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Stundengebet

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Seite aus einem Stundenbuch der Abtei Lichtenthal: Aeterne rerum conditor, …

Das Stundengebet (lat. liturgia horarum), auch Tagzeiten und Tagzeitengebet (evangelisch) genannt, ist die Antwort der Kirche auf das Apostelwort „Betet ohne Unterlass!“ (1 Thess 5,17 EU) und das Psalmwort „Siebenmal am Tag singe ich dein Lob und nachts stehe ich auf, um dich zu preisen.“ (vgl. Ps 119,62.164 EU).

Die Tradition des Stundengebetes wird in der orthodoxen, römisch-katholischen, der anglikanischen Kirche und den evangelischen Kirchen gepflegt. Sinn des Stundengebets ist es, einzelne Tageszeiten mit ihrer Besonderheit vor Gott zu bringen und zugleich das Gebet der Kirche rund um die Erde nicht abreißen zu lassen.[1][2]

Die liturgischen Bücher, die die Texte des Stundengebets enthalten, heißen Horologion (orthodox), Stundenbuch (katholisch), Book of Common Prayer (anglikanisch) und Tagzeitenbuch (protestantisch). Die früher für die Weltpriester gedachte kürzere Form des monastischen Stundengebetes wurde vor ihrer Reform auch Brevier (lat.: breve, kurz) genannt.

Geschichte

Aus der Tradition des Judentums, sich dreimal am Tag zum Gebet zu versammeln (Schacharit, Mincha und Maariw), entwickelte die frühe Kirche die Vorstufe des heutigen Stundengebets, das im Urchristentum noch gemeindegottesdienstlichen Charakter hatte. Die jüdische Tradition, die Psalmen des Tanach zu beten, führten die Christen fort; daneben wurden christliche Hymnen gesungen und das Vaterunser gebetet. Diese Gebete sind wesentlicher Bestandteil des Stundengebets und erscheinen schon in den frühesten überlieferten Kirchenordnungen der Zwölf-Apostel-Lehre und der Apostolischen Überlieferung. Die Zwölf-Apostel-Lehre aus dem frühen 2. Jahrhundert empfiehlt, das Vaterunser dreimal täglich zu beten (8,3). Die Apostolische Überlieferung aus dem 3. Jahrhundert empfiehlt das Gebet des Einzelnen beim Aufstehen, zur dritten, sechsten und neunten Stunde des Tages, vor dem Schlafengehen, um Mitternacht und beim Hahnenschrei (35–36).

Einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Stundengebets hatte das Aufkommen des christlichen Mönchtums und der Gemeinschaften von geweihten Jungfrauen ab dem 3. Jahrhundert. Für diese machte das Stundengebet einen wesentlichen Teil ihres Tages aus. Dabei pflegten die Mönche im Laufe eines jeden Tages den gesamten Psalter mit allen 150 Psalmen zu beten.

In der Ostkirche behielt das Stundengebet stets seine zentrale Rolle im Gemeindeleben. In der Westkirche hingegen wurde der Umfang des Stundengebets in der Gemeinde dem des Klosterlebens angeglichen, sodass alle 150 Psalmen mindestens im Laufe einer Woche gebetet wurden. Dieses Pensum konnte im Grunde nur von Ordensleuten und Klerikern bewältigt werden. In der lateinischen Kirche lebte das Stundengebet daher wegen seines Umfangs und wegen des verpflichtenden Vollzugs auf Latein bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil fast nur noch als Standesgebet der Ordensleute und Kleriker fort.

Im Zuge der Liturgiereform wurde der Umfang des Stundengebetes in der katholischen Kirche erheblich reduziert. So werden heute oft fünf bis sechs Gebetszeiten (Laudes, nach Wahl eine der kleinen Horen, Vesper, Komplet und die Lesehore) gebetet und die Psalmen (mit wenigen Auslassungen, etwa der sogenannten Fluchpsalmen) im römischen Stundenbuch über einen Zyklus von vier Wochen verteilt. Außerdem kann das Stundengebet in der Landessprache gefeiert werden.

In den evangelischen und anglikanischen Kirchen nahm die Entwicklung des Stundengebetes nach der Reformation sehr unterschiedliche Richtungen. Martin Luther betonte vor allem den pädagogischen Wert des lateinischen Stundengebetes für die Schüler an den höheren (lateinischen) Schulen.[3] Dementsprechend war es über Jahrhunderte üblich, dass das tägliche Gebet (oft auf drei Gebetszeiten morgens, mittags und abends reduziert) in der Regel von den Schülern der örtlichen Schulen vollzogen wurde. Vielerorts blieb zunächst auch die Vesper als Gemeindegottesdienst mit einer Predigt des Pfarrers erhalten. Thomas Müntzer experimentierte schon 1525 mit einer deutschen Fassung des dreimal täglichen Stundengebetes in Allstedt, auch hier waren die Schüler der städtischen Lateinschule für die Ausführung verantwortlich. Diese Traditionen brachen in der evangelischen Kirche meist in der Zeit der Aufklärung ab und überlebten nur an Orten mit renommierten Schulchören wie in Leipzig oder Dresden. Auch in der anglikanischen Kirche sind dem Stundengebet zugehörige Formen wie der Evensong im Wesentlichen an die Existenz von Knabenchören oder Schulchören gebunden. Eine Wiederentdeckung des Stundengebetes fand im deutschen Protestantismus erst im 20. Jahrhundert als Folge der sogenannten Liturgischen Bewegung statt. Aus dieser Bewegung entstandene Gruppen wie die Michaelsbruderschaft oder die Kirchliche Arbeit Alpirsbach entdeckten das gregorianische Stundengebet wieder. Im Evangelischen Gesangbuch sind drei komplett ausgeführte Modelle für ein Morgen-, Mittag- und Abendgebet enthalten.

Abfolge der Gebetszeiten

Zur Abfolge der Gebetszeiten sei zunächst angemerkt, dass sich die Einteilung nach der antiken Zeitrechnung richtet. Der Tag war damals die Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang; er wurde in zwölf gleich lange Stunden eingeteilt. Wie lang eine solche Stunde war, hing von der Länge der Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ab, war damit also sowohl regional verschieden als auch zu den einzelnen Jahreszeiten unterschiedlich. Als ungefähre Umrechnung in unsere heutige Zeiteinteilung kann die erste Stunde des Tages auf etwa 6 Uhr angesetzt werden.

Römisch-katholisch

In der katholischen Kirche ist das Stundengebet das Gebet der Kirche, zu dessen Vollzug alle Priester, Diakone (mit und ohne Anwartschaft auf das Presbyterat), die geweihten Jungfrauen, die Eremiten und die Ordensleute verpflichtet sind, die das Stundengebet nicht nur zur persönlichen Tagesheiligung, sondern auch stellvertretend für die ihnen anvertrauten Gläubigen beten und damit einen liturgischen Dienst vollziehen. Ständige Diakone sind formal nur zum Gebet von Laudes und Vesper verpflichtet. Auch alle übrigen Gläubigen sind zum Vollzug eingeladen, je nach ihren Lebensumständen. Die Psalmen und sonstigen Texte können dabei gesungen (Psalmodie) oder gesprochen werden. In manchen monastischen Gemeinschaften (besonders in Bayern und Österreich) ist auch das Rezitieren der Psalmen im Tonus rectus gebräuchlich.

Ursprünglich gab es acht verschiedene Gebetszeiten, die auf sieben, teilweise auch fünf verkürzt worden sind. In der katholischen Kirche vereinheitlichte man nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil auch den Ablauf der einzelnen Horen, der ursprünglich vor allem zwischen den sogenannten kleinen und großen Horen beträchtliche Unterschiede aufwies.

  • Invitatorium (lat.: „Einladung“): Das Invitatorium steht als Eröffnung stets vor der ersten Gebetszeit (Matutin bzw. Vigil oder Laudes) eines Tages. Es besteht aus dem Ruf „V/ Herr, öffne meine Lippen. R/ Damit mein Mund Dein Lob verkünde.“ sowie dem responsorisch vorgetragenen Psalm 95 („Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn und zujauchzen dem Fels unseres Heiles“). Dieser Psalm kann auch durch Ps 24, Ps 67 oder Ps 100 ersetzt werden.
  • Lesehore: Sie kann zu jeder Tageszeit gefeiert werden und dient im Wesentlichen der geistlichen Vertiefung der Heiligen Schrift sowie der theologischen Überlieferung. Daher stehen diese Lesungen auch im Mittelpunkt; bei der theologischen Überlieferung wird gerne auf die sogenannten Väterlesungen zurückgegriffen, auf Werke früher Kirchenväter. Die Lesehore kann zur Vigil erweitert werden, aus der sie historisch erwachsen ist:
  • Vigil (lat.: „Wache“): Die Vigil, auch Matutin (eingedeutscht „Mette“) genannt, ist die erste Gebetszeit des liturgischen Tages. Sie wird in der Nacht oder am frühen Morgen verrichtet, in manchen Ordensgemeinschaften auch am Vorabend. Am Hochfest der Geburt des Herrn (Christmette) und dem Hochfest der Auferstehung des Herrn (Osternacht) wird die Vigil als Nachtwache gehalten. Die Osternacht ist für die Kirche die „Mutter aller Vigilien“. In der Benediktsregel wird als Beginn der Vigil die achte Stunde der Nacht genannt (vgl. ebd. Kap. 8), was etwa 2 Uhr entspricht. Nach der Eröffnung Herr öffne meine Lippen, damit mein Mund Dein Lob verkünde wird ein Psalm als Gebetseinladung (Invitatorium) gebetet, gefolgt von einem Hymnus. Hieran schließen zwei (oder drei) Nokturnen an. Jede Nokturn besteht aus mehreren Psalmen und einer anschließenden längeren Lesung. Die Lesung der ersten Nokturn ist der Heiligen Schrift entnommen, die der zweiten Nokturn geistlicher Literatur, vor allem den Kirchenvätern. An Sonntagen und Hochfesten schließt sich eine dritte Nokturn an, in der statt Psalmen biblische Cantica gesungen werden. Im Anschluss wird das Evangelium des Sonntags oder Hochfestes vorgetragen und das Te Deum gesungen. Den Abschluss der Matutin bildet das Tagesgebet.

Die vollständige Vigil wird heute nur noch von einigen monastischen Orden gebetet. Im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils kann, je nach den Lebensumständen des Beters, die Lesehore, die zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages gebetet werden kann, an die Stelle der Vigil treten.

  • Laudes: Die Laudes werden bei Tagesanbruch gehalten, da die aufgehende Sonne ein Symbol für Christus ist, dem mit den Laudes Lob dargebracht wird. Die Laudes werden üblicherweise zwischen 6 Uhr und 8 Uhr morgens gehalten. Sie bestehen aus Eröffnung, Hymnus, Morgen- und Lob-Psalmen, alttestamentlichem Canticum, Schriftlesung, Responsorium, Benedictus, Bitten, Vater unser, Tagesgebet und Segen. In den Bitten der Laudes wird in besonderer Weise für das gute Gelingen und die Heiligung des neuen Tages gebetet.
  • Prim, Terz, Sext, Non (kleine Horen): Im Laufe des Tages soll die Arbeit drei Mal von den sogenannten kleinen Horen unterbrochen werden: zur dritten Stunde (ca. 9 Uhr) von der Terz, zur sechsten Stunde (ca. 12 Uhr) von der Sext und zur neunten Stunde, der überlieferten Todesstunde Christi (ca. 15 Uhr), von der Non. Früher wurde außerdem zur ersten Stunde, meist unmittelbar vor den Laudes, noch die Prim gebetet. Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die Prim jedoch als inhaltliche Doppelung zu den Laudes abgeschafft. Nur noch im Stundengebet der Kartäuser sowie einzelner kontemplativer Klöster ist die Prim erhalten geblieben. Im Stundengebet vieler Orden werden Terz, Sext und Non heutzutage zu einer Tageshore zusammengefasst.
  • Vesper: Die Vesper bildet zusammen mit den Laudes die Angelpunkte des Stundengebetes. Die Vesper besteht aus Eröffnung, Hymnus, Psalmen, neutestamentlichem Canticum, Schriftlesung, Responsorium, Magnificat, Fürbitten, Vater unser, Tagesgebet und Segen. Ist die Vesper die letzte Hore des Tages, die in Gemeinschaft gebetet wird, folgt meist die Marianische Antiphon. Mit der Vesper endet die Arbeit des Tages. Gebetet wird sie etwa gegen 18 Uhr. Jeder Sonntag und jedes Hochfest (Ausnahme Ostern) beginnt am Vorabend mit der ersten Vesper, die die liturgische Eröffnung des Sonntages oder Hochfestes darstellt.
  • Komplet: Die Komplet ist das Nachtgebet, mit dem der Tag beendet wird. Ihr geht in der Regel eine Gewissenserforschung mit dem nachfolgenden Schuldbekenntnis voraus. Die Komplet besteht aus dem Hymnus, Psalmen (traditionell die Psalmen 4 EU, 134 EU und 91 EU), der Kurzlesung, dem neutestamentlichen Gesang Nunc dimittis (Lk 2,29-32 EU), der Oration und dem Segen für die Nacht. Danach gilt in den monastischen Orden bis zum Morgen das nächtliche Stillschweigen.

Evangelisch

Das Evangelische Gesangbuch (1996) enthält heute vier klassische Tagzeitengebete (z. B. im Anhang Bayern/Thüringen als „Gottesdienste zu den Tageszeiten“ unter Nr. 727), die den altkirchlich-gregorianischen Vorbildern folgen. Daneben sind aber auch andere Modelle möglich, die z. B. der Ordnung aus Taizé folgen können.

  • Mette (bzw. Laudes, Morgengebet): Nach dem liturgischen Eingang können ein bis drei Psalmen gesungen oder gesprochen werden. Es folgt eine Schriftlesung, ein Responsorium, der Hymnus und das Benedictus; Kyrie eleison, Vater unser, Fürbittengebet, ein Morgengebet, der Lobpreisruf und der Segen schließen das Stundengebet.
  • Sext (Mittagsgebet): Nach dem liturgischen Eingang wird ein Loblied (Hymnus) gesungen oder gesprochen. Es folgen ein Psalm und dann die Schriftlesung, danach ein Responsorium; Kyrie, Vater unser, ein Schlussgebet/Friedensbitte (Luthers „Verleih’ uns Frieden gnädiglich“), der Lobpreisruf und der Segen schließen das Stundengebet.
  • Vesper (Abendgebet): Die Ordnung entspricht genau der der Mette, abgesehen davon, dass als neutestamentliches Canticum das Magnificat gesungen wird.
  • Komplet (Nachtgebet): Nach der eröffnenden Lesung aus dem 1. Petrusbrief („Seid nüchtern und wacht!“, 1 Petr 5,8 Lut) folgt ein Sündenbekenntnis, erst danach die eigentliche liturgische Eröffnung. Es folgen die drei klassischen Komplet-Psalmen (PsLut, Ps 91 Lut, Ps 134 Lut), der Hymnus, die Schriftlesung aus Jes 14 Lut, das Responsorium, das dritte Canticum (das Nunc dimittis). Der Gebetsteil besteht wiederum aus Kyrie, Vater unser und Schlussgebet; es folgen noch der Lobpreis und der Segen.

Im evangelischen Bereich gibt es etliche Kommunitäten und geistliche Gemeinschaften, die eigene und zum Teil deutlich umfangreichere Formen des Stundengebetes pflegen. Diese sind von ihrer formalen Anlage her (Zahl der Gottesdienste, Verteilung über den Tag) in der Regel aus den altkirchlichen Mustern ableitbar. In ihrer inhaltlichen Gestaltung (Art der Musik, der Texte etc.) können sie dagegen sehr unterschiedlich sein und teils gregorianischen (Tagzeitenbuch der Michaelsbruderschaft oder Alpirsbacher Antiphonale), teils modernen musikalischen Formen folgen (etwa die Jesus-Bruderschaft Gnadenthal).

Orthodox

In den orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus beginnt der Tageslauf mit der Vesper bei Sonnenuntergang. Die griechischen Bezeichnungen der einzelnen Stunden lauten:

  • Hesperinos (Ἑσπερινός): Abendgebet bei Sonnenuntergang
  • Apodeipnon (Ἀπόδειπνον): (wörtlich „nach dem Essen“) vor dem Zubettgehen. Meditation über den letzten Schlaf, den Tod.
  • Mesonyktikon (Μεσονυκτικόν): Mitternachtsgebet in Klöstern
  • Orthros (Ὂρθρος): bei Sonnenaufgang
  • Prōtē Hōra (Πρῶτη Ὣρα): Die erste Stunde, etwa um sechs Uhr morgens. Meditation über die Schöpfung. Wird gewöhnlich im Anschluss an den Orthros gefeiert.
  • Tritē Hōra (Τρίτη Ὣρα): Die dritte Stunde, um neun Uhr morgens. Meditation über das Herabkommen des Heiligen Geistes an Pfingsten, das zu dieser Stunde geschah.
  • Hektē Hōra (Ἓκτη Ὣρα): Die sechste Stunde, mittags. Meditation über die Kreuzigung Christi, die zu dieser Stunde geschah.
  • Enatē Hōra (Ἐνάτη Ὣρα): Die neunte Stunde, drei Uhr nachmittags. Meditation über den Tod Christi, der zu dieser Stunde eintrat.

Im orthodoxen Stundengebet werden die Psalmen immer in Gruppen – sog. Kathismata – eingeteilt gebetet.

Anglikanisch

Das Book of Common Prayer enthält heute die folgenden Gebetszeiten:

  • Morgengebet: Entspricht in etwa Matutin und Laudes
  • Mittagsgebet: Entspricht in etwa einer Kombination von Terz und Sext
  • Abendgebet: Entspricht der Vesper (der sogenannte Evensong)
  • Komplet: Manchmal kombiniert mit Abendgebet

In anglikanischen Ordensgemeinschaften (insbesondere bei den Benediktinern) werden jedoch umfassendere Versionen des Stundengebets gefeiert.

Einzelnachweise

  1. Die Apostel überliefern uns in ihren Briefen immer wieder Gebete, vor allem Lobpreis und Danksagung. Sie ermahnen uns zu Gebeten, die im heiligen Geist durch Christus Gott dargebracht werden, in aller Inständigkeit und Beharrlichkeit. Sie versichern uns seiner Wirksamkeit und heiligenden Kraft, sie fordern uns auf zu Lobpreis, Danksagung, Bitte und Fürbitte für alle Menschen. AES, II Nr. 5.
  2. Im Stundengebet übt die Kirche das Priesteramt ihres Hauptes aus und bringt Gott 'ohne Unterlass' das Lobopfer dar, die Frucht der Lippen, die seinen Namen preisen. Dieses Gebet ist 'die Stimme der Braut, die zum Bräutigam spricht, ja es ist das Gebet, das Christus vereint mit seinem Leibe an seinen Vater richtet'. Alle, die das vollbringen, erfüllen daher eine der Kirche obliegende Verpflichtung und haben zugleich Anteil an der höchsten Ehre der Braut Christi; denn indem sie Gott das Lob darbringen, stehen sie im Namen der Mutter Kirche vor dem Throne Gottes. AES, III Nr. 15
  3. So etwa im Vorwort zur Deutsche Messe 1526.

Literatur

  • Bischofskonferenzen (Hrsg.): Stundenbuch: die Feier des Stundengebetes für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebietes. Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch., 1978-1980, Herder Verlag (in der Gesamtausgabe als 'großes Stundenbuch' bezeichnet):
    • Bd. 1. Advent und Weihnachtszeit.
    • Bd. 2. Fastenzeit und Osterzeit.
    • Bd. 3. Im Jahreskreis.
    • außerdem hierzu 2 mal 8 Lektionarsfaszikel (zwei Jahresreihen).
  • Liturgische Institute Salzburg, Trier und Freiburg/Schweiz (Hrsg.): Kleines Stundenbuch. – enthält Laudes, Vesper, Komplet und eine gleichbleibende Tageshore.
    • Bd. 1. Advent und Weihnachtszeit.
    • Bd. 2. Fastenzeit und Osterzeit.
    • Bd. 3. Im Jahreskreis.
    • Bd. 4. Die Gedenktage der Heiligen.
  • Salzburger Äbtekonferenz (Hrsg.): Monastisches Stundenbuch: die Feier des Stundengebetes für die Benediktiner des deutschen Sprachgebietes. Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch. EOS-Verlag, Sankt Ottilien
    • Bd. 1. Advent und Weihnachtszeit.
    • Bd. 2. Fastenzeit und Osterzeit.
    • Bd. 3. Im Jahreskreis.
  • Salzburger Äbtekonferenz (Hrsg.): Monastisches Lektionar. EOS-Verlag, Sankt Ottilien
    • Bd. 1. Erste Jahresreihe Teilbd. 1. Advent bis Pfingsten.
    • Bd. 1. Erste Jahresreihe Teilbd. 2. 6.–34. Woche im Jahreskreis.
    • Bd. 2. Zweite Jahresreihe Teilbd. 1. Advent bis Pfingsten.
    • Bd. 2. Zweite Jahresreihe Teilbd. 2. 6.–34. Woche im Jahreskreis.
  • Magnificat SAS, Paris, Pierre-Marie Dumont (Liz.Gb.): MAGNIFICAT Das Stundenbuch: Jeden Tag Gebet. Besinnung. Orientierung. Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer (Dtschl.), ISSN 1254-7697
  • Benediktinerabtei Maria Laach (Hrsg.): Te Deum: Das Stundengebet im Alltag. Ars liturgica, Maria Laach, ISSN 1614-4910
  • Evangelische Michaelsbruderschaft (Hrsg.): Evangelisches Tagzeitenbuch. 5. Auflage. Vier-Türme-Verlag/Vandenhoeck & Ruprecht, Münsterschwarzach/Göttingen 2003, ISBN 3-525-60291-X
  • Kirchliche Arbeit Alpirsbach (Hrsg.): Das Alpirsbacher Antiphonale. Einzelhefte im Verlag C. Schultheiß, Tübingen (1950–1969), seit 2005 Neuausgabe im Selbstverlag, beides beziehbar über die Homepage http://www.kaalpirsbach.de
  • Ernst Hofhansl, Herbert Naglatzki (Hrsg.): Evangelisches Stundengebet. Beten im Rhythmus von Jahr und Tag. Lutherisches Verlagshaus, Hannover 1995, ISBN 3-7859-0710-9
  • Eric W. Steinhauer: Das liturgische Recht und die Pflicht zum Stundengebet. NomoK@non-Webdokument: http://www.nomokanon.de/abhandlungen/011.htm
  • Axel Bernd Kunze: … in Frieden scheiden. Das Memento mori in der Feier der Tagzeiten. Tectum, Marburg 2006, ISBN 978-3-8288-9195-1
  • Stephan Waldhoff: Stundenbuch. In: Gert Ueding (Hg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Darmstadt: WBG 1992ff., Bd. 10 (2011), Sp. 1279-1290.
  • Winfried S. Küttner: Die Gebete zu den Tageszeiten. St Ambrosius Verlag Mönchengladbach, ISBN 9781291063806

Weblinks

Wiktionary: Stundengebet – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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