Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Bergisches Land
Das Bergische Land ist eine Region in Nordrhein-Westfalen (Deutschland), die neben dem Bergischen Städtedreieck Remscheid–Solingen–Wuppertal auch den Kreis Mettmann, die kreisfreie Stadt Leverkusen, den Rheinisch-Bergischen und den Oberbergischen Kreis sowie Teile des Rhein-Sieg-Kreises umfasst. Es bildet somit den südöstlichen Teil des nordrheinischen Landesteils und ist bis auf die in der Kölner Bucht gelegenen Städte und Gemeinden geologisch betrachtet Teil des Rheinischen Schiefergebirges.
Die höchste Erhebung liegt mit 519,2 m ü. NHN auf der Homert bei Gummersbach, während sich der höchste öffentlich zugängliche Punkt auf der auf 31,8 m Turmhöhe befindlichen Aussichtsplattform des Unnenbergturms auf dem rund 6 km ostnordöstlich gelegenen Unnenberg (505,7 m) befindet.
Geographie
Abgrenzung
Historisch-geographisch
Das Bergische Land ist aus dem historischen Herzogtum Berg hervorgegangen. Den früheren Landesherren, den Grafen (und späteren Herzögen) von Berg, hat die Region auch ihren Namen zu verdanken. Bedeutende Orte im Herzogtum waren Gerresheim, Elberfeld, Solingen, Lennep, Radevormwald, Wipperfürth, Bensberg, Siegburg und Blankenberg, die ab dem 13. Jahrhundert Stadtrechte erhielten. Der Sitz der Grafen und Herzöge war zunächst die Burg Berge in Altenberg bei Odenthal, nach dem Bau von Burg Neuenberg der Ort Burg an der Wupper (heute im Ortsteil von Solingen) und anschließend von 1386 bis 1822 Düsseldorf, das die Herzöge zu einer repräsentativen Residenz- und Hauptstadt des Herzogtums ausbauten. Auf die historische Zugehörigkeit Düsseldorfs zum Bergischen Land weist noch heute der Bergische Löwe im Düsseldorfer Stadtwappen hin.
Zum historischen Territorium des Bergischen Landes gehörten damals auch die Städte Mülheim an der Ruhr, Teile von Duisburg und Oberhausen, die Gebiete Essens südlich der Ruhr (Kettwig, Burgaltendorf, Byfang, Kupferdreh, Überruhr, usw.) sowie die rechtsrheinischen Gebiete von Köln. Die ehemaligen Herrschaften Gimborn und Homburg im heutigen Oberbergischen Kreis kamen dagegen erst in der Zeit Napoleons zum Großherzogtum Berg hinzu.
1815 wurde das Großherzogtum Berg aufgelöst und wurde 1822 der preußischen Rheinprovinz zugeschlagen, mit deren nördlichem Teil das Bergische Land nach dem Zweiten Weltkrieg als Teil des Rheinlandes zu Nordrhein-Westfalen ging.
Physisch-geographisch und Naturräumlich
Naturräumlich liegt das Bergische Land fast komplett in der Haupteinheitengruppe Süderbergland, die auch fast das komplette Sauerland umfasst. Das Süderbergland stellt den nordöstlichsten Teil des rechtsrheinischen Schiefergebirges dar.
Natürliche orographische Grenzen bilden im Norden die Ruhr, im Westen Kölner Bucht und Niederrheinisches Tiefland am Rhein und im Süden die Sieg. Dem gegenüber geht das Bergische Land nach Osten ohne erkennbare landschaftliche Grenze ins Sauerland über. Allein politische und kulturelle Unterschiede bestimmen den Grenzverlauf zwischen beiden historischen Landschaften, der jedoch in etwa den östlichen Wasserscheiden von Wupper und Agger entspricht, während das (westliche) Sauerland in der Hauptsache von der Ruhr und ihren Nebenflüssen entwässert wird.
Der größte Teil des Bergischen Landes ist durch eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit Wäldern, Wiesen und Hügeln sowie engen Kerbtälern – auch „Siepen“ genannt – mit kleinen Bächen geprägt. Bis auf die ins Sauerland übergehenden Bereiche wird das Bergische aufgrund der fortgeschrittenen Abtragung des Gebirges als Fastebene bezeichnet.
Aus dem Mittelgebirge wird westwärts über verschiedene Heide-Terrassen eine Ebene ohne nennenswerte Erhebungen, die durch die städtischen Agglomerationen von Köln und Düsseldorf stark zersiedelt ist und – im Vergleich zur Mittelgebirgslandschaft – sehr wenig gegliedert ist. Hier befinden sich mit einigen wenigen, verinselten Heiderelikten, wie der Wahner, Hildener und Ohligser Heide, dem ausgedehnten Waldgebiet Königsforst und einzelnen Baggerseen, wie dem Unterbacher oder dem Elbsee, wertvolle Naturschutzgebiete und Naherholungsgebiete für die Bewohner der umliegenden Großstädte.
Der Naturpark Bergisches Land definiert das Gebiet darüber hinaus als Erholungsgebiet. Obwohl der Waldanteil recht groß ist, gibt es nur wenige größere zusammenhängende Waldgebiete. Bewaldete Höhenzüge in langen Wellen und Wiesentäler prägen das Landschaftsbild. Nach Osten nimmt der Anteil der Waldlandschaft aufgrund der mit der Höhenlage verbundenen für die Landwirtschaft ungünstigeren Witterung zu. Von Natur aus würden vor allem Buchenwälder sowie Buchen-Eichenwälder in den Hanglagen wachsen. Seit der erheblichen Entwaldung in der frühen Neuzeit wurden allerdings große Flächen mit der vormals nicht heimischen Fichte aufgeforstet. Der Nutscheid am Südrand des Bergischen ist eines der größten Forstgebiete und weitgehend unbewohnt. Ein weiteres großes Waldgebiet ist das Heck zwischen Engelskirchen, Drabenderhöhe und Overath-Federath.
Nach heutigem Regionalbewusstsein
Das Bergische Land entspricht im heutigen Regionalbewusstsein der „Mittelgebirgsregion Bergisches Land“. In den vormals bergischen Rhein- und Ruhrstädten (Düsseldorf, Leverkusen, südliche Ortsteile Essens, Duisburg-Süd und Mülheim an der Ruhr) ist im Bewusstsein der Bevölkerung die historische Zugehörigkeit zum Bergischen kaum noch vorhanden. Man sieht sich in diesen Orten heute mehrheitlich als Rheinländer oder zum Ruhrgebiet zugehörig. Oberhalb der Rheinebene ist jedoch die Zugehörigkeit zum Bergischen im Bewusstsein selbstverständlich.
Als Hauptstadt des Bergischen Landes wird inoffiziell zumeist die Großstadt Wuppertal gesehen, die das wirtschaftliche, kulturelle und industrielle Zentrum der Region bildet. Der Süden der Region hat mittlerweile aber einen stärkeren Bezug zu Köln entwickelt.
Teilgebiete
Niederbergisches Land
Hinter Ratingen und Gerresheim beginnt das Niederbergische Land mit seinen sanft geschwungenen Hügeln, das vom Angerbach und der Düssel durchflossen wird. Ein Talabschnitt der Düssel ist das Neandertal, in dem der Fundort des gleichnamigen Eiszeitmenschen liegt. Die östliche Grenze bildet der Deilbach. Das Gebiet des niederbergischen Landes liegt somit im Kreis Mettmann und umfasst neben der gleichnamigen Kreisstadt die Städte Heiligenhaus, Velbert, Wülfrath, Haan und Erkrath. Der Ratinger Stadtteil Homberg-Meiersberg, der Düsseldorfer Stadtteil Hubbelrath am östlichen Rand der jeweiligen Stadt und der westliche Wuppertaler Stadtteil Schöller können auch zum Niederbergischen Land gezählt werden. In Mettmann, Wülfrath und Langenberg ist der alte Stadtkern mit Fachwerkhäusern, die einen Ring um die Kirche oder den Markt bilden, erhalten geblieben. Im Düsseltal oder unweit davon liegen die Dörfer Gruiten und Düssel, die ebenfalls einen historischen Ortskern mit gut erhaltenen Fachwerkhäusern besitzen. In der Umgebung von Wülfrath wird auch heute noch Kalkstein abgebaut.
Bergisches Städtedreieck
Südöstlich schließt sich das Bergische Städtedreieck, welches sich aus den Großstädten Wuppertal, Solingen und Remscheid zusammensetzt und heute weder dem Nieder- noch dem Oberbergischen Land zugerechnet wird, an. Der prägende Fluss ist die Wupper. Am Rand des Städtedreiecks liegen auch die historischen Zentren des Bergischen Landes Lennep und Burg an der Wupper.
Wuppertal wurde am 1. August 1929 aus den bisherigen Städten Barmen, Elberfeld, Cronenberg, Ronsdorf und Vohwinkel sowie dem Stadtteil Beyenburg gegründet und liegt hauptsächlich in dem lang gezogenen Tal, das von der Wupper durchflossen wird. Das Wahrzeichen der Stadt ist die 1901 durch Kaiser Wilhelm II. eröffnete Wuppertaler Schwebebahn, die aus Platzgründen weitestgehend über die Wupper gebaut wurde. In der Mitte des 19. Jahrhunderts lebten im heutigen Stadtgebiet – damals noch getrennt in die Städte Elberfeld und Barmen – bereits über 100.000 Menschen. Nur wenige Städte Deutschlands hatten mehr Einwohner. Elberfeld und Barmen waren einer der wichtigsten Bank- und Handelsplätze Preußens. In Barmen fuhr die erste elektrische Zahnradbahn der Welt.
In Elberfeld wurden 1896 Heroin und 1897 Aspirin in den Elberfelder Farbenfabriken (vormals Friedrich Bayer & Co., heute Bayer AG) erfunden und 1904 der heutige Weltkonzern Bayer gegründet. Auch heute noch beheimatet Wuppertal z. B. mit der Barmer GEK, den Barmenia Versicherungen, Vorwerk und Erfurt & Sohn bekannte Unternehmen. Das Briller Viertel in Elberfeld ist eines der größten Villenviertel Deutschlands. Kulturell beachtenswert sind mehrere Museen, z. B. das Wuppertaler Uhrenmuseum, auch Abeler Museum genannt, das Von-der-Heydt-Museum, die historische Schwimmoper (Wuppertal), die historische Stadthalle Wuppertal das weltberühmte Tanztheater Pina Bausch, das Opernhaus und der landschaftlich reizvolle Wuppertaler Zoo.
Aus Solingen kommen die Klingen und Schneidwaren (Zwilling J. A. Henckels), ebenso wie der Knirps-Schirm. Dort ist das größte der noch vorhandenen drei O-Bus-Netze Deutschlands zu finden. Die Müngstener Brücke – Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke – überquert die Wupper zwischen Solingen und Remscheid. Eine weitere Sehenswürdigkeit wenige Kilometer südlich der Brücke ist Schloss Burg – ein Stammschloss der Grafen und Herzöge von Berg – im Solinger Stadtteil Burg an der Wupper.
Remscheid ist auf die Innenstadt bezogen die höchstgelegene Großstadt nördlich der Donau, dort liegt mit 24 Prozent Steigung auch die zweitsteilste innerörtliche Straße Europas, die steilste Straße findet man mit 25 % Steigung in Wetter-Volmarstein. Die 1929 nach Remscheid eingemeindete Stadt Lennep ist die zweitälteste Stadt (Stadterhebung 1230) des Bergischen Landes und weist ein gut erhaltenes Ensemble bergischer Fachwerkhäuser auf. Remscheid ist bekannt für seine Metall- und Werkzeugindustrie und beheimatet bekannte Unternehmen (u.a. Vaillant Group). Hier war auch der Ursprung der ehemaligen Mannesmann AG. Der wohl berühmteste Sohn der Stadt ist Wilhelm Conrad Röntgen, dessen historische Entdeckung im Deutschen Röntgen-Museum eindrucksvoll besichtigt werden kann.
Oberbergisches Land
Das Oberbergische Land umfasst im historischen Sinne den Rheinisch-Bergischen Kreis, den Oberbergischen Kreis, den rechtsrheinischen Teil des Rhein-Sieg-Kreises und die kreisfreie Stadt Leverkusen. Es beginnt somit hinter dem Bergischen Städtedreieck und reicht im Süden bis an die Sieg und im Osten bis an das Sauerland heran. Bekannte Flüsse sind der Wupper-Nebenfluss Dhünn, der Sieg-Nebenfluss Agger und die Agger-Nebenflüsse Sülz und Wiehl. Charakteristisch für das Oberbergische Land sind auch seine Talsperren Große Dhünn-, Agger- und Wiehltalsperre im Verlauf der entsprechenden Flüsse.
Neben der Kreisstadt Bergisch Gladbach gehören Burscheid, Kürten, Leichlingen (Rheinland), Odenthal, Overath, Rösrath und Wermelskirchen zum Rheinisch-Bergischen-Kreis. Der Oberbergische Kreis umfasst die Kreisstadt Gummersbach und die weiteren Orte Bergneustadt, Hückeswagen, Lindlar, Marienheide, Wipperfürth, Radevormwald, Reichshof, Nümbrecht, Morsbach, Waldbröl, Wiehl und Engelskirchen.
Der Westen des Oberbergischen Landes, der an Köln grenzt, gilt als beliebtes Wohngebiet für die Pendler der umliegenden Großstädte.
Klima
Mit westlichen Luftströmungen treffen feuchte atlantische Luftmassen im Bergischen Land erstmals auf ein Hindernis und werden gestaut (Luvlage). Folge sind Steigungsregen, die auf relativ kurzer Distanz von 800 mm im Westen auf über 1350 mm im Osten im Jahresmittel ansteigen. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 7 bis 10 °C und die Anzahl der Tage mit einer Temperatur > 10 °C (Vegetationszeit) liegt zwischen 150 und 180 Tagen. In der Vegetationszeit beträgt die mittlere Temperatur 13 bis 16 °C. Für die natürliche Vegetation sind mit diesen Klimamerkmalen sehr günstige Wuchsbedingungen gegeben. Durch die Gefahr von Starkregenfällen und Spätfrösten sind die Bedingungen für die Landwirtschaft in diesem Klima schwierig und beschränken sich seit altersher vor allem auf die Viehzucht und den Waldbau.
Gewässer
Flüsse
Die beiden Hauptflüsse des Bergischen Landes sind die etwa ein Drittel des Einzugsgebietes der Sieg einnehmende Agger im Süden und die direkt zum Rhein entwässernde Wupper nördlich davon. Beide verfügen je über Einzugsgebiete von über 800 km² und entwässern zusammen fast die gesamte Region.
Weitere innere Flüsse mit einem Einzugsgebiet von über 100 km² sind die Düssel (nördlich der Wupper, zum Rhein), die Dhünn (von links zur Wupper), Sülz und Wiehl (von rechts bzw. links zur Agger) sowie im äußersten Südosten die Bröl (zur Sieg).
Im Uhrzeigersinn, im Süden beginnend, bilden die Flüsse Sieg, Rhein, Ruhr und Deilbach (zur Ruhr) abschnittsweise in etwa die Grenzflüsse. Die zentrale Ostgrenze stimmt ziemlich genau mit den Wasserscheiden von Agger und Wupper zur Ruhr überein.
Talsperren
Im Bergischen Land gibt es viele Talsperren. Einige davon dienen als Trinkwasserreservoir für die angrenzenden großen Städte und darüber hinaus als Naherholungsgebiete. Weltweit gibt es kaum eine vergleichbare Region mit derart vielen Stauseen auf engem Raum. Im Einzelnen sind zu nennen:
- Aggertalsperre
- Bevertalsperre
- Biebersteiner Stausee
- Beyenburger Stausee
- Brucher Talsperre
- Diepentaler Talsperre
- Große Dhünntalsperre
- Ennepetalsperre
- Eschbachtalsperre (auch Remscheider Talsperre)
- Genkeltalsperre
- Kerspetalsperre
- Lingesetalsperre
- Neyetalsperre
- Herbringhauser Talsperre (auch Barmer Talsperre)
- Panzertalsperre (auch Lenneper Talsperre)
- Ronsdorfer Talsperre
- Schevelinger Talsperre (auch Silbertalsperre)
- Sengbachtalsperre (auch Solinger Talsperre)
- Wahnbachtalsperre
- Wiehltalsperre
- Wuppertalsperre
Städte und Gemeinden
Eine vollständige Auflistung der heutigen bergischen Städte und Gemeinden mit einer chronologische Auflistung der Stadtwerdungen findet sich unter: Bergische Städte und Gemeinden.
Geschichte
Besiedlung
Der ausgestorbene Vertreter der Gattung Homo aus der Eiszeit – der Neandertaler (Homo neanderthalensis) – wurde nach seinem ersten Fundort im niederbergischen, von der Düssel durchflossenen Neandertal benannt. Auf der Suche nach Jagdbeute zog er sicherlich durch die damalige Tundra des Gebietes. Er wurde vor etwa 35.000 Jahren vom modernen Menschen (Homo sapiens) abgelöst. Für die Kulturepochen von der Steinzeit über die Bronze- bis zur Eisenzeit liegen für das Bergland nur vereinzelte Funde vor, die den Schluss nahelegen, dass die Hochflächen in dieser Zeit nicht dauerhaft besiedelt waren, sondern lediglich als Jagd- und Weideland genutzt wurden. Das Rheintal des Bergischen Landes wurde jedoch bereits im frühen Neolithikum besiedelt. Es ist wahrscheinlich, dass in der Nähe der wenigen Wege, die vom Rhein durch das dicht bewaldete Bergland führten, zur Zeit der Römer vereinzelte Einödhöfe germanischer Bauern lagen, in denen sich die Menschen vor römischen Übergriffen in Sicherheit bringen konnten. Die dauerhafte Besiedlung des Schiefergebirges zwischen Ruhr und Sieg begann jedoch erst vergleichsweise spät zwischen dem späten 7. und 9. Jahrhundert. Da das regenreiche und kühle Klima und die schweren, steinigen Lehmböden denkbar schlechte Voraussetzungen für den Feldbau boten, war das Schiefergebirge bis dahin kein attraktives Siedelland. Nach der Völkerwanderung zur Zeit der Franken nahm die Bevölkerungszahl im Altsiedelland des Rheintales deutlich zu. In Verbindung mit deutlichen Verbesserungen in Landwirtschaft und Handel setzte eine langsame Besiedlung des Berglandes vom Rhein ausgehend ein. Der wirtschaftliche Schwerpunkt lag aus den genannten Gründen auf der Tierhaltung. Den endgültigen Ausschlag gab jedoch wahrscheinlich Karl der Große, der den Adel der Rhein- und Ruhrfranken während der Sachsenkriege anwies, im Niemandsland zwischen den Sachsen und dem Frankenreich einige Herrenhöfe anzulegen, um davon ausgehend das Waldland fränkisch zu besiedeln. Zu diesen Herrenhöfen gehörten u. a. Haan, Elberfeld und Schwelm.
Mittelalter
Nach der Gründung des Deutschen Reiches im 10. Jahrhundert setzte die große Rodungszeit im Bergischen ein, die bis ins 16. Jahrhundert andauerte. Damit verbunden waren viele neue Siedlungen und ein Ausbau der Herrenhöfe zu hölzernen Burgen. Dabei konnten die Herren der Burg Berge im heutigen Altenberg ihre Macht auf das Gebiet ausdehnen, das schließlich durch Adolf von Berg im Jahr 1101 zur Grafschaft erhoben wurde (daher der Name „Bergisches Land“). Ebenfalls begann zu dieser Zeit der Aufschwung des Wupper-Raumes als Zentrum der Kleineisenindustrie.
Um 1150 wurde Schloss Burg an der Wupper Sitz der Grafen von Berg. Von dort aus dehnte das Haus seine Macht nach Süden bis zur Sieg und nach Osten bis zur Grafschaft Hückeswagen aus. Während Hückeswagen 1260 friedlich an das Haus Berg ging, kam es mit den (verwandten) Märkern (Grafschaft Mark) zu langanhaltenden und gewalttätigen Konflikten, die bis ins 15. Jahrhundert schwelten (bezeichnenderweise war die Grenze zwischen Berg und Mark nahezu deckungsgleich mit der frühmittelalterlichen Grenze zwischen den rheinischen Franken und den westfälischen Sachsen). Im 14. Jahrhundert hatte das Land unter Überschwemmungen, Missernten, Pest und dem Krieg zwischen Friedrich von Österreich und Ludwig von Bayern zu leiden.
1386 wurde Düsseldorf die Residenz der Herzöge von Berg, die durch geschickte Heiratspolitik die Herzogtümer Jülich und Kleve mit dem ihren zum Tripelherzogtum Jülich-Kleve-Berg vereinigten.
Neuzeit
Insbesondere unter Wilhelm dem Reichen wurde das Herzogtum zu einem Zentrum humanistischer Wissenschaft. Kriegsgefahr bestand in dieser Zeit nicht. Jedoch plünderten entlassene Söldner im Herzogtum. Hinzu kamen Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten, bis Wilhelm 1565 die freie Religionswahl gestattete. Der überwiegende Teil der Bevölkerung folgte der Reformation und nahm den reformierten oder lutherischen Glauben an.
Um sich aus dem sich anbahnenden Religionskonflikt herauszuhalten, betrieb das Herzogtum zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine strikte Politik der Neutralität. Da aber die militärische Macht des Herzogs zu keinem Zeitpunkt ausreichte um die Konfliktparteien von dem Überschreiten der Territoriengrenzen abzuhalten, verhinderte dies nicht, dass auch das Bergische Land ein Nebenschauplatz des Dreißigjährigen Krieges wurde. Im Bergischen fanden keine großen Schlachten statt, es war aber Rückzugsraum, Winterquartier, Durch- und Aufmarschgebiet verschiedener Heerhaufen fast aller am Krieg beteiligter Konfliktparteien, unter denen die Bevölkerung stark zu leiden hatte. In den ersten 50 Jahren des 17. Jahrhunderts kämpften und plünderten kaiserliche Truppen, Spanier, Schweden, Holländer, Hessen und Bayern. Zudem wüteten die Ruhr und die Pest. Als mehrere Jahre nach dem westfälischem Frieden und dem Ende des 30-jährigen Krieges die letzten fremden Soldaten das Bergische Land verließen, waren Teilbereiche, insbesondere nahe den Durchgangsstraßen wie dem Heerweg Köln–Dortmund, bis zur Hälfte entvölkert und wüst gefallen, während abgelegenere Teile so gut wie keine Kriegsauswirkungen zu erleiden hatten. Burgen wie Schloss Burg oder die Beyenburg, sowie die Stadtmauern von Radevormwald wurden im Krieg zerstört.
Anfang des 18. Jahrhunderts folgte ein starker Aufschwung, der bis in die untersten Schichten Wohlstand brachte. Im siebenjährigen Krieg war das Herzogtum neutral. Der Aufschwung hielt an, denn die ersten Fabrikanten verkleideten ihre Fachwerkhäuser mit Schiefer. Der typisch bergische Haustyp war entstanden. Ende des 18. Jahrhunderts begann auch hier die Industrielle Revolution, bei der einige bergische Bauern Fabrikarbeiter wurden. Erste befestigte Straßen wurden gebaut, bis Napoleon dem Frieden und dem freien Herzogtum Berg ein jähes Ende setzte. In den 15 Jahren französischer Besetzung kamen fast 5.000 bergische Soldaten beim Russlandfeldzug ums Leben. Mit Hilfe der Kosaken wurde das Land von den Franzosen befreit, um anschließend 1822 Teil der preußischen Rheinprovinz zu werden. In den bergischen Großstädten lebten und arbeiteten zu dieser Zeit immer mehr Menschen unter unmenschlichen Bedingungen. Aufgrund der mangelhaften Hygiene in den Arbeitervierteln verbreitete sich die Cholera und tötete viele Menschen.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Tal der Wupper zum größten Wirtschaftszentrum des Kaiserreiches. Mit dem Bau der ersten elektrischen Zahnrad-Bergbahn in Barmen, Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke bei Müngsten, dem Wiederaufbau von Schloss Burg sowie der Barmer- und Ronsdorfer Talsperre strebte das Industriezeitalter seinem Höhepunkt entgegen. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges stand das Bergische Land in voller Blüte. Nach dem Krieg wurden Elberfeld und Barmen sowie einige umliegende Orte zur Großstadt Wuppertal vereint. Im Zweiten Weltkrieg wurden die bergischen Großstädte häufiges Ziel der alliierten Bomberverbände und zu weiten Teilen zerstört, so z. B bei den Luftangriffen auf Wuppertal 1943, den Bombardierungen von Solingen 1940 und 1944 oder bei dem Luftangriff auf Remscheid 1943.
Eine erneute (im Vergleich zum ehemaligen Herzogtum allerdings wesentlich kleinere) Grenzziehung erhielt das Bergische Land durch die Gründung des gleichnamigen Naturparks im Jahre 1973, der die ländlich geprägten Mittelgebirgsbereiche südlich der Wupper zwischen Rhein und Sauerland umfasste. 2006 erfolgte eine Ausweitung auf die Freiräume der drei bergischen Großstädte.
Quellen zum Abschnitt Geschichte.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Hohe Niederschläge und ein starkes Gefälle zum nahen Rhein sowie zu Ruhr bieten dem Bergischen Land günstige Bedingungen für die Nutzung der Wasserkraft. Dies bot der Kleineisenindustrie die Grundlage für eine frühzeitige wirtschaftliche Entwicklung des Bergischen Landes. Viele Orte spezialisierten sich auf die Produktion einer einzelnen Produktgruppe. So ist Velbert das Zentrum der Schloss-Industrie. Maschinenbau und Metallverarbeitung bestimmen das Leben in der "Werkzeugstadt" Remscheid und in der vormaligen Stadt Cronenberg, die heute ein Stadtteil von Wuppertal ist. Rund 440 Millionen Euro, das sind 44 Prozent des gesamten Jahresumsatzes der Republik, werden in der Schneidwaren- und Besteckindustrie der Stadt Solingen erwirtschaftet. Dagegen waren das Tal der Wupper von Radevormwald aus Wupper abwärts, Wuppertal selbst sowie der Osten von Remscheid stärker von der Textilindustrie geprägt.
Der Waldreichtum infolge guter Niederschlagsbedingungen und vieler Hanglagen, die für andere Landwirtschaft weniger geeignet waren, sorgte für ein gutes Angebot an Grubenholz. Das unterstützte vielerorts das frühe Entstehen kleinerer Bergwerke, in denen vor allem Metallerze und Schiefer gebrochen wurden; später auch den Ausbau der großen Kohlezechen in Westfalen.
Tourismus
Das Bergische Land ist ein Ziel für Touristen, sowohl für Naherholungssuchende als auch für Kurzurlauber. Seit 2005 vermarkten der Rheinisch-Bergische und der Oberbergische Kreis die Tourismusregion durch die Naturarena Bergisches Land GmbH.[2] Die drei Bergischen Großstädte Remscheid, Solingen und Wuppertal, die unter der touristischen Marke "Die Bergischen Drei" formieren, werden vom Bergisches Land Tourismus Marketing e.V. beworben.[3] Sie kümmern sich als regionale Tourismusorganisationen um den Auf- und Ausbau der touristischen Strukturen sowie um die Vermarktung der Region als Reise- und Ausflugsziel. Die Hauptzielgruppe sind Tagestouristen aus der Rheinschiene (Düsseldorf, Köln, Bonn) und dem Ruhrgebiet sowie Kurzurlaubsgäste. Aufgrund der Nähe zu den Messe- und Industriestandorten Köln, Düsseldorf und Ruhrgebiet ist der Übernachtungstourismus im Bergischen Land stark von Geschäftsreisenden geprägt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Natursehenswürdigkeiten
- Die Aggertalhöhle bei Ründeroth
- Die Wiehler Tropfsteinhöhle
- Der Zeittunnel in Wülfrath ('Bochumer Bruch', Wülfrath)
- Die Tillmannsdorfer Falte in Wülfrath (geologischer Sattel in Düssel)
Altstädte / Innenstädte
- Die historischen Altstädte von Bergneustadt, Solingen-Gräfrath, Hückeswagen, Remscheid-Lennep und Velbert-Langenberg mit ihren Fachwerkbauten
- Die Gründerzeitarchitektur der Nordstadt von Wuppertal-Elberfeld
- Die mittelalterliche Innenstadt von Ratingen mit der ältesten gotischen Hallenkirche im Rheinland, Resten der Stadtbefestigung und den alten Bürgerhäusern
Burgen und Schlösser
- Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach
- Schloss Burg in Solingen-Burg
- Schloss Ehreshoven
- Schloss Eulenbroich in Rösrath
- Schloss Gimborn bei Marienheide
- Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges
- Schloss Heiligenhoven bei Lindlar
- Burgruine Herrenbröl
- Schloss Homburg bei Nümbrecht
- Schloss Hückeswagen in Hückeswagen
- Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach
- Schloss Lüntenbeck in Wuppertal-Sonnborn
- Burg Windeck
Sakralbauten
- Der Altenberger Dom in Odenthal-Altenberg
- Der Mariendom in Velbert-Neviges
- Die Bunten Kerken im Oberbergischen Kreis
- Klosterkirche Merten
- Klosterkirche Sankt Maria Magdalena in Wuppertal-Beyenburg
- St.-Laurentius-Kirche in Wuppertal-Elberfeld
Museen
- Bergisches Freilichtmuseum Lindlar
- Deutsches Werkzeugmuseum in Remscheid
- Deutsches Röntgen-Museum in Remscheid-Lennep
- Deutsches Klingenmuseum in Solingen-Gräfrath
- Rheinisches Industriemuseum an verschiedenen Standorten
- Das Bergische Museum Schloss Burg in Solingen-Burg
- Tuchmuseum Lennep in Remscheid-Lennep
- Wülfing-Museum für Textilien und deren Produktionsprozesse in Radevormwald
- Von der Heydt-Museum in Wuppertal
- Historisches Zentrum in Remscheid
- Das Museum für Frühindustrialisierung mit dem Engels-Haus in Wuppertal
- Museum Achse, Rad und Wagen in Wiehl
- Das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum in Velbert
- Das Neanderthal Museum zwischen Mettmann und Erkrath
- Bergisches Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe in Bergisch Gladbach
- Villa Zanders, Städtische Galerie in Bergisch Gladbach
- Das Textilmuseum Haus Cromford in Ratingen
- Bergisches Straßenbahnmuseum in Wuppertal-Kohlfurth
- Museum Baden in Solingen-Gräfrath
- Heimatmuseum in Bergneustadt
- Schleiferei Wipperkotten in Solingen
- Schulmuseum in Bergisch Gladbach
- Kindergartenmuseum in Bergisch Gladbach
- Eisenbahnmuseum in Dieringhausen
- Wuppertaler Uhrenmuseum
- Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal
Technische Sehenswürdigkeiten
- Die Wuppertaler Schwebebahn
- Die Müngstener Brücke im Bergischen Städtedreieck Wuppertal-Solingen-Remscheid
- Der Sender Langenberg oberhalb des Velberter Stadtteils Langenberg
- Der 2006 eröffnete Burgholztunnel in Wuppertal (längster und modernster Straßentunnel Nordrhein-Westfalens)
- Grube Silberhardt bei Windeck-Öttershagen
- Wiehltalbahn
Kulinarische Spezialitäten
Als Spezialität gilt die Bergische Kaffeetafel, die man nicht mit Bergischen Waffeln verwechseln darf, auch wenn letztere zur Kaffeetafel dazu gehören. Die Kaffeetafel ist eine sehr umfangreiche Mahlzeit, die man in den meisten Gaststätten sogar vorbestellen muss. Neben den Waffeln mit Kirschen, Vanilleeis und Milchreis gehören diverse Sorten Brot (vor allem auch Schwarzbrot und Stuten, der sog. Platz), Zwieback, Wurst, Schnittkäse, Honig, Quark, Butter, Burger Brezeln und Apfelkraut dazu. Der Kaffee wird in der so genannten Dröppelminna, einer Zinnkanne mit Hahn, die ähnlich dem für Tee gedachten russisch-türkischen Samowar ist, gereicht. Zu einer besonders reichhaltigen Kaffeetafel kann man noch Sandkuchen, Bullebäusken und Gußzwieback reichen, und zum Abschluss ein Aufgesetzten oder einen Klaren.
Aus Solingen-Burg stammt die Burger Brezel, die dort auch zur Kaffeetafel serviert wird.
Der Gußzwieback wird im Bergischen Land in nur noch wenigen Bäckereien gebacken und kann auch zur Bergischen Kaffeetafel gereicht werden.
Der Bergische Pillekuchen ist ein Kartoffelpuffer in Pfannkuchengröße, der mit Apfelmus serviert wird, gewissermaßen das Gegenstück zum Schweizer Rösti.
Kottenbutter nennt man ein mit Wurst und Zwiebelringen belegtes Schwarzbrot, das als kleine Zwischenmahlzeit gegessen wird. Früher nahmen im Bergischen Land die Schmiede die Kottenbutter als Frühstücksbrot mit zur Arbeit in die als Kotten bezeichneten Werkstätten, Schmieden, Schleifereien oder kleinen Gießereien, in denen die Bergischen Stahlwaren (Werkzeuge, Bestecke usw.) hergestellt wurden.
Bekannt ist auch der Rheinische Sauerbraten, möglichst als Pferde-Sauerbraten, dessen Soße durch Rosinen und Rübenkraut süß-sauer schmeckt.
Der Panhas: ein kastenkuchenförmiger Kloben aus Blut, Speck, Buchweizenmehl, Gewürzen und kleinen Fleischstücken, ähnlich einer Blutwurst. Diese werden in Scheiben geschnitten und in Fett schwimmend gebraten.
Rivkooche (Reibekuchen) sind kleine, kross gebratene Kartoffelpuffer, die mit Zuckerrübensirup (Rübenkraut), Apfelkraut oder pur verzehrt werden. In der Edelvariante können sie auch mit Crème fraîche und Kaviar belegt oder mit Lachs, gegessen werden.
In Lieberhausen, einem Stadtteil von Gummersbach, kann man den Lieberhäuser Eierkuchen essen, in Niederrengse wird diese Spezialität ebenfalls serviert.
Darüber hinaus findet man im Bergischen Land neun Michelin Sterne. Nils Henkel (2**, Gourmetrestaurant Lerbach im Schlosshotel Lerbach), Joachim Wissler (3***, Grandhotel Schloss Bensberg), Ulrich Heldmann (1*, Concordia - Heldmann’s Restaurant Remscheid), Philipp Wolter (1*, Landhaus Spatzenhof Wermelskirchen), Sascha Stemberg (1*, Haus Stemberg Velbert) und die Gebrüder Wilbrand (1*, Hotel zur Post Odenthal) gehören dazu.
Bergisches Heimatlied
Als Hymne des Bergischen Landes gilt das im Jahre 1892 erstmals öffentlich aufgeführte Bergische Heimatlied, das die Landschaft im Stil der wilhelminischen Zeit charakterisiert:
- Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt,
- die Berge hoch ragen, der Amboss erklingt. …
Weitere Bergische Begriffe
- Das kleine Küchenmesser wird im Oberbergischen auch als Klöößchen, im Solinger Raum dagegen als Zöppken bezeichnet. Im Rheinisch-Bergischen Kulturraum wird dieses hingegen als "Flücks-chen" bezeichnet. Im Niederbergischen Raum, z. B. in Velbert, spricht man dann eher vom "Pittermett".
- Den Salat (als Sammelbegriff für alle Salate) bezeichnet man im Bergischen als Schloot, wobei das „o“ offen wie der Anfangsbuchstabe im Vornamen „Otto“ ausgesprochen wird, im Niederbergischen (Velbert) aber geschlossen wie Schlot (Kamin).
- Die Kartoffeln bezeichnet man als Äädäppel (Erdäpfel), was dann verkürzt zu Ääpel oder Ärpel wird. Der Kartoffelsalat wird demnach als Ärpelschloot bezeichnet.
- Zahn- oder Kopfschmerzen bezeichnet man als Zängping (wobei „Zäng“ schnell ausgesprochen wird) oder Kopping. Der Schmerz im Allgemeinen wird also Ping, hochdt.Pein genannt.
Persönlichkeiten
- Kristina Bach, geb. 1962 in Mettmann, Sängerin und Texterin
- Pina Bausch, 1940–2009 in Solingen, Choreographin, Leiterin des Tanztheaters Wuppertal
- Friedrich Bayer, 1825–1880, geb. in Barmen (Wuppertal), Industrieller und Gründer der heutigen Bayer AG
- Werner Berg, 1904 bis 1981, geboren in Elberfeld (Wuppertal), Maler
- Arno Breker, 1900 bis 1991, geboren in Elberfeld (Wuppertal) Bildhauer
- Johann Gottfried Brügelmann, 1750–1802, Industrieller
- Adolf Clarenbach, um 1497 bis 1529, geboren bei Lüttringhausen (Remscheid), protestantischer Reformator und evangelischer Märtyrer
- Jürgen Domian, geb. 1957 in Gummersbach, Journalist und Fernsehmoderator
- Wilhelm Dörpfeld, 1853–1940, Archäologe
- Carl Duisberg, 1861–1935, geboren in Barmen (Wuppertal), Industrieller
- Friedrich Engels, 1820–1895, geboren in Barmen (Wuppertal), Industrieller und Wirtschaftstheoretiker
- Holger Fach, geb. 1962 in Wuppertal, Fußballspieler, Fußballtrainer
- Emil Fahrenkamp, 1885–1966, Architekt
- Heribert Faßbender, geb. 1941 in Ratingen, Sportjournalist
- Veronica Ferres, geb. 1965 in Solingen, Schauspielerin
- Jürgen Fliege, geb. 1947 in Radevormwald, Theologe und Fernsehmoderator
- Josef Jacobs, 1894–1978, geboren in Kreuzkapelle (Gemeinde Much), Jagdflieger im Ersten Weltkrieg
- Claudia Jung, geb. 1964 in Ratingen, Sängerin und Politikerin in Bayern
- Heidi Klum, geb. 1973 in Bergisch Gladbach, Model und Fernsehmoderatorin
- Hans Knappertsbusch, 1888–1965, geboren in Elberfeld (Wuppertal), Dirigent
- Jörg Knör, geb. 1959 in Wuppertal, Komiker
- Silvana Koch-Mehrin, geb. 1970 in Wuppertal, Mitglied des Europaparlaments
- Ann-Kathrin Kramer, geb. 1966 in Wuppertal, Schauspielerin
- Else Lasker-Schüler, 1869–1945, geboren in Elberfeld (Wuppertal), Dichterin
- Michael Lesch, geb. 1956 in Solingen, Schauspieler
- Carl Leverkus, 1804–1889, geb. in Wermelskirchen, Unternehmer und Namensgeber der Stadt Leverkusen
- Christian Lindner, geb. 1979 in Wuppertal, FDP-Politiker
- Reinhard Mannesmann, 1856 bis 1922, geboren in Remscheid, Erfinder (nahtloses Stahlrohr) und Unternehmer
- Steffen Möller, geb. 1969 in Wuppertal, Kabarettist und Schauspieler in Polen
- Teo Otto, 1904 bis 1968, geboren in Remscheid, Bühnenbildner
- Wolfgang Overath, geb. 1943 in Siegburg, Fußballspieler, Ex-Präsident des 1. FC Köln
- Frank Plasberg, geb. 1957 in Remscheid, Journalist und Fernsehmoderator
- Johannes Rau, 1931–2006, in Wuppertal, Politiker, Bundespräsident
- Erich Ribbeck, geb. 1937 in Wuppertal, Fußballtrainer
- Wilhelm Conrad Röntgen, 1845–1923, in Lennep (heute Remscheid), Entdecker der Röntgenstrahlen, Nobelpreisträger
- Walter Scheel, geb. 1919 in Solingen, Politiker, Bundespräsident
- Jörg Schönenborn, geb. 1964 in Solingen, Journalist, Chefredakteur des WDR
- Alice Schwarzer, geb. 1942 in Wuppertal, Autorin, Gründerin der Zeitschrift Emma
- Hella von Sinnen, geb. 1959 in Gummersbach, Komikerin, Entertainerin
- Rita Süssmuth, geb. 1937 in Wuppertal, Politikerin, Bundestagspräsidentin
- Horst Tappert, 1923–2008, geboren in Elberfeld (Wuppertal), Schauspieler (Derrick)
- Wolfgang Tillmans, geb. 1968 in Remscheid, Fotograf
- Tom Tykwer, geb. 1965 in Wuppertal, Regisseur
- Axel Stein, geb. 1982 in Wuppertal, Schauspieler und Comedian
- Christine Urspruch, geboren 1970 in Remscheid, Schauspielerin („Alberich“ im Tatort Münster)
- Heide Ecker-Rosendahl, geb. 1947 in Hückeswagen, Leichtathletin und Olympiasiegerin
- Christoph Maria Herbst, geb. 1966 in Wuppertal, Schauspieler
- Georg Koch, geb. 1972 in Bergisch Gladbach, Fußballspieler
- Fabian Hambüchen, geb. 1987 in Bergisch Gladbach, Kunstturner
- Carolin Kebekus, geb. 1980 in Bergisch Gladbach, Kabarettistin
- Ursula Heller, geb. 1961 in Bergisch Gladbach, Fernsehjournalistin
- August von der Heydt, 1801 bis 1874, geboren in Elberfeld (Wuppertal), Bankier, preußischer Finanzminister
- Oliver Bender, geb. 1982 in Gummersbach, Schauspieler
- Timo Röttger, geb. 1985 in Waldbröl, Fußballspieler
- Ferdinand Sauerbruch, 1875 bis 1951, geboren in Barmen (Wuppertal), Chirurg
- Karl-Michael Vogler, 1928 bis 2009, geboren in Remscheid, Schauspieler
- Günter Wallraff, geb. 1942 in Burscheid, Journalist
- Armin T. Wegner, 1886 bis 1978, geboren in Elberfeld (Wuppertal), Schriftsteller
- Hans Günter Winkler, geb. 1926 in Barmen (Wuppertal), mehrfacher Olympiasieger im Springreiten
- Heiner Brand, geb. 1952 in Gummersbach, Bundestrainer der Handballnationalmannschaft
- Willi Daume, 1913–1996, geboren in Hückeswagen, Sportfunktionär
- Tim Wiese, geb. 1981 in Bergisch Gladbach, Fußballspieler
- Sebastian Wurth, geb. 1994 in Wipperfürth, Sänger
- Udo Dirkschneider, geb. 1952 in Wuppertal, Sänger bei U.D.O. (ex. Accept)
Bemerkenswertes
Bundespräsidenten
Bemerkenswert ist, dass aus dem Bergischen Land zwei der bisher elf deutschen Bundespräsidenten stammen: Walter Scheel wurde in Solingen, Johannes Rau in Wuppertal geboren.
DAX-Unternehmen
Darüber hinaus haben derzeit (24. September 2012) vier der 30 im DAX vertretenen Aktiengesellschaften ihren Sitz im Bergischen Land: die Unternehmen E.ON AG und Henkel AG haben ihren Sitz in Düsseldorf, die Bayer AG ist und die Lanxess AG war, bis zum Umzug nach Köln, in Leverkusen beheimatet.
Siehe auch
Portal:Bergisches Land – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bergisches Land
- Liste der Landschaften in Nordrhein-Westfalen
- Liste Bergischer Städte und Gemeinden
- Herzogtum Berg
- Oberbergischer Kreis
- Rheinisch-Bergischer Kreis
- Oberbergisches Land
- Niederbergisches Land
- Bergische Dialekte
Literatur
- Gero Karthaus: Oberbergische Lebensräume. Die Pflanzen- und Tierwelt der wertvollsten Biotope im Oberbergischen Kreis. Verlag Gronenberg, Gummersbach 1988, ISBN 3-88265-149-0.
- Gero Karthaus: Natur vor der Haustür. Leben mit Landschaft, Pflanzen und Tieren in oberbergischen Dörfern früher und heute. Martina-Galunder Verlag, 1993, ISBN 3-88913-148-4.
- Herbert Nicke: Bergisches Fachwerk. Ein Streifzug durch Architektur und Geschichte des rechtsrheinischen Fachwerkbaus. Martina Galunder-Verlag, Wiehl 1996, ISBN 3-931251-10-1.
- Herbert Nicke: Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg. Martina Galunder-Verlag, Wiehl 1998, ISBN 3-931251-36-5.
- Rheinisch-Bergischer Kalender Heimatjahrbuch für das Bergische Land.
- Olaf Link: Goethe, das Bergische Land und dessen Umgebung. Anno-Verlag, Rheinberg 2011, ISBN 978-3-939256-01-4.
- Olaf Link: Kleine bergische Schulgeschichte(n). Kid Verlag 2012, ISBN 978-3-929386-38-7.
Weblinks
- Burgen, Schlösser, Sakralbauten und historische Gastronomie im Bergischen Land
- Umfassende und reich illustrierte Natur- und Kulturgeschichte des Bergischen Landes
- Private Homepage bergische-geschichte.de
Einzelnachweise
- ↑ Quellenverzeichnis „Geschichte“ der Homepage „Wuppertaler Naturerbe Scharpenacker Bäche“, siehe scharpenacken.de
- ↑ Naturarena Bergisches Land
- ↑ Die Bergischen Drei – Tourismusregion Remscheid Solingen Wuppertal
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bergisches Land aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |