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Wildkraut
Unter dem Begriff Wildkräuter werden all jene krautigen Pflanzen zusammengefasst, die zum Verzehr geeignet und nicht züchterisch bearbeitet sind, sondern im jeweiligen Land heimisch sind, also auf Wiesen und Äckern oder in Flussauen und Wäldern gedeihen. Beispielsweise können die Blüten des Gänseblümchens oder die Blätter des Gewöhnlichen Löwenzahns für Salate verwendet werden. Wilder Schnittlauch ist als Würzbeigabe geeignet. Brennnesseln können wie Spinat verarbeitet werden. Die Wildkräuter schmecken in der Regel intensiver als die gezüchteten Sorten. Es gibt auch einige Geschmacksvarianten, für die es derzeit keine Entsprechung bei Kulturpflanzen gibt, wie die von Sauerampfer, da dieser bisher nicht in Kultur genommen wurde (die im Handel als „Sauerampfer“ angebotene kultivierte Pflanze ist der Garten-Ampfer). Man kann ohne großen Aufwand im Garten eine entsprechende Wiese mit den bevorzugten Wildgemüsesorten einsäen. Der Pflegeaufwand beschränkt sich auf die Ernte und eine Mahd im Spätsommer. Allerdings werden immer nur die Wildkräuter gut gedeihen, deren Standortansprüche durch die individuell dort vorhandenen Standortbedingungen wie Bodenbeschaffenheit, Wärme, Feuchte, Lichtverhältnisse usw. ausreichend befriedigt werden.
Neben den Wildkräutern, die den Speiseplan bereichern können, gibt es auch zahlreiche Heilkräuter, deren Wirksamkeit nachgewiesen ist. Dazu zählen unter anderem die Kamille, das Johanniskraut und die Schafgarbe, die man auf Magerwiesen finden oder ebenfalls im Garten selbst anbauen kann.
In den letzten Jahren werden wegen steigender Nachfrage neben altbekannten Kulturkräutern vermehrt auch Wildkräuter, die bisher nur aus Wildsammlungen stammten, gärtnerisch angebaut.
Literatur
- Birgit Auerswald: Nahrhafte Spontanvegetation. In: Land und Lüge; Notizbuch der Kasseler Schule; Bd. 42; Kassel 1996
- Birgit Klose, A. Wegmann-Klose: Nahrhafte Landschaften. Diplomarbeit am FB Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung der Universität Kassel; archiviertes Manuskript; Infosystem Planung; Kassel 1990
- Michael Machatschek: Nahrhafte Landschaft, Böhlau, Wien 1999, ISBN 3-205-99005-6 (Teil 1); ISBN 3-205-77198-2 (Teil 2).
- Ralf Hiener, Olaf Schnelle, Anne Freidanck: Wildkräuter. Essbare Landschaften. Natur & Küche Hädecke; Auflage: 2., Aufl. (Juli 2005), ISBN 3-7750-0452-1.
- Brigitte Klemme, Dirk Holtermann: Un-Kräuter zum Genießen. Rau, Düsseldorf 2002, ISBN 3925691251
- Jean-Marie Dumaine: Meine Wildpflanzenküche, 100 Rezepte für Feinschmecker. AT Verlag, 2005, ISBN 3855028230
- Steffen Guido Fleischhauer: Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen. AT Verlag, 2005, ISBN 3855028893
- Steffen Guido Fleischhauer: Wildpflanzen-Salate AT Verlag, 2006, ISBN 3-03800-260-7
- Eva-Maria und Wolfgang Dreyer: Wildkräuter, Beeren und Pilze erkennen sammeln und genießen. Kosmos Verlag, Stuttgart, ISBN 3440101487
- Gertrud Scherf: Wildkräuter & Wildfrüchte. Blv Verlagsgesellschaft, 2011, ISBN 978-3-8354-0718-3
Siehe auch
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wildkraut aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |