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Wiesenbronn
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
49.7469710.30659262 Koordinaten: 49° 45′ N, 10° 18′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Kitzingen | |
Verwaltungs- gemeinschaft: |
Großlangheim | |
Höhe: | 262 m ü. NN | |
Fläche: | 10,57 km² | |
Einwohner: |
961 (31. Dez. 2011)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 91 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 97355 | |
Vorwahl: | 09325 | |
Kfz-Kennzeichen: | KT | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 75 177 | |
Gemeindegliederung: | 1 Ortsteil | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schwarzacher Str. 4 97355 Großlangheim | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Doris Paul (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Wiesenbronn im Landkreis Kitzingen | ||
Wiesenbronn ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Kitzingen, die besonders durch den Weinbau bekannt wurde. Der Ort liegt im Steigerwaldvorland am Fuß des Schwanbergs und ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Großlangheim.
Geografie
Wiesenbronn gehört zur Region Würzburg (Bayerische Planungsregion 2). Es existiert nur die Gemarkung Wiesenbronn. Nachbargemeinden sind von Norden beginnend im Uhrzeigersinn Kleinlangheim, Rüdenhausen, Castell, Iphofen, Rödelsee und Großlangheim.
Geschichte
Um 800 wurde Wisibrunnen[2] erstmals in der Urkunde über eine Schenkung an das Kloster Fulda urkundlich erwähnt. In Wiesenbronn besaßen die Grafen Castell im 13. Jahrhundert einen Burgstall und Güter, die sie als Lehen treuen Rittern zur Verfügung stellten. „1244 kommt erstmals der Ritter Ulricus de Wisenbrunnen im Gefolge des Grafen Friedrich I. zu Castell vor, und 1268 beurkunden die Brüder Ulrich und Heinrich von ... Wisintbronnen ... als 'Ritter’ eine Verkaufsurkunde des Grafen Hermann II. zu Castell“.[3]Als das Geschlecht der Ritter von Wiesenbronn ausgestorben war, kehrten die Lehen größtenteils zur Linie Castell-Rüdenhausen zurück. Nach dem Tod von Luise Juliana, der Schwester von Graf Heinrich Albrecht im Jahre 1687, die im Ort begraben wurde, verfiel das Wiesenbronner Schloss und wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts abgerissen.
Wiesenbronn wurde im Kondominat von der Grafschaft Castell, dem Hochstift Würzburg und dem Fürstentum Ansbach beherrscht, bis es 1806 an das Königreich Bayern fiel. Bei einer Gebietspurifikation kam es 1810 zum Großherzogtum Würzburg und kehrte mit ihm 1814 zu Bayern zurück. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
- 1970: 862
- 1987: 848
- 2000: 938
Politik
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 309.000 Euro, davon waren umgerechnet 53.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 73 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 18 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort wurden insgesamt 314 registriert. Im verarbeitenden Gewerbe existierten 3 Betriebe. Im Jahr 1999 wurden 49 landwirtschaftliche Betriebe gezählt mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 775 Hektar, davon waren 628 Ackerfläche und 85 Dauergrünfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2008):
- 50 Kindergartenplätze mit 36 Kindern (Träger: Evangelischer Kindergartenverein)
- LeichterLernen-Institute: Lernstrategien für Schülerinnen und Schüler, aktive Lernbegleitung an Schulen, Schulentwicklung
- Tagungs- und Übernachtungshaus der Evangelischen Landjugend: Jugendarbeit und Erwachsenenbildung (Träger: Evangelische Landjugend in Bayern)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Kirche
Das Gotteshaus zum Heiligen Kreuz beherrscht von seiner erhöhten Position aus das Ortsbild. Die noch gut sichtbare Ummauerung vom Ortseingang her und die wehrhafte nördliche Mauer weisen auf die Vergangenheit als Flieh- und Kirchenburg hin. Das Kirchenschiff wurde 1603 neu errichtet, woran die Gedenktafel auf der Säule vor dem Altar und ein hölzerner Pfeiler der Empore erinnern. Erst 1972 wurden Fresken entdeckt und freigelegt.
Friedhof
Die Anlage eines Friedhofs mit freistehender Predigtkanzel und Arkadengang ist ebenso in Mainbernheim, Prichsenstadt, Repperndorf, Marktsteft und Abtswind zu finden. 1603 wurde der Friedhof, der innerhalb der Kirchenburg lag, mit dem Neubau der Kirche[4] an den Rand des Dorfes verlegt. Der Geist der Reformation fand in der Verlegung seinen baulichen Ausdruck. Vor der Reformation sah man in der unmittelbaren Nähe zum Allerheiligsten, dem Altar, und im geweihten Kirchhof eine Anwartschaft auf die Erlösung der Verstorbenen bei der Auferstehung. Außerhalb der Kirchhofmauern fanden Ausgestoßene ihren Platz in ungeweihter Erde. Durch die Reformation änderte sich das grundlegend. Die Gläubigen verließen sich auf das rettende Leiden und Sterben Christi für jeden einzelnen.
Bei seiner Neugestaltung Ende des 20. Jh. versetzte man die Friedhofskanzel von ihrem Standort in der Nähe der Aussegnungshalle an den heutigen Platz, um die Arkaden nutzen zu können.
Synagoge
In Wiesenbronn[5] sind erstmals 1548 Juden nachweisbar. 1718 konnte ein Anbau auf dem Grundstück in der heutigen Badergasse 4 als Synagoge genutzt werden. Schließlich errichteten die jüdischen Einwohner 1792 hier die neue Synagoge. Weiterhin existierten in Wiesenbronn eine jüdische Schule und ein rituelles Tauchbad. Die Toten fanden im Rödelseer Friedhof ihre letzte Ruhe.
Ihre Blütezeit hatte die Gemeinde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit 192 jüdischen Einwohnern im Jahr 1814 beziehungsweise der Höchstzahl von 160 im Jahr 1837. 1933 wohnten nur noch 22 Juden im Ort. Beim Novemberpogrom 1938 wurden jüdische Einwohner gedemütigt und misshandelt. Die letzten jüdischen Frauen wurden von Würzburg am 24. März 1943 nach Izbica bei Lublin bzw. am 17. Juni 1943 nach Auschwitz gebracht und ermordet.
Die derzeitigen Eigentümer sanieren die ehemalige Synagoge in der Badergasse 4 in Wiesenbronn. Bei den Renovierungsarbeiten wurden Reste eines abgebrochenen mittelalterlichen Herrensitzes entdeckt, auf dem das heutige Gebäude neu errichtet wurde.
Rathaus
1724 wurde das Rathaus erbaut und 1768 die Freitreppe. Über der Uhr sind die Berufe Bauer und Häcker, die das Dorf prägen und prägten, mit ihren Arbeitsgeräten, Karst und Mistgabel, dargestellt. Jede Stunde schlagen sie sich und weisen auf ehemalige Konflikte zwischen ihren Berufsgruppen hin.
Baudenkmäler
→ Liste der Baudenkmäler in Wiesenbronn
Regelmäßige Veranstaltungen
- Weinkost im Seegarten am letzten Sonntag im Mai
- Weinfest im Seegarten am ersten Wochenende im August
- Segnung der Trauben und Schützenfest am ersten Sonntag im September
- Kirchweih am vierten Sonntag im September und Bürgerauszug
Persönlichkeiten
- Seligmann Bär Bamberger, der „Würzburger Rav“ (1807–1878), ein wichtiger Vertreter des orthodoxen Judentums, wurde in Wiesenbronn in der Eichenstraße 1 geboren. Das Haus steht nicht mehr. Eine Gedenktafel erinnert an diesen berühmten Sohn der Gemeinde.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Jesko Graf zu Dohna (Hrsg.): Auf den Spuren der Grafen zu Castell. Vier Türme GmbH, Benedict Press, Münsterschwarzach 2004, S. 20.
- ↑ Auf den Spuren der Grafen zu Castell, S.20
- ↑ Rosmarie Hofmann, Kirche zum Heiligen Kreuz in Wiesenbronn, Festschrift zum 400-jährigen Kirchweihjubiläum, 2003, S. 5
- ↑ Wiesenbronn (VG Großlangheim, Kreis Kitzingen) Jüdische Geschichte / Synagoge. 7. Mai 2012, abgerufen am 27. September 2012.
Literatur
- Jesko Graf zu Dohna (Hrsg.): Auf den Spuren der Grafen zu Castell. Vier Türme GmbH, Benedict Press, Münsterschwarzach 2004.
Weblinks
Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Kitzingen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wiesenbronn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |