Isle of Wight. Alle noch lebenden Kinder, außer der Tochter Viktoria, die selbst im Sterben lag, waren anwesend. Victorias Leibarzt sorgte dafür, dass eine Sammlung von Lieblingsstücken in den Sarg gelegt wurde, wie sie es in einer geheimen Anweisung befohlen hatte. Dazu gehörten unter anderem ein Alabasterabdruck von Alberts Hand, Fotos und eine Locke von John Browns Haaren. Auch ihr Wunsch, mit ihrem Brautschleier bestattet zu werden, wurde erfüllt.[68]

Die Beerdigung zwei Wochen später wurde, wie Victoria es verfügt hatte, ganz in weiß gehalten. Sie wurde nicht wie andere britische Monarchen in der Sankt-Georgs-Kapelle auf Windsor Castle, sondern im Mausoleum von Frogmore bei Windsor beigesetzt, das sie für sich und ihren 1861 verstorbenen Gatten im Stil der italienischen Romantik hatte errichten lassen.

Sir Francis Grant: Portrait of Queen Victoria, 1843: Das geschönte Jugendbildnis eines Hofmalers, das ihre körperliche Konstitution nicht wiedergibt.

Persönlichkeit

Der Tagebucheintrag der 16-jährigen Victoria „Ich liebe es, mich mit irgendwelchen Dingen zu beschäftigen. Ich hasse Nichtstun“ kann als programmatisch für ihre spätere Lebensführung gesehen werden. Ihr wird eine von ihr selbst straff geregelte „Freizeit“ nachgesagt.[13]

Als gesprächig, lebhaft und vergnügt galt Victoria nur im engsten Familienkreis, wodurch sich ihr Ehrfurcht gebietendes Erscheinen mit zunehmendem Alter verstärkte.[69] Ihre zahlreichen Briefe attestieren ihr aber auch durchaus Sinn für Humor. So amüsierte sie sich darüber, dass Disraeli sie mit „mistress“ ansprach, was sowohl „Herrscherin“, als auch „Geliebte“ bedeutet.[70]

Victoria wird nachgesagt, ihr Leben lang überwiegend den Rat von Männern eingeholt zu haben. Das kann ein Grund dafür sein, dass sie die wachsende Propaganda für „die Rechte der Frauen“ während ihrer Regierungszeit als „gefährlich, unchristlich und unnatürlich“[71] beurteilt: Die Abhängigkeit der Frau vom Mann beruhe darauf, dass doch der Mann sonst niemanden zu beschützen hätte. Ihre eigene Stellung als Königin sah sie als „Anomalie“.[72]

Sie galt als aufrichtig bis zur Taktlosigkeit. Mit zunehmendem Alter erhielt diese Ehrlichkeit und Offenheit einen Anstrich von Nonchalance und Unberechenbarkeit, was daran liegen kann, dass nach Alberts Tod niemand mehr Kritik an ihr übte.[73] Im Laufe der Jahre steigerte sich ihre Starrköpfigkeit, die Abneigung, ihre Pläne zu ändern und ihr Unvermögen, Widerspruch oder Misserfolg zu ertragen. Dies zeigte sich sowohl im Umgang mit Politikern als auch im Privaten, wo sie sich meist von ihren Stimmungen und Gefühlen leiten ließ. In vielen Situationen erschien sie unausstehlich, weil ihr jedes Verständnis sowie jeder Weitblick fehlte und es ihr anscheinend nicht möglich war, sich in die Gefühle anderer zu versetzen.

In politischen Fragen wird ihr eine zunehmende Selbstgefälligkeit nachgesagt [74] Ihre geschichtlichen Kenntnisse gelten als lückenhaft, jedoch beurteilte sie die meisten Situationen genauso scharfsinnig wie ihre Minister.[75]

Fremde Nationen beurteilte sie oft so stereotyp wie Einzelpersonen, die Russen waren in ihren Augen Barbaren, und das französische Volk war so lange verderbt, bis der Charme Napoleons III. die schlechte Meinung über dessen Land aufwog. Preußen und Deutschland gegenüber war sie lange Zeit positiv eingestellt, später – auch durch den Einfluss ihrer ältesten Tochter Vicky – lehnte sie Bismarck ab und kritisierte ihren Enkel Kaiser Wilhelm II.[76] scharf.

Wie sie als Königin einzuschätzen ist, formulierte der schwedische Historiker Herbert Tingsten wie folgt:

Vitalität, Aufrichtigkeit, Strebsamkeit und Impulsivität waren ihre starken Seiten. Victorias Intelligenz erweist sich außerdem in ihren blitzschnellen und lebhaften Meinungsäußerungen. Fast alles, was sie geschrieben hat, liest man mit großem Interesse. Man ist fasziniert von der Art sich auszudrücken. Aber scharfsinnige, logische und wohldurchdachte Gespräche zu führen, das vermochte sie nicht. Victorias Eigensinn, ihre Vorurteile trübten ihren Scharfblick. Sie wäre sicherlich eine geschätzte und geachtete Persönlichkeit gewesen, wo das Leben sie auch hingestellt hätte, aber sie hätte sicherlich keine geschichtlich bedeutende Rolle gespielt, wenn sie nicht als Königin von England zur Welt gekommen wäre.[75]

Vermächtnis

Als Königin Victoria starb, traf diese Nachricht die Bevölkerung zwar nicht unvorbereitet, aber nachdem sie über drei Generationen die Krone getragen hatte, war für viele ihrer Untertanen Großbritannien ohne sie nur schwer vorstellbar. „Viktorianisch“ war und ist ein Gütesiegel für eine „gute, alte Zeit“. Das Bild der alten Victoria überlagert ihre frühen und mittleren Herrschaftsjahre, in denen die Königin teilweise bedrohlich unpopulär war und die Kontinuität der Monarchie gefährdet schien.[77]

Das europäische 19. Jahrhundert war durch Nationalstaatsgedanken, demokratische Emanzipation und Kolonialisierung eine Zeit des Umbruchs. Die industrielle Revolution führte zu radikalen Veränderungen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen. Großbritannien überstand diese Veränderungsprozesse besser als die meisten europäischen Staaten, weil die britische Aristokratie begriffen hatte, dass eine Revolution nur durch grundsätzliche Reformbereitschaft vermeidbar war. So bekam beispielsweise die Stellung des Premierministers eine neue Qualität. Aus dem ersten Diener der Krone, den der Herrscher nach Belieben entlassen konnte, wurde zunächst ein Führer der Parlamentsmehrheit und schließlich, spätestens seit den 1870er Jahren, war er nur noch vom Vertrauen des Unterhauses abhängig. Durch die Wahlrechtsreformen von 1832, 1867 und 1884 veränderte sich das Wählerpotential und damit auch das Parteienspektrum. Es setzte ein Prozess ein, durch den das Unterhaus sich zu einem Abbild des gesamten Volkswillen entwickelte, und die Monarchie musste sich dieser Entwicklung anpassen.[78] Großbritannien wurde zu einer konstitutionellen Parteiendemokratie, was Königin Victoria zwar nicht wahrhaben wollte, sie stand dieser Entwicklung aber auch nicht im Weg.[79]

Der Rahmen für diese politischen Veränderungen waren im viktorianischen Zeitalter Traditionen. Diese Traditionen, in Form der Monarchie, gaben den Menschen Halt in einer zunehmend komplizierter werdenden Welt. Zu diesem Zweck und zur Selbstdarstellung des Empire wurden die höfischen Rituale immer pompöser aufgeputzt, ohne dass dies Einfluss auf das bescheidene Leben der Königin gehabt hätte. Die politische Macht der Krone wurde unter Victorias Regentschaft zwar erheblich eingeschrumpft, ihr Prestige war aber erheblich gewachsen. Dieses Prestige der Monarchie war an Victoria persönlich gebunden und sie strahlte wiederum eine politische Wirkungskraft aus, die nicht zu unterschätzen war.[80] Ihr Leben lang versuchte sie durch familiäre Verbindungen zu den Höfen Europas Konflikte zwischen den Staaten in Grenzen zu halten, nach ihrem Tod fehlte diese regulierende Autorität. Ihr Nachfolger König Eduard VII. sorgte für eine radikale Abkehr von der viktorianischen Splendid isolation, die Bündnisverweigerung um der politischen Handlungsfreiheit willen und es kam zur Entente cordiale zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland 1907.[77]

So ausdauernd Königin Victoria auf die Politik ihres Landes, insbesondere auf die Außenpolitik, Einfluss zu nehmen versuchte, der gesellschaftliche Wandel ließ sie weitgehend unberührt. Ob Großbritannien in diesen sechs Jahrzehnten ohne dieses Königtum eine grundsätzlich andere Verlaufsform gefunden hätte, darf bezweifelt werden. Victoria hat ihrer Epoche den Namen gegeben, aber sie hat sie nicht entscheidend geprägt.[81]

Kinder

Victoria und Albert hatten neun Kinder:

Franz Xaver Winterhalter: Porträt von Victoria, preußische Kronprinzessin, 1867. Sie war die Mutter des deutschen Kaisers Wilhelm II.
Franz Xaver Winterhalter: Prinz Albert Eduard im Matrosenanzug, 1846, Royal Collection, St James’s Palace
⚭ 1858 Friedrich III., Deutscher Kaiser und König von Preußen
  • Albert Eduard („Bertie“) (* 9. November 1841; † 6. Mai 1910), Prince of Wales, als Eduard VII. König von Großbritannien und Irland sowie Kaiser von Indien
⚭ 1863 Prinzessin Alexandra von Dänemark
  • Alice (* 25. April 1843; † 14. Dezember 1878)
⚭ 1862 Großherzog Ludwig IV. von Hessen
⚭ 1874 Großfürstin Maria von Russland
  • Helena („Lenchen“) (* 25. Mai 1846; † 6. Juni 1923)
⚭ 1866 Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg
  • Louise (* 18. März 1848; † 3. Dezember 1939)
⚭ 1871 John Campbell, 9. Duke of Argyll
⚭ 1879 Prinzessin Luise Margarete von Preußen
⚭ 1882 Prinzessin Helene zu Waldeck und Pyrmont
  • Beatrice (* 14. April 1857; † 16. Oktober 1944)
⚭ 1885 Prinz Heinrich von Battenberg

Bei der Geburt ihrer beiden jüngsten Kinder erlaubte Victoria dem Arzt John Snow, sie mit dem damals noch sehr umstrittenen Chloroform zu betäuben, um die Wehen nicht zu spüren. Durch ihr Vorbild verbreitete sich die Anästhesie in der Geburtshilfe.[83]

Victoria war so eng mit ihrem Mann verbunden, dass ihr die Kinder zu seinen Lebzeiten ziemlich gleichgültig waren. Nach Alberts Tod bedeuteten die Kinder sicherlich mehr für sie, aber von einer Innigkeit im täglichen Umgang mit ihnen war nichts zu spüren.[84] Ihr Verhältnis zu Thronfolger Prinz Albert Eduard war zeitlebens schwierig und eine andauernde Enttäuschung. Sie warf ihm sogar sein Aussehen (ihrem nicht unähnlich) vor. Viele Quellen behaupten, dass die strenge Erziehung des Thronerben dessen Entwicklung stark behindert und viele seiner späteren Verhaltensweisen verursacht habe.[85] Das Verhältnis zu den Töchtern war, vor allem in den späteren Jahren, um einiges besser. Victoria sorgte dafür, dass stets eine Tochter als Sekretärin und Gesellschafterin in ihrer Nähe war. Helena, Louise und Beatrice übernahmen diese Aufgabe nacheinander. Der Ehe von Beatrice stimmte sie nur unter der Bedingung zu, dass diese auch nach der Hochzeit weiterhin bei ihr leben solle.[86]

Ihren Enkeln und Urenkeln gegenüber verhielt sie sich wesentlich liebevoller und nachsichtiger, so kümmerte sie sich beispielsweise intensiv um die Kinder ihrer früh verstorbenen Tochter Alice. Allerdings fühlte sie sich oft durch die große Anzahl ihrer Nachkommen und die persönliche finanzielle Last, die viele von ihnen darstellten, überwältigt, da das Parlament keinen Anlass sah, Nachkommen, die der Thronfolge fernstanden, durch die öffentliche Hand zu unterhalten.[87]

Großmutter Europas

Victoria hatte 40 Enkel und 88 Urenkel. Sie bestimmte, dass alle ihre Enkel ihren Namen oder den Alberts tragen sollten.[88] Durch deren Ehen hat sie Nachkommen in fast allen europäischen Monarchien, weshalb sie auch den Beinamen „Großmutter Europas“ erhielt. Es war für sie ein Instrument der Friedenssicherung, den europäischen Kontinent mit einem dichten Netz von Verwandten auf den Fürstenthronen zu überziehen. Wie wirkungslos diese Form der Friedenssicherung war, zeigte sich im Deutsch-Dänischen Krieg (1848–1851), im Deutschen Krieg (1866) und schließlich im Ersten Weltkrieg (1914–1918), wo die Fronten jeweils quer durch die Verwandtschaft verliefen.[89]

Erbgang der Bluterkrankheit unter den Nachkommen Königin Victorias

2008 gehören folgende europäische Monarchen und ehemalige Monarchen zu Victorias Nachkommen: Königin Elisabeth II. von Großbritannien, König Harald V. von Norwegen, König Karl XVI. Gustav von Schweden, Königin Sophia von Spanien, König Juan Carlos I. von Spanien, Königin Margrethe II. von Dänemark, der ehemalige König von Griechenland Konstantin II. und der ehemalige König von Rumänien Michael I. Zu ihren Nachfahren gehören auch die Oberhäupter der ehemaligen Herrscherhäuser von Serbien, Russland, Preußen (Deutschland), Sachsen-Coburg-Gotha, Hannover, Hessen, Baden und Frankreich sowie der britische Prinzgemahl Philip Mountbatten, Duke of Edinburgh.

Hämophilie

Victoria war die erste bekannte Überträgerin (Konduktorin) der Erbkrankheit Hämophilie (Bluterkrankheit) in der britischen Königsfamilie. Sie vererbte die Krankheit an zahlreiche ihrer Nachkommen weiter. Unter anderem litt ihr Urenkel Alexei Nikolajewitsch Romanow, der letzte Zarewitsch, Sohn ihrer Enkelin Zarin Alexandra Fjodorowna (geb. Prinzessin Alix von Hessen) und deren Gemahls Zar Nikolaus II. von Russland, an dieser Krankheit.[90]

Ahnentafel

Ahnentafel Königin Victoria
Ururgroßeltern

Britische St.-Edwards-Krone
König
Georg II.
(1683–1760)
∞ 1705
Caroline von Brandenburg-Ansbach
(1683–1727)

Herzog
Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg
(1676–1732)
∞ 1696
Magdalena Augusta von Anhalt-Zerbst
(1679–1740)

Herzog
Adolf Friedrich II. von Mecklenburg-Strelitz
(1658–1708)
∞ 1705
Emilie von Schwarzburg-Sondershausen
(1681–1751)

Herzog
Ernst Friedrich I. von Sachsen-Hildburghausen
(1681–1724)
∞ 1704
Sophia Albertine von Erbach-Erbach
(1683–1742)

Herzog
Franz Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld
(1697–1764)
∞ 1723
Anna Sophia von Schwartzburg
(1700–1780)

Herzog
Ferdinand Albrecht II. von Braunschweig
(1680–1735)
∞ 1712
Antoinette Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel
(1696–1762)

Graf
Heinrich XXIX. Reuß zu Ebersdorf
(1699–1747)
∞ 1721
Gräfin Sophie Theodora zu Castell-Remlingen
(1703–1777)

Graf
Georg August zu Erbach-Schönberg
(1691–1758)

Gräfin
Ferdinande Henriette zu Stolberg-Gedern
(1699–1750)

Urgroßeltern

Krone des Prince of Wales
Prinz Friedrich Ludwig
(1707–1751)
∞ 1736
Augusta von Sachsen-Gotha-Altenburg (1719–1772)

Herzog
Karl zu Mecklenburg
(1708–1752)
∞ 1735
Elisabeth Albertine von Sachsen-Hildburghausen (1713–1761)

Herzog
Ernst Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld
(1724–1800)
∞ 1749
Sophie Antonia von Braunschweig-Wolfenbüttel (1724–1802)

Graf
Heinrich XXIV. Reuß zu Ebersdorf
(1724–1779)
∞ 1754
Karoline Ernestine zu Erbach-Schönberg (1727–1796)

Großeltern

Britische St.-Edwards-Krone
König Georg III. (1738–1820)
∞ 1761
Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744–1818)

Herzog
Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806)
∞ 1777
Gräfin Auguste Reuß zu Ebersdorf (1757–1831)

Eltern

Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn (1767–1820)
∞ 1818
Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1786–1861)

Britische St.-Edwards-Krone
Königin Victoria (1819–1901)

Briefe und Tagebücher

George Housman Thomas: Königin Victoria (Öl auf Leinwand, um 1890)

Königin Victoria führte seit ihrer frühesten Jugend Tagebuch, das Briefeschreiben wurde später ihre wichtigste Beschäftigung. Der Grund hierfür war wohl, dass sie überall im Ausland Verwandte und Freunde hatte und dass sie oft über längere Zeiträume außerhalb Londons wohnte, meist in Osborne und Balmoral. Verhältnismäßig wenig Briefe hat Victoria an Prinz Albert geschrieben, da sie immer nur kurze Zeit voneinander getrennt waren. Größeren Umfang hatte die Korrespondenz mit ihrem Onkel Leopold und vor allem die mit ihrer ältesten Tochter Vicky. Der Briefwechsel mit ihr begann mit deren Hochzeit mit Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen im Jahre 1858, die Königin schrieb ihr mindestens zweimal pro Woche. 3777 Briefe der Königin an ihre Tochter und ungefähr 4000 Briefe der Tochter an ihre Mutter sind erhalten und katalogisiert.[91] Zahlreiche Briefe an Verwandte und führende Politiker liegen vor und wurden nach ihrem Tod teilweise auch veröffentlicht. Die Königin selbst hat zwei Serien von Tagebuchaufzeichnungen, aus dem schottischen Hochlandaufenthalt stammend, herausgegeben (1865 und 1884).[92] Die Originale der Tagebücher – es sollen 121 Bücher gewesen sein – sind nicht mehr vorhanden. Sie wurden nach dem Tod Victorias von ihrer Tochter Beatrice teilweise abgeschrieben und anschließend verbrannt. Seit dem 25. Mai 2012 sind die erhaltenen Tagebücher samt ihrer Transkriptionen komplett online einsehbar.[93]

Titel und Anrede

  • Ihre königliche Hoheit Prinzessin Victoria of Kent (bis 1837)
  • Ihre Majestät die Königin (1837–1901)
  • Ihre kaiserliche Majestät die Königin-Kaiserin (1876–1901, zusätzlich)

Als Enkelin des Königs von Hannover war Victoria eine Prinzessin von Hannover und Herzogin von Braunschweig-Lüneburg. Als Ehefrau von Prinz Albert hatte sie außerdem Anrecht auf den Titel einer Prinzessin von Sachsen-Coburg und war Herzogin von Sachsen. Mit ihrer Eheschließung änderte sich Victorias Familienname formal in Wettin. Die geschichtliche Praxis aber berechtigt eine regierende Königin, ihren Familiennamen zu behalten, eine Tradition, der auch Victoria folgte.[94] Einen Titel trug Victoria nie; der Titel der Princess of Wales ist der Ehefrau eines männlichen Thronfolgers vorbehalten.

Verfilmungen

Literatur

Gold Sovereign von 1889 mit Victoria
  • Sidney Lee: Queen Victoria. A biography. Smith, Elder & Co., London 1902.
  • Ella Mensch: Königin Viktoria von Großbritannien und Irland. Ein Zeit- und Lebensbild. Dargestellt nach schriftlichen und mündlichen Quellen. Hermann Seemann Nachf., Berlin 1908.
  • Josephine M. Guy: The Victorian age. An anthology of sources and documents. Routledge, London 2002, ISBN 0-415-27114-2.
  • Kurt Tetzeli von Rosador: Queen Victoria. Ein biographisches Lesebuch. Hrsg. Kurt Tetzeli v. Rosador & Arndt Mersmann. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000, ISBN 3-423-12846-1.
  • Carolly Erickson: Königin Victoria. Eine Biographie. Piper, München 2001, ISBN 3-492-23286-8.
  • Karl-Heinz Wocker: Königin Victoria. Die Geschichte eines Zeitalters. Heyne, München 1989, ISBN 3-453-55072-2.
  • Jürgen Lotz: Victoria. Rowohlt Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-50627-0.
  • Marita A. Panzer: Englands Königinnen. Piper, 2006.
  • Victoria Zoubkoff: Was mir das Leben gab – und nahm. Mit einem Nachwort von Horst-Jürgen Winkel. Bouvier, Bonn 2005, ISBN 3-416-03071-0.
  • Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8.
  • Herbert Tingsten: Königin Viktoria und ihre Zeit. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01360-9.
  • Greg King: Alexandra. Die letzte Zarin von Rußland. Ihr Leben und ihre Zeit. Marion von Schröder, München 1994, ISBN 3-547-75401-1.
  • Karina Urbach: Queen Victoria. Eine Biografie. Verlag C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-58788-7.
  • Heide Schulz: „Die Ode H.C.A. Eichstädts zum Royal Wedding 1840“, in: Coburger Geschichtsblätter. 20. Jahrgang 2012, S. 25–54, ISSN 0947-0336

Weblinks

 Commons: Königin Viktoria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marita A. Panzer: Englands Königinnen. Piper, 2006, S. 219.
  2. 2,0 2,1 Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 41.
  3. Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 48 f.
  4. Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 55.
  5. Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 57.
  6. 6,0 6,1 Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 80.
  7. 7,0 7,1 Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 61.
  8. Jürgen Lotz: Victoria. Rowohlt Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-50627-0, S. 27.
  9. Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 62.
  10. Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 79.
  11. Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 94 f.
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  83. Gubalke. W. „Die Hebamme im Wandel der Zeit“ Elwin Staude Verlag: Hannover, 1985, ISBN 3-87777-030-4
  84. Herbert Tingsten: Königin Viktoria und ihre Zeit. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01360-9, S. 71–73.
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  86. Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 413.
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  89. Jürgen Lotz: Victoria. Rowohlt Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-50627-0, S. 102 f.
  90. King, Greg Alexandra. Die letzte Zarin von Rußland. Ihr Leben und ihre Zeit Marion von Schröder, München 1994, ISBN 3-547-75401-1, S. 24.
  91. John Van der Kiste: Queen Victorias children. Sutton Publishing, Gloucestershire 2006, ISBN 0-7509-3476-X, S. 9.
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  93. Queen Victoria’s Journals
  94. Stanley Weintraub: Queen Victoria. Benziger Verlag, Solothurn und Düsseldorf 1994, ISBN 3-545-34070-8, S. 121–127.
Vorgänger Amt Nachfolger
Wilhelm IV. Königin des Vereinigten Königreiches
1837–1901
Eduard VII.
Titel neu geschaffen Kaiserin von Indien
1877–1901
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