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Deutz AG

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Deutz AG
Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0006305006
Gründung 1864
Sitz Köln, Deutschland

Leitung

  • Helmut Leube (Vorstandsvorsitzender)
  • Dr. Margarete Haase
  • Lars Göran Moberg (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Mitarbeiter 3.991 (2012)[1]
Umsatz 1.291,9 Mio. Euro (2012)[1]
Branche Motorenhersteller
Website www.deutz.com

Die Deutz AG ist ein 1864 gegründeter deutscher Motorenhersteller mit Sitz in Köln. Das Unternehmen trug schon vielfältige Namen, u. a. die bekannte Abkürzung KHD für Klöckner-Humboldt-Deutz AG. Neben dem Bau von Motoren mit Luft-, Wasser- und Ölkühlung beschäftigte sich das Unternehmen auch mit der Produktion von Lokomotiven, Lastkraftwagen, Omnibussen Bau- und Landmaschinen. Der Markenname für die von KHD produzierten Lastwagen und Omnibusse war Magirus-Deutz, der für Traktoren Deutz, später Deutz-Fahr. Das seit 1964 verwendete Logo des Unternehmens ist ursprünglich dasjenige des Fahrzeugbauers Magirus aus Ulm: Es zeigt ein großes „M“ für Magirus in Kombination mit der stilisierten Silhouette des Ulmer Münsters. Im März 2007 verlegte die Deutz AG ihren Stammsitz von Köln-Mülheim zu ihrem größten Produktionsstandort nach Köln-Eil. Im Jahr 2012 (2011) erzielte das Unternehmen bei einem Umsatz von 1,2 (1,5) Milliarden Euro einen Nettogewinn von 19,7 (79,2) Mio. Euro.[2][3] Die Aktie der Deutz AG ist im SDAX der Deutschen Börse notiert.

N. A. Otto & Cie, Gasmotoren-Fabrik Deutz AG (1864–1930)

Zeitungsannonce von 1910
Deutz Grubenlok
Deutz MTH

Die Deutz AG wurde 1864 als N. A. Otto & Cie von Eugen Langen und Nicolaus August Otto in einer Ölmühle an der Servasgasse hinter dem Kölner Hauptbahnhof gegründet und kann damit als ältestes Motorenwerk der Welt angesehen werden. Nachdem der erste Ottomotor auf der Pariser Weltausstellung 1867 präsentiert wurde, nahm die Anzahl der Aufträge zu. Ein weiterer Geschäftspartner, der Hamburger Geschäftsmann Ludwig August Roosen-Runge trat in das Unternehmen ein. 1869 erfolgte die Namensänderung auf Langen, Otto & Roosen sowie der Umzug nach Köln Deutz, wo die Fabrik den erforderlichen Platz für einen Neubau fand. 1872 erfolgte die Umbenennung in Gasmotoren-Fabrik Deutz AG. Großaktionär und erster Aufsichtsratsvorsitzender bis zu seinem Tode 1889 war der Zuckerindustrielle Emil Pfeifer. Mitarbeiter in leitender Stellung waren damals u. a. Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach, die beide nach 9 Jahren vorzeitig die Firma verließen, um eigene Wege zu gehen. Ab 1876 begann die Produktion von Viertaktmotoren.

Die nächsten Jahrzehnte waren geprägt von einer stetigen Ausweitung des Produktionsbereichs, vor allem durch Aufkäufe anderer Firmen. Von 1892 bis 1970 baute Deutz Lokomotiven, im Leistungsbereich von 4 PS bis 2000 PS. Bis 1927 mit Ottomotoren-, ab 1927 zunehmemd mit Dieselmotorenantrieb. Ab 1897 baute man auch stationäre Dieselmotoren, zunächst in Lizenz von MAN. Die Gasmotoren-Fabrik Deutz AG in Köln lieferte für das erste von der Firma Grether gebaute und mit Verbrennungsmotor angetriebene Feuerwehrfahrzeug der Welt den Motor als Antrieb, später erlangten die von Magirus Deutz gebauten Feuerwehrzeuge Weltruhm und konnte 1903 das erste Feuerwehr-Kraftfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor in der Welt fertigstellen.[4] Von 1906 versuchte man sich in der Gasmotorenfabrik Deutz AG (GFD), mit einer Serienfertigung eines Automobils. Grundlage war eine Konstruktion von Bugatti und im Zweigwerk Berlin sollten die großen Vierzylinder gebaut werden. Bis 1909 wurden nur einige Versuchswagen hergestellt und parallel entstand ein 1,3 Liter Rennwagen für den Italiener Ettore Bugatti. Das bekannteste Modell stellt jedoch der Deutz Prinz Heinrich Typ 9C aus dem Jahr 1909 dar. Insgesamt wurden aber nur einige wenige Personenwagen bis 1913 von Deutz gebaut. Während des Ersten Weltkriegs wurden 1916 von den damals 3.400 Beschäftigten auch Lkw mit 5 Tonnen Nutzlast nach Plänen von Josef Vollmer gebaut. Neben Subventions-Lkw baute man auch den „Deutzer Trekker“ als Artilleriezugmaschine. 1927 begann man mit der Serienproduktion des MTH, des ersten Dieseltraktors von Deutz. Dieser konnte neben Diesel auch mit Rohöl, Gasöl, Paraffinöl und Petroleum betrieben werden. Für den Einsatz auf dem Feld war er nur bedingt geeignet. Diesen Mangel behob erst der zwei Jahre später vorgestellte MTZ, der 1931 die silberne Preismünze auf der DLG-Ausstellung in Hannover erhielt.

Die Agrartechnik wurde für lange Zeit zu einem der wichtigsten Standbeine der Firma. Zum Produktportfolio gehörten luft-, öl- und wassergekühlte Diesel- und Gasmotoren sowohl für den stationären als auch für den mobilen Einsatz. Der Leistungsbereich lag dabei zwischen 40 kW und 4 MW.

Humboldt-Deutz, Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) (1930–1983)

KHD-Logo

Vorkriegszeit (1930–1939)

1930 erfolgte die Fusion der "Motorenfabrik Deutz AG" mit der "Maschinenbauanstalt Humboldt AG und der "Motorenfabrik Oberursel AG" zur "Humboldt-Deutzmotoren AG". Der Firmenname lautete nun Humboldt-Deutz. Auch die Motorenfabrik Oberursel wurde übernommen, womit auch Flugzeugmotoren gebaut wurden. Das Werk Oberursel gehört heute zu Rolls-Royce Deutschland.

1936 übernahm die "Humboldt-Deutzmotoren AG" die kränkelnde Fahrzeugfabrik Magirus in Ulm. Die beiden Firmen ergänzten sich gut: Magirus hatte Nutzfahrzeuge produziert, benötigte jedoch dringend Dieselmotoren. Die "Humboldt-Deutzmotoren AG" fertigte Motoren, stellte jedoch selber keine kompletten Nutzfahrzeuge her. Die Fusion ermöglichte den Bau von vollständigen Lkw, Bussen und Feuerwehrfahrzeugen. Der Markenname der so produzierten Nutzfahrzeuge lautete Magirus-Deutz (siehe hierzu den Hauptartikel Magirus-Deutz).

1938 entstand durch den Abschluss eines Interessengemeinschaftsvertrags (Organvertrag) mit der Klöckner-Werke AG Duisburg die "Klöckner-Humboldt-Deutz AG" (KHD). Ebenfalls 1938 entstand eine Interessengemeinschaft zwischen der Klöckner-Humboldt-Deutz AG und der Isselburger Hütte AG. Die Übernahme der Isselburger Hütte AG erfolgte 1939.

Zweiter Weltkrieg (1939–1945)

Während des Zweiten Weltkriegs war ein Großteil der Produktion zwangsläufig für Rüstungsgüter der Wehrmacht reserviert, insbesondere für Motoren, Lastkraftwagen, Kettenfahrzeuge, Ersatzteile sowie u. a. für Reparaturen von Panzern. Für den Antrieb des Kettenfahrzeugs Raupenschlepper Ost (RSO) kam 1944 erstmals ein neu entwickelter luftgekühlter Deutz-Dieselmotor zum Einsatz.

Nachkriegszeit (1945–1970)

Hinter dem Grill dieses Magirus-Deutz-Lkw ist das gewaltige Lüfterrad des luftgekühlten Motors zu erkennen.
Blick in die Motorenproduktion von KHD anno 1959
Magirus-Deutz-Lkw
Diesellokomotive des Typs T4M425R, Baujahr 1954

Die Werksanlagen waren im Verlauf des Zweiten Weltkriegs weitgehend zerstört worden. Gegen Ende des Jahres 1945 wurde die Produktion von Raupenschleppern vorübergehend wieder aufgenommen, die nun in der Forstwirtschaft eingesetzt werden sollten. Die ersten nach Kriegsende gebauten LKW wurden noch durch wassergekühlte Deutz-Dieselmotoren angetrieben. Ab 1948 erfolgte die Ablösung durch luftgekühlte Dieselmotoren eigener Konstruktion. Die luftgekühlten Dieselmotoren wurden in der Nachkriegszeit zu einer Art Markenzeichen von KHD (nur noch die tschechische Firma Tatra produziert bis heute Fahrzeuge mit eigenentwickelten luftgekühlten Dieselmotoren). Statt eines Wasserkühlers befand sich vor dem Motor der damit ausgestatteten Lkw und Busse ein respektables Lüfterrad, das einerseits für die Kühlung, andererseits jedoch auch für ein typisches Geräuschbild sorgte, das die Magirus-Deutz Lastwagen und Busse von sich gaben.

Diese Motoren wurden außerdem auch von Irmer & Elze in Baustellenkompressoren eingebaut, wobei beispielsweise der Reihensechszylinder so modifiziert wurde, dass jeweils drei Zylinder als Motor und drei (mit anderen Zylinderköpfen) als Verdichter liefen.

Nach einer 1953 erfolgten Interessengemeinschaft mit der Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken AG (Westwaggon) und der endgültigen Übernahme 1959 versuchte man sich für einige Jahre auch im Bau von Straßenbahnwagen. Die Busfertigung von Magirus-Deutz wurde 1955 von Ulm ins Westwaggon-Werk nach Mainz verlegt.

Ab 1962 erwarb KHD zunehmend Aktien der Maschinenfabrik Fahr AG in Gottmadingen. 1968 erfolgte die Mehrheitsbeteiligung und 1969 folgte die Übernahme der Ködel & Böhm GmbH in Lauingen. Ebenfalls 1969 übernahm man von Linde die Ersatzteilversorgung für Traktoren der Marke Güldner.

KHD war in den 1960er Jahren mit seiner Marke Magirus-Deutz einer der größten deutschen Nutzfahrzeughersteller geworden. Die Fahrzeuge wurden weltweit verkauft, die Motoren teilweise im Ausland in Lizenz nachgebaut. Anfang der 1970er Jahre machten die Lkw und Omnibusse von Magirus-Deutz rund 40 % des Konzernumsatzes aus und waren damit das wichtigste Geschäftsfeld von KHD.

Beendigung der Nutzfahrzeugproduktion (1970–1983)

Magirus-Deutz-Bus (schon mit zusätzlichem Iveco-Emblem am Kühlergrill)

Große Investitionen in neue Modelle von Magirus-Deutz und der Bau eines neuen LKW Montagewerkes in Ulm hatten KHD finanziell geschwächt. 1970 wurde der Lokomotivbau eingestellt. Einen finanziellen Aufschub brachte 1974 die Lieferung von rund 10.000 Magirus-Deutz-Lkw in die Sowjetunion, die in Sibirien zur Erschließung von Ölfeldern und beim Bau der Baikal-Amur-Magistrale eingesetzt wurden (sog. Delta-Projekt). Die luftgekühlten Dieselmotoren von KHD hatten hier einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil: Wo kein Kühlwasser ist, kann auch keines einfrieren. Und in heißen Ländern auch nicht kochen.

Dennoch zeichnete es sich ab, dass der luftgekühlte Dieselmotor nicht mehr zeitgemäß war. KHD suchte daher und aus diversen anderen Gründen (siehe dazu ausführlich Magirus-Deutz) und wie viele Hersteller in dieser Zeit (siehe hierzu auch Geschichte der westdeutschen Nutzfahrzeugindustrie von 1945 bis 1990) einen Partner. Nach gescheiterten Verhandlungen mit Daimler-Benz gliederte KHD zum Beginn des Jahres 1975 seine Nutzfahrzeugsparte "Magirus-Deutz AG" in eine neue Gesellschaft mit dem Namen Iveco ein. Iveco war ein Zusammenschluss zahlreicher europäischer Nutzfahrzeughersteller, an dem KHD zu 20 % beteiligt war, die restlichen Anteile besaß Fiat.

KHD konzentrierte sich indessen wieder auf den Bau von Motoren. So witterte man ein großes Geschäft in den USA und versuchte, luftgekühlte Dieselmotoren an das amerikanische Militär zu verkaufen. Um finanzielle Mittel für diesen Kraftakt zu erhalten, veräußerte KHD die restlichen Iveco-Anteile an Fiat. Der ehemals so klangvolle Name Magirus-Deutz verschwand daraufhin schrittweise von den Lkw und Bussen und wurde durch den Iveco-Schriftzug ersetzt.

In den USA war man indes als neuer Anbieter von Dieselmotoren nicht gerade mit offenen Armen empfangen worden. Intensive Vertriebsarbeit führte jedoch zu einer erfolgreichen Verbreitung der auch in Nordamerika geschätzten luftgekühlten Deutz-Motoren.

Ein gemeinsam mit der kanadischen Regierung Ende der 1970er Jahre entwickelter luftgekühlter V8-Motor zur Verdieselung von US-Mittelklasse-LKW kam vor dem Hintergrund der Kampagne "Buy American" trotz eindeutiger technischer Vorteile nicht in den Markt.

Nachdem man 1975 die Maschinenfabrik Fahr vollständig übernommen hatte, trat man auf dem Landmaschinenmarkt ab 1977 unter der neuen Marke Deutz-Fahr auf.

Deutz AG (1983 bis heute)

12-Zylinder-Schiffsdiesel, 1.200 PS

Anlagenbau

KHD hatte über Jahrzehnte neben der Traktoren- und Motorenproduktion auch eine Sparte Anlagenbau, hauptsächlich tätig im Umfeld der Kohle- und Kokerei-Technik und der Zementherstellungstechnik. Namhaft waren die Unternehmensteile KHD Wedag in Bochum an der Herner Straße (Kokereitechnik) und der Zementanlagenbau in Köln, der noch heute (Stand: März 2012) existiert, jedoch als Unternehmensteil mittlerweile weiterverkauft wurde. Neuer Eigentümer ist die MFC Bancorp, die sich in KHD Humboldt Wedag umbenannt hat. In Deutschland kann man Anteile der KHD Humboldt auch über die MFC Industrial Holding beziehen, den früheren Fahr Beteiligungen. Die Wedag in Bochum wurde als produzierendes Unternehmen Mitte/Ende der 1980er-Jahre geschlossen und der Sitz der Aktivitäten in Köln zusammengefasst.

In den frühen 1990er Jahren machte KHD Wedag durch aufsehenerregende Anlagenbau-Geschäfte mit Zementanlagen von sich reden, als die damals offenen saudi-arabischen Tender-Verfahren (Angebots-Aufforderungen von Investoren) sämtlich gegen scharfen Wettbewerb als Aufträge in Köln landeten. Später zeigten sich hierbei dramatische Fehlkalkulationen; es erwies sich, dass bereits bei der Auftragsunterzeichnung eine langfristige Unterdeckung klar erkennbar gewesen war. KHD hatte den arabischen Kunden Preise offeriert, die in der Größenordnung von 30 % unter den Wettbewerber-Angeboten lagen. Den Unterzeichnern auf Seiten KHD war es offenkundig um ungewöhnlich hohe vereinbarte Anzahlungen der arabischen Kunden gegangen, die Löcher in der ständig notleidenden Motoren-Branche stopfen helfen sollten. Unklar blieb in den späteren teils juristischen Aufarbeitungen dieses Skandals, bis wie weit herauf in der KHD-Firmenhierarchie das Wissen um die bewussten Verlust-Hereinnahmen gegangen war. Der Vorstandsvorsitzende zu dieser Zeit wurde hierfür nicht zur Verantwortung gezogen; es konnte nicht nachgewiesen werden, dass er von den Manipulationen gewusst hatte. Jedoch wurden Manager auf Bereichsleiterebene teils zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Weitere Entwicklung

Deutz-Schlepper

1985 übernahm KHD die Motorenwerke Mannheim (MWM) von der Knorr-Bremse AG. Im selben Jahr wurde die Landmaschinensparte von Allis-Chalmers übernommen und in Deutz-Allis umbenannt. Fünf Jahre später wurde Deutz-Allis in einem Management-Buy-out an die Allis-Gleaner Corporation verkauft.

Im Jahr 1995 wurde der damalige KHD-Agrartechnikbereich (Schlepperherstellung) mit der Marke Deutz-Fahr an die italienische SAME-Gruppe verkauft. 1997 erfolgte die Namensänderung zum früheren Namen Deutz AG. 2001 trennte man sich auch vom Industrieanlagenbau. Nach Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung erwarb 1998 der schwedische LKW- und Baumaschinenhersteller Volvo einen Anteil von 10 %, inzwischen liegt dieser bei 25 %, womit Volvo größter Aktionär der Deutz AG ist. 2003 erwarb SAME Deutz-Fahr (SDF) einen Anteil von 22,2 % und erhöhte zwischenzeitlich auf 45 % der Aktien der Deutz AG. Nach Aktienverkäufen liegt der Anteil von SDF im Sommer 2012 bei 8,4 %.

2004 erwarb man von Lister Petter ein Entwicklungszentrum in Dursley, sowie zwei Motoren-Baureihen.[5]

Im Jahr 2005 transferiert Deutz sein Marine-Servicegeschäft mit Mittel- und Großmotoren an die Firma Wärtsilä für 80 Mio. Euro und verpflichtet sich damit vertraglich gegenüber Wärtsilä, keine neuen Mittel- und Großmotoren im Marinesegment zu bauen. Die Deutz-Tochtergesellschaft MWM in Mannheim heißt von nun an Deutz Power Systems GmbH und Co KG. Deutz Power Systems gehört zu den weltweit führenden Systemanbietern von hocheffizienten und umweltfreundlichen Komplettanlagen auf Basis von Diesel- und Gasmotoren zur Energieerzeugung.

Die Deutz AG beschäftigte am 31. Dezember 2011 4.060 Mitarbeiter. Deutz verfügt über 22 Tochtergesellschaften und ist in 130 Ländern weltweit vertreten. Der Jahresumsatz liegt bei rund 1,5 Milliarden Euro.[6] Die Produktionsstätten befinden sich in Köln (Deutz/Mülheim, Porz und Kalk), Ulm und Zafra in Spanien. Ferner wird auch in der Volksrepublik China produziert, nachdem Deutz am 7. Dezember 2006 ein Joint Venture mit dem größten chinesischen Lkw-Produzenten FAW eingegangen ist. Eine Partnerschaft bzw. eine Zusammenarbeit besteht seit mehr als zehn Jahren zwischen Deutz und FAW im Bereich der Motorenherstellung. Deutz hat sich nun zur Hälfte beteiligt und wird 60 Mill. Euro investieren sowie auch die Führung in Dalian (Nordosten v. China) übernehmen. Die Übernahme der Mehrheit ist geplant, und die Motoren-Produktion in China soll von derzeit 50.000 auf 100.000 Motoren gesteigert werden.

2007 verkaufte das Unternehmen die Deutz Power Systems (ehemals Motorenwerke Mannheim) für 360 Millionen Euro an die 3i Group. Zuletzt wurden in Mannheim vor allem Gasmotoren für dezentrale Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken und in geringerem Maße auch immer noch Großdieselmotoren produziert. Der Bereich erwirtschaftete 2006 mit etwa 1.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 314 Millionen Euro.[7] Am 30. September 2007 schied der bisherige Vorstandsvorsitzende Gordon Riske aus dem Unternehmen aus und wechselte als Sprecher der Geschäftsführung zum Gabelstapler-Hersteller Linde Material Handling sowie in die Geschäftsführung der Kion Group.[8] Der Posten des Vorstandsvorsitzenden der Deutz AG wurde kommissarisch vom damaligen Finanzvorstand Helmut Meyer übernommen.[9] Der Aufsichtsrat der Deutz AG, Köln, hat Helmut Leube mit Wirkung zum 1. Februar 2008 zum neuen Vorstandsvorsitzenden berufen. Vor dem Hintergrund der negativen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat Deutz den Vorstand von vier auf drei Mitglieder reduziert. Karl Huebser und Helmut Meyer schieden in gegenseitigem Einvernehmen zum 31. März als Vorstandsmitglieder aus. Margarete Haase, frühere Führungsperson des Daimler-Konzerns, wurde zum Finanzvorstand berufen.[10]

Aktionärsstruktur

Die Aktionärsstruktur setzte sich im Juni 2012 wie folgt zusammen[11]:

66,6% Streubesitz

25% Volvo AB

8,4% Same-Deutz-Fahr

Siehe auch

Literatur

  • Winfried Wolf: Stahlkrise am Beispiel Klöckner. Zur Geschichte, Struktur und Politik des Klöckner-Konzerns (Klöckner Werke AG, Klöckner-Humboldt-Deutz AG, Klöckner & Co.), 1980, ISBN 3-88332-045-5
  • Gustav Goldbeck: Kraft für die Welt, 1864-1964 Klöckner-Humboldt-Deutz AG, 1964, Econ-Verlag Düsseldorf, keine ISBN
  • Chronik der Familie Pfeifer, um 1975 (nur im Familienkreis veröffentlicht)
  • H(ans) Neumann: Das Museum der Gasmotorenfabrik Deutz. Ein Beitrag zur Geschichte der Gasmaschine. In: Conrad Matschoss (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie. Band 1. Springer, Berlin 1909, ZDB-ID 2238668-3, S. 212–240. – Volltext online.

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Deutz AG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks Wikibooks: Traktorenlexikon: Deutz – Lern- und Lehrmaterialien
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