Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Frankenthal (Pfalz)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Frankenthal ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Frankenthal (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Frankenthal (Pfalz)
Frankenthal (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Frankenthal (Pfalz) hervorgehoben
49.5333333333338.3596
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Höhe: 96 m ü. NN
Einwohner:

46.793 (31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahlen: 67206–67227
Vorwahl: 06233
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 07 3 11 000
Stadtgliederung: Kernstadt, Eppstein, Flomersheim, Mörsch, Studernheim
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2–7
67227 Frankenthal (Pfalz)
Webpräsenz: www.frankenthal.de
Oberbürgermeister: Martin Hebich (CDU)
Lage der Stadt Frankenthal in Rheinland-Pfalz
Karte

Die kreisfreie Stadt Frankenthal im Nordosten der rheinland-pfälzischen Region Pfalz liegt zwischen den Städten Worms und Ludwigshafen. Sie entwickelte sich im Bannkreis der alten Kulturzentren Worms, Heidelberg und Speyer.

Frankenthal als Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar und bildet mit einer großen Anzahl von benachbarten Kommunen den vorher als Rhein-Neckar-Dreieck bekannten Wirtschaftsraum.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen dem Pfälzerwald im Westen und dem Odenwald im Osten. Durch Frankenthal fließt die Isenach, die 6 km weiter in den Rhein mündet. Ihr früherer linker Zufluss Fuchsbach ist im Stadtgebiet verrohrt; seine Hauptwassermenge erreicht den Rhein heute über Schrakel- und Eckbach.

Auf der Gemarkung der Stadt liegt der tiefste Punkt der Pfalz (87,3 m ü. NHN). Dieser befindet sich nur wenige hundert Meter vom Rhein entfernt auf einem Acker des Klosgartenhofs, eines landwirtschaftlichen Betriebs im nordöstlichen Vorort Mörsch an der Grenze zum Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide. Den höchsten Punkt der Stadt bildet mit 117,25 m der Monte Scherbelino, ein kleiner Hügel am städtischen Strandbad, der aus einer Mülldeponie hervorgegangen ist.

Klima

Niederschläge in Frankenthal

Der Jahresniederschlag beträgt 528 mm. Dies ist ein relativ niedriger Wert, der im unteren Zehntel der in Deutschland erfassten Werte liegt; nur an 6 Prozent der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden noch geringere Niederschläge registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni, nämlich 2,4-mal mehr als im Februar. Die Niederschläge variieren stark, lediglich 28 Prozent der Messstationen verzeichnen noch höhere jahreszeitliche Schwankungen.

Stadtgliederung

Die Stadt Frankenthal (Pfalz) besteht aus der Kernstadt und vier Ortsbezirken, die früher eigenständige Dörfer waren.

Einheit Eingemeindung Größe in ha Einwohner[2]
Kernstadt 1.427,7 36.774
Eppstein 1969 719,2 2.579
Flomersheim 1919 481,5 2.775
Mörsch 1919 1.327,1 3.028
Studernheim 1919 422,9 1.390

Geschichte

Zeittafel

Zeitraum Ereignis
772 Erste urkundliche Erwähnung als Franconodal
1119 Gründung des Augustiner-Chorherrenstifts mit Skriptorium
1562 Niederlassung von 58 calvinistischen Flüchtlingsfamilien in Frankenthal; Abschluss einer „Capitulation“ hierüber mit Kurfürst Friedrich III.
1571 Frankenthaler Religionsgespräch
1577 Verleihung der Stadtrechte
1718 Beginn der Stadtbefestigung unter Kurfürst Karl III. Philipp
1755 Gründung der Porzellanmanufaktur
1770–1773 Bau des Wormser und Speyerer Tores (beide bis heute erhalten)
1772–1781 Bau eines Hafens mit Kanalverbindung zum Rhein (1955 zugeschüttet)
1919 Eingemeindung von Flomersheim, Mörsch und Studernheim[3]
1. März 1920 Gewinnung der Kreisfreiheit
1943 Bombenangriff mit Zerstörung der Innenstadt zu etwa 90 %
7. Juni 1969 Eingemeindung von Eppstein

Chronik

Von der Steinzeit bis zur Eisenzeit

Bei Grabungen auf dem Strandbadgelände im Jahr 1961 wurden Mammutknochen und menschliche Schädelfragmente entdeckt. Diese etwa 25.000 Jahre alten Knochen aus der Steinzeit werden dem Homo heidelbergensis zugeordnet.

Bei weiteren Ausgrabungen im Stadtgebiet wurden Werkzeuge und auch ein Glockenbecher gefunden, die auf den Zeitraum zwischen 4000 und 1800 v. Chr. datiert wurden, der zur Jungsteinzeit gehört.

Bei Kanalisationsarbeiten in der Nähe der Friedrich-Ebert-Schule wurde ein bronzezeitliches Gräberfeld entdeckt, das aus der Zeit zwischen 1800 und 1200 v. Chr. stammt. Die Gräber waren mit reichhaltigen Beigaben, darunter eine Prunkaxt, versehen. Die Gegenstände wurden dem keltischen Volk der Mediomatriker zugeordnet.

Zahlreiche Funde von Terra-Sigillata-Gefäßen in der Nähe des Rheins deuten auf eine kurzzeitige römische Besiedlung während der Eisenzeit hin.

Mittelalter

Erstmals erwähnt wurde die Gemeinde, die ursprünglich Franconodal hieß und eine fränkische Gründung aus dem späten 5. Jahrhundert ist, in einer mittelalterlichen Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch vom 20. September 772. In einer weiteren Schenkungsurkunde an das Kloster Weißenburg aus dem Jahre 812 wurde diesem eine Kirche im Dorf mit Höfen, Weiden und Wiesen übertragen. 886 kam es durch lange andauernde Regenfälle zu großflächigen Überschwemmungen durch den Rhein, dessen Flussbett sich anschließend dauerhaft nach Osten verlagerte.

Die Gründung eines Augustiner-Chorherrenstifts durch den Wormser Adligen Erkenbert im Jahre 1119 und eines Frauenstifts durch seine Gattin Richlindis sechs Jahre später führte zu einer grundlegenden Veränderung des dörflichen Lebens. Vor allem das Chorherrenstift entwickelte sich sehr schnell zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum, das in die gesamte Region ausstrahlte. Frankenthal erlebte seine erste Blütezeit. Von besonderer Bedeutung war das Skriptorium des Klosters, in dem zahlreiche kunsthistorisch wertvolle Handschriften entstanden, so die Frankenthaler Bibel.

Stadtrechte

Während das Frauenstift bereits im 15. Jahrhundert geschlossen wurde, bestand das Chorherrenstift bis ins 16. Jahrhundert. 1562 wurde es allerdings durch Kurfürst Friedrich III. aufgelöst und einer Gruppe flämischer Flüchtlinge zur Verfügung gestellt, die ihre Heimat wegen ihres reformierten Glaubens hatten verlassen müssen. Unter den Mitgliedern der Gemeinde befanden sich zahlreiche Kaufleute, Gold- und Silberschmiede, Gobelinwirker, Textilfabrikanten und Maler. Zu dieser Zeit entstand die Frankenthaler Malergruppe, zu der Gillis van Coninxloo, Anton Mirou, Pieter Schoubroeck, Henrick Gijsmans und Hendrick van der Borcht (der Ältere) gehörten. Die Gemeinde der Flüchtlinge prosperierte schnell und trug maßgeblich dazu bei, dass Frankenthal bereits im Jahre 1577 zur Stadt erhoben wurde. Schon 1571 fand am Ort das vom Kurfürsten initiierte Frankenthaler Religionsgespräch zwischen Täufern und Reformierten statt.

Kriege und Zerstörung

Doch dieser Aufschwung hielt nicht allzu lange an. Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts zur stärksten linksrheinischen Festung der Kurpfalz ausgebaut, geriet Frankenthal schnell in die Wirren des Dreißigjährigen Kriegs und vor allem des Pfälzischen Erbfolgekriegs.[4] Im September 1689 wurde die Stadt von französischen Truppen in Brand gesteckt und fast völlig zerstört.[5]

Aufstieg

Dem Niedergang folgte bald ein neuer wirtschaftlicher Aufstieg. Im 18. Jahrhundert wurde Frankenthal dritte Hauptstadt der Kurpfalz, im Zentrum wurde die Dreifaltigkeitskirche erbaut. Die Stadt avancierte zum Experimentierfeld staatlich-merkantilistischer Wirtschaftsförderung, wobei über 20 Manufakturen entstanden. Sie stellten vor allem Galanteriewaren her. Besondere Bedeutung erlangte die 1755 errichtete Porzellanmanufaktur, die zwar nur 45 Jahre Bestand hatte, deren Produkte aber noch heute als wertvolle Antiquitäten gehandelt werden.

Den Kanalhafen verband ein 1781 vollendeter Kanal mit dem nahen Oberrhein. Auf einem der Kanalschiffe wurde noch 1875 die in Frankenthal gegossene, 26 Tonnen schwere Kaiserglocke des Kölner Doms zum Rhein transportiert.

Französische und bayerische Zeit

Département du Mont-Tonnerre mit Franckenthal im Osten
Notgeldschein der Stadt Frankenthal, 1922

Die Nachwirren der Französischen Revolution bereiteten dieser dritten Blütezeit ein Ende. Von 1798 bis 1814 stand Frankenthal unter französischer Verwaltung und war Kantonshauptstadt im Département du Mont-Tonnerre (Donnersberg). Infolge des Wiener Kongress (1815) kam Frankenthal zunächst an Österreich und 1816 aufgrund eines Tauschvertrages an das Königreich Bayern. Frankenthal blieb lange Zeit ein „unbedeutendes Landstädtchen“, wie ein zeitgenössischer Beobachter notierte. 1820–1823 errichtete der Weinbrenner-Schüler und Regierungsbaubeamte Johann Philipp Mattlener die Zwölf-Apostel-Kirche, in welche er den historischen Turm der Erkenbert-Ruine integrierte.[6]

Industrialisierung und wirtschaftlicher Aufschwung

Mit der Industriellen Revolution stellte sich neuer Aufschwung ein. Die Maschinenfabrik Hamm & Co. wurde 1845 von Georg Hamm (1817–1878) gegründet. Sie entstand aus der alten Glockengießerei von Georg Friedrich Schrader, die bereits 1774 in Betrieb ging. 1859 wurde das Unternehmen von seinem Bruder Andreas (1824–1894) übernommen und später unter dem Namen Albert & Hamm um den Bau von Druckmaschinen erweitert. Auf dieses Unternehmen gehen viele der heutigen metallverarbeitenden Betriebe der Stadt zurück und auch die Heidelberger Druckmaschinen AG entstand aus Teilen der alten Glockengießerei. Die Firmen KKK, Albert-Frankenthal, KSB und Bettinger & Balcke, die zwischen 1859 und 1899 entstanden, machten die Stadt zu einem bedeutenden Zentrum der Metallverarbeitung. Die in Frankenthal hergestellten Turbinenkessel, Druckmaschinen und Pumpen genossen weltweiten Ruf. Auch die Einwohnerzahl stieg rasch an: 1850 waren es 4767, 50 Jahre später 16.899, um das Jahr 2000 etwa 50.000.

Die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts neu errichtete und längst zu eng gewordene Stadtmauer wurde um die Wende zum 20. Jahrhundert bis auf geringe Reste beseitigt, die Innenstadt dicht bebaut. 1919 wurden die drei nahe der Stadt liegenden Dörfer Flomersheim, Mörsch und Studernheim eingemeindet. Neubaugebiete und neue Industrien entstanden.

Entwicklung ab dem Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs betrieb die Wehrmacht in Frankenthal das Kriegsgefangenen-Stammlager XII B (kurz Stalag XII B). 1940 bestand als Außenlager des SS-Sonderlagers Hinzert (KZ) in Mörsch mehrere Monate ein Zwangsarbeitslager, dessen Häftlinge beim Autobahnbau (heutige A 6) eingesetzt wurden.

Am 23. September 1943 wurde Frankenthal durch Bomben stark zerstört und verlor einen Großteil seiner älteren Bebauung. Die Stadt wurde in der Nachkriegszeit wie viele andere in zweckmäßiger, allerdings schmuckloser Architektur wieder aufgebaut. Ob die Schilderung des Dichters August von Platen aus dem Jahre 1815, Frankenthal sei ein „gar so schöngebautes Städtchen, eines der schönsten in der ganzen Pfalz“, heute noch zutrifft, ist deshalb zumindest umstritten. Auf jeden Fall konnte die Stadt in den 1950er und 1960er Jahren wieder sehr schnell an ihre wirtschaftlichen und urbanen Traditionen anknüpfen.

Frankenthal war nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der französischen Besatzungszone. Die Errichtung des Landes Rheinland-Pfalz wurde am 30. August 1946 als letztes Land in den westlichen Besatzungszonen durch die Verordnung Nr. 57 der französischen Militärregierung unter General Marie-Pierre Kœnig angeordnet.[7] Es wurde zunächst als „rhein-pfälzisches Land“ bzw. als „Land Rheinpfalz“ bezeichnet; der Name Rheinland-Pfalz wurde erst mit der Verfassung vom 18. Mai 1947[8] festgelegt.

Im Rahmen der kommunalen Gebietsreform in Rheinland-Pfalz wurde Eppstein am 7. Juni 1969 eingemeindet.[9] Der größere Ostteil des Landkreises Frankenthal (Pfalz) ging im heutigen Rhein-Pfalz-Kreis mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein auf, der kleinere Westteil wurde dem neuen Landkreis Bad Dürkheim zugeschlagen.

Zu einem Blowout-Ereignis kam es 1980. 15 Tage lang strömten unkontrolliert insgesamt 15 Millionen Kubikmeter Erdgas aus einem Untertagespeicher der Firma Saar-Ferngas aus, bis das defekte Bohrloch durch „Red“ Adair mithilfe eines Blowout-Preventers geschlossen werden konnte. Versuche, das Leck mit 1000 Tonnen Beton abzudichten, waren vorher gescheitert.[10]

Im Jahr 2000 rief Oberbürgermeister Theo Wieder die Frankenthaler Bürgerprojekte ins Leben. Ziel ist, Projekte zu realisieren, für welche die öffentlichen Mittel fehlen, aber deren ehrenamtliche Umsetzung wünschenswert ist, um die Attraktivität der Stadt steigern. 2002 fand das 425-jährige Stadtjubiläum statt. Seit dem Festjahr säumen insgesamt 149 Skulpturen von Löwen (er ist das Wappentier Frankenthals) das Stadtbild, die von Privatpersonen und Firmen gekauft und unterschiedlich bemalt worden sind.

Religion

2013 waren 30,7 Prozent der Einwohner evangelisch und 30,5 Prozent katholisch. 8,5 Prozent bezeichneten sich als einer sonstigen Religion zugehörig und 29,6 Prozent machten keine bekenntnisbezogenen Angaben.[11]

Evangelische Kirchen:

Katholische Kirchen:

Die Kleine protestantische Pfarrkirche bestand von 1712 bis 1943, von der Stiftskirche ist die Erkenbert-Ruine erhalten.

Freikirchen

Im Stadtteil Eppstein gibt es seit 1779 eine Mennonitengemeinde mit 45 Gemeindemitgliedern, die vor Ort und in der weiteren Umgebung leben. Die Anstellung einer Pastorin wird in Zusammenarbeit mit der Mennonitengemeinde Ludwigshafen realisiert.[12][13]

Darüber hinaus gibt es eine Mennoniten-Brüdergemeinde, die durch Aussiedler aus Russland entstanden ist. Sie unterhält zwei Gemeindehäuser.[14]

Auch weitere Freikirchen und andere Religionsgemeinschaften sind in Frankenthal mit eigenen Gemeinden tätig.[15]

Politik

Stadtrat

Wahl zum Frankenthaler Stadtrat 2019
Beteiligung: 51,4 % (+6,2 %p)
 %
40
30
20
10
0
35,6
21,2
15,1
9,6
8,9
5,4
4,2
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-11,6
-4,9
+7,5
+9,6
-1,8
+2,4
-1,2
Sitzverteilung im Frankenthaler Stadtrat 2019
2
7
9
4
2
16
4
16 
zur Vorlage
Von 44 Sitzen entfallen auf:

Der Stadtrat von Frankenthal besteht aus 44 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Oberbürgermeister als Vorsitzendem.

Wegen der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die angegebenen prozentualen Stimmanteile als gewichtete Ergebnisse ausgewiesen, die das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben.[16]

Die Stadtratswahlen seit 1999 führten zu folgenden Ergebnissen:[17][18]

Parteien und Wählergruppen %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
%
2009
Sitze
2009
%
2004
Sitze
2004
%
1999
Sitze
1999
CDU 35,6 16 47,2 21 48,7 21 50,8 23 46,9 22
SPD 21,2 9 26,1 12 26,6 12 25,6 11 36,5 17
Grüne 15,1 7 7,6 3 7,9 3 6,1 2 4,6 2
AfD 9,6 4 - - - - - - - -
FWG 8,9 4 10,7 5 10,7 5 8,5 4 6,3 3
FDP 5,4 2 3,0 1 6,2 3 4,3 2 2,7 0
Linke 4,2 2 5,4 2 - - - - - -
REP - - - - - - 4,7 2 2,6 0
Gesamt 100 44 100 44 100 44 100 44 100 44
Wahlbeteiligung in % 51,4 45,2 45,4 51,2 56,4


Liste der Oberbürgermeister

Wappen

Banner, Wappen und Hissflagge
Banner Frankenthal.svg DEU Frankenthal COA.svg
Flagge Frankenthal.svg
Blasonierung:

„In Schwarz ein rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe, der in der erhobenen rechten Tatze einen goldenen Reichsapfel und mit der linken einen roten Schild trägt. Im Schild ist ein dreieckiger, mit der Spitze nach oben gekehrter goldener Eckstein zu sehen.“

Städtepartnerschaften

Tafel mit den Wappen der Partnerstädte

Offizielle Städtepartnerschaften:

Partnerschaftliche Beziehungen:

Städtefreundschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Perron–Kunstpreis

Seit 1981 vergibt die Stadt Frankenthal jährlich den Perron-Kunstpreis. Die Schwerpunkte der künstlerischen Arbeiten bilden abwechselnd die Disziplinen Graphik, Malerei, Plastik und Porzellan. Begleitend zur Preisverleihung findet eine Ausstellung der Nominierten statt.[19]

Sehenswürdigkeiten

  • Erkenbert-Museum



Feste

Der damalige Oberbürgermeister Theo Wieder mit traditionellem Strohhut bei der Festeröffnung 2009

Das Strohhutfest an vier Tagen im Mai/Juni ist mit mehr als 300.000 Besuchern[20] das größte Straßenfest der Pfalz. Der Frühjahrsmarkt, das Strandbadfest und das Herbstspektakel (früher Herbstmarkt) sind bedeutende regionale Ereignisse, die Trendtage, die Kulturtage und der Weihnachtsmarkt besitzen lokalen Charakter. Immer größere Ausstrahlung gewinnt der winterliche Eiszauber, bei dem die Erkenbert-Ruine für mehrere Wochen in eine große Eislaufbahn verwandelt wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahre 2016 erbrachte Frankenthal, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,564 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 32.301 € (Rheinland-Pfalz: 34.118 €, Deutschland 38.180 €) und lag damit unter dem regionalen und nationalen Durchschnitt. Das BIP je Erwerbsperson beträgt 68.902 € und liegt damit deutlich höher. In der Stadt waren 2016 ca. 22.700 erwerbstätige Personen beschäftigt.[21] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 5,8 % und damit über dem Durchschnitt von Rheinland-Pfalz von 4,1 %.[22]

Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Frankenthal Platz 205 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[23]

Ortsansässige Unternehmen

In Frankenthal haben bedeutende Unternehmen ihren Hauptsitz:

Außerdem bestehen Niederlassungen zahlreicher Unternehmen:

Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt ist Sitz eines Land- und eines Amtsgerichts. Außer den beiden Gerichten ist im Justizzentrum Frankenthal auch die Staatsanwaltschaft angesiedelt. In der Justizvollzugsanstalt Frankenthal können Haftstrafen von maximal acht Jahren Dauer vollstreckt werden.[26]

Bildung

Die Stadt ist Träger einer Reihe von Schulen, die von etwa 9000 Schülern aus der Stadt und deren Umkreis besucht werden:[27]

Zudem wird ein Schullandheim unterhalten.

Die Stadt unterhält eine Musikschule im Kulturdenkmal der ehemaligen Zuckerfabrik.

Der Bezirksverband Pfalz ist Träger des Pfalzinstituts für Hören und Kommunikation mit Internat und Berufsschule. Dazu kommt die private Freie Waldorfschule Frankenthal.

Im Sommer 2008 wurde die Frankenthaler Bildungsstiftung gegründet, die die verschiedenen Bildungseinrichtungen sowie deren Schüler fördert.[28]

Verkehr

Fernstraßen

Sowohl im Individual- als auch im öffentlichen Personennahverkehr verfügt die Stadt über gute Verkehrsanbindungen. Unmittelbar nördlich von Frankenthal liegt die Anschlussstelle Frankenthal-Nord der A 6 (SaarbrückenMannheim); von Süden her wird die Stadt über die B 9 (SpeyerWorms) erreicht.

ÖPNV

Die Bahnsteiganlagen des Frankenthaler Hauptbahnhofs
Bus im Frankenthaler Busbahnhof

Frankenthal liegt an der Bahnstrecke Mainz–Mannheim. Am Hauptbahnhof Frankenthal halten halbstündlich S-Bahnen der S-Bahn RheinNeckar[29] sowie stündlich alternierend der Regionalexpress Mainz–Karlsruhe bzw. Mainz–Mannheim. Die S-Bahn-Anbindung soll ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 auch am Wochenende im Halbstundentakt erfolgen, zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 durch den Einsatz neuer Fahrzeuge vollständig ausgebaut werden.[30]

Von Frankenthal Hauptbahnhof aus verkehren zudem stündlich Regionalbahnen nach Freinsheim und weiter nach Grünstadt und Ramsen/Eiswoog. Die Strecke nach Freinsheim zweigt von der Strecke nach Ludwigshafen am Rhein südlich des Haltepunktes Frankenthal Süd ab, der zum Fahrplanwechsel am 14. Juni 2015 um 0 Uhr in Betrieb genommen wurde.

Mehrere Stadt- und Regionalbuslinien, die sich alle am Frankenthaler Busbahnhof treffen, bedienen Stadtgebiet und Umland.

Von 1891 bis 1939 fuhr eine Lokalbahn von Frankenthal nach Großkarlbach; die Relation wird heute von der BRN-Buslinie 460 bedient.

Sonstiges

In dem von der Bundesanstalt für Straßenwesen erstellten Kinderunfallatlas des Jahres 2012 verunglücken in Frankenthal 2,68 von 1000 radfahrenden Kindern. Damit liegt Frankenthal (Pfalz) auf dem sechstschlechtesten Platz aller 412 untersuchten Städte und Gemeinden. Bereits seit 1984 landet Frankenthal in vergleichbaren Untersuchungen stets auf den hintersten Plätzen.

Sport

In Frankenthal befindet sich seit dem 1. Januar 1997 das Landesleistungszentrum Karate für Rheinland-Pfalz, welches vom 1. Shotokan Karate Club Frankenthal betrieben wird.[31]

Persönlichkeiten

Bekannte Persönlichkeiten aus Frankenthal sind unter anderen die Maler Jacob Marrel und Martin Föller, der Bergfilmer Arnold Fanck, der Rechtshistoriker Konrad Maurer, der Arzt und Schriftsteller Paul Bertololy, der Mathematiker Oskar Perron sowie der Soziologe Stefan Hradil.


Literatur

– Alphabetisch nach Autoren bzw. Herausgebern sortiert. –

  • Luis Tercero Casado: Westfalia inconclusa: España y la restitución de Frankenthal (1649–1653). In: José Martínez Millán, Rubén González Cuerva (Hrsg.): La dinastía de los Austria: las relaciones entre la Monarquía Católica y el Imperio. Band II, Madrid 2010, ISBN 978-84-96813-53-3, S. 1387–1420 (spanisch).
  • Volker Christmann u. a.: Frankenthal, Bilder aus der Vergangenheit. Stadtverwaltung, Frankenthal 1977.
  • Volker Christmann, Edgar J. Hürkey, Gerhard Nestler, Dieter Schiffmann, Theo Wieder (Hrsg.): Frankenthal: die Geschichte einer Stadt. Im Auftrag der Stadt Frankenthal (Pfalz). Schmidt, Neustadt an der Aisch 2013, ISBN 978-3-87707-886-0.
  • Edgar Hürkey: Kunst, Kommerz, Glaubenskampf. Frankenthal um 1600. Ausstellungskatalog. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1995, ISBN 978-3-88462-118-9.
  • Walter Jarosch, Bernd Leidig: Frankenthal: Bilder erzählen Geschichte. In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Frankenthal/Pfalz. Sutton, Erfurt 2004, ISBN 978-3-89702-751-0.
  • Anna Maus: Die Geschichte der Stadt Frankenthal und ihrer Vororte. Frankenthal 1969.

Weblinks

 Commons: Frankenthal (Pfalz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Frankenthal – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Einwohnerzahl mit Hauptwohnung am 31. Dezember 2006. Quelle: Stadtverwaltung Frankenthal: Frankenthal auf einen Blick. 7. Ausgabe, Frankenthal 2007.
  3. Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München, ISBN 3-406-09669-7, S. 463.
  4. Illustration von Frans Hogenberg von 1621: Abbildung der Statt und belegerung Frankenthall, wie dieselbe von dem berumbten Obersten Don Goncalo de Cordoua … belegert und beschossen worden (Digitalisat der ULB Düsseldorf).
  5. Der Pfaltz am Rhein Staat- Land- Staedt- Und Geschicht-Spiegel, S. 41–42 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Mannheim, urn
    nbn:de:bsz:180-digad-15671:{{{2}}}).
  6. Offizielle Website zur Zwölf-Apostel-Kirche Frankenthal mit Nennung Mattleners als Architekt.
  7. Amtsblatt des französischen Oberkommandos in Deutschland, Nr. 35 (1946), S. 292
  8. Volltext
  9. Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile.. Stand: Januar 2018[Version 2019 liegt vor]. S. 163 (PDF; 2,2 MB).
  10. Erdgasspeicher wieder dicht. (PDF) Zivilschutz-Magazin, Oktober 1980, S. 6, abgerufen am 30. April 2016.
  11. rlpdirekt.de, Stand: 5. März 2013.
  12. Mennonitisches Jahrbuch 115 (2016), S. 162
  13. Mennonitengemeinde Frankenthal-Eppstein K.d.ö.R., auf mennoniten.de, abgerufen am 18. Oktober 2016.
  14. Mennoniten-Brüdergemeinde Frankenthal, auf mbgft.de, abgerufen am 18. Oktober 2016
  15. Leben in Frankenthal - sonstige Religionsgemeinschaften, auf frankenthal.de, abgerufen am 18. Oktober 2016
  16. Erläuterung des Landeswahlleiters zum gewichteten Ergebnis.
  17. Wahlergebnis beim Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz
  18. Sitzzuteilung Stadtrat 2019. (PDF, 82,70 kB) www.frankenthal.de, 27. Mai 2019, abgerufen am 3. Juli 2019.
  19. Perron-Kunstpreis der Stadt Frankenthal (Pfalz). In: frankenthal.de. Abgerufen am 23. Januar 2018.
  20. Besucherrekord beim Strohhutfest. In: Die Rheinpfalz, Ludwigshafen am Rhein, Gesamtausgabe, 7. Juni 2010.
  21. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  22. Bundesland Rheinland-Pfalz. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. Januar 2019.
  23. Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prognos.com
  24. https://www.rheinpfalz.de/lokal/frankenthal/artikel/frankenthal-gefaehrlicher-fussweg-fuer-amazon-mitarbeiter/?fbclid=IwAR15BG6QamA0x5Z2QeZr3pSVt7o7BcN3TrawVKOzyuekLXyTbxj-aJ-89Ks
  25. Hinweis auf die Seite der ehemaligen KKK AG.
  26. Vollstreckungszuständigkeit. (Nicht mehr online verfügbar.) Rheinland-Pfalz, Ministerium der Justiz, archiviert vom Original am 12. Juni 2016; abgerufen am 12. Juni 2016. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.mjv.rlp.de
  27. Hochwertiges und vielfältiges Schulangebot. www.frankenthal.de, 2018, abgerufen am 4. August 2018.
  28. Frankenthaler Bildungsstiftung: Idee. www.frankenthal.de, 2018, abgerufen am 4. August 2018.
  29. Vorderpfalz: Neue S 6 von Mainz nach Mannheim
  30. Neue S-Bahn Mainz – Mannheim stärkt den regionalen Nahverkehr. metropolnews.info, 27. Mai 2018, abgerufen am 12. Oktober 2018.
  31. RheinPfalz.de: Überprüfung bestanden - Beim 1. Shotokan Karate-Club in Frankenthal ist das Landesleistungszentrum beheimatet. 4. Oktober 2015. Online auf www.rheinpfalz.de. Abgerufen am 3. Juni 2019.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Frankenthal (Pfalz) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.