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Katarina Barley
Katarina Barley [ˈbɑːli][1] (* 19. November 1968 in Köln) ist eine deutsch-britische[2] Juristin und Politikerin (SPD). Sie ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit dem 14. März 2018 Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz im Kabinett Merkel IV.
Vom 2. Juni 2017 bis zum 14. März 2018 war sie Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie vom 28. September 2017 bis zum 14. März 2018 zusätzlich geschäftsführende Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Im Deutschen Bundestag gehört sie der Parlamentarischen Linken an.[3]
Herkunft, Studium und Beruf
Barley – Tochter eines britischen Redakteurs der Deutschen Welle und einer deutschen Ärztin[4] – machte 1987 Abitur am Gymnasium Rodenkirchen in Köln. Anschließend studierte sie Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg und absolvierte ein Austauschstudium an der Universität Paris-Süd, das sie 1990 mit dem Diplôme de droit français (Diplom des französischen Rechts) abschloss.[5] Nach dem ersten Staatsexamen 1993 begann Barley bei Bodo Pieroth an der Universität Münster mit ihrer Promotion, die sie 1998 abschloss. Nach dem zweiten Staatsexamen 1998 war sie zunächst als Rechtsanwältin einer Hamburger Großkanzlei in Medizinrecht tätig, bevor sie in den Wissenschaftlichen Dienst des Landtags Rheinland-Pfalz wechselte.[6] Danach war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht bei Renate Jaeger, später Richterin am Landgericht Trier sowie am Amtsgericht Wittlich. Seit 2008 bis zu ihrer Wahl in den Bundestag war sie Referentin im Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz in Mainz unter den Ministern Heinz Georg Bamberger und Jochen Hartloff. Seit 2010 ist Barley Mitglied im Landesbeamtenbeirat von ver.di.
Privates
Barley ist geschieden und hat zwei Söhne.[7]
SPD-Politikerin
Mit 26 Jahren im Jahr 1994 wurde Katarina Barley Mitglied der SPD. Seit 2005 gehört sie dem Kreisvorstand der SPD Trier-Saarburg an, von 2010 bis Juli 2016 als Kreisvorsitzende.[8] Bei der Bundestagswahl 2013 war sie Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Trier und kam auf 31,1 Prozent der Erststimmen.[9] Über Platz 7 der Landesliste zog sie in den Bundestag ein.[10]
Im Bundestag gehörte Katarina Barley als ordentliches Mitglied den folgenden Ausschüssen und Gremien an:
Zudem war sie stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss.
Barley ist Mitglied der deutsch-britischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag.
Anfang November 2015 schlug der damalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel Barley als Nachfolgerin von Yasmin Fahimi für das Amt der Generalsekretärin der SPD vor.[11] Barley erhielt am 11. Dezember 2015 auf dem SPD-Bundesparteitag 93 % der Delegiertenstimmen.[12] Im April 2016 schlug sie Juliane Seifert aus der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz als Bundesgeschäftsführerin der Partei vor, womit der Posten nach 2012 wieder besetzt wurde.[13] Seit 2016 ist Barley als Vertreterin des Bundes Mitglied im ZDF-Fernsehrat.[14]
Bei der Bundestagswahl 2017 erreichte sie in ihrem Wahlkreis 33,7 Prozent der gültigen Erststimmen und unterlag damit dem CDU-Kandidaten Andreas Steier.[15] Über Platz 3 der Landesliste zog sie erneut in den Bundestag ein.
Bundesfamilienministerin (2017–2018)
Am 2. Juni 2017 wurde Barley zur neuen Bundesfamilienministerin berufen und gab ihren Posten als SPD-Generalsekretärin auf.[16] Sie trat damit die Nachfolge von Manuela Schwesig an, die nach dem Rücktritt Erwin Sellerings Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern wurde.[17]
Am 28. September 2017 übernahm Barley zusätzlich kommissarisch die Leitung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales von ihrer Parteikollegin Andrea Nahles, die zuvor zur Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion gewählt wurde.
Barley führte die Amtsgeschäfte bis zur Vereidigung des neuen Bundeskabinettes am 14. März 2018.[18][19]
Bundesjustizministerin (seit 2018)
Am 14. März 2018 wurde Katarina Barley von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz im Kabinett Merkel IV ernannt.[20]
Justizministerin Barley äußerte sich zum Fall Sami A. auf entsprechende Forderungen politischer Akteure wie folgt:
„Das Rechtsempfinden der Bevölkerung darf im Rechtsstaat nicht entscheidend sein, das ist genau der Punkt.“
Am 17. Oktober 2018 nominierte das SPD-Parteipräsidium Barley einstimmig zur Spitzenkandidatin für die bevorstehende Europawahl 2019.[22] Sie gab an, unabhängig vom Ausgang der Wahl, ihr Ministeramt niederzulegen.
Kabinette
- Kabinett Merkel III, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2017–2018
- Kabinett Merkel IV, Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, ab 2018
Mitgliedschaften
Katarina Barley ist Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland, die sich für ein föderales Europa und den europäischen Einigungsprozess einsetzt.[23]
Schriften (Auswahl)
- Das Kommunalwahlrecht für Ausländer nach der Neuordnung des Art. 28 Abs. 1 S. 3 GG. (Schriften zum europäischen Recht. Band 55). Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-09410-7 (= Dissertation, Universität Münster 1997).
Weblinks
- Website als Politikerin
- [Biographielink für Katarina Barley nicht vorhanden, siehe Vorlage:Biographie beim Deutschen Bundestag. Biographie beim Deutschen Bundestag]
- Katarina Barley auf abgeordnetenwatch.de
Literatur
Joachim Jahn, Juristin durch und durch, NJW-aktuell, Heft 15/2018, S. 12/13
Fußnoten
- ↑ Katarina Barley: Europa ist unsere Zukunft. In: theeuropean.de. 17. Februar 2017, abgerufen am 2. Juni 2017.
- ↑ Barley zum Brexit: „Jetzt ist nichts mehr wie vorher.“ In: Berliner Morgenpost, 25. Juni 2016, abgerufen am 2. Juni 2017.
- ↑ https://www.parlamentarische-linke.de/unsere-mitglieder/
- ↑ Katarina Barley im Munzinger-Archiv, abgerufen am 2017-06-02
- ↑ Katarina privat. In: katarina-barley.de, abgerufen am 25. September 2013.
- ↑ Katarina Barley bei Wolters Kluwer.
- ↑ Daniel Friedrich Sturm: Was „Gabriels Neue“ mit der SPD vorhat. In: welt.de. 16. Februar 2016, abgerufen am 9. Mai 2017.
- ↑ Kreisvorstand (Link nicht mehr abrufbar) der SPD Trier-Saarburg.
- ↑ Wahlkreisergebnis Bundesland Rheinland-Pfalz Wahlkreis 204 – Trier. (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) In: bundeswahlleiter.de, abgerufen am 26. September 2013.
- ↑ Gewählte Landeslistenbewerber: Rheinland-Pfalz. (Memento vom 16. Oktober 2015 im Internet Archive) In: bundeswahlleiter.de, abgerufen am 26. September 2013.
- ↑ Gabriels Kandidatin: Katarina Barley soll neue SPD-Generalsekretärin werden. In: spiegel.de, 1. November 2015.
- ↑ Christoph Hickmann: Die Frau, die Gabriel mäßigen soll. In: sueddeutsche.de. 11. Dezember 2015, abgerufen am 2. Juni 2017.
- ↑ Juliane Seifert wird SPD-Bundesgeschäftsführerin. In: vorwaerts.de, 25. April 2016, abgerufen 22. Mai 2017
- ↑ Einflussnahme durch die Hintertür. In: zeit.de, 8. Juli 2016, abgerufen 22. Mai 2017
- ↑ Ergebnis Wahlkreis 203, Bundeswahlleiter, abgerufen am 7. Februar 2018
- ↑ Barley übernimmt Ministerium. In: swr.de. 2. Juni 2017, abgerufen am 2. Juni 2017.
- ↑ Nach Sellering-Rücktritt: Personalrochade in der SPD. In: tagesschau.de. 30. Mai 2017, abgerufen am 30. Mai 2017.
- ↑ RP ONLINE: Wechsel an SPD-Fraktionsspitze: Barley soll Arbeitsministerium von Nahles mit übernehmen. Abgerufen am 28. September 2017.
- ↑ Bundesregierung | Katarina Barley. Abgerufen am 28. September 2017.
- ↑ Das neue Kabinett auf einen Blick spiegel.de, 14. März 2018
- ↑ Berliner Tageszeitung. Berliner Tagesblatt. 21. August 2018
- ↑ SPD nominiert Barley als Kandidatin tagesschau.de, 18. Oktober 2018
- ↑ Katarina Barley Website der Europa-Union Deutschland. Abgerufen am 12. Januar 2018
Thomas Dehler | Fritz Neumayer | Hans-Joachim von Merkatz | Fritz Schäffer | Wolfgang Stammberger | Ewald Bucher | Karl Weber | Richard Jaeger | Gustav Heinemann | Horst Ehmke | Gerhard Jahn | Hans-Jochen Vogel | Jürgen Schmude | Hans A. Engelhard | Klaus Kinkel | Sabine Leutheusser-Schnarrenberger | Edzard Schmidt-Jortzig | Herta Däubler-Gmelin | Brigitte Zypries | Sabine Leutheusser-Schnarrenberger | Heiko Maas | Katarina Barley
siehe auch: Amtsinhaber seit 1876
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Siehe auch: Amtsinhaber seit 1918
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siehe auch: Amtsinhaber seit 1953
Angela Merkel (CDU) | Sigmar Gabriel (SPD) | Frank-Walter Steinmeier (SPD, bis 27. Januar 2017) | Thomas de Maizière (CDU) | Heiko Maas (SPD) | Wolfgang Schäuble (CDU, bis 24. Oktober 2017) | Andrea Nahles (SPD, bis 28. September 2017) | Brigitte Zypries (SPD, seit 27. Januar 2017) | Hans-Peter Friedrich (CSU, bis 14. Februar 2014) | Ursula von der Leyen (CDU) | Katarina Barley (SPD, seit 2. Juni 2017) | Manuela Schwesig (SPD, bis 2. Juni 2017) | Hermann Gröhe (CDU) | Alexander Dobrindt (CSU, bis 24. Oktober 2017) | Barbara Hendricks (SPD) | Johanna Wanka (CDU) | Gerd Müller (CSU) | Peter Altmaier (CDU) | Christian Schmidt (CSU, seit 17. Februar 2014)
Angela Merkel (CDU) | Olaf Scholz (SPD) | Heiko Maas (SPD) | Horst Seehofer (CSU) | Katarina Barley (SPD) | Peter Altmaier (CDU) | Hubertus Heil (SPD) | Julia Klöckner (CDU) | Ursula von der Leyen (CDU) | Franziska Giffey (SPD) | Jens Spahn (CDU) | Andreas Scheuer (CSU) | Svenja Schulze (SPD) | Anja Karliczek (CDU) | Gerd Müller (CSU) | Helge Braun (CDU)
Franz Müntefering (1999–2002) | Olaf Scholz (2002–2004) | Klaus Uwe Benneter (2004–2005) | Hubertus Heil (2005–2009) | Andrea Nahles (2009–2014) | Yasmin Fahimi (2014–2015) | Katarina Barley (2015–2017) | Hubertus Heil (2017) | Lars Klingbeil (seit 2017)
SPD-Vorsitzende: Andrea Nahles Stellvertretende Vorsitzende: Malu Dreyer | Natascha Kohnen | Olaf Scholz | Manuela Schwesig | Thorsten Schäfer-Gümbel | Ralf Stegner
Generalsekretär: Lars Klingbeil Beauftragter für die Europäische Union: Udo Bullmann Schatzmeister: Dietmar Nietan
Beisitzer: Doris Ahnen | Niels Annen | Katarina Barley | Leni Breymaier | Martin Dulig | Michaela Engelmeier | Wiebke Esdar | Klara Geywitz | Kerstin Griese | Michael Groschek | Uli Grötsch | Hubertus Heil | Eva Högl | Oliver Kaczmarek | Daniela Kolbe | Gabriele Lösekrug-Möller | Heiko Maas | Christoph Matschie | Matthias Miersch | Serpil Midyatli | Michael Müller | Aydan Özoğuz | Katja Pähle | Boris Pistorius | Anke Rehlinger | Michael Roth | Sarah Ryglewski | Dagmar Schmidt | Svenja Schulze | Alexander Schweitzer | Carsten Sieling | Johanna Uekermann | Ute Vogt | Sascha Vogt | Dietmar Woidke
Personendaten | |
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NAME | Barley, Katarina |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-britische Juristin und Politikerin (SPD), MdB |
GEBURTSDATUM | 19. November 1968 |
GEBURTSORT | Köln, Nordrhein-Westfalen |
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