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Alpirsbach

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Alpirsbach (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Alpirsbach
Alpirsbach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Alpirsbach hervorgehoben
48.3458.4027777777778441
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Freudenstadt
Höhe: 441 m ü. NN
Fläche: 64,55 km²
Einwohner:

6.428 (31. Dez. 2012)[1]

Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner je km²
Postleitzahl: 72275
Vorwahl: 07444
Kfz-Kennzeichen: FDS
Gemeindeschlüssel: 08 2 37 002
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 2
72275 Alpirsbach
Webpräsenz: www.alpirsbach.de
Bürgermeister: Reiner Ullrich (SPD)
Lage der Stadt Alpirsbach im Landkreis Freudenstadt
Karte

Alpirsbach ist eine Stadt im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg.

Geographie

Alpirsbach liegt im oberen Kinzigtal im schwäbischen Teil des Schwarzwalds.

Stadtgliederung

Die Stadt Alpirsbach besteht aus dem Hauptort Alpirsbach (inkl. der seit 1938 mit Alpirsbach vereinigten Gemeinde Rötenbach) und fünf Stadtteilen Ehlenbogen, Reinerzau, Peterzell, Reutin und Römlinsdorf zu denen 77 weitere Dörfer, Weiler, Höfe, Zinken und Häuser gehören.


Die Stadtteile sind räumlich identisch mit den früheren Gemeinden gleichen Namens. Mit Ausnahme der Stadtteile Alpirsbach und Rötenbach sind in allen Stadtteilen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.

Im Stadtteil Ehlenbogen liegt die Wüstung Sulzberghof und im Stadtteil Römlinsdorf die Wüstung Heimbach.[2]

Geschichte

Alpirsbach entstand als Siedlung um das gleichnamige 1095 von Bischof Gebhard III. von Konstanz, einem Zähringer, geweihte Kloster. Der Name Alpirsbach hängt wahrscheinlich mit Adalbert von Zollern, einem der Stifter des Klosters, zusammen. Das Besitztum Alpirsbach war zugleich auch ein locus, das heißt auf ihm befand sich bereits eine Siedlung. Sie wurde von den Mönchen vorgefunden und dürfte schon länger bestanden haben, worauf auch die Angabe hinweist, dass die drei Stifter das predium Alpirspach kraft Erbrecht besaßen. Der -bach-Name Alpirsbach hat den Personennamen Adalbirn im Vorderglied. Er wurde letztlich auch vom Kloster übernommen. Mit der Aufhebung der Benediktiner-Abtei aufgrund der Reformation wurde Alpirsbach Sitz des Klosteramtes Alpirsbach, was zu einem Wachstum der das Kloster umgebenden Siedlung führte, weil Handwerker, Beamte und Zunftvertreter hier ansiedelten.

Seit Ende des 17. Jahrhunderts führte der Bergbau (Gold, Silber und Kobalt) zu Wohlstand in der Gemeinde. 1810 wurde das Klosteramt aufgehoben und Alpirsbach kam zum Oberamt Oberndorf. Der Fortzug der Behörden führte auch zum Niedergang von Wohlstand und Einwohnerzahl. Die Armut führt Mitte des 19. Jahrhunderts zu verstärkter Auswanderung vor allem nach Wisconsin. 1861 wurde in Alpirsbach die erste Freiwillige Feuerwehr im gesamten Oberamt Oberndorf gebildet. Nachdem sich die Lage gebessert hat, werden Alpirsbach 1869 durch König Karl von Württemberg die Stadtrechte verliehen. Seit 1886 hat Alpirsbach durch die Kinzigtalbahn Schienenanschluss.

Die Kommunalreform 1948 führt zur Zugehörigkeit zum Landkreis Freudenstadt.

Religion

Die Reformation wurde in Alpirsbach 1535 eingeführt. Das Kloster Alpirsbach wurde aufgehoben. Zwar kam das Kloster während des so genannten Interims von 1548 bis 1552 noch einmal unter römisch-katholische Herrschaft, aber die neue evangelische Konfession konnte sich anschließend dauerhaft durchsetzen.

In der ehemaligen Benediktiner-Abtei, deren bekanntester evangelischer Abt einst Johann Albrecht Bengel war, treffen sich seit 1933 evangelische Christinnen und Christen als Kirchliche Arbeit Alpirsbach, um Gottesdienst, Lobpreis, Anbetung und Fürbitte in der evangelischen Kirche neu zu beleben. Die Bedeutung von Kirche soll erwogen werden und die Kirche und ihre Mitglieder sollen sich aus der Erneuerung des Gottesdienstes heraus zu einer Erneuerung von Kirche und Gesellschaft zuwenden. Sie pflegen das in der evangelischen Kirche heute weitgehend unbekannte Chorgebet und den Gregorianischen Choral, den sie für die evangelische Liturgie wiedergewinnen möchten.

Die katholische Kirchengemeinde St. Benedikt nutzt das ehemalige Refektorium der Klosteranlage als ihren Kirchraum. Die Altarwand wurde von Wilhelm Geyer gestaltet.

Einwohnerentwicklung

Alpirsbach: In der Bildmitte ist das Kloster zu sehen, links davon die Brauerei (weißes Gebäude und Schornstein)

Einwohnerzahlen von Alpirsbach zum jeweiligen Gebietsstand:

  • 1602: 1125
  • 1785: 2643
  • 1867: 3703
  • 1905: 3582
  • 1974: 6963
  • 2000: 6918
  • 2005: 6922
  • 2006: 6897
  • 2009: 6683
  • 2012: 6428

Eingemeindungen

  • 1938: Eingemeindung von Rötenbach
  • 1. Januar 1971: Eingemeindung von Reutin (mit Gräben)
  • 1. April 1974: Vereinigung der Stadt Alpirsbach mit Ehlenbogen, Reinerzau, Peterzell und Römlinsdorf zur neuen Gemeinde Alpirsbach

Politik

Rathaus von Alpirsbach, 2011

Bürgermeister

  • 1819–1833: Johann Georg Faßnacht (erster gewählter Bürgermeister)
  • ????–1848: Köstlin
  • 1848–1850: Schliz
  • 1857–1882: Albert Heinzelmann (erster Stadtschultheiß von Alpirsbach)
  • 1882–1889:
  • 1889–1895: Ernst Gottlob Schöck
  • 1895–1918: Wilhelm Rieker
  • 1918–1926: Wilhelm Schwarz
  • 1926–1933: Friedrich Reichert
  • 1933–1945: Otto Rommel (NSDAP, danach Bürgermeister in Holzgerlingen)
  • 1945–1948: Robert Faulhaber
  • 1949–1967: Otto Müller (zuvor 1938–1945 Bürgermeister in Holzgerlingen)
  • 1967–1974: Hans Volle (CDU, danach Landrat in Tuttlingen)
  • 1974–2000: Peter Dombrowsky (CDU, danach Landrat in Freudenstadt)
  • 2000–2008: Roland Wentsch (parteilos)
  • seit 2008: Reiner Ullrich (SPD)

Am 27. April 2008 wurde der Reiner Ullrich (SPD), Hauptamtsleiter in Rheinau/Ortenaukreis, mit 54,4 % der Stimmen im zweiten Wahlgang zum neuen Bürgermeister gewählt. Er setzte sich gegen den Amtsinhaber Roland Wentsch (parteilos – 45,4 %) durch.

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:

FWV/CDU 47,8 % –18,8 9 Sitze –3
SPD 34,2 % +10,6 6 Sitze +2
UBL 18,0 % +8,2 3 Sitze +1

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Blau ein wachsender, rechtsgekehrter goldener Abtsstab.“

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof von Alpirsbach, Zugkreuzungsbahnhof der Kinzigtalbahn

Die Stadt ist werktags im Stundentakt über die Kinzigtalbahn mit Freudenstadt und Offenburg verbunden und gehört der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt an. Durch Anschlüsse in Freudenstadt Hbf können über die Murgtalbahn und die Gäubahn weitere Ziele im Schwarzwald erreicht werden.

Über die Bundesstraßen 294 (BrettenFreiburg im Breisgau) und 462 (RastattRottweil) ist Alpirsbach an das überregionale Straßennetz angebunden.

Ansässige Unternehmen

Die 1877 gegründete Brauerei Alpirsbacher Klosterbräu ist das bekannteste Alpirsbacher Unternehmen.

Bildungseinrichtungen

Neben einem Progymnasium und einer Realschule gibt es in Alpirsbach eine gemeinsam mit Schiltach und Schenkenzell betriebene Werkrealschule (Werkrealschule Oberes Kinzigtal) und zwei Grundschulen. Daneben gibt es fünf städtische, zwei evangelische und einen römisch-katholischen Kindergarten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Alpirsbach hat ein umfangreiches Kulturprogramm mit Konzerten, Ausstellungen und Festen. Sehenswert ist auch die Schwarzwaldlandschaft des oberen Kinzigtals.

Alpirsbach liegt am Kinzigtäler Jakobusweg, der von Loßburg nach Schutterwald führt sowie am Fernwanderweg Ostweg, die beide viele Sehenswürdigkeiten streifen.

Museen

Klosterkirche in Alpirsbach
  • Ehemaliges Benediktinerkloster Alpirsbach (seit 1095) mit Museum.
  • Galerie mit wechselnden Ausstellungen.
  • Museum für Stadtgeschichte
  • Alpirsbacher Klosterbräu mit Brauereimuseum
  • Alpirsbacher Glasbläserei
  • Schauconfiserie
  • Historische Schaudruckerei – Die Alpirsbacher Offizin

Gebäude

Natursehenswürdigkeiten

Kino

  • Subiaco Kinos e. V.: Vielfach ausgezeichnetes Programmkino im Kloster (50 Plätze) mit weiteren Standorten in Schramberg (99 Plätze) und Freudenstadt (70 Plätze). In den Sommermonaten finden im Kreuzgarten des Klosters und an verschiedenen Plätzen in der Umgebung Open-Air-Vorstellungen statt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1899, Christian Gaiser, Oberbaurat in Stuttgart
  • 1922, Friedrich Widmann, Architekt und Wohltäter der Stadt.
  • 1937, Friedrich Preuninger, 38 Jahre lang Rötenbacher Schultheiß
  • 1939, Max Kaupp, Stadtarzt
  • 1978, Georg A. Brenner, Arzneimittel-Fabrikant und großer Gönner der Stadt
  • 1984, Walter Traub, Schulrektor, Stadtrat, Stadtgeschichtler und Mitbegründer des Heimatvereins sowie Initiator des Museums für Stadtgeschichte in Alpirsbach

Söhne und Töchter der Stadt

Sport

In Alpirsbach findet jährlich der Schwarzwald Ultra Rad Marathon statt. Er zählt zu den schwierigsten Radmarathons in Deutschland. Auf einer Strecke von 230 km müssen 3600 Höhenmeter überwunden werden. Außerdem gibt es in Alpirsbach einen Turnverein, dessen Handballmannschaft seit der Saison 2014/2015 in der Bezirksliga des Südbadischen Handballverbandes spielt, und einen Sportverein, dessen 1. Fußball-Herrenmannschaft in der Kreisliga A des Württembergischen Fussballverbandes aktiv ist.

Literatur

  • Karl-Martin Hummel (Hrsg.): Kleines Alpirsbacher Heimatbuch, 1969
  • Stadt Alpirsbach (Hrsg.): Alpirsbach - ein Heimatbuch, 2011

Weblinks

 Commons: Alpirsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Alpirsbach – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt – Gemeinden in Deutschland mit Bevölkerung am 31.12.2012 (XLS-Datei; 4,0 MB) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
  2. Quellen für den Abschnitt Stadtgliederung:
    Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 603–607
    Hauptsatzung der Stadt Alpirsbach vom 9. September 2003 (PDF; abgerufen am 20. August 2008)

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Freudenstadt

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alpirsbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.